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Sauerampfersuppe – vegetarisches/veganes Blitzrezept

  • Beitrags-Kategorie:Rezepte

Sauerampfersuppe – vegetarisches/veganes Blitzrezept

Für Sauerampfersuppe gibt es wohl unendlich viele Rezepte. Vor allem im osteuropäischen Raum ist sie sehr beliebt und fast jede Hausfrau hat da ihr ganz eigenes. Meist kommt sie jedoch sehr deftig daher, mit ordentlich Suppenknochen, Kartoffeln und/oder Reis und klassischem Suppengemüse. Wir zeigen dir heute mal unsere kleine, feine Variante: Ein cremiges Sauerampfersüppchen mit dem Gemüseampfer aus unserem Garten. Du benötigst nur wenige Zutaten und die Zubereitung ist denkbar einfach und schnell. Wir servieren sie gerne als Vorspeise oder mit einem kräftigen Brot und anderen Beilagen als Abendessen. Hier also unser vegetarisches/ veganes Blitzrezept.

Rezept: Sauerampfersuppe und frisches Brot

Zutaten für die Sauerampfersuppe:

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  • Ca. 200 g frischer Gemüseampfer
  • 250 ml Schlagsahne oder Hafersahne/Hafercuisine   
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 100 ml trockener Weißwein/alternativ ein Schuss Zitronensaft
  • 2 Knoblauchzehen
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Prise geriebener Muskatnuss
  • Zum Garnieren:  einige junge Gierschblätter oder Petersilie

N/A

Unsere Empfehlung, wenn du eine pflanzliche Sahne-Alternative ausprobieren möchtest. Kein strenger Eigengeschmack, tolle Cremigkeit in Suppen und Soßen und dazu ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis.

Utensilien für die Sauerampfersuppe:

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Zubereitung der Sauerampfersuppe:

Für die Sauerampfersuppe werden die jungen Sauerampferblätter zunächst gewaschen und gut trocken getupft. Dann entfernen wir mit einem Messer die festen Stiele aus den Blattmitten. Anschließend werden die Blätter in etwa 1cm breite Streifen geschnitten und wandern schon mal in den Topf.

Sauerampfer wird grob geschnitten für die Sauerampfersuppe

Darüber geben wir 100 ml Sahne und 500 ml Gemüsebrühe. Optimal ist da natürlich eine selbstgemachte, aber wenn du magst, kannst du natürlich auch eine Instantbrühe nehmen.

Nun kommt der Pürierstab zum Einsatz und der Sauerampfer wird in der Flüssigkeit zerkleinert. Jetzt lassen wir das Ganze einmal kurz aufkochen.

Die Sauerampfersuppe wird fein püriert

In der Zwischenzeit hacken wir die Knoblauchzehen möglichst fein. Und wenn wir schon dabei sind, schneiden wir die Kräuter zum Garnieren gleich mit.

Wenn die Sauerampfersuppe aufgekocht ist, geben wir zuerst den Weißwein hinzu. Dann nochmal gut die Hälfte der restlichen Sahne sowie die gehackten Knoblauchzehen. Jetzt lassen wir unser Süppchen etwa zehn Minuten leicht köcheln. Ab und zu mal umrühren

Die übrige Sahne schlagen wir mit dem Mixer halbsteif. Den Rest der zehn Minuten Wartezeit verkürzen wir uns vielleicht mit einem Schlückchen des Weins, wenn die Flasche denn nun schon mal offen ist. 

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Suchst du noch einen kraftvollen und langlebigen Stabmixer für deine Küche? Wir sind mit diesem Model sehr zufrieden. Die Sahne für das Sauerampfersüppchen hat er in wenigen Sekunden für uns geschlagen. Dank der Verarbeitung aus Edelstahl ist die Reinigung besonders einfach.

N/A

Knoblauch und Wein kommen zur Sauerampfersuppe

Schließlich kann die Sauerampfersuppe probiert werden. Wir schmecken sie mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss ab, bevor wir sie in die Suppentassen füllen. Jede Portion bekommt ein Häubchen der halbsteifen Sahne und wird mit den feingehackte Kräutern bestreut. Schon ist das Süppchen fertig zum Servieren.

Geschlagene Sahne und frische Kräuter garnieren die Sauerampfersuppe

Guten Appetit!

Beilagen/Einlagen zur Sauerampfersuppe

Brot als Beilage/ Einlage:

Wir finden, ein kräftiges Brot passt besonders gut zu dem fein-säuerlichen Geschmack der Sauerampfersuppe.  Es darf auch gerne ein bisschen angeröstet sein. Helles Brot oder eine Scheibe Baguette können es natürlich auch gern sein.

Stattdessen machen sich auch Croutons als Einlage gut in dem Süppchen. Dazu schneidest du das Brot einfach in kleine Würfelchen und röstest diese mit wenig Öl in der Pfanne knusprigbraun.

Ein gutes Brot zur Sauerampfersuppe

Ei als Einlage:

Eier in verschiedenen Zubereitungsarten finden sich in vielen klassischen Rezepten für Sauerampfersuppe. So werden hartgekochte Eier geviertelt oder in Scheiben in die fertige Suppe gegeben.

Eine andere Variante ist, ein oder zwei rohe Eier in einer Tasse zu verquirlen und in einem dünnen Strahl in die Suppe fließen zu lassen. Dabei rührst du das Ei mit einer Gabel vorsichtig unter die leicht köchelnde Flüssigkeit. Wir persönlich finden das geschmacklich schon ganz nett, aber nicht ganz so schön für die Optik der Suppe. Aber vielleicht haben wir ja den richtigen Dreh dabei noch nicht raus und bei dir würde es fantastisch aussehen. Probiere es einfach aus.

Pochiertes Ei als Einlage in der Sauerampfersuppe

Ein pochiertes Ei in der Sauerampfersuppe macht sich nicht nur optisch gut. Wenn es nicht hart gekocht ist, gibt es einen tollen Effekt, wenn das Ei im Teller mit dem Löffel angestochen wird und das flüssige Eigelb in die Suppe fließt. Bei Eiern als Einlage definitiv unsere Nummer eins. Eier zu pochieren ist tricky, aber nur ein bisschen. << HIER >> zeigen wir dir, wie wir es machen.

Gemüse und Kräuter als Einlage:

Hättest du in deiner Sauerampfersuppe gern ein bisschen mehr Biss, kannst du auch verschiedene fein gewürfelte Gemüse dazugeben. Es sollten aber eher milde Sorten sein, damit der fein-säuerliche Geschmack des Ampfers nicht überdeckt wird. Sehr fein gewürfelte Kartoffel, Zucchini, rote Paprika oder Aubergine eignen sich hier gut. Oder du experimentierst mal mit kleinen Salatgurken-Würfelchen, die der Suppe eine besondere Frische verleihen. Da gibt es sicher noch viele andere Ideen.

Verschiedene Kräuter geben der Suppe jeweils eine andere Note. Dill, Kerbel, ein wenig Schnittlauch, Kresse oder behaartes Schaumkraut. Schau einfach mal, was dein Kräutervorrat so hergibt. Für die Suppe, die du auf unseren Bildern siehst, haben wir zum Beispiel einige ganz junge Brennnesseln direkt mit dem Sauerampfer püriert und gekocht.

Brennnesselsamen dekorieren die Ampfersuppe

Immer und zu jedem Essen gut und gesund sind auch getrocknete Brennnesselsamen als Topping, die einfach über die fertige Suppe gestreut werden.

Beilagen für die Nicht-Vegetarier/ -Veganer

Ein gebratener Garnelenspieß, ein Stückchen gebratener oder auch geräucherter Lachs  machen sich gut zum säuerlichen Geschmack des Sauerampfers und des Weins oder des Zitronensaftes.

Mit Fleisch haben wir die Suppe noch nie serviert, aber zum Beispiel kleine geröstete Schinkenwürfel könnten wir uns als Topping durchaus vorstellen. Oder vielleicht ein pikanter Hähnchenspieß?

Du würdest den Sauerampfer auch gerne in deinem Garten anbauen? Schreib uns gerne an. Wir haben meistens Saatgut abzugeben, im Frühjahr manchmal auch Jungpflanzen. 

 << mein.blattwerk@gmail.com >>

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Schon wieder – Zucchinischwemme und die Hühner 2021

  • Beitrags-Kategorie:Hühner

Schon wieder –
Zucchinischwemme und die Hühner 2021

2021 war für uns wirklich bisher das schlechteste Gartenjahr, das wir je hatten. Erst kam das kalte Frühjahr, in dem nichts so recht zum Wachsen kam. Als es dann endlich wärmer wurde, kamen die Rehe und fraßen so ziemlich alles ab, was im Gemüsegarten grünte. Alle Erdbeerpflanzen – einfach weg. Radieschen, Bohnen, Salat und Co. – kaum ein paar Zentimeter groß – verschwunden.  Ein wahres Trauerspiel! Nur eine Kultur hielt allem wacker stand, unsere Zucchini.  Sie bescheren uns seit Wochen immer wieder gute Ernten. Jetzt im Spätsommer laufen sie nochmal zur Höchstform auf und es ist soweit. Wie alle Jahre wieder wird es nun Zeit für die Fortsetzung der Geschichte: Zucchinischwemme und die Hühner.

Du hast die Zucchinischwemme aus dem letzten Jahr verpasst? << Hier >> kannst du dir sie ansehen.

riesen Zucchini für die Hühner

Alles im Griff –
2021 wachsen uns die Zucchini nicht über den Kopf

Fast täglich haben wir Zucchini geerntet- kleine, frische, saftige Früchte. Zucchinipuffer, Zucchini-Soufflet, Zucchini im Salat, Zucchini in der Suppe, Zucchini in der Gemüsepfanne, Zucchini für die Nachbarn,…Zucchini überall. Alle wurden schön verbraucht, verarbeitet und verteilt.

„Dieses Jahr sind wir mit den Zucchini echt gut davor.“

„Absolut, diesmal lassen wir sie nicht wieder so riesig werden wie letztes Jahr!“

„Nein, höchstens eine oder zwei, damit wir noch Saatgut für`s nächste Jahr nehmen können.“

„Genau! Ich will die Riesendinger nicht wieder schubkarrenweise ins Carport fahren. Das war echt zu viel letztes Mal.“

„Wirst du nicht müssen, keine Angst! Wir haben alles im Griff“

wir ernten im September viele Zucchini

Falsch gedacht – ein paar Tage später

Anfang September hatten wir ein paar Tage Regenwetter. Nicht viele, wirklich nicht! Aber da waren die paar Tage, an denen wir nicht runter in den Gemüsegarten gekommen sind. Kaum zeigte sich die Sonne wieder, ging es natürlich sofort nach draußen, um überall  mal nach dem Rechten zu schauen.

„Oh guck mal hier rüber, die Herbsthimbeeren werden reif!“

„Interessiert mich gerade nicht – die Rehe haben die Topinambur schon wieder komplett abrasiert. Der blüht dieses Jahr bestimmt nicht mehr. Mistviecher!“

„Ach, schau mal, da hängen doch noch ein paar Bohnen an den abgefressenen Pflanzen. Das reicht bestimmt für eine kleine Mahlzeit.“

„Boah, das Gras ist so hoch geworden und das ganze Unkraut schon wieder! Ich seh die Bohnenpflanzen ja kaum noch.“

„Oh man, komm mal hierher! Guck dir das an!“

„Wenn ich durch das Unkraut denn überhaupt noch durchkomme! Was ist denn da?“

„Ein MONSTER-ZUCCHINO!“

eine Zucchini ist besonders groß geworden

Zucchino – Zucchini, Einzahl-Plural – Zucchinischwemme?

„Zucchino! An dieses Wort kann ich mich einfach nicht gewöhnen!“

„Aber so heißt das nun mal ein Zucchino, mehrere Zucchini. ‚Zucchini‘ ist der Plural! Und da ist EIN monstergroßer Zucchino hier unter dem riesigen Blatt. Bestimmt 50 cm lang!“

„Es heißt ja auch nicht Brokkolo. Zucchino sagt doch kein Mensch!“

„Ich schon! Und nur so nebenbei, auf Italienisch heißt es sehr wohl ‚broccolo‘. Dabei kannst du dir sogar noch aussuchen, ob das ‚Brokkoli‘ oder ‚Dummkopf‘  bedeuten soll.

Schweigen

„Hm, du hast offenbar Glück…“

„Inwiefern denn das nun, bei all dem Ärger dieses Jahr!“

„Du musst dich nicht an den Singular gewöhnen. Ich korrigiere: Monster-Zucchini.“

Wir ernten viele große Zucchini

„Wie bitte?“

„Guck mal hier: unter dem Blatt und hier zwischen den Brennnesseln und da am Baumspinat und da drüben. Alles voller riesiger Zucchini!“

„Wo kommen die denn alle auf einmal her? So schnell können die doch gar nicht gewachsen sein!“

„Anscheinend schon! Soviel dann zu dem Thema: ‚Dieses Jahr gibt es keine Zucchinischwemme.‘“

Seufzen

Und dann kam sie doch: Zucchinischwemme 2021- eine schwergewichtige Ernte

Tatsächlich, innerhalb nur weniger Tage waren aus winzigen Fruchtansätzen beachtliche Exemplare von Zucchini geworden, bis zu einen halben Meter lang, etwa12 Zentimeter dick und mehrere Kilo schwer. Hätten wir uns im Regen in den Gemüsegarten gesetzt und die Pflanzen beobachtet, hätten wir die Zucchini ganz sicher wachsen sehen können und das ganz ohne Zeitraffer. Wir tauschten einen resignierten Blick.

„Du weißt, was jetzt kommt?“

„Schubkarre?“

„Nee, nimm man erstmal ein so’n Ding mit. Am besten das riesige grüne hier vorne. Den Rest hole ich dann morgen mit der Karre! Und wir beginnen sofort mit der Bekämpfung der Zucchinischwemme.“

„Mal versuchen, ob ich diesen Koloss in mein Erntekörbchen bekomme! Nur so aus Prinzip.“

Lachen

„Wenn du meinst! Das musst dann aber wohl mit zwei Händen tragen.“

„Zumindest wissen wir ja, wer sich gleich über dieses Schwergewicht freuen wird.“

„Und ob. Die Damen werden begeistert sein. Na los, gehen wir ins Haus und schlachten dein Monster! Und dann kann das Gelage im Hühnerkrink losgehen!“

Ich schleppte den Monsterzucchino also unter Schnaufen in die Küche und versuchte, ihm mit verschiedenen Messern beizukommen. Keine Chance, die Schale war steinhart, da prallte jede Klinge ab. Schließlich gelang es meinem starken Mann aber doch, sie mit einem großen Sägemesser in Viertel zu teilen. Und dann ging es wieder runter in den Garten zur großem Hühnerbespaßung.

Die Hühner bekommen eine große Zucchini

Friedlicher Hühnerspaß

Schon von Weiten sahen die neun Hennen uns kommen und versammelten sich neugierig am Tor des Geheges. Fienchen, die kleine Araukanerin, krächzte uns mit ihrer rauen Stimme an. Und wie immer klang das nach „Meeehlwürmer!!!“ und nicht etwa nach „Juchu, Zuchini!“. Sie ist und bleibt eben eine Fleischesserin. Gemüse und Grünzeug ist nicht so ihres.

Wir legten zwei der Zucchiniviertel in einigem Abstand auf den Boden. Fienchen blieb zunächst am Tor stehen und wartete sicherheitshalber ab, ob nicht doch noch von irgendwoher ein paar Mehlwürmer geflogen kommen würden.

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Alle Hühner  lieben Mehlwürmer, nicht nur Fienchen. Hier gibt es diesen proteinreichen Leckerbissen für deine gefiederten Lieblinge.

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Die anderen acht stürzten sich voller Begeisterung auf die Zucchini. Jede schnappte sich sogleich einen der Kerne, die immer als erstes gierig aufgepickt werden. Sogar unsere Eule, die gescheckte Blausperberin war mittenmang. Im Gegensatz zu Fienchen liebt sie alles, was grün ist über die Maßen. Sonst ist sie immer die schüchternste von allen und hält sich etwas abseits, aber wenn es um Gemüse geht, überwindet sie alle Scheu.

Wir beobachteten zufrieden unsere Hühner, die zunächst einträchtig mit dem Verzehr der Zucchinikerne beschäftigt waren. Nur leises, zufriedenes Gackern war zu hören. Niemand schubste oder versuchte, die anderen zu vertreiben. Aber dann wurden nach wenigen Minuten die Kerne langsam rar.

Blanches Zucchini-Weltherrschaft

Ein Sussex Huhn vertreibt die Hühner um eine Zucchini zu genießen

Blanche, die weiße Sussexhenne, die gemeinsam mit ihrer Busenfreundin Collar die Hoheit im Hühnerstall innehat, muss das wohl bemerkt haben. Plötzlich war es aus mit der Eintracht. Sie teilte nach allen Seiten aus und verscheuchte alle anderen Hennen von den schon ziemlich ausgehöhlten Zucchinivierteln. Wehe, es versuchte jemand, sich diesen nochmal zu nähern! Sie baute sich vor den Zucchini auf und bedachte jeden mit einem drohenden Blick. Wen das nicht abschreckte, der bekam sofort ihren spitzen Schnabel zu spüren.

Die anderen Hennen trollten sich vorerst sich in andere Bereiche des Hühnerkrinks. Mit der herrischen Blanche ist in solchen Momenten nicht gut Kirschen – oder eben Zucchiniessen.

Unsere Henne verteidigt eine Zucchini

Nur Eule blieb in Nähe stehen und blickte sehnsuchtsvoll auf die Zucchini. Unbeeindruckt davon tat sich Blanche an den Früchten gütlich, bis sie irgendwann genug hatte. Collar und Elfe, die anderen beiden weißen Hühner kamen um die Ecke und holten sie gleichsam ab zu anderen Abenteuern.

Unsere Hühner fressen die Kerne einer großen Zucchini

Nun endlich war Eules Stunde gekommen, das Warten hatte sich gelohnt. Sie hatte die Zucchini ganz für sich allein. Und das genoss sie sichtlich. Wir drehten noch eine Runde über die Wiese und als wir zurückkamen, war nichts weiter übrig als die harte grüne Schale. Die Hennen kamen uns wieder entgegengelaufen und warteten darauf, dass etwas Spannendes passieren würde.

„Meeehlwürmer!!“ krächzte Fienchen. „Jaja, sollst du ja haben.“ Maik warf eine Handvoll aus der bereitstehenden Dose in den Krink und die Hennen beeilten sich, schnell so viele davon wie möglich zu erhaschen. Nur Eule blickte versonnen auf die leeren Zucchinischalen. „Sei nicht traurig Eule, morgen gibt es Nachschub. Versprochen!“

Die Hühner bekommen frische Zucchini

„Ach, macht dann ja doch immer wieder Spaß, diese Zucchinischwemme!“

„Das sagst du auch jedes Jahr!“

„Zucchini kann man nie genug haben!“

Alle Jahre wieder

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Du hast keine Hühner, die dir bei der Bekämpfung der Zucchinischwemme helfen können? Dann könnte diese Buch die Rettung sein. Schöne Rezeptideen, vergnügliche Aufmachung.

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Schau dir auch gerne unsere Zucchinischwemme aus dem Vorjahr an. << Hier ansehen >>

Mehr zu unseren Hühnern findest du << Hier >>

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Gemüseampfer anbauen – die Saatgutgewinnung

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Gemüseampfer anbauen – die Saatgutgewinnung

Zwischen Ende Juli und Mitte August werden die Samen des Gemüseampfers reif für die Samenernte. Die grünen Blütenstände sind trocken geworden und haben sich rostrot verfärbt. In diesem Beitrag erzählen wir dir, wie wir bei der Saatgutgewinnung vorgehen. Solltest du den Beitrag zum Anbau des Gemüseampfers verpasst haben, kannst du ihn << HIER >> nachlesen.

So gewinnt man Saatgut vom Gemüseampfer

Saatguternte beim Gemüseampfer

Der erste Schritt bei der Saatgutgewinnung ist natürlich die Ernte. Beim Gemüseampfer ist es wichtiger als bei anderen Kulturpflanzen, genau den richtigen Erntezeitpunkt abzupassen. Erntest du die Samenstände zu früh, sitzen die kleinen Samen noch sehr fest in ihren Hüllen und lassen sich nur schwer daraus befreien. Wartest du hingegen zu lange, beginnen die Samen des Gemüseampfers schnell von allein auszufallen. Dann werden sie vom Wind überall im Garten verteilt. Es ist also sinnvoll, alle paar Tage einmal auszuprobieren, wie leicht sich ein Samenkorn aus der Hülle lösen lässt.

Das Wetter spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Saatguternte. Die Samenstände sollten unbedingt so trocken wir möglich sein, damit das Saatgut später nicht schimmelt. Sollte das Wetter einfach nicht mitspielen wollen, müssen die Samenstände unbedingt  an einem luftigen, überdachten Ort nachtrocknen, bevor du sie ausdrischt.

Erscheinen dir Zeitpunkt und Wetter günstig, ist die Saatguternte erstmal ganz einfach. Wir schneiden die Samenstände mit einer Rosenschere ab und legen sie vorsichtig in einen trockenen, sauberen Eimer oder eine Schüssel. Dabei versuchen wir, sie möglichst wenig zu schütteln, damit kein Saatgut ausfällt und verloren geht.

Samenstände des Sauerampfers ernten

Aufbereitung des Saatguts beim Gemüseampfer

Nachdem die Ernte der Samenstände denkbar leicht war, kommt nun der etwas kniffelige Teil der Saatgutgewinnung. Die Samenkörner müssen aus den Hüllen befreit und von ihnen getrennt werden. Einige Samen sitzen doch immer noch recht fest in den Hüllen. Sie alle von Hand herauszupulen, wäre die reinste Sisyphusarbeit.

Wir nehmen uns daher einen sauberen Leinenbeutel oder einen Kopfkissenbezug und streifen die Samen mitsamt den Hüllen von den Stängeln hinein. Dann drehen wir den Sack zu und klopfen ihn von allen Seiten leicht auf eine trockene Oberfläche. So wird schon ein Großteil der Samenkörner aus den Hüllen ausgedroschen. Anschließend schütten wir den Inhalt in eine große, saubere Schüssel und kneten und reiben alles  mit leichtem Druck zwischen den Händen, um möglichst viele der restlichen Samenhüllen zu öffnen.

Ist das geschafft, müssen die schwereren Samenkörner noch von den leichteren, leeren Hüllen getrennt werden. Im Fachhandel gibt es dafür tolle Siebe mit verschiedenen Maschenweiten. Damit lassen sich durch leichtes Schwingen und vorsichtiges Pusten die Samen sicher leicht aussieben. Da wir leider noch keine solchen Hilfsmittel haben, müssen wir auf Haushaltsgegenstände zurückgreifen, die sich bei uns irgendwo finden lassen.

Für die Saatgutgewinnung beim Gemüseampfer hat sich bei uns ein rundes Pizzabackblech mit Löchern im Boden bewährt, das ansonsten ohnehin nur ungenutzt im Abstellraum liegt.

Saatgut vom Sauerampfer Gewinnen

Die Samen passen gut durch die Löcher, während ein Großteil der Hüllen zu groß dafür ist. Dieses runde Blech legen wir auf eine ausreichend große Schüssel und geben nacheinander immer eine Handvoll der Samen und Hüllen darauf. Dann reiben wir das Ganze mit sanft kreisenden Bewegungen darüber und blasen die leeren Hüllen vorsichtig über  den Rand vom Blech herunter.

Nach diesem Schritt befinden sich in der Schüssel nur noch die Samenkörner mit etwas Staub und kleinen Hüllenresten. Diese lassen sich dann mithilfe eines normalen Reissiebes gut entfernen. Je sauberer das Saatgut am Ende ist, desto besser. Mit Staub und Erde können Krankheitserreger auf dein Saatgut übertragen werden und es unbrauchbar machen. Es lohnt sich also, sich dabei ein bisschen mehr Zeit zu nehmen.

Lagerung des gewonnenen Saatguts

Nach all dem Rubbeln, Schütteln, Sieben und Pusten ist dein Saatgut nun fertig für die Abfüllung und Einlagerung. Das oberste Gebot ist hier die Trockenheit – ganz besonders beim Gemüseampfer, denn seine Samen ziehen Feuchtigkeit an und können besonders leicht schimmeln.

Wir verwenden daher gerne Schraubgläser. Diese bieten im Vergleich zu Papiertütchen noch einen weiteren Vorteil: es gelangt weniger Luft an die Samen. Dadurch altern sie langsamer und sind weitaus länger keimfähig. Die Schraubgläser bewahren wir dann in einem Schrank in einem kühlen Raum dunkel auf, da auch Licht dem Saatgut schadet. Wie lange das Saatgut schlussendlich haltbar bleibt, können wir aus Erfahrung noch nicht sagen, aber mindestens drei Jahre hat es bei uns seine Keimfähigkeit schon bewahrt.

Saatgut vom Gemüseampfer, befreit von den Schalen

Um das nachvollziehen zu können, macht es Sinn, das Saatgut mit Sorte und Jahr zu beschriften. Uns geht es jedenfalls immer so, dass wir zwar schon noch erkennen, dass es sich um Gemüseampfer handelt, aber uns nie lange merken können, welches Saatgutglässchen nun aus welchem Jahr war.

Viel Spaß und Erfolg bei deiner Saatgutgewinnung! Wir wünschen dir immer einen reichen Vorrat für viele, viele neue Pflanzen, egal welcher Art!

Nachtrag: Begegnungen am Rande der Saatgutgewinnung

Wenn du mit deinem geernteten Saatgut aus dem Gemüsegarten kommst, könnte es sein, dass du dich plötzlich irgendwie beobachtet fühlst. Zumindest ging es uns in diesem Jahr so. Da blickte uns doch plötzlich eine große Wanze aus unserem Eimer mit den Samenständen des Gemüseampfers entgegen.

Bei genauerem Hinsehen war es aber nicht nur die eine, nein, es wimmelte nur so vor lauter Wanzen, die wirklich gut getarnt waren. Aber auch Marienkäfer und andere kleine Krabbler fühlten sich auf dem Gemüseampfer sichtlich wohl. Es ist also eine gute Entscheidung, die geernteten Samenstände nicht direkt mit ins Haus zu nehmen, wenn du dir nicht gerade eine Menge neuer Mitbewohner wünscht.

Dann ist es besser das Saatgut noch eine Weile an einem trockenen Ort im Freien stehenzulassen, damit die Tierchen entweichen können. Aus unserem Eimerchen haben sie sich schon kurz nach dem Fototermin von uns und dem Gemüseampfer verabschiedet.

Falls du den Gemüseampfer auch in deinem Garten anbauen möchtest, schau auch gern in unseren ersten Beitrag zu seinem Anbau, in dem du alles über Aussaat, Ernte und Pflege nachlesen kannst.

<< Gemüseampfer anbauen – Sauerampfer im eigenen Garten >>

Noch unentschlossen? Hier findest du einen Rezeptvorschlag für eine vegetarische Sauerampfersuppe.

Meist haben wir auch Saatgut abzugeben. Sortenrein, ungespritzt und – versprochen- absolut wanzenfrei. Im Frühjahr können wir oft auch Jungpflanzen anbieten. Schreib uns bei Interesse gerne  an. << Kontakt >>

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Wenn du dich für die Themen Sortenerhalt und Saatgutgewinnung interessierst, kommst du an diesem  Buch einfach nicht vorbei. Das „Handbuch-Samengärtnerei“ ist das beste und umfangreichste Werk zu diesem Thema, das wir kennen. Es gibt kaum eine Kulturpflanze, die darin nicht behandelt wird.

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Schau auch gern in unsere ausführliche Rezension zum Handbuch Samengärtnerei, das wir uneingeschränkt empfehlen. Ein Muss für alle, die sich für den Erhalt der Sortenvielfalt bei unseren Nahrungsmitteln einsetzen möchten!

WeiterlesenGemüseampfer anbauen – die Saatgutgewinnung

Gemüseampfer anbauen – Sauerampfer im eigenen Garten

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Gemüseampfer anbauen
– Sauerampfer im eigenen Garten

Als Kinder haben wir gern die kleinen, säuerlichen Blätter des Wiesen-Sauerampfers genascht. Damals wuchs er fast überall auf Wiesen und an Wegesrändern. Erinnerst du dich auch noch daran? Heute ist er leider wesentlich seltener zu finden. Zum Glück gibt es aber noch den ähnlich schmeckenden Gemüseampfer, den du ganz einfach im eigenen Garten anbauen kannst. Wenn du dir diesen Geschmack der Kindheit nach Hause holen möchtest oder einfach Lust auf mehr Abwechslung bei deinen Blattgemüsen hast, ist der Gemüseampfer auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Gemüseampfer, deine eigene Sauerampferkultur

Schon vor Jahrhunderten wurde der Gemüseampfer vielerorts als Speise- und Heilpflanze geschätzt. Meist wurde er in der Natur gesammelt, aber nur selten als Kulturpflanze angebaut. So zahlreich die Orte, an denen er  verwendet wurde, so unterschiedlich auch die Namen, die dieser ausdauernden Staude gegeben wurde. Der Gemüseampfer (Rumex patentia und Rumex acetosa) ist unter anderem auch  als Sommerampfer, ewiger Spinat, englischer Spinat, Gartenampfer oder Kultur-Sauerampfer bekannt.

Egal wie du ihn nennen möchtest, der Gemüseampfer ist eine unkomplizierte, schnellwüchsige Kultur, die zuverlässig jedes Jahr auf’s Neue austreibt und die du vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst beernten kannst. Seine zarten grünen Blätter haben einen feinsäuerlichen Geschmack und eignen sich sowohl als Beigabe für Salate, Kräuterdips und Smoothies als auch als schmackhafte Zutat in gekochten Gerichten wie Suppen und Eintöpfen.

Hier findest du unser Rezept für eine vegatarische Sauerampfersuppe:

Anbau des Gemüseampfers im Frühjahr

Gemüseampfer im Frühjahr

Der Ampfer gedeiht am besten auf einem nährstoffreichen, nicht zu trockenen Boden. Die Lage sollte sonnig bis halbschattig sein.

Die Aussaat des Gemüseampfers erfolgt in Direktsaat. Ab März kannst du ihn direkt  ins Freiland säen. Da es sich beim Gemüseampfer um einen Lichtkeimer handelt, brauchst du die Samen nur in einem Abstand von ca. 20 cm auf das vorbereitete Beet zu legen und leicht anzudrücken. Anschließend noch angießen und fertig.

Die jungen, noch helllgrünen Blätter im Frühling sind am wohlschmeckensten und bieten schon frisches Grün auf dem Teller, wenn es im Garten ansonsten noch nicht viel zu ernten gibt. Je nach Witterung kannst du schon ab April den ersten Gemüseampfer ernten. Er ist reich an Vitamin C und Eisen und damit nicht nur lecker sondern oberdrein gesund.

Wenn du dir gerne einen Vorrat für den Winter anlegen möchtest, ist das Frühjahr eine gute Zeit dafür. Der Gemüsampfer lässt sich sehr gut einfrieren. Zum Trocknen eignet er sich nach unserer persönlichen Erfahrung nicht so gut, da er dabei einen Großteil seines Geschmacks verliert. Aber probiere das natürlich gern für dich aus.

Gemüseampfer im Mai und Juni

Der Gemüsampfer im Sommer

Im Sommer wird der Gemüsampfer ganz schön wachsen. Die Pflanzen werden bis zu 80 cm hoch, die Bütenstände gern mal über zwei Meter. Viel Pflege braucht er dafür nicht. Einzig auf eine ausreichende Wasserversorgung solltest du achten. Natürlich hat er auch nichts dagegen, mal einen Schuss Brennesseljauche zu bekommen.

Die großen Blätter des Gemüsampfers im Hochsommer werden zunehmend hart und schmecken nicht mehr ganz so gut. Zudem reichert sich in ihnen Oxalsäure an, die für Schwangere und empfindliche Menschen problematisch werden kann. Lass die großen Blätter also lieber stehen und suche dir die kleinen, jungen aus. Meist treibt der Gemüsampfer von unten immer wieder neu aus.

Schädlinge beim Gemüseampfer

Bei uns im Garten gibt es nur einen, dem der Gemüsampfer fast noch besser zu schmecken scheint als uns – den Ampferkäfer. Oder besser gesagt: die vielen, vielen Ampferkäfer. Ab Juli tummeln sie sich in jedem Jahr auf unseren Pflanzen und legen ihre orangefarbenen Eier auf die Blattunterseiten.

Oftmals fressen sie den kompletten Ampfer herunter. Als Schädlinge sehen wir sie dennoch nicht. Die Pflanzen treiben einfach wieder neu aus und können im Herbst ein zweites Mal geerntet werden. Kleine Blätter für uns, große für die Ampferkäfer. Wir sind uns da bislang immer einig geworden und mussten nie etwas gegen sie unternehmen.

Ampferkäfer auf dem Sauerampfer

Der Gemüseampfer im Hochsommer

Ende Juli oder Anfang August reifen die Samen des Gemüsampfers heran. Wenn du kein Saatgut ernten möchtest, solltest du die Blüten vorher entfernen. Ansonsten kann es passieren, dass der Wind sie im ganzen Garten verteilt und du im Nu mehr Ampferpflanzen hast, als dir lieb ist. Außerdem hat die Pflanze dann mehr Kraft für ihren spätsommerlichen Neuaustrieb und beschert dir eine bessere Ernte im Herbst.

Samen des Gemüseampfers

Wie wir unser Saatgut vom Gemüseampfer ernten, kannst du  << hier >> nachlesen.

Meist haben wir auch Saatgut abzugeben, im Frühjahr auch häufig Jungpflanzen. Schreib uns gerne an, wenn du Interesse daran hast. (Kontakt)

Falls du ein bisschen neugierig auf den Gemüsampfer geworden bist und du ihn in deinem eigenen Garten anbauen möchtest, wünschen wir dir gutes Gelingen und natürlich, dass der Kultur-Sauerampfer auch nach deinem Geschmack ist.

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Wenn du Lust hast, noch andere alte Gemüsesorten kennenzulernen, schau doch mal in dieses Buch mit interessanten, fast vergessenen Kulturpflanzen. Etliche alte Gemüsesorten werden vorgestellt und du erfährst alles Wichtige zu ihrem Anbau im eigenen Garten. Als kleinen Bonus finden sich auch noch einige Rezepte in diesem Buch, die Lust auf den neuen Geschmack an alten Sorten machen.

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Grüner Spargel – Ein Spargelbeet anlegen

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Grüner Spargel – Ein Spargelbeet anlegen

Frischer grüner Spargel aus dem Garten? Und das jedes Frühjahr auf’s Neue? Das ist ganz einfach zu realisieren. Einmal gepflanzt kann der Spargel bis zu 15 Jahre beerntet werden. Ob gleich roh in den Mund, leicht gedünstet, gebraten oder gegrillt, dein eigener grüner Spargel direkt aus dem Beet wird nicht mit den oft welken, weichen Grünspargelbünden aus dem Supermarkt zu vergleichen sein. Knackig, saftig und einfach lecker! Dabei ist er wirklich leicht anzubauen und benötigt noch nicht einmal viel Pflege. Während wir in diesem kalten April noch auf die ersten Triebe warten müssen, erzählen wir dir, wie wir vor einigen Jahren unser Spargelbeet für den grünen Spargel angelegt haben.

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Günen Spargel selber anbauen

Die Beetvorbereitung für den grünen Spargel

Zunächst haben wir auf unserer großen Wiese einen Standort für den Spargel ausgesucht. Wir wollten ihn gern in einer langen Reihe anbauen, so dass er im Sommer zu einer langen, grünen Hecke heranwachsen kann. Also haben wir einen 50 Meter langen und etwa 1,50 Meter breiten Streifen gefräst und die Wurzeln von Löwenzahn, Gräsern, Hahnenfuß und anderen Wiesenpflanzen so gut wie möglich entfernt. Beikrautdruck mag der Spargel nicht so gern, also solltest du das Spargelbeet auch nach dem Pflanzen regelmäßig jäten. Ein bisschen Vorsicht ist dabei geboten, um die Spargelwurzeln dabei nicht mit der Hacke zu verletzten.

Grüner Spargel im Garten, die Beetvorbereitung beginnt

Anschließend haben wir den Boden gelockert und eine ca. 30 cm tiefe und 40 cm breite Rinne ausgehoben, in die die Spargelpflanzen gesetzt werden sollten. Als Dünger und Wärmequelle haben wir dann eine Schicht Pferdemist mit Stroh in den Pflanzgraben gegeben. Kormin fand die Schubkarre mit dem Pferdemist ausgesprochen interessant und hat erst mal eine tiefe Nase voll genommen, während Maik fleißig geschaufelt hat. Mit der letzten Forke aus der Karre war die Beetvorbereitung für den grünen Spargel dann auch schon abgeschlossen und es konnte ans Pflanzen gehen.

Pferdemist als Dünger für den Spargel

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Ärgert du dich auch immer über diese billigen Spaten, die beim Graben verbiegen oder bei denen gar der Stiel abbricht? Mit diesem robusten, langlebigen und vor allem scharfen Spaten der Firma Fiskars geht die Arbeit leichter von der Hand.

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Das Pflanzgut für unser Spargelbeet

Bei vielen Gärtnereien und im Pflanzenversandhandel werden Grünspargelpflanzen angeboten. Meist handelt es sich dabei um einjährige Pflanzen in Töpfen. Solche Jungpflanzen brauchen noch einige Jahre, bis sie wirklich Erträge liefern und teuer sind sie obendrein – im Schnitt drei Euro pro Pflanze

Wir haben uns entschieden, unsere Spargelpflanzen direkt bei einem Spargelhof zu kaufen. Die Pflanzen, die dort angeboten werden, sind bereits drei Jahre alt und werden wurzelnackt geliefert. Je nachdem, wie viele Pflanzen du kaufst, liegt der Preis bei maximal 1,50 Euro pro Stück. Wir haben damals hundert Pflanzen zu 90 Cent bestellt. Das war ein ganz schön großer und vor allem schwerer Karton. So schwer, dass unsere Briefträgerin ihn gar nicht erst aus ihrem Wagen geladen hat. Lieber nicht klingeln,  sondern einfach eine Karte hinterlassen, dass leider, leider wohl niemand zu Hause war. Sollen die ihren Spargel mal schön selbst abholen, hat sie wohl gedacht.

Grüner Spargel, die Wurzelballen werden in die Erde gebracht

So mussten wir dann einen Tag länger auf das Pflanzgut für unser Spargelbeet warten. Aber am nächsten Mittag hatten wir es schließlich heil zu uns nach Hause transportiert. 100 Pflanzen der Sorte Steiniva, ein Klassiker unter den Grünspargelsorten waren nun bereit in den Garten einzuziehen. Mit ihren langen dünnen Wurzeln sahen sie aus wie Kraken. Es war Anfang April und die ersten kleinen Triebe waren schon zu sehen. Ein paar davon sind beim Auspacken abgebrochen. Die konnten wir ohne schlechtes Gewissen gleich direkt probieren – ein Genuss, der Lust auf mehr machte.

Grünen Spargel pflanzen

Nun ging es aber zunächst ans Pflanzen. Mit einem Abstand von ca. 30 bis 40 cm  haben wir die Wurzelballen mit den Trieben nach oben vorsichtig in den vorbereiteten Pflanzgraben gesetzt und die Wurzeln sternförmig ausgebreitet.

Anschließend haben wir sie mit der Erde vom Aushub der Rinne bedeckt und gut angegossen – fertig war unser Spargelbeet. „Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!“, habe ich den frisch gesetzten Steiniva noch ermunternd  zugeflüstert, als wir Spaten und Harke in die leere Schubkarre packten und uns auf den Rückweg zum Haus machten.

Angießen der Spargelpflanzen

Die ersten Spargelspitzen
– Ernteverbot im ersten Standjahr

Und tatsächlich – nur kurze Zeit später zeigte sich die erste grüne Spargelspitze und dann wurden es in rasantem Tempo mehr und mehr, die aus dem Boden lugten. Spargel wächst so schnell, dass du ihm fast dabei zusehen kannst. Im Nu sprossen auf den ganzen 50 Metern überall schöne, hellgrüne Triebe. Die Verlockung, direkt mit der Ernte zu beginnen, war riesig. Aber nein, das mussten wir uns leider verkneifen – es herrscht Ernteverbot für den grünen Spargel im ersten Standjahr nach dem Pflanzen.

Im ersten Jahr sollte der Spargel nicht beerntet werden, damit er Kraft genug hat, gut anzuwachsen und aus den dem dichten Grün, das er ausbildet, Energie für das nächste Jahr zu ziehen. Also keine Ernte für uns im ersten Jahr. Wir durften ihm nur beim Wachsen zusehen, ihn von Beikraut freihalten und auf eine ausreichende Wasserversorgung achten.

Die ersten Triebe des Grünen Spargels schauen heraus

Naja, fast! In den Genuss der einen oder anderen Spargelspitze kamen wir doch. Da brach schon mal eine ab, wenn unser wilder Hund mit Karacho durch das Spargelbeet stürmte. Mit einem knackigen grünen Spargel im Mund schimpft es sich schlecht und so wirklich böse waren wir auch nicht ob des versehentlich geernteten Leckerbissens. Ein paar kleine Triebe weniger würden unsere neuen Pflanzen schon nicht gleich umbringen.

Die Entwicklung des grünen Spargels
im ersten Jahr

Normalerweise endet die Spargelernte zu Johanni im Juni und erst dann bekommt der Spargel die Chance in die Höhe zu schießen, Blätter zu bilden und auszuwachsen, bevor er im Herbst welkt um die Energie für das nächste Jahr in den Wurzeln zu speichern.

Unser frisch gesetzter Spargel durfte im ersten Jahr gleich wachsen wie er wollte und schon im Mai waren viele Pflanzen hüfthoch. Werden die Spargeltriebe nicht geerntet, werden sie innerhalb weniger Tage kniehoch, die Knospen öffnen sich und die ersten kleinen Blätter werden sichtbar. Im Verlauf der nächsten Wochen entwickeln sich zunächst länge dünne Stängel, bis die Spargelpflanzen schließlich zu buschigen, bis 1,50m hohen „Bäumchen“ herangewachsen sind.

Spargelpflanzen im Spätsommer

Im Juli zeigten sich die ersten weiß-gelblichen Blüten, im September reiften dann die roten Beeren heran. Obwohl sie verlockend aussehen, sind diese nicht essbar. Aber sie enthalten die winzig kleinen Samen, aus denen sich auch neue Spargelpflanzen ziehen lassen. Später im Herbst, als bereits die ersten leichten Fröste einsetzten welkte das Spargellaub und die Pflanzen zogen sich zurück. Das solltest du unbedingt abwarten und den Spargel nicht zurückschneiden, bis das Grün vollkommen vergangen ist. Wir haben ihn im ersten Jahr gar nicht gerodet, sondern die trockenen Äste mit den Beeren über den Winter einfach stehenlassen. Bei Frost oder Schnee waren die roten Beeren ein wirklich schöner Winterschmuck im Garten und weckten die Vorfreude auf den nächsten Frühling, in dem wir dann endlich würden ernten dürfen.

Der Grüne Spargel im zweiten Jahr

Ende April des nächstens Jahres war es dann endlich soweit. Die Temperaturen stiegen und der Spargel begann auszutreiben.  Nun durften wir mit der Ernte beginnen und konnten täglich eine schöne Portion frischer Spargelstangen aus dem Garten mit in die Küche nehmen. Der grüne Spargel ist so schnell und einfach zuzubereiten – das Schälen wie beim weißen Spargel entfällt und trockene, evtl. holzige Enden wie du sie bei gekauftem Spargel oft vorfindest, hat er frisch geerntet auch nicht. Seine Garzeit ist sehr kurz – es reicht ihn kurz zu blanchieren oder in der Pfanne oder dem Wok anzubraten oder anzudünsten. Er darf ja ruhig grün und knackig bleiben.

Wir haben unsere erste Ernte wirklich sehr genossen. Es war allerdings ein sehr trockener Frühling, sodass wir unser Spargelbeet regelmäßig gießen mussten, damit die Pflanzen nicht zu trocken wurden und die Spargelstangen saftig blieben.

Grüner Spargel, die erste Ernte beginnt

Für das zweite Standjahr wird empfohlen, nicht über einen langen Zeitraum zu ernten, sondern den Spargel bereits vor Ende Juni wachsen zu lassen. Daran haben wir uns auch gehalten und die Triebe ab Ende Mai stehenlassen, die schon bald wieder zu einer grünen Hecke herangewachsen waren. In den folgenden Jahren darf der grüne Spargel dann zunehmend länger beerntet werden, bis er mit sieben Jahren voll entwickelt ist.

Außer ein bisschen Beetpflege, ausreichend Wasser und ab und an einer Gabe Stroh und Pferdemist, benötigt er keine weitere Aufmerksamkeit und schenkt dem Gärtner jedes Frühjahr eine tolle Ernte zu einer Zeit, in der im Gemüsegarten ansonsten noch wenig frisches Grün zu finden ist.

Wir sind nach wie vor begeistert von dieser einfachen und pflegeleichten Kultur, die wir allen Gärtnern wärmstens empfehlen können. Trotzdem möchten wir auch gerne noch ein Beet mit weißem Spargel anlegen. Durch das nötige Anhäufeln bedeutet das allerdings wesentlich mehr Arbeit, wenn man nicht gerade einen Haufen Mutterboden zur Hand hat. Wer weiß, vielleicht im nächsten Jahr. Nun warten wir erst mal gespannt auf die erste Spargelspitze 2021 und freuen uns auf eine hoffentlich gute Ernte.

Hast du Lust auf weitere spannende Gemüsesorten bekommen? Wie wäre es denn mit eigenem Meerrettich oder Topinambur im Garten?

Mein Blattwerk

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Topinambur selber anbauen – Unser Wintergemüse

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Topinambur selber anbauen – Unser Wintergemüse

Nach dem Meerrettich ist der Topinambur (Helianthus tuberosus) die zweite Kultur aus der Sparte „Wurzeln und Knollen“, die wir in diesem Frühjahr in die Erde gebracht haben. Tatsächlich ist es schon unser zweiter Versuch, diese tolle Knolle in unserem Garten anzusiedeln. Der erste Versuch, Topinambur selber anzubauen, ist vor einigen Jahren mehr als kläglich gescheitert. Damals haben wir einfach ein paar Knollen aus dem Supermarkt vergraben und abgewartet, was geschehen würde.

Topinambur selber anbauen

Tatsächlich zeigten sich schon bald die ersten Austriebe und wir waren recht zuversichtlich, dass diese wuchsfreudige Pflanze bei uns gedeihen würde. Die Zuversicht währte allerdings nur kurz, denn schon nach wenigen Tagen waren die die aufkommenden Pflänzchen über Nacht verschwunden. Dicke Schleimspuren auf der frischen Gartenerde verrieten eindeutig, der da in der Dunkelheit am Werke gewesen war – die fiesen Nachtschnecken hatten sich unseren Topinambur schmecken lassen.

Noch steckten aber offenbar Kraft und Lebenswille in den Knollen. Sie versuchten noch einige Male auszutreiben. Aber jedes Mal, wenn sich auch nur ein kleines bisschen Grün zeigte, fanden es die Schnecken und machten ihm den Garaus. Irgendwann gab  der Topinambur schließlich auf – und wir vorerst auch.

Für den zweiten Versuch einige Jahre später haben wir uns breiter aufgestellt – mit deutlich mehr Knollen und drei verschiedenen Sorten an verschiedenen Standorten. Topinambur selber anbauen – dieses Jahr muss es uns doch einmal gelingen! Und so haben wir Versuch Nummer zwei gestartet:

Topinambur-Anbau – unsere Sortenauswahl

Dieses Mal wollten wir für den Anbau von Topinambur nicht wieder auf Supermarktware zurückgreifen und haben uns im Bioversandhandel nach Pflanzgut umgeschaut. Was für eine Vielfalt an Sorten es gibt! Die Wahl war nicht einfach, aber schließlich haben wir uns für zwei verschiedene entschieden.

Topinambur anbauen, verschiedene Sorten

Die erste ist die „Gute Gelbe“, wohl eine der bekanntesten Sorten, die als äußerst ertragreich gilt. Zudem sollen die dicken, schweren Knollen eine relativ geringe Streuung aufweisen, so dass die Ernte deutlich leichter ist, als wenn du in großem Umkreis um die Mutterpflanze nach den Knollen suchen musst.

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Ein kleiner Tipp von uns: Die „Gute Gelbe“ musst du nicht teuer beim Pflanzenhandel als Pflanzknolle bestellen. Frische Topinamburknollen zum Pflanzen oder zum Verzehr bekommst du in Bioqualität schon viel günstiger. So kannst du vor dem Pflanzen schon einmal probieren.
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Als zweites fiel die Wahl auf die „Helianthi“, eine cremefarbene Sorte mit rosa Zeichnung. Sie soll zwar deutlich weiter streuen als die „Gute Gelbe“, aber die Beschreibung ihres Geschmacks hat uns schließlich überzeugt. Er soll mildcremig sein und dem der Schwarzwurzel ähneln.

Insgesamt war uns wichtig, dass wir Topinambur-Sorten anbauen, die eine relativ regelmäßige Form haben und sich somit später gut schälen lassen. Bei einigen Sorten, wie zum Beispiel dem „Sonnengruß“ verwachsen die Knollen meist zu großen Gebilden, was dann das Reinigen und Zubereiten erheblich erschwert.

Sorte Nummer drei kam uns dann ganz unverhofft ins Haus, als uns eine „Zu-verschenken-Anzeige“ im Internet ins Auge fiel. Da hatte doch eine nette Dame gleich hier um die Ecke Topinamburknollen abzugeben. Sie hat sie sogar für uns ausgegraben und eine große Tüte zur Abholung für uns vor ihre Tür gestellt. Um welche Sorte es sich handelt wissen wir zwar nicht, aber die Knollen sind riesig, teilweise bis zu faustgroß und von heller, fast weißer Farbe. Definitiv sehen sie nach einem guten Ertrag aus.

Wir dürfen gespannt sein, welche von diesen drei unser Favorit wird, sofern die Schnecken und Wühlmäuse unseren Versuch, Topinambur selber anzubauen nicht ein zweites Mal vereiteln.

Standortwahl für den Topinambur

Wenn über Topinambur eines bekannt ist, dann ist das wohl seine Neigung sich weiträumig ausbreiten zu können. „Den wirst du nie wieder los!“, haben wir gehört. Naja, dieses Problem hatten wir beim letzten Anbauversuch nun so ganz und gar nicht. Dennoch man die Möglichkeit eines ausufernden Wachstums bei der Standortwahl natürlich beachten.

Standortwahl für den Topinamburanbau

Im Gemüsebeet ist der Topinambur sicher nicht gut aufgehoben – er braucht schon seinen eigenen, ausreichenden Platz im Garten, an dem er mehrere Jahre verbleiben kann und an dem er auch seine maximale Höhe von ca. drei Metern erreichen dürfte, ohne dabei anderen Pflanzen das Licht zu nehmen. Dort, wo er sich nur begrenzt ausbreiten darf, ist es sinnvoll eine Wurzelsperre einzubringen, die ihn im Zaum hält.

Bei uns halten wir das nicht für notwendig, sollte er sich tatsächlich massiv ausbreiten, können wir die unerwünschten Pflanzen einfach abmähen. Irgendwann geht den Knollen dann die Energie aus. Wenn die Nacktschnecken das können, dann bekommen wir das auch hin.

Der Topinambur hat es gern sonnig und so haben wir für unseren Anbau vier verschiedene sonnige Plätze im Garten und auf der Wiese ausgesucht, einer davon liegt  relativ nah am Haus, damit wir die  gefräßigen Schnecken diesmal etwas besser im Blick behalten können.

An den Boden soll der Topinambur keine allzu hohen Anforderungen haben. Humos und leicht sandig, ist ihm wohl am liebsten und Staunässe oder extreme Trockenheit kann er gar nicht gut vertragen. Viel Dünger benötigt er ebenfalls nicht. Ab und an eine Gabe Kompost oder ein Schuss Brennnesseljauche reichen als Extra an Nährstoffen aus.

Topinambur anbauen
– Beetvorbereitung und Setzen der Knollen

Für den Ertragsanbau von Topinambur wird die Kultivierung in Reihen empfohlen. Dabei soll der Pflanzabstand in der Reihe in etwa 30-40 cm und der Abstand zwischen den Reihen 60-80 cm betragen. Wir haben uns hier allerdings entschieden, die Knollen an drei der Pflanzorte kreisförmig in die Erde zu bringen.

Dafür haben wir die Grasnarbe in einem Kreis mit einem Meter Durchmesser entfernt, den Boden tiefgründig mit der Grabegabel aufgelockert und pro Kreis sechs Knollen ringförmig gesetzt. Die Pflanztiefe sollte dabei 10-15 cm betragen.

Setzen der Knollen

Die dicken Topinambur-Knollen aus dem Garten in der Nachbarschaft haben auf der Wiese neben dem neuen Meerrettichbeet einen Platz gefunden. Dort haben wir sie dann in Reihen wie oben angegeben gesetzt. Wir hoffen, dieser Bereich, wird dann künftig eine Wurzel- und Knollen-Wucherzone und kein Schnecken-und Wühlmaus-Schlemmerbuffet.

Topinamburanbau – Pflege und Ernte

Nach dem Setzen der Knollen gibt es zunächst nicht viel zu tun, außer auf eine ausreichende Wasserversorgung zu achten und den Beikrautdruck gering zu halten. Nach dem Auflaufen ist der Topinambur im Grunde wie eine Kartoffelpflanze zu behandeln. Für einen gesteigerten Ertrag kann er später ebenfalls angehäufelt werden. Zum Teil wird es empfohlen, die Blütenknospen zu entfernen, damit mehr Kraft in die Knollen geht. Das möchten wir aber nicht so machen, sollte er es denn bis zur Blüte schaffen. Ein bisschen Farbe und ein wenig Nahrung für die Insekten, darf es auch im Gemüseanbau geben, finden wir.

Topinambur Beetvorbereitung

Im Herbst, wenn das Grün der Pflanzen welk wird, beginnt die Erntesaison. Bei offenem Boden können die Knollen den ganzen Winter über geerntet werden. Das sollte immer nur nach Bedarf geschehen, denn die Topinamburknollen lassen sich nicht sehr gut lagern. Für einige Tage kann man sie im Kühlschrank frisch halten, aber dann beginnen sie schnell auszutrocknen. Eine längere Lagerung ist im Grunde nur in gleichmäßig feuchter Erde möglich. Also ist es weitaus einfacher, die Knollen einfach im Boden zu belassen und nur so viele auszubuddeln, wie man eben gerade verbrauchen möchte.

Wie viel das dann diesen Herbst und Winter bei uns sein wird, hängt von unserem Hunger ab – und leider auch vom Hunger der Schnecken und Wühlmäuse bis dahin.

Drück uns die Daumen für das Experiment „Topinambur selber anbauen“ – 2.0. Wir werden berichten, wie es den Knollen und uns ergangen ist.

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Neben einigen Topinamburrezepten wie zum Beispiel „Geschmorter Topinambur mit Thymian und Zitrone“ oder „Topinamburdip mit Kreuzkümmel“ findest du in diesem interessanten Kochbuch viele Anregungen, alte Gemüsesorten frisch und modern zuzubereiten. Vertreten sind Pastinaken, Schwarzwurzel, Portulak und viele mehr.

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Meerrettich selber anbauen – Fechser in den Garten setzen

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Meerrettich selber anbauen
– Fechser in den Garten setzen

Für die neue Gartensaison haben wir uns vorgenommen, einige neue Gemüsesorten in unserem Garten auszuprobieren. Warum auch immer, aber die meisten haben in diesem Jahr etwas mit Wurzeln oder Knollen zu tun. Den Anfang haben wir nun, Anfang April, mit dem Meerrettich gemacht.

Fechser vom Meerrettich

Als ich Kind war, gab es bei uns zu Haus diese scharfe Wurzel eigentlich nur zu „Karpfen blau“. Den Karpfen mochte ich ja nie, aber die Beilage – Kartoffeln und geschlagene Sahne mit geriebenem Meerrettich – die war ein Genuss. Fast sehe ich noch vor mir, wie die Schlagsahne auf den heißen, gelben Kartoffeln zerfließt. Das könnte man doch mal wieder haben – nur ohne den Karpfen dazu, wenn es nach mir geht. Warum also nicht mal Meerrettich selber anbauen?  …Gesagt, getan. Und so haben wir es gemacht.

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Frisch gerieben schmeckt der Meerrettich einfach am besten und mit einer handlichen und soliden Reibe, wie dieser hier, geht das schnell und einfach von der Hand. Praktisch ist auch der integrierte Auffang- und Aufbewahrungbehälter.

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Pflanzgut für den Meerrettichanbau

Da wir leider niemanden kennen, der Meerrettich in seinem Garten hat, haben wir uns zunächst das Pflanzgut bestellt. Es wurde Ende März von Dreschflegel geliefert, mit dem Hinweis, es sogleich aus der Verpackung zu nehmen und entweder direkt in den Boden zu bringen oder es bis zur Pflanzung in feuchten Sand einzuschlagen. Da wir erst noch einen Platz für den Meerrettich im Garten vorbereiten mussten, kam er also zunächst in eine Schüssel mit Erde.

Meerrettich in Gartenerde

Für die Vermehrung werden die sogenannten „Fechser“ gepflanzt. Dabei handelt es sich um die dünnen Seitentriebe, die die große, essbare Meerrettichwurzel ausbildet. Sie sollten in etwa 30 cm lang und ca. 2 cm dick sein. Meist werden sie schon im Herbst abgeschnitten, gebündelt, in feuchten Sand eingeschlagen und dann kühl, aber frostfrei überwintert, bis sie im April oder Mai in den Gartenboden kommen.

Wo pflanzen wir den Meerrettich? – Standort und Bodenvorbereitung

„Der wuchert ohne Ende!“, „Den wirst du nie mehr los!“, so die Warnungen der Menschen, die schon mal Meerrettich in ihrem Gemüsegarten angebaut haben und bei denen er dann zu einer wahren Plage geworden ist. Tatsächlich kann jedes in der Erde verbleibende Wurzelstückchen wieder austreiben. Also sollte der Meerrettich wohl ein eigenes Plätzchen außerhalb der Gemüsebeete bekommen, an dem er bleiben darf und wuchern kann wie er möchte, ohne anderen Kulturen im Weg zu sein.

Beetvorbereitung für die Fechser

Der Meerrettich soll mit fast jedem Boden zurechtkommen, aber tiefgründige, humose Böden bevorzugen. Dort bildet er deutlich größere Wurzeln aus als zum Beispiel in einem sandigen Untergrund. An die Lichtverhältnisse soll er ebenfalls keine allzu großen Ansprüche stellen und sogar im Halbschatten gedeihen.

Wir haben ihm ein sonniges Plätzchen auf der Wiese ausgesucht. Als erstes wurde die Grasnarbe entfernt, alle Wurzeln von Ampfer, Quecke, Hahnenfuß und Co. ausgebuddelt, die wir finden konnten und der Boden mit der Grabegabel tiefgründig ausgelockert. Der Meerrettich soll es bei uns ja nicht so schwer haben, auch wirklich schöne, große Wurzeln auszubilden.

Wie pflanzen wir den Meerrettich?
– Pflanzabstand und Pflanztiefe

So eine Meerrettichpflanze kann ganz schön groß werden. Das Blattwerk ist üppig und auch unter der Erde benötigt sie ordentlich Platz für ihre Wurzeln. Empfohlen wird ein Pflanzabstand von nicht unter 50 Zentimetern, aber am besten deutlich mehr. Ein Meter wäre wohl optimal, aber so viel Platz war in unserem neuen Meerrettichbeet dann doch nicht. Je nachdem, wie der Meerrettich sich bei uns entwickelt, müssen wir dann vielleicht nochmal etwas mehr Raum schaffen. Vorerst muss er sich hier mit guten 50 cm begnügen.

die Fechser vom Meerrettich werden eingesetzt

Die Fechser werden schräg in den Boden gesetzt. Das obere Ende soll dann etwa 5, das untere Ende 15cm unter dem Boden liegen. So akribisch ausgemessen haben wir das nun nicht – sie kamen mit leichter Schräglage in die Pflanzrinnen, Erde drauf, ein bisschen angegossen und fertig. Später kommt noch eine dicke Schicht Mulch zwischen die Reihen, damit die Wiese sich das Meerrettichbeet nicht sofort wieder zurückerobert.

Wir lehnen uns nun zurück, hoffen auf die ersten Austriebe und natürlich auf eine schöne, scharfe Ernte im Oktober.

Obwohl – ganz lehnen wir uns noch nicht zurück! Die ausgestochenen Grassoden und Wiesenpflanzen bringen wir natürlich den Hennen, die sich immer begeistert auf frisches Grün stürzen. Dann wird einträchtig gescharrt und gepickt, bis von allem den Grün im Nu  nichts mehr übrig ist.

Hühner bekommen das Grün aus dem Beet

Wie sich unser Experiment „Meerrettich selber anbauen“ im ersten Jahr entwickelt, werden wir natürlich weiter berichten. Und natürlich auch, was es mit all den anderen Wurzeln und Knollen auf sich hat, die in diesem Jahr noch bei uns einziehen sollen.

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Jungpflanzenanzucht im Haus – Aufbau und Utensilien

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Jungpflanzenanzucht im Haus:
Aufbau und Utensilien

Im vergangenen Jahr konnten wir bereits im Februar mit der Aussaat draußen im Garten beginnen. Dicke Bohnen und einige andere frühe Gemüsesorten waren um diese Zeit bereits in der Erde. 2021 ist daran aber gar nicht zu denken. Wir haben Dauerfrost, der Boden ist gefroren und der Garten liegt noch im Winterschlaf. Dennoch ist es an der Zeit, zumindest im Haus den Frühling einzuläuten, die Anzuchtstation für Jungpflanzen aufzubauen und die ersten Aussaaten vorzunehmen.  Hier erzählen wir dir, wie wir unseren Pflanztisch im Haus aufbauen und welche Utensilien wir für unsere Jungpflanzenanzucht verwenden.

Anzuchtstation, Jungpflanzenanzucht im Haus

Aufbau unserer Anzuchtstation für Jungpflanzen:

Jeder hat irgendwann mal mit dem Gärtnern angefangen und ist dann vielleicht auch auf die Idee gekommen, seine Jungpflanzen selber anzuziehen, anstatt sie im Frühjahr zu kaufen. Bei den meisten hat das sicherlich mit Schälchen oder Töpfchen auf der Fensterbank begonnen. Schön im warmen Wohnzimmer und weil man ja so ungeduldig ist, am besten gleich im Januar. So war es zumindest vor Jahren mal bei uns. Und, so muss man sagen, mit mäßigem Erfolg. Gut, das Gemüse keimt sehr wohl auf der Fensterbank. Aber bald schon, wird es ihm zu warm und du trägst deine Töpfchen ins kühlere Schlafzimmer. Da wachsen die Pflänzchen dann auch weiter. Einzig, es fehlt das Licht, die Stängel werden lang, dünn und spiddelig und knicken oft schon beim Auspflanzen in den Garten ab. Wenn nicht, erledigt das vielleicht später der Wind.

Nein, optimal ist das alles nicht. So haben wir uns schließlich eine Anzuchtstation für unsere Jungpflanzen gebaut, die sich inzwischen über Jahre bewährt hat. Dabei war uns wichtig, dass sie kostengünstig und leicht auf- und abzubauen ist, ohne zu viel technischen Schnickschnack auskommt und reichlich Platz für eine schöne Gemüsevielfalt bietet. So haben wir mittlerweile in jedem Frühjahr kräftige, gesunde Jungpflanzen, die dann zur rechten Zeit in Garten und Gewächshaus umziehen können.

Jungpflanenanzucht im Haus

Der Aufbau unserer Anzuchtstation ist ganz einfach. Sie findet ihren Platz vorne in unserem Windfang, einem kleinen, beheizbaren Extraraum vor der eigentlichen Haustür, der ansonsten ungenutzt ist. Dort lässt sich die Temperatur dann jeweils so einstellen, wie es für die Jungpflanzen gerade am besten ist. Auf spezielle Wärmematten, die unter die Pflanzgefäße gelegt werden, um die Temperatur für einzelne Kulturen separat zu regeln, verzichten wir. Wer es lieber etwas wärmer mag, wie zum Beispiel die Paprika, bekommt einfach einen Platz näher an der Heizung, als jemand, dem warme Füße nicht so sehr gefallen.

Wir verwenden einen der breiten Tische einer Bierzeltgarnitur, der im zeitigen Frühjahr eigentlich noch keine Aufgabe hat, als Pflanztisch für unsere Jungpflanzen. Damit man nicht x verschiedene Tabletts und Untersetzer benötigt, um überschüssiges Gießwasser aufzufangen, haben wir in den Maßen dieses Tisches eine großen, wasserdichte Unterlage gebaut, in dem alle Pflanzgefäße Platz finden. Er besteht einfach aus vier aneinandergeschraubten Dachlatten, über die eine wasserundurchlässige Gewebeplane gespannt ist. Die Konstruktion hat nur ein geringes Gewicht, kann leicht von einer Person auf- und abgebaut werden und lässt sich relativ platzsparend verstauen, wenn sie später im Jahr nicht mehr benötigt wird.

Anzuchtststion mit Gewebeplane für die Jungpflanzenanzucht

Über der Anzuchtstation für die Jungpflanzen haben wir zwei Pflanzleuchten, die im Februar etwa 12-16 Stunden brennen, um für ausreichend Licht zu sorgen. Die LED verbrauchen nur sehr wenig Strom, sodass sich die Kosten für die Zusatzbeleuchtung kaum bis gar nicht auf der Stromrechnung bemerkbar machen.

Eine bestimmte Marke oder einen speziellen Lampentyp können wir dir an dieser Stelle nicht empfehlen. Die Lampen, die wir für unsere Jungpflanzenanzucht verwenden, sind ein günstiges No-Name-Produkt, das wir mehr zufällig als nach sorgfältiger Planung erworben haben. Sie tun seit Jahren ihren Dienst, aber ob nun besser oder schlechter als andere Fabrikate, können wir nicht wirklich beurteilen. Zu diesem Thema gibt es eine Menge Experten, die sich mit den genauen Frequenzen, Lumenzahlen und Co. befassen. Uns war damals nur wichtig, dass die Lampen als Tageslichtersatz  funktionieren und genau das tun sie offenbar.

Unsere Pflanzgefäße für die Jungpflanzenanzucht:
Pro und Contra der verschiedenen Anzuchttöpfe

Als Pflanzgefäße verwenden wir in unserer Anzuchtstation bevorzugt eckige Plastiktöpfchen von 9 mal 9 Zentimetern.

Angefangen haben wir mit einem Sammelsurium von verschiedenen Töpfen, die wir entweder von Freunden geschenkt bekommen haben, die sich Pflanzen gekauft haben, oder auf dem örtlichen Friedhof aus dem Plastikmüll gefischt haben.  Wenn dort erst die Primeln, dann die Stiefmütterchen oder schließlich die jährlichen Eisbegonien Saison haben, quellen die Abfallbehälter gleichsam über von Töpfen und Pflanztabletts. Sie alle sind noch für weit mehr und weitaus länger zu gebrauchen, als nur für den einmaligen Weg von der Gärtnerei, über den Friedhof bis in den Müll.

Irgendwann haben wir uns dann doch mal eine Charge von einigen hundert gleichgroßen, eckigen Töpfen gekauft. Diese lassen sich viel platzsparender einsetzen als die runden Töpfchen. So bekommen wir in unserer Anzuchtstation deutlich mehr Jungpflanzen untergebracht und konnten unsere Erträge dadurch ständig erhöhen. 

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Inzwischen verwenden wir sie seit vier Jahren, ohne dass auch nur ein einziger kaputt gegangen wäre. Und wir denken, sie werden bei guter Behandlung noch viele weitere Jahre durchhalten.

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Für die Anzucht von Jungpflanzen, die schon in relativ jungem Stadium ausgepflanzt werden können, wie Salate,  eignen sich die Quickpot-Anzuchtplatten ganz hervorragend.  Es gibt sie in mehreren Größen mit jeweils passenden Tabletts zum Auffangen des Gießwassers. Wenn du dich für eine Größe entscheidest, lassen sich gut stapeln und eine zweite Platte kann jeweils zum Andrücken der Erde in einer anderen verwendet werden. 

Zudem gibt es weiteres nützliches Zubehör, wie zum Beispiel stabile Aushebeplatten, mit denen sich alle Jungpflanzen mit einem Handgriff aus den Anzuchtplatten lösen lassen. Die immer gleich bleibenden Größen sehen wir als enormen Vorteil, weil du dein Aussaatequipment jederzeit durch passende Teile ergänzen und erweitern kannst.

Alternative Anzuchtgefäße für die Jungpflanzenanzucht

Unsere Versuche mit der Jungpflanzenanzucht in Eierpappen, die etliche Gärtner gern verwenden, waren nicht so recht überzeugend. Die Kartons weichen doch sehr schnell auf und beginnen  dann zum Teil zu schimmeln. Zudem bieten sie wirklich nur wenig Raum für die Jungpflanzen und machen es nötig, sie schon sehr früh zu pikieren, damit sie genügend lange und kräftige Wurzeln ausbilden können. Ein Zeitaufwand, den wir uns gerne ersparen, in dem wir größere Anzuchtgefäße verwenden.

Jungpflanzenanzucht in Eierpappe vorziehen

Einige Gärtner setzen die kleinen Jungpflanzen auch direkt mit den Eierpappen in die Gemüsebeete, wo der Karton dann verrotten soll. Ob das rechtzeitig von statten geht, damit das Gemüse ungehindert wachsen kann, hängt sicher von der Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens ab. Wir persönlich möchten die Eierpappen nicht so gern im Garten vergraben, denn, dass sie keine Schadstoffe, wie zum Beispiel Reste von Druckerschwärze beinhalten, konnten wir bisher nicht mit Sicherheit ausschließen.

Alternative Anzuchtgefäße, die ebenfalls mit ausgepflanzt werden können und kompostierbar sind, bestehen aus Zellulose, Holzfasern oder Kokosfasern. Für eine kleine Voranzucht von nur wenigen Töpfen sind diese sicher gut verwendbar. Wobei uns bei den Kokosgefäßen der lange Transportweg schon etwas stört. Der Hautgrund dafür, dass wir keine kompostierbaren Gefäße verwenden, ist der doch relativ hohe Anschaffungspreis. Wir haben jedes Jahr mehrere hundert Jungpflanzen in der Anzuchtstation. Da geht es sehr ins Geld, wenn du für jeden einzelnen Kohlrabi, Kohlkopf oder die 20 Sellerieknollen ein eigenes Töpfchen kaufen musst, das dann ja nur ein einziges Mal verwendet werden kann. Der Anbau ist dann nicht mehr wirklich wirtschaftlich. So kostet ein Kohlrabi im Sommer bei uns auf dem Markt im Schnitt gerade mal 29 Cent, während ein kompostierbarer Anzuchttopf schon bei fast einem Euro pro Stück liegen kann.

Jungpflanzenanzucht im Frühjahr

Vorsicht, übrigens bei den günstigen Angeboten, die du in einigen Gartencentern findest. (bei einem gängigen Gartenmarkt z.B. 96 Zellulosetöpfe für 6,99 Euro) Lies unbedingt das Kleingedruckte. Oft genug enthalten diese vermeintlich umweltfreundlichen Töpfe einen Anteil an Torf. Der hat in einem naturnahen Garten absolut nichts verloren – weder in der Blumenerde, noch in den Anzuchtgefäßen. Wir können nicht in unserem Garten die Natur schützen wollen, aber in Kauf nehmen, dass andernorts für unseren Gärtnerbedarf die wertvollen Hochmoore zerstört werden.

Eine weitere Möglichkeit, seine Jungpflanzen anzuziehen, ist, Erdpressballen zu verwenden. Bisher haben wir das noch nicht selbst ausprobiert, sondern nur davon gelesen. Einige Gärtner haben sich selbst Pressen gebaut, um aus ihrer Komposterde, Blöcke herzustellen, die sich auf einer wasserdichten Unterlage für die Anzucht von Pflanzen eignen. Im Internet finden sich auf der gängigen Plattform dazu auch einige interessante Videos. Vielleicht testen wir die Erdballen auch irgendwann einmal. Dann werden wir natürlich berichten.

Du siehst, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten. Welche Pflanzgefäße sich für deine Bedürfnisse am besten eignen, kannst du natürlich nur selbst entscheiden und ausprobieren.

Wir wünschen dir viel Erfolg für die ersten Aussaaten 2021

Jungpflanzenanzucht im Februar:

In unserem nächsten Beitrag wird es darum gehen, welches Substrat wir für die Jungpflanzenanzucht verwenden und welche Kulturen wir in diesem Jahr jetzt im Februar aussäen. Bleib also dran, wenn du mehr dazu erfahren möchtest!

P.S.: Unser Weizengras für die Hühner bauen wir auch mit dieser Anzuchtstation an.

Mein Blattwerk

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15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 3

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 3

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Kräuter und Gemüse im Januar ernten - mein Blattwerk

„Hast du schon die Wettervorhersage gelesen?“, fragt Maik nach dem Frühstück, „Ab heute Mittag soll es schneien. Und außerdem haben wir schon den 29. Januar!“ Au Backe! Es könnte knapp werden mit meiner Wette, noch im Januar 15 Kräuter und Gemüse zu ernten. Eigentlich habe ich gehofft, mir noch in Ruhe einen guten Plan zurechtlegen zu können. Aber jetzt drängt nicht nur die Zeit, nein, es soll also auch noch Schnee kommen, was die Sache natürlich erheblich erschwert. Unter einer Schneedecke nach etwas Essbaren zu suchen, macht nicht nur kalte Hände, sondern ist auch recht mühsam, wenn du nicht genau weißt, wo du buddeln musst.

Wenn ich die Wette noch gewinnen will, muss es jetzt zügig gehen. „Dann lass uns am besten sofort losgehen.“ „Aber es ist so eisig draußen!“ „Papperlapapp! Warm anziehen und dann los.“ Angst vor Frost gilt nicht. „Wer friert, ist entweder arm oder dumm!“, soll mein Großvater immer gesagt haben. Ob das stimmt, weiß ich nicht, denn ich habe ihn leider nicht mehr kennengelernt. Die Aussage stimmt in jedem Fall. Zum Glück trifft beides nur bedingt auf uns zu und an warmen Sachen mangelt es nicht. Kormins Winterfell ist ohnehin ausreichend dick, er muss nicht einmal klug sein, um nicht zu frieren.

Herbstlaub bein Frost
Gemüse und Kräuter ernten im Januar bei zugefrorenem Teich

Die dicken Jacken sind heute auch wirklich nötig, denn es hat tüchtig gefroren. Dazu weht ein eisiger Wind. Das gefrorene Gras und Laub knirscht unter unseren Füßen, als wir in den Garten kommen. Der kleine Teich liegt unter einer dicken Eisdecke und auch alle anderen Wasserstellen sind komplett zugefroren. „Da müssen wir wohl tatsächlich unsere eisfreie Vogeltränke noch aufbauen. Und ich dachte, es würde schon Frühling werden.“, sagt Maik. Genaugenommen nuschelt er eher, denn er hat sich seinen Schal zum Schutz vor dem kalten Wind über Mund und Nase gezogen.

„Ja, das machen wir. Aber erst mal erledigen wir jetzt schnell die Ernte, damit es nachher was ordentliches Warmes zum Mittag gibt.“, erwidere ich zähneklappernd. Ich hoffe, das klingt optimistisch genug. In Wahrheit habe ich keinen Plan und befürchte, dass Runde 3 der Januarernte am Ende auf einen eher spärlichen Wintersalat hinauslaufen wird. Und tatsächlich ist das erste Essbare, das ich im Gemüsegarten erblicke, genau für einen solchen Salat geeignet. In verschiedenen Grün- und Rottönen leuchten mir die Blätter des Blutampfers aus dem Beet entgegen.

Blutampfer frisches Gemüse im Januar

„Nummer 11!“, verkünde ich. „Hmpf!“, dringt es unter Maiks dickem Schal hervor. Irgendwie muss ich ihm den Blutampfer doch schmackhaft machen:  „Wir können uns richtig glücklich schätzen, dass der hier bei uns wild wächst!“ „Wieso denn das? Den gibt es doch auf jeder Wiese in Massen!“ „Schon, aber ich habe ihn neulich in einem Pflanzenkatalog gesehen. Da wurde er als ‚Gourmetgemüse‘ angepriesen. Eine Mini-Pflanze für 6,50 Euro!“ „Verrückt!“, ist die knappe Antwort. Tatsächlich konnte man bei demselben Versand auch Löwenzahnpflanzen kaufen. Ein Pflänzchen für 2,99 Euro unter dem Titel ‚Wildsalat‘. Ja, ‚verrückt‘ trifft es schon ein bisschen.

Der Ampfer kommt vorerst nicht ins Erntekörbchen, aber Punkt ist Punkt. Gleich neben dem Ampfer steht der Althai-Lauch. Eine Lauchart, die aus dem nördlichen Russland stammt. Dieser ausdauernden Pflanze kann auch richtige Kälte nichts anhaben, da ist unser bisschen Frost hier im milden Norddeutschland überhaupt kein Problem  – meine Nummer 12. Aber auch die dicken Röhren bleiben zunächst stehen. Vielleicht findet sich ja doch noch etwas Besseres.

Hund schleckt Eis, während wir Gemüse und Kräuter im Januar ernten

Kormin hat schon etwas gefunden, das ihm zumindest ausgesprochen gut zu schmecken scheint. Zumindest schleckt er äußerst hingebungsvoll an dem dicken Eisblock, der in einem unserer Gießwasserkübel schwimmt. „Bleib da mal nicht mit deiner langen Zunge dran kleben!“, mahnt Maik. Aber der Hund weiß wohl, was er tut, und widmet sich unbeeindruckt von der Warnung weiter seinem Wassereis, während wir durch den Gemüsegarten gehen.

Auf dem Beet, das die Rehe gründlich vom Kohl befreit haben, entdecke ich zwischen all den kahlgefressenen Stängeln noch ein kleines grünes Pünktchen. „Guck mal, da ist noch ein Broccoliröschen!“ Tatsächlich bildet der Broccoli nach der Ernte meistens wieder neue Knospen, wenn man ihn denn stehen lässt. Diese fallen dann zwar sehr klein aus, sind aber noch eine schöne Extra-Zutat für allerlei Suppen, Eintöpfe oder Pfannengerichte. Gut, das hier ist jetzt nur ein einziges, letztes Röschen und nicht ohne Grund höre ich so etwas wie „hohler Zahn“ aus dem Schal neben mir herausbrummeln. Egal, Nummer 13 ist das trotzdem, Punkt für mich! Ich lege das kleine Broccoliröschen in den Korb, auch wenn es darin etwas verloren wirkt.

Broccoli, ein Gemüse, das man im Januar ernten kann.

Maik tritt frierend von einem Fuß auf den anderen und dreht sich einmal um die eigene Achse. „Hey, guck mal der Fenchel treibt ja wieder aus!“, ruft er auf einmal und das richtig deutlich trotz der Wolle vor seinem Gesicht. Und tatsächlich, unten an den großen kahlen Fenchelpflanzen aus dem letzten Jahr leuchten viele junge Blätter in zartem Grün. Da ist ja richtig was zu ernten! Und mit ein bisschen Paprika und etwas Reis dazu gäbe das Fenchelgrün gewiss schon ein ganz nettes Mittagessen ab. Einzig, die Paprika haben ja die Rehe gefressen. Für einen Kräuterquark wäre es auch gut zu gebrauchen, aber irgendwie ist mir an einem so kalten Tag wie heute doch eher nach einem weniger sommerlichen Gericht. Nichts desto trotz, Nummer 14, das Fenchelgrün ist zumindest ein Gemüse, das nicht nur etwas für den hohlen Zahn ist. Wenn ich nun doch noch eine gute Nummer 15 finden könnte, um um den kalten Kräuterquark drum herum zu kommen!

Da fällt mir plötzlich etwas ein. Im letzten Sommer, als ich die Steckrüben ausgepflanzt habe, hatte ich doch nicht mehr genügend Platz im Beet und habe die letzten Jungpflanzen kurzerhand irgendwo eingesetzt, wo noch eine freie Stelle war. Danach habe ich sie dann einfach vergessen. Wo war das nur gewesen? Ich grüble einen Moment angestrengt, bis es mir  wieder einfällt. Stimmt, das war ja neben dem Folientunnel, in dem Maik seine Wassermelonenpflanzen hatte. Der Tunnel ist zwar abgebaut, aber die Stangen liegen noch auf dem Beet und weisen mir den Weg.

Steckrübe, ein Gemüse welches man prima im Januar ernten kann
Petersilie, Frische Kräuter, die man im Januar ernten kann

Und siehe da – zwei dicke Steckrüben liegen dort im hohen Gras und sehen auch recht ansehnlich aus. „Na, ist das was?“, frage ich. Maik muss sich ein wenig vorbeugen, um überhaupt zu erkennen, auf was ich da so freudestrahlend zeige. Schließlich nickt er zufrieden und zieht eine der Rüben aus dem Boden. „Rübenmus ist heute genau das richtige!“, sagt er und packt sie in sein Körbchen. „Ich guck mal, ob noch Petersilie da ist.“, fügt er hinzu und kommt kurz darauf mit einer Handvoll frischer, grüner Petersilienstängel zurück. „Nun aber nichts wie rein, mir ist kalt!“

Ein Hund auf der Wiese im Januar

Mir auch und ich würde jetzt auch gerne wieder ins warme Haus zurückkehren. Kormin hat da allerdings andere Pläne. Er friert auch nach dem Genuss seines Wassereises kein bisschen und möchte noch einen Spaziergang über die Wiese machen. Sei es drum, auf ein paar Minuten kommt es nun auch nicht an. Also folgen wir ihm runter zum Totholzkreis, wo er noch eine Weile interessiert herumschnüffelt. Plötzlich habe ich den Eindruck, dass gerade eine kleine Schneeflocke auf meiner Schulter gelandet ist. „Schneit das etwa jetzt schon?“ „Nö, ich seh nichts von Schnee.“, sagt Maik, nur Sekunden, bevor der Schneefall richtig losgeht. Dicke, weiße Flocken fallen und es werden immer mehr.

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Das schauen wir uns doch wirklich lieber von drinnen an, bei einem Teller voll heißem, dampfenden Rübenmus. „Die Wette mit den 15 Kräutern und Gemüsesorten habe ich nun aber doch eindeutig gewonnen, oder?“, frage ich, während unser Garten sich zusehends in eine weiße Winterlandschaft verwandelt. „Geschenkt!“, lacht Maik, „Sünni, ich weiß doch so gut wie du, was alles in unserem Gemüsegarten und auf unserer Wiese wächst! Du warst jetzt bei 15. Soll ich weiterzählen? Behaartes Schaumkraut, Barabarakresse, Brennesseln, silberfarbene Taubnessel, Luftzwiebel. Ach ja, der Topinambur, von dem haben wir in diesem Wintern noch gar nichts geerntet. Kartoffeln sind auch noch im Boden, da können wir mal gucken, wie die inzwischen aussehen und“ „Reicht, reicht, ich seh schon, wir verhungern nicht!“, unterbreche ich, „Und morgen säen wir dann ja schon die neue Paprika aus.“

Nach der Ernte ist vor der Ernte und umgekehrt.

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Weiterlesen15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 3

15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 2

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 2

Am Tag nach unserer ersten, recht erfolgreichen Gartenrunde zum Thema „Wetten, dass wir im Januar mindestens 15 Kräuter und Gemüse ernten können?“ tobt draußen ein Sturm. Die Bäume biegen sich, es gießt in Strömen. An Rausgehen ist gar nicht zu denken. Es ist schon fast Mittag und trotzdem so dunkel draußen, dass drinnen im Haus das Licht brennen muss.

Kräuter und Gemüse im Januar ernten

Kormin hat sich auf meiner blauen Yogamatte ausgestreckt und scheint in intensive Entspannungsübungen vertieft zu sein. „Hund, musst du nicht langsam mal vor die Tür?“, frage ich und stoße die Terrassentür auf. Der kalte Januarwind weht ins Zimmer und von der Markise über der Terrasse tropft das Wasser. Kormin erhebt sich zögerlich, streckt sich einmal ausgiebig und trottet zur offenen Tür. Er streckt die Nase nach draußen und bleibt zögernd stehen, bevor er einmal aufseufzt. Schließlich fasst er sich doch ein Herz und wagt sich hinaus in Regen und Sturm.  Einmal über die Terrasse bis ins Staudenbeet. Dort hebt er kurz sein Bein, blickt sich einmal um und kommt eilig  zurück ins Haus. Einmal geschüttelt und zurück auf die Yogamatte. „Hey, was ist mit Pfoten abtrocknen?“ Eine eher rhetorische Frage, auf die ich natürlich keine Antwort erhalte.  Sie kommt ohnehin zu spät. Der Boden ist ja schon nass und wahrscheinlich auch die Yogamatte. Toll, ich hol dann mal den Feudeleimer!

„Wetten, dass wir heute gar nichts ernten?“, höre ich eine Stimme neben mir. Schwang da etwa ein Hauch von Schadenfreude  mit? Langsam komme ich auch mal in diese düstere Januarstimmung: „Warte nur ab bis morgen!“ „Und was gibt’s zum Mittag?“ „Pfannkuchen mit Erdbeeren oder Quittengelee.“ Ha! Ich weiß mich zu wehren, Süßspeisen zum Mittag sind hier im Haus nämlich bei allen äußerst unbeliebt. „Hmpf.“ Genau die Antwort, die ich erwartet habe. Natürlich koche ich dann doch etwas anderes und der dunkle Tag ist zum Glück schnell vorbei.

Aufbruch zur Gemüseernte

Am nächsten Morgen hat der Sturm sich verzogen und auch der Regen hat nachgelassen. Zumindest gibt es mal das ein oder andere Päuschen zwischen den Schauern. „Zeit für Runde 2, Männer!“ Also wieder Jacke und Gummistiefel an, Mütze auf, Erntekörbchen geschnappt und raus in den Garten! Kormins Energie ist zurück und er wetzt seine üblichen Runden um den Walnussbaum, bevor wir uns auf den Weg Richtung Gemüsegarten machen. Ich bin gedanklich gut vorbereit und sicher, mindestens ein tolles Gemüse als Ass im Ärmel zu haben. Ich werde diese Januar Ernte-Wette schon noch gewinnen!

Wald weg nach dem Sturm

Heute nehmen wir den Weg durch unseren kleinen Wald, um mal zu sehen, ob der Sturm irgendwelche Bäume umgelegt hat. Das ist zum Glück nicht der Fall und kurz darauf stehen wir vor unserem kleinen Gewächshaus. Dort könnten jetzt prima Wintersalate wie Portulak, Endivie oder Feldsalat wachsen, tun sie in diesem Jahr aber leider nicht. Wegen der fehlenden Sonne im Spätsommer und Herbst haben die Tomaten und Paprika einfach zu lange zum Reifen gebraucht, so dass wir schließlich nicht mehr zur Aussaat der Wintersalate gekommen sind. Und die letzten Paprika konnten wir noch nicht einmal selber ernten. Das haben unsere Gartenfreunde, die Rehe, übernommen, die eines Nachts ins Gewächshaus eingebrochen sind und die kompletten Pflanzen vertilgt haben. Was lässt man auch die Tür halb aufstehen? Die Einladung  war ja quasi perfekt.

Kräuterbeet im Januar mit frischen Kräutern

Direkt neben dem Gewächshaus steht unser Kräuterhochbeet aus alten Ziegelsteinen. „Vier auf einen Streich! Guck mal: Salbei, Thymian, Rosmarin und Lauch-Sccheibenschötchen, alles schön grün und bereit zur Ernte.“ „Sehe ich, aber was willst du denn daraus zubereiten? Vielleicht eine eigenwillige Variation von Frankfurter grüner Soße?“ Gut, eine ganze Mahlzeit lässt sich aus diesen vier Kräutern wirklich nicht zubereiten, soviel bin ich ja bereit zuzugeben.

Aber meine vier Punkte für Kräuter, die man im Januar ernten kann, sollten doch wohl trotzdem zählen. Schließlich sind sie vielseitig verwendbar.

Ein paar Blätter vom  Lauch-Scheibenschötchen passen zum Beispiel toll zu jedem Salat oder Kräuterquark.

Lauchscheiben-Schötchen im Januar
Salbeiblätter, frische Kräuter im Januar

Ein Tee aus frischen Salbeiblättern ist äußerst wohltuend, wenn es im Winter mal im Hals kratzt, egal ob zum Trinken oder nur zum Gurgeln. Thymiantee hilft bei Husten und schmeckt außerdem auch noch richtig gut, vor allem mit ein bisschen Honig von unserem Imker. Rosmarinkartoffeln sind doch auch etwas Feines, und wenn man ihn mal ganz anders verwenden möchte, haben wir ja noch unser tolles Rezept für die Rosmarin-Honig-Taler.

Rosmarien, frisch Kräuter im Januar
Weihnachtsplätzchen mit Rosmarin, Honig und Salz

„Ja, die Rosmarin-Plätzchen sind wirklich super. Die machen wir nachher zum Kaffee, geht ja ganz schnell. Ich lass deine vier Kräuter mal unter Vorbehalt gelten. Wenn du dann noch was zum Mittag finden könntest? “ Ein paar Zweige Rosmarin landen wenigstens schon mal im Erntekörbchen. Nun bin ich bereit mein Ass auszuspielen, das Gemüse, das ich schon die ganze Zeit für heute im Kopf hatte. Aber Moment! „Wo ist denn der Hund?“ „Öhm, eben war er doch noch direkt hinter mir!“ Ja, das kann er – eben noch hier und eine Sekunde später spurlos verschwunden. Wir suchen den Gemüsegarten und die angrenzende Wiese mit den Augen ab. Kein Hund weit und breit. Wir rufen. Nichts! Auf einmal ist dann aus dem Wäldchen hinter uns ein Rascheln zu vernehmen und eine matschverschmierte Nase taucht aus dem Gebüsch auf. Kormin unterbricht seine offenbar hochinteressanten Erdarbeiten und blickt uns fragend an, als wolle er wissen, wozu wir ihn denn bitteschön stören, wenn wir eh nichts Spannendes machen, sondern nur vor dem Kräuterbeet herumstehen. „Na komm, Großer! Wir gehen weiter!“  Alles klar, wo es Action gibt, ist auch Kormin wieder mit dabei, vorn die Matschnase, hinten der wedelnde Schwanz.

Hund, der auf der Wiese buddelt

„Wohin jetzt?“ „Runter auf die Wiese!“ Dahin, wo mein ultimatives Wintergemüse im Beet hinter dem Wall mit den Wildrosen auf uns wartet! Wir stapfen in unseren Gummistiefeln durch das hohe Gras und stehen schließlich vor dem, was mal ein neuangelegtes  Beet gewesen sei mag. Die Wiese hat sich über den Herbst und Winter schon so einige Teile zurückerobert. Gras, Spitzwegerich, Ampfer, Löwenzahn – alles wieder da! Gar nicht so einfach, aus einer Fettwiese einen Gemüsegarten zu machen, wenn im Boden Wurzeln und Samen für unendlich viele neue Generationen von wüchsigen Beikräutern schlummern. Irgendwo dazwischen muss doch mein gesuchtes Gemüse stehen. Maik blickt ein wenig ungeduldig auf die Fläche vor sich und schwenkt dabei den Erntekorb in seiner Hand. „Nun? Wobei, mir schwant da schon was!“

Rosenkohl Stengel auf der Wiese

Allerdings, mir jetzt auch! Mehr noch, ich sehe es. Da aus den Grasbüscheln ragen ein paar dicke, grüne Stängel empor. Dicke, grüne, leere Stängel, wohlgemerkt. Och nö! Mein Ass im Ärmel, mein Top-Wintergemüse, das ich so fest eingeplant hatte, mein winterharter Rosenkohl, weg! „Sprich es gar nicht erst aus!“, drohe ich. Die Hufspuren in der nassen Erde zwischen den Grassoden verraten ohnehin, wer die Rosenkohlräuber waren. „Rehbraten!“, brummelt Maik mehr an sich selbst denn an mich gerichtet. Zum Glück sind die Tiere längst wieder über alle Berge, denn Rehkeule mit Rosmarin-Kartoffeln würde sicher so manch einer als durchaus luxuriöses Mittagsessen an einem gewöhnlichen Werktag empfinden. Aber wirklich ernst gemeint hat Maik seine Drohung bestimmt nicht und zudem ist er, abgesehen von seinem Körbchen, unbewaffnet.

Doch was nun tun, der Gewinn meiner Wette steht auf dem Spiel und ich muss dringend Erfolge bei meiner Januar-Ernte vorweisen. Fieberhaft denke ich über eine Alternative zum Rosenkohl nach, während ich noch über die verwilderte Beetfläche vor mir starre. Moment mal!

Rosenkohlröschen

Da, genau da, hinter dem schon ziemlich hochgewachsenen großen Ampfer sehe ich doch ein paar dicke grüne Kugeln! Zumindest eine Stange Rosenkohl ist anscheinend doch von den Rehen verschont geblieben. Sie ist zwar nicht so hoch wie die anderen, aber eine recht ansehnliche Zahl von Rosenkohlröschen ist dennoch daran. Schnellen Schrittes eile ich darauf zu. Warum eigentlich? Es ist ja nicht so, dass in diesem Moment ein Reh um die Ecke kommen und sie mir vor der Nase wegschnappen könnte. Triumphierend drehe ich mich zu Maik um, der mir bereits breit grinsend das Taschenmesser entgegenstreckt, das er aus den Tiefen der unzähligen Taschen seiner von ihm geliebten und von mir gehassten Fliegerjacke hervorgezogen hat.  Ich schneide die Rosenkohlstange ab und klemme sie mir unter den Arm, ins Erntekörbchen passt sie ja nicht hinein.

„Mit Pellkartoffeln und Sauce Hollandaise?“, fragt Maik. Gebongt! Ein absolutes Winter-Lieblingsessen bei uns. Kartoffeln haben wir noch reichlich im Vorratsraum, ein paar wenige Eier sind auch da, obwohl die Hühner gerade schlecht legen, und Butter sollte auch noch im Kühlschrank sein. Die Mittagsmahlzeit ist also gerettet. „Zählen denn meine vier Kräuter und Gemüse nun?“, versichere ich mich vorsichtshalber noch, bevor wir uns auf den Rückweg zum Haus machen. „Ja, ist schon in Ordnung. Aber nun komm, das fängt bestimmt gleich wieder an zu regnen! Und tatsächlich, eine große schwarze Wolke über uns lässt bereits die ersten Tropfen fallen und ständig werden es mehr. Als wir schließlich an der Tür ankommen, steht der Hund bereits ungeduldig auf Einlass wartend davor. Regen kann er eben einfach nicht ausstehen, Wasser im Allgemeinen nicht, es sei denn, er will es trinken.

Drinnen in der Küche ist der Rosenkohl schnell geputzt, die Kartoffeln abgewaschen und beides auf dem Herd zum Kochen gebracht, der Rosenkohl in gesalzenem Wasser. Wenn er gar ist, reibe ich noch etwas Muskat darüber, aber erst nachdem ich ein paar Röschen beiseite gestellt habe. Außer uns gibt es hier nämlich noch jemanden, der Rosenkohl liebt – nämlich den Hund. Was das angeht, ist er inzwischen schon zu einem richtigen Dithmarscher geworden, für den Kohl ein Grundnahrungsmittel ist. Der Rosenkohl ist und bleibt dabei immer seine erste Wahl, also soll Kormin auch seinen Anteil an der kleinen Ernte von heute bekommen.

Kurz bevor das Gemüse gar ist, mixen wir noch flux die Soße zusammen. Gut, so eine richtig klassische Sauce Hollandaise ist es im Grunde nicht, was wir da kochen, aber diese Variante geht schnell und ist dabei wesentlich gelingsicherer als ihr Vorbild. Nennen wir sie vielleicht  „Flotte Soße nach Holländer Art“ oder so.

Während wir dann am Esstisch sitzen und uns unseren Rosenkohl schmecken lassen, liegt der Hund schwer seufzend unter Maiks Stuhl und blickt von Zeit zu Zeit mit einem flehenden Blick auf, der auf einen nahen Hungertod schließen lässt. „Ja, du bekommst ja deinen Rosenkohl noch. Aber erst, wenn wir aufgegessen haben!“ Wir mögen ja in mancherlei Hinsicht ziemlich nachlässig in der Hundeerziehung sein, aber am Tisch betteln darf er dann doch nicht.

„Nur noch fünf, dann hab ich gewonnen!“, bemerke ich nebenbei in unserem angeregten Tischgespräch. „Ich bin mal gespannt, was du morgen überhaupt noch ernten willst. Das war ja heute schon eine ziemlich schwere Geburt.“ „Wetten, dass ich was finde?“ Ich versuche, meiner Stimme einen optimistischen, entschlossenen Klang zu verleihen. Dabei bin ich mir grad gar nicht so sicher, ob ich außer einem Wildkräutersalat noch etwas Essbares im Garten auftreiben kann. Aber, kommt Zeit, kommt Rat. Warten wir also den nächsten Tag ab.

Hund frisst Rosenkohl von der Gabel

Nach dem Essen kommt endlich Kormins Moment. Bis auf die fünf Röschen ohne Muskat, die noch auf der kleinen blauen Untertasse neben dem Herd liegen, ist der Rosenkohl verputzt. Die hole ich nun und knie mich neben den Hund auf den Boden.

 Sofort sitzt er kerzengerade wie ein Soldat vor mir und der Speichel tropft bereits aus seinem Maul auf den Boden. Gut, dann eben später nochmal feudeln, ein Glück, dass wir nirgends Teppichboden verlegt haben. Er verfolgt genau, wie ich das erste Röschen mit der Gabel aufpike und schaut mich fragend an. Auf’s „Okay“ zieht er den Rosenkohl mit spitzen Zähnen vorsichtig von der Gabel und legt sich hin, um ihn kurz zu kauen und herunterzuschlucken, bevor er wieder sitzt und auf den nächsten wartet. Unsere Januar-Ernte schmeckt ihm offenbar ausgezeichnet und nach wenigen Minuten hat er auch seine fünf Röschen vertilgt. „Mehr gibt’s nicht!“, sage ich, als er mich fragend anguckt, „Der Teller ist leer.“ „Das Körbchen auch.“, denke ich noch so bei mir. Ach nein, da ist ja noch der Rosmarin! Beim Plätzchenbacken kann ich ja schon mal überlegen, wie ich morgen die 15 Kräuter und Gemüse vollmachen kann, die wir im Januar ernten können. Ich schaff das schon. Wetten, dass?

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Weiterlesen15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 2