Morosche Möhrensuppe: Wirksames Mittel gegen Durchfallerkrankungen für Mensch und Tier

Diese heilkräftige Suppe besteht nur aus drei Zutaten und ihrer besonderen Zubereitungsart: Möhren, Wasser, Salz und eine extrem lange Kochzeit. Dennoch ist sie ein hochwirksames Mittel gegen Durchfallerkrankungen bei Menschen und vielen Tieren. Das war den Menschen schon vor über 100 Jahren bekannt, als es noch keine Antibiotika gab und Darminfektionen oft einen tödlichen Ausgang hatten. Der Kinderarzt Dr. Moro machte die später nach ihm benannte Suppe berühmt, als es ihm durch seine Suppenkur gelang, die Kindersterblichkeitsrate bei Durchfallerkrankungen in seinem Wirkungskreis erheblich zu senken. Warum genau die Suppe eine solch hohe Wirksamkeit hatte, wusste allerdings niemand so genau.

Unsere Hühner picken Morosche Möhrensuppe

Tatsächlich hat es mehr als ein Jahrhundert gedauert, bis diese Frage beantwortet werden konnte. Erst vor wenigen Jahren wurde das Ergebnis der langen Forschungsarbeit veröffentlicht. Die Antwort kommt in Gestalt des Zungenbrechers „Oligogalakturonsäuren“ daher. Dahinter verbergen sich spezielle Zuckermoleküle, in die die Kohlenhydrate der rohen Möhre bei ausreichend langem Kochen aufgespalten werden. Diese Zuckermoleküle ähneln den Rezeptoren im Darm, an die durchfallauslösende Bakterien anhaften. Das ist es, was der Suppe ihre heilende Wirkung verleiht: Denn anstatt an der Darmwand haften die schädlichen Bakterien an den Oligogalakturonsäuren und können so aus dem Körper ausgeschieden werden. Und das ganz ohne, dass die Darmflora geschädigt wird oder andere Nebenwirkungen zu befürchten wären. Soweit der Stand der Wissenschaft. Liest sich fast wie ein kleines Wundersüppchen und tatsächlich werden viele Loblieder auf die Morosche Möhrensuppe gesungen, manche Stimmen halten sie sogar für noch wirksamer als gängige Antibiotika. Ob sich das alles so verhält, können und wollen wir nicht beurteilen. Wir halten es da eher mit den Menschen vor gut 100 Jahren: Wenn es denn hilft, ist es nicht ganz so wichtig, warum. Wir haben gute Erfahrungen mit der Möhrensuppe gemacht und geben sie unserem Hund und unseren Hühner, sowohl vorbeugend als auch zu Behandlung akuter Durchfälle. Schaden kann das ja nicht und alle unsere Tiere lieben die Suppe ungemein.

Daher hier nun das Rezept:

Rezept: Morosche Möhrensuppe

Zutaten:

    • 500 g Möhren (am besten Bioqualität)
    • 1 Liter Wasser
    • 1 Teelöffel Salz (am besten Meersalz ohne Zusatzstoffe)
    • Abgekochtes Wasser zum Auffüllen

Kurzanleitung:

    • Möhren waschen, schälen, in Würfel schneiden
    • Mit einem Liter Wasser zum Kochen bringen
    • Bei geringer Hitze mindestens 60 Minuten, aber besser noch länger, bis zu 2 Stunden, köcheln lassen
    • Dabei öfter Umrühren und ggf. Wasser nachfüllen
    • Suppe pürieren und mit abgekochtem Wasser auf einen Liter auffüllen
    • Das Salz dazu geben und gut verrühren
    • In kleinen Mengen auf nüchternen Magen über den Tag verteilt anwenden

Schritt für Schritt zur Möhrensuppe

Zunächst werden die Möhren für die Suppe vorbereitet. Wir nehmen natürlich am liebsten die aus unserem Garten, aber bei gekauften achten wir auf Bioqualität. Wenn man schon etwas für die Gesundheit herstellen möchte, dann auch ohne unnötige Gifte darin. Die Möhren werden gründlich gewaschen. Wie du es mit dem Schälen halten möchtest, bleibt ganz dir überlassen. Junge Möhren mit ganz glatter Schale schälen wir persönlich nicht. Anschließend werden sie in kleine Stücke geschnitten, ob nun Würfel, Scheibchen, halbe Scheibchen oder Stifte spielt auch keine Rolle – Hauptsache, nicht zu groß.

Dann kommen die Möhren mit Wasser auf den Herd. Und da bleiben sie dann auch geraume Zeit. Wir geben zu Anfang bereits mehr als einen Liter Wasser hinzu. Die Suppe soll schließlich mindestens eine Stunde kochen, da verdampft dann schon einiges und wenn du deinen Topf mal zu lange aus den Augen lässt, brennen die Karotten schnell an, wenn nicht mehr genug Flüssigkeit da ist. Also lieber ab und zu mal schauen, umrühren und gegebenenfalls etwas Wasser nachfüllen.

Nach der Kochzeit schauen wir uns die Konsistenz der Suppe an. Manchmal sind die Möhren so verkocht, dass ein Pürieren gar nicht mehr nötig ist. Du kannst den Möhrenbrei auch durch ein Sieb streichen oder einfach mit einer Gabel restliche weiche Stücke zerdrücken. Wichtig ist nur, dass du am Ende eine homogene Masse erhältst. Ein Liter Suppe soll es am Ende werden. Wahrscheinlich musst du noch Flüssigkeit auffüllen. Dazu nimmst du abgekochtes Wasser und rührst es unter den Möhrenbrei.

Nun kommt noch ein Teelöffel Salz dazu und fertig ist die Morosche Möhrensuppe.

Für menschliche Patienten wird empfohlen, alle zwei Stunden auf nüchternen Magen eine kleine Portion zu sich zu nehmen. Bei den Tieren musst du selber schauen. Unser Hund bekommt immer eine etwas größere Menge, die er im Nu aufgeschlabbert hat, die Hennen teilen sich ihre Schüssel schwesterlich. Da bleibt kein Tropfen über. Endlich mal eine Medizin, die die tierischen Patienten nicht nur freiwillig, sondern mit großer Begeisterung einnehmen!

Den kulinarischen Wert dieses Gerichts wissen wir allerdings nicht ganz so zu schätzen wie unsere Tiere. Sie ist süß und ziemlich geschmacksneutral, fast wie ein Babybrei. Das Salz schmeckst du wirklich überhaupt nicht heraus. Es ist aber dennoch eine wichtige Zutat, weil es dem Körper neben den Mineralien in den Möhren auch Elektrolyte zuführt, die bei Durchfall schnell verloren gehen. Aber so richtig lecker ist sie für uns nicht.

Deshalb mussten wir auch ein bisschen darüber schmunzeln, dass die Morosche Möhrensuppe anderenorts in sehr stylischen Suppenschälchen mit Petersilie garniert präsentiert wird. Sie kann wirklich köstlich aussehen und das mag ja auch heilsam für einen durchfallgeplagten Menschen sein, aber für deine Gäste solltest du sie eher nicht zubereiten, wenn du mit deinen Kochkünsten punkten möchtest.

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Hausmittel sind eine tolle Sache und wir nutzen sie, wo es geht. Den Gang zum (Tier-)Arzt ersparen sie aber nicht immer. Bei anhaltenden Darmprobleme bitte nicht zu lange damit warten, die Ursachen medizinisch abklären zu lassen!

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