15 Kräuter und Gemüse,
die wir im Januar ernten können – Wetten dass?

„Wann ist der Januar nur endlich vorbei? Bald ist nicht mal mehr Gemüse im Gefrierschrank. Ich möchte endlich wieder raus können in den Garten zum Ernten!“ „Kannst du doch!“ „Ach, so ein Quatsch, es ist Januar!“ „Wollen wir wetten? Ich bin sicher, dass wir mindestens 15 Kräuter und Gemüse finden, die wir jetzt noch ernten können.“ „Da bin ich ja mal gespannt, was das sein soll!“ „Na, dann komm! Gummistiefel und Jacke an, Mütze auf und ab in den Garten. Und vergiss das Erntekörbchen nicht!“

Gemüse ernten im Winter

Ach, dieser Januar, der lange Monat mit den kurzen, dunklen Tagen, der hier bei uns im Norden meist Regen und Matsch bringt! So richtig Winter haben wir fast nie mehr. Von Spaziergängen durch     eine malerische Schneelandschaft bei klarem Frost und Sonnenschein können wir nur träumen. Und der Frühling scheint noch so weit weg zu sein. Es vergehen noch Wochen, bis im Garten das erste Gemüse ausgesät werden kann und bis zur ersten Ernte noch mal doppelt so viele. Da kann dich schon mal der Winterblues packen. Trotzen wir dem einfach und schauen nach, ob sich in unserem Garten wirklich 15 oder gar noch mehr erntebereite Kräuter- und Gemüsesorten finden lassen. So eine Gartenrunde könnte doch die trübe Stimmung heben und ein schönes Essen hinterher noch umso mehr. Also auf geht’s, die Wette gilt!

Wer wird die Nummer 1 der Kräuter und Gemüse?

Wir stiefeln also los. Kormin ist, wie immer, wenn es nach draußen geht, bester Laune und sprintet erst mal begeistert drei Runden um den Walnussbaum. Nüsse liegen dort schon lange keine mehr. Alle, die beim Sammeln im Herbst übersehen wurden, haben inzwischen natürlich die Eichhörnchen verputzt oder an anderer Stelle sicher versteckt. Aber hinter dem Walnussbaum am Teich stehen ja die beiden Kübel mit unseren jungen Lorbeerpflanzen.

Lorbeerstrauch Kräuter im Garten

„Das wäre dann schon mal Nummer eins! Frische, grüne Lorbeerblätter! Die kann man auch jetzt im Januar ernten!“ „Zum Sattwerden ist das aber nun wirklich nichts.“ „Mag ja sein, aber gut zu wissen, wenn wir mal wieder Rotkohl oder Tomatensoße kochen. Da kommen ein paar Lorbeerblätter doch gerade recht.“ „Schon richtig, aber nun mach mal weiter mit deiner Suche! Vom Rumstehen bekomme ich kalte Füße.“

Was hat der Gemüsegarten im Januar zu bieten?

Kormin stürmt voran, wir folgen ihm Richtung Gemüsegarten. Mal sehen, was sich dort so alles finden lässt. Gleich am ersten Beet stehen wir vor unserem ewigen Kohl, in den ich insgeheim schon einige Hoffnung gesetzt hatte. Diese tolle, ausdauernde Pflanze lässt sich eigentlich rund ums Jahr beernten. Selbst Eis und Schnee können dem ewigen Kohl nichts anhaben und die kleinen jungen Blätter schmecken auch im Winter ganz hervorragend. Offenbar wissen das außer uns auch noch andere Gartenbesucher. Vor ein paar Tagen war der riesige Kohlbusch noch üppig grün gewesen, nun starren wir abwechselnd auf die kahlen Stängel und das leere Erntekörbchen. „Da müssen die Rehe aber hungrig gewesen sein. Pech für uns!“ „Ach, komm, ein paar Blättchen können wir schon noch pflücken und der Kohl treibt im Nu wieder aus. Alles halb so wild!“ Gesagt getan, ein paar Händevoll Kohl landen im Korb. Ich zähle mit. Das war die Nummer zwei der Kräuter und Gemüse, die sich im Januar ernten lassen.

Ewiger Kohl im Januar
Ewiger Kohl, tolles Gemüse auch im Winter

Mehr zum ewigen Kohl findest du hier: Der ewige Kohl- Einmal pflanzen, ewig ernten

Nummer drei findet sich gleich nebenan. „Gut, dass die Rehe nicht nach Essbarem graben. Es sind noch Möhren da!“ „Und sogar frisches Möhrengrün!“ Die Stimmung scheint also doch langsam besser zu werden. Während Kormin aufgeregt schnüffelnd neben dem Beet einer Wühlmaus nachgräbt, buddeln wir ein paar der Karotten aus, die samt Grün im Körbchen landen. Eigentlich könnte man die Möhren doch doppelt zählen, einmal die Wurzel und einmal das schöne Würzkraut, aber ich will mal nicht so sein. Es lohnt sich in jedem Fall, immer ein paar Möhren über den Winter stehen zu lassen. Die, die nicht mehr geerntet werden, gehen dann im neuen Jahr in Blüte. Die auffälligen grün-weißen Blüten sind nicht nur hübsch, sondern auch bei verschiedenen Insekten sehr beliebt. Und kurz nach der Blüte ist dann auch schon das frische Saatgut für die nächste Möhrengeneration reif.

Möhren, im Winter Gemüse ernten
Möhrenblüte

Aber weiter geht die Suche. „Der Gemüsegarten sieht ja irgendwie richtig schön grün aus, obwohl Januar ist!“ „Ja, nur blöd, dass das alles nur Gras ist. Können die Rehe das nicht mal abfressen? Krass, wie das Unkraut im Winter wächst. Das wird viel Arbeit im Frühling, das alles wieder frei zu bekommen.“ Oh nein, droht etwa ein erneutes Stimmungstief? Ich blicke mich hektisch um. Da ist doch was zwischen all dem Unkraut. Juchu, der Porree! Nummer vier ist gefunden und eine Stange kommt sogleich zu Kohl und Karotten in unseren Korb. „So langsam kommt ja doch ein bisschen was zusammen! Das könnte eine schöne Gemüsepfanne geben.“ Kommt da allmählich so etwas wie Aktionismus auf? Gut, dass wir eine winterharte Sorte angebaut haben, die sich bis ins Frühjahr hinein ernten lässt.

porree, ein Gemüse auch im Winter

„Ich guck mal, wie es um unseren Mangold steht!“ So habe ich mir das doch gewünscht. Kormin merkt auch, dass etwas Spannendes in Gange ist und folgt uns schwanzwedelnd zum anderen Ende des Gemüsegartens. Hoffentlich lässt der „glatte Silber“, wie unsere Sorte heißt, mich jetzt nicht im Stich. Nun ja, die Blättchen sind zwar klein, aber als Zutat für eine Gemüsepfanne reicht es schon. Gemüse Nummer fünf wandert also mit in das inzwischen gut gefüllte Erntekörbchen.

Mangold im Winter

Aus dem winterlichen Garten in die warme Küche

Der kalte Wind weht mir von Nordwesten ins Gesicht: „So langsam wird’s aber doch kalt, oder?“ „Ich hab inzwischen richtig Hunger!“ „Okay, noch eine Runde über die Wiese und dann ab ins Warme?“ „Gute Idee, dann können wir auch noch ein bisschen Löwenzahn für die Hühner pflücken!“  Stimmt, den gibt es ja jetzt im Winter auch. Aber nur für die Hühner? Eigentlich wäre das ja schon Wild(-gemüse) Nummer sechs für die Januarernte gewesen. Aber heute gibt es ja offenbar Gemüsepfanne und keinen Salat, also merke ich mir den Löwenzahn vorsichtshalber für den Fall, dass ich die 15-Sorten-Wette am Ende zu verlieren drohe.

Kormin findet die Idee mit der Wiese auch super und prescht schon mal vor, während wir noch hier uns da stehenbleiben und uns wundern, dass zum Beispiel vereinzelte Himbeeren blühen und die Salweiden schon große Knospen haben. Auf dem Rückweg zum Haus bekommen die Hühner ihren Löwenzahn, dazu noch ein bisschen Vogelmiere und behaartes Schaumkraut. Die letzteren beiden hätten wir uns für einen schönen Januarsalat auch mit ins Haus nehmen können. Sieben, acht, zähle ich im Kopf mit. Nur für den Fall, du weiß schon…

Hund auf dem Sofa

Drinnen im warmen Haus legt Kormin sich erst mal auf die Couch. So eine Gartenrunde ist ja immer aufregend und anstrengend und naja, Gemüsepfannen interessieren ihn auch nicht wirklich. Karotten kann er sogar überhaupt nicht ausstehen, egal mit wie viel Liebe sie gekocht sind. Mit einer Ausnahme – wenn sie als Morosche Möhrensuppe daherkommen, dann, ja dann findet er sie köstlich. Wahrscheinlich, weil sie nach dem stundenlangen Kochen nicht mehr als Karotten zu erkennen sind.

Wie du eine Morosche Möhrensuppe selber machen kannst, das zeigen wir dir in unserem
Rezept für Morosche Möhrensuppe

Soviel Zeit wollen wir jetzt aber nicht in der Küche verbringen. Flux das frisch geerntete Januargemüse gewaschen und geputzt, eine Zwiebel und ein bisschen Knoblauch aus dem Vorratsraum geholt, ein paar Zuckerschoten finden sich noch im Froster. Nötig gewesen wären sie ja nicht, aber hey, sie sind einfach super lecker!  Alles mit ein bisschen Öl ab in den gusseisernen Wok. Daneben eine Tasse Reis gekocht und das Gemüse am Ende mit Sojasoße, ein bisschen Salz und Pfeffer gewürzt. Fertig! Das Januaressen (fast) aus eigener Ernte. Wieder durchgewärmt und gut gelaunt sitzen wir am Esstisch, der Hund beobachtet uns eher gelangweilt vom Sofa aus. „Echt lecker! Suchen wir morgen weiter?“ „Klaro, wenn es nicht gerade in Strömen regnet!“ „Na, dann hoffe ich, du hast noch was in petto!“ „Wetten dass?“

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