Gemüseanbau ohne Gift und ohne künstlichen Dünger. Ja, das geht!

Blattläuse bekämpfen? Abwarten – der Marienkäfer kommt schon!

  • Beitrags-Kategorie:Naturgarten

Blattläuse bekämpfen? Abwarten - der Marienkäfer kommt schon! Du kommst nichtsahnend in deinen Garten und siehst auf einmal schwarz. Die Rose oder dein Gemüse ist plötzlich voller Blattläuse. Die waren doch gestern noch nicht da! Erst mal durchatmen – kein Grund zur Panik! Du musst sie nicht sofort bekämpfen, keine Pflanze stirbt gleich an ein paar Läusen. Warte einfach ein paar Tage ab – sehr wahrscheinlich werden sich bald die ersten Gartenbesucher mit Appetit auf die kleinen, unerwünschten Biester einfinden. Einer der ersten und hungrigsten ist meist der als Glücksbringer bekannte Marienkäfer, unser heimischer Siebenpunkt. Wo der Gärtner nur Schädlinge sieht, sieht der Marienkäfer einen reich gedeckten Tisch Den Anblick, den hier unser Ampfer bietet, kennt wohl jeder Gärtner aus eigener Erfahrung. Alles voll mit Läusen! Schrecklich! Wie wird man die bloß wieder los? Denk gar nicht erst an den Griff zur Giftspritze, warte erst mal ab und beobachte das Ganze.Wir haben den Ampfer auch im Auge behalten und  konnten schon nach kurzer Zeit beobachten, wie ganze Scharen von Marienkäfern sich auf den Weg zu den Blattläusen gemacht haben. 100 bis 150 Blattläuse vertilgt ein einziger Marienkäfer am Tag. Eine Marienkäferlarve braucht bis zu ihrer Verpuppung um die 500 Läuse, die ihre Hauptnahrung darstellen. Betrachtet man das Ganze so, fragt man sich fast schon, ob die Läuse auf dem Ampfer denn auch reichen werden, um alle satt zu bekommen.Wir haben in unserem Garten die Erfahrung gemacht, dass die Blattläuse meist ebenso schnell wieder verschwinden wie sie aufgetaucht sind, ohne dass wir aktiv etwas gegen sie unternommen hätten. Trau dich also und gibt der Natur eine Chance – vielleicht löst sich das Blattlausproblem ganz von allein und du kannst in deinem Garten auch ein paar der hübschen Nützlinge bei der Jagd beobachten. Wie locke ich Marienkäfer in meinen Garten? Wo Blattläuse zu finden sind, werden  die Marienkäfer auch nicht lange auf sich warten lassen. Den Weg in deinen Garten finden sie ganz von allein. Damit sie sich bei dir auch langfristig wohlfühlen, kannst du aber durchaus etwas tun – oder, genauer gesagt, gerade nicht tun. In einem Garten ohne Gifte und Chemie mit ein paar unaufgeräumten Ecken fühlen sich die kleinen Gartenhelfer am wohlsten. Je mehr von ihnen bei dir gibt, desto weniger wirst du Blattläuse bekämpfen müssen.Zweimal im  Jahr paaren sich die Marienkäfer, im Frühling und im Herbst. Das Weibchen legt dann etwa 400 Eier an Blattunterseiten oder auch an Baumrinde ab, aus denen schon nach wenigen Tagen die Larven schlüpfen.  Die Herbstgeneration überwintert als Käfer an geschützten Stellen im Garten, wie Laubhaufen, morschem Holz oder Ritzen zwischen Steinen. Um ihnen also gute Überwinterungsmöglichkeiten zu bieten, darfst du dich wieder mal zurücklehnen und einfach nichts tun.In deinem Garten dürfen  zum Beispiel gerne ein paar Laubhaufen liegen bleiben. Darin werden neben den Marienkäfern auch viele andere Insekten und vielleicht sogar ein Igel überwintern. Laubsauger und andere Geräte, die im Herbst zu ihrem lautstarken Einsatz kommen, vernichten nicht nur diese potentiellen Winterquartiere, sondern töten alles, was sich bereits darin befindet. Mit einem…

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Die Zuckererbse – Duett mit der Sonnenblume

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Die Zuckererbse – Duett mit der Sonnenblume Für unsere Zuckererbsen haben wir einen ganz besonderen Beetnachbarn auserkoren, aber dazu gleich mehr. Zunächst ein paar allgemeine Dinge zu diesem tollen, leicht anzubauenden Gemüse.Die Erbsen, die du im Supermarkt tiefgefroren oder auch in Dosen bekommst, sind die Markerbsen. Die getrockneten, die meist für Erbsensuppe verwendet werden, sind die Palerbsen. In die Frischgemüseabteilung schaffen es zumeist nur die Zuckererbsen, die man mitsamt der Schoten essen kann. Sie kommen dann als winziges Portiönchen, meist in Plastik eingeschweißt daher und sind vor allem eines, nämlich irrsinnig teuer. Eine Handvoll zu einem Wokgericht zu geben, ist schon fast als Luxus zu bezeichnen, dabei ist der Anbau im eigenen Garten kinderleicht und der Ertrag wirklich gut. Du kannst damit im Frühsommer richtig schlemmen und brauchst beim Anrichten des Abendessens nicht darauf zu achten, dass auch wirklich jeder wenigstens eine Zuckerschote auf seinem Teller findet.Zuckererbsen kommen recht gut mit niedrigeren Temperaturen zurecht und vertragen sogar leichte Fröste. Daher können sie schon ab März ausgesät werden. Je wärmer das Frühjahr wird, desto schneller keimen und wachsen sie. Bis zur Ernte im Juni/ Juli benötigen sie dann nicht viel Pflege. Ein bisschen jäten, vielleicht etwas anhäufeln – fertig. Zuckererbsen wurzeln recht tief und brauchen daher nur bei extremer Trockenheit mal eine Extragabe Wasser. Kaltes, nasses Wetter mögen sie hingegen gar nicht, aber dagegen kann natürlich auch der engagierteste Gärtner rein gar nichts tun. Die meisten Sorten benötigen allerdings eine Rankhilfe, sonst legen sich die Pflanzen irgendwann auf die Seite und die Erbsenschoten, die am Boden liegen, können durch Nässe zu faulen beginnen. Anfangs haben wir für diesen Zweck  Verschiedenes ausprobiert – kleine, selbstgebaute Holzzäune, Gitter und Pfosten mit Kaninchendraht. Alles funktionierte einwandfrei, den Erbsen ist es sichtlich egal, woran sie sich mit ihren kleinen Greifärmchen festhalten können. Für uns hatte die Sache allerdings einen Haken. Für den Erbsenanbau wird eine ziemlich lange Pause empfohlen, die man zur Vermeidung des Schädlingsdrucks zwischen dem Aussäen der Erbsen auf der gleichen Fläche einhalten soll. Die Angaben schwanken zwischen drei und fünf Jahren, aber egal, es ist lang und bedeutet, dass die Rankhilfen jedes Jahr wieder an einen neuen Platz im Gemüsegarten umgesetzt werden müssen. Das muss doch auch einfacher gehen, dachten wir uns. Aber wie? Die Lösung lag dann in dem Eimer mit dem Vogelfutter: Versuchen wir es doch mal mit Sonnenblumen! Die wachsen schnell, werden groß und vielleicht können sich die Zuckererbsen ja mit ihnen anfreunden und an ihnen hochranken.Gedacht, getan…und so wuchs schon bald zwischen zwei Reihen Zuckererbsen eine Reihe dicht gesäter Sonnenblumen. Zunächst sah aus so aus, als würden die beiden im gleichem Tempo wachsen, aber nach einiger Zeit hatten die Sonnenblumen die Nase bereits weit vorn, respektive weit oben und die Erbsen hielten sich wie erhofft an ihren dicken Stängeln fest und standen gut und sicher da. Ab Juni konnten wir uns über eine reiche Ernte freuen. Etliche der knackigen, süßen Zuckerschoten wurden schon im Garten vernascht, aber eine ordentliche Menge hat es auch bis in die Küche geschafft.…

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