Wildkräuter im eigenen Garten ernten, Krauter selber anbauen, ob im Hochbeet oder direkt im Gemüsegarten.

Dill anbauen von der Aussaat bis zur Ernte

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Dill anbauen von der Aussaat bis zur Ernte

Heute geht es um den fein-würzigen Dill, das „Gurkenkraut“. Dill ist aber nicht nur eine beliebte Zutat für Gurkensalate und eingelegte Gurken, sondern bereichert auch Fischgerichte, Joghurt-Dips, Kräuterquarks und vieles mehr mit seinem unverwechselbaren Geschmack. Wie du selbst erfolgreich Dill anbauen kannst, verraten wir dir heute.  Auch in deinem (Kräuter-) Garten sollte dieses aromatische Gewürzkraut ein Plätzchen finden, denn ganz frisch geerntet schmeckt der Dill einfach am besten!
Welcher Standort ist der richtige für den Dill? Wann und wie sät man Dill aus? Wie pflegt man Dill? Wann und wie wird Dill geerntet? Wie erntet man Dill-Samen und vermehrt seinen eigenen Dill? Und schlussendlich das Wichtigste, denn dazu bauen wir den Dill ja schließlich an: Wie verwendet man Dill und wie kann man Dill haltbar machen? Unsere Antworten auf die häufigsten Fragen zum Dill Anbauen.

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Dill erfolgreich anbauen. Sorten, Aussaat, Standort, Pflege, Ernte und Vermehrung des Gurkenkrauts.Wie du selbst erfolgreich Dill anbauen kannst, verraten wir dir heute. Auch in deinem (Kräuter-) Garten sollte dieses aromatische Gewürzkraut ein Plätzchen finden, denn ganz frisch geerntet schmeckt der Dill einfach am besten!

Dill anbauen – Dill erfolgreich aussäen

Der Dill ist eigentlich keine sehr anspruchsvolle Kultur in deinem Gemüse-und Kräutergarten. Wenn du gern Dill anbauen möchtest, gibt es dennoch ein paar grundlegende Dinge zu beachten. Unsere Tipps, wie du Dill erfolgreich aussäen kannst, deine Dillpflanzen üppig wachsen und du später eine gute Dill-Ernte erzielen kannst:

Wo kann man Dill anbauen?

Bevor wir uns an die Aussaat unseres Dills machen, suchen wir zunächst einmal einen geeigneten Standort für unser „Gurkenkraut“. An welchem Platz wächst der Dill denn gut?

Dill im Garten oder Hochbeet anbauen

Der optimale Ort, um Dill anzubauen, ist direkt im Beet in deinem Garten oder auch im Hochbeet. Dillpflanzen können bis zu über einem Meter Höhe und auch einiges an Breite erreichen. Im Garten oder Hochbeet kannst du dem Dill ausreichend Platz für ein üppiges Wachstum zur Verfügung stellen.

Der Boden, auf dem du Dill anbauen möchtest, sollte durchlässig und humusreich sein. Lockere den Boden vor der Aussaat tiefgründig aus, am besten mit einer Grabegabel oder einem Sauzahn und harke ihn anschließend zu einer glatten und feinkrümeligen Ebene.

Ein paar Stunden Sonne am Tag wünschen sich die Dillpflanzen auch. Wähle also einen sonnigen, maximal halbschattigen Standort für deinen Dill aus.

Die richtigen Beetnachbarn für den Dill sind Kohlgewächse, Schnittlauch, Knoblauch, Zwiebeln oder auch die Gurken, die nicht nur in der Küche sondern auch im Garten gut zum Dill passen. Ebenso verträgt sich der Dill gut mit Spargel, Mais, Bohnen, Zucchini, Salaten und Ringelblumen in seiner direkten Nachbarschaft. Achte nur darauf, dass der Dill ausreichend Platz hat und seine Beetnachbarn ihn nicht zu stark beschatten, damit er genügend Licht bekommt.

Eher schlechte Beetnachbarn für deinen Dill sind andere Doldenblütler wie zum Beispiel Möhren, Pastinaken, Sellerie, Petersilie, Fenchel, Kerbel oder Kümmel.  Du solltest auch vermeiden, den Dill neben Pflanzen auszusäen, die einen ganz anderen Wasserbedarf haben. Setzt du den Dill im Kräuterbeet zum Beispiel neben Thymian oder Rosmarin, bekommst du Schwierigkeiten bei der Bewässerung. Der Dill braucht einen gleichmäßig feuchtbleibenden Boden, während die mediterranen Kräuter es lieber ein wenig trockener haben.

Dill im Gemüsegarten anbauen. Die richtigen Beet Nachbarn.

Kann man Dill auch vorziehen?

Ja, du kannst Dill auch vorziehen, zum Beispiel um früher ernten zu können als es bei der Direktsaat im Freiland der Fall wäre. Wie beim Anbau im Töpfen und Kübeln ist auch bei der Vorzucht darauf zu achten, dass das Anzuchtgefäß ausreichend groß ist und der Dill nicht zu eng gesät wird.

Ein Pikieren und/oder Umpflanzen verträgt der junge Dill nur schlecht. Wähle also Anzuchtgefäße, aus denen du die Dilljungpflanzen später mitsamt eines ausreichend großen Erdballens auspflanzen kannst. Dann werden die feinen Wurzeln am wenigsten gestört und die Wahrscheinlichkeit ist am größten, dass dein vorgezogener Dill im Garten gut anwächst.

Wählst du zum Beispiel die klassischen 9×9 cm großen, eckigen Pflanztöpfe zum Vorziehen des Dills, empfehlen wir dir, nicht mehr als 5 Dillsamen pro Topf zu verwenden oder die Keimlinge rechtzeitig zu vereinzeln.

Der Platz zum Vorziehen des Dills sollte hell (Lichtkeimer) sein und keinen großen Temperaturschwankungen unterliegen. 15 bis 20 Grad Celsius sind die optimale Keimtemperatur für Dill. Außerdem muss die Erde während der Keimphase von 10-14 Tagen gleichmäßig feucht gehalten werden.

Wann kann man Dill säen?

Dill kannst du über einen recht langen Zeitraum säen. Grundsätzlich ist jeder Aussaattermin zwischen April und August möglich. Allerdings spielt das Wetter eine große Rolle, wenn es um eine erfolgreiche Aussaat von Dill geht.

Dill keimt bei einer Temperatur ab 15 Grad Celsius. Von der Aussaat bis zum Auflaufen der Keimlinge dauert es  etwa 10 Tage, manchmal sogar bis zu drei Wochen. Während dieser Zeit darf es keine zu großen Temperaturschwankungen geben.

Daher empfehlen wir dir, den Dill nicht zu früh säen. Warte mit der Aussaat lieber bis in den Mai, wenn die Temperaturen im April recht niedrig sind oder nachts noch in den einstelligen Bereich sinken. Dein Dill wird dann viel zuverlässiger keimen und besser wachsen.

Auch bei Beantwortung der Frage, bis wann man noch Dill säen kann, ist das Wetter des jeweiligen Gartenjahres entscheidend. Wir selbst haben Dill schon sowohl erfolgreich als auch erfolglos noch im August ausgesät. Bei einem schönen, warmen und sonnigen Spätsommer und Herbst wächst und gedeiht der Dill auch um diese Jahreszeit noch hervorragend. Nach sechs bis acht Wochen ist das Kraut schon erntereif, sodass du dann Ende September oder Anfang Oktober noch frischen Dill ernten kannst.

Stellt sich allerdings früh im Jahr kaltes Wetter ein, es regnet ununterbrochen oder starker Wind setzt den empfindlichen Dillpflanzen zu, sieht es schon schlechter aus mit dem erfolgreichen Dillanbau im August. Leider kannst du ja meist nicht so genau vorhersehen, wie das Wetter in ein paar Wochen aussehen wird. Da hilft nur: Versuch macht klug.

Unser Tipp: Säe den Dill einfach mehrfach im Gartenjahr aus, bestenfalls von Mai bis August einmal im Monat. Dann kannst du mit Glück fortlaufend frischen Dill ernten. Und wenn tatsächlich eine Aussaat mal nicht so gut gelingt, hast du trotzdem keinen Totalausfall von frischem Dill auf deinem Speiseplan.

Wie sät man Dill richtig aus?

Der richtige Standort ist gefunden, das Beet ist vorbereitet und das Wetter passt auch? Dann machen wir uns jetzt an die Aussaat unseres Dills.

Der Dill ist ein Lichtkeimer, das bedeutet, die Samen dürfen nicht von zu viel Erde bedeckt sein, um keimen zu können.

Du ziehst also eine flache Furche. Wir empfehlen dir, den Boden zu wässern, bevor du den Dill einsäst. Da die Dill Samen nicht tief in den Boden kommen, können sie beim Angießen ansonsten leicht ausschwemmen.

Streue dann die Samen in die Furche. Achte darauf, dass die einzelnen Samenkörner nicht zu dicht nebeneinander liegen, damit die Pflanzen später genug Platz zum Wachsen haben und sich nicht gegenseitig behindern. So etwa 5 cm Abstand zueinander dürfen sie schon haben. Bis zu angrenzenden Reihen sollte 20 bis 30 cm Raum sein.

Streue dann ein wenig feuchte Erde auf deine Saatreihe. Wirklich nur etwas, damit noch genug licht an deine Dillsamen gelangt. Die Erde soll nur verhindern, dass die Samen vom Wind davongeweht werden und Vögel sich daran bedienen.

Dill: Wachstum im September.

Dill pflegen und ernten

Nach dem Säen des Dills gilt es zunächst nur, den Boden in den nächsten zwei/ drei Wochen bis zum Auflaufen der Saat ausreichend feucht zu halten, damit sie gut keimen kann.

Wie pflegst man Dill richtig?

Ist der Dill erst einmal aufgelaufen, benötigt er nicht viel Pflege. Die kleinen Dill-Jungpflanzen sind sehr filigran, daher solltest du eventuell aufkommende Beikräuter immer gleich entfernen. Sie können die feinen Dillpflanzen ganz schön schnell überwuchern.

Auch für eine ausreichende Wasserversorgung der feinen Wurzeln ist zu sorgen. Gieße den Dill nur vorsichtig, damit der Boden nicht zu sehr aufweicht und die Wurzeln nicht den Halt verlieren.

Hat der Dill eine gewisse Größe und Stabilität erreicht, kommt er eigentlich gut ohne deine Hilfe zurecht, solange er genug Wasser bekommt. Ein Düngen ist normalerweise nicht notwendig.

Wenn deine Dillpflanzen wirklich sehr hoch werden und dem Wind ausgesetzt sind, kann es passieren, dass sie umgeknickt werden oder sich auf die Seite legen. In dem Fall kann du sie ein wenig abstützen, zum Beispiel mit einer festen Schnur, die du zwischen zwei  in den Boden gerammte Holzpflöcke spannst.

Wie pflegt man Dill richtig?

Wann und wie kann man Dill ernten?

Etwa sechs Wochen nach dem Auflaufen des Dills kannst du die ersten frischen Dillspitzen ernten. Du wirst ja sehen, wenn die Pflänzchen eine gewisse Höhe erreicht und schon einiges an Blattwerk entwickelt haben. Dann kann du die ersten Blätter abpflücken oder mit einer Schere abschneiden.

Wenn du nur die Blätter des Dills,  nicht aber die Blüten und Samen ernten möchtest, solltest du deine Haupt-Dillernte machen, wenn die Pflanzen etwa 25 bis 30 cm hoch sind und sehr buschig erscheinen. Später bilden die Dillpflanzen dann die Blütenstängel aus. Dann nimmt die Blattmasse deutlich ab und deine Ernte würde wesentlich geringer ausfallen. Zudem verlieren die Dillblätter in der Blütezeit viel von ihrem Aroma.

Schneide die Dillpflanzen an einem trockenen Tag einfach bodennah komplett ab. Damit ist die Dillernte für dich erledigt und der Platz im Beet steht für eine neue Kultur zur Verfügung.

Möchtest du auch die Dill-Blüten und Samen ernten, musst du deine Pflanzen natürlich stehen lassen. Du kannst dann fortlaufend Dillblätter ernten, indem du die Spitzen der verzweigten Blätter abschneidest. Achte nur darauf, dass genügend Grün an den einzelnen Pflanzen verbleibt, damit der Dill weiterwachsen und Blütenstände ausbilden kann.

Die Dillblüten sind erntereif, wenn sie sich geöffnet haben und in ihrem sonnigen gelb strahlen.

Nach dem Verblühen entwickeln sich aus den Blüten die Samen. Diese kannst du ernten, sobald sie sich braun verfärbt haben und leicht abfallen. Warte für die Ernte der Dillsamen unbedingt einen trockenen Tag ab. Sie sollten wirklich gut abgetrocknet sein, damit sie dir später nicht verschimmeln. Mit den reifen Dillsamen hast du dann sowohl dein Dill-Saatgut für die nächste Saison gesichert als auch eine Gewürz- und Tee-Zutat für die Küche.

Dill ernten im September.

Dill verwenden und haltbar machen

Die Dillernte ist eingefahren, was kannst du nun mit Dillblättern, Dillblüten und Dillsamen machen? Und wie lässt sich die Ernte haltbar machen, wenn du den Dill nicht frisch verbrauchen kannst?

Wofür verwendet man Dill?

  1. Dillblätter/ Dillspitzen verwenden

Dill ist ein beliebtes Würzkraut für viele Speisen. Fein gehackt verleiht er Salaten, Dressings, Kräuterquark, Dips, Kräuterbutter und Fischgerichten eine feine, frische Note. Hier bei uns im Norden ist er eine wichtige Zutat für die „grüne Kräutersoße“ – eine Bechamelsoße, die mit Dill, Petersilie, Schnittlauch, Salz und Pfeffer gewürzt und zu Pellkartoffeln (mit oder ohne Fisch) serviert wird.

Zum Kochen eignet sich Dill allerdings nur bedingt. Zum einen verliert er beim Garen schnell sein feines Aroma, zum anderen verträgt sich der Dillgeschmack nicht unbedingt mit allen Zutaten. So finden wir zumindest, dass der Dill beispielsweise in einer Tomatensoße nicht sonderlich gut aufgehoben ist.

Gib ihn lieber roh und fein gehackt über fertig gegarte Gerichte, um den vollen Geschmack zu erhalten.

  1. Dillblüten verwenden

Auch die Dillblüten sind essbar. Sie haben einen ähnlichen Geschmack wie die Dillspitzen. Allerdings sind sie relativ hart und nicht ganz so angenehm zu essen. Dillblüten kannst du dennoch als hübsche, essbare Dekoration für Salate und Dips verwenden.

Beim Einlegen von Essiggurken sind Dillblüten eine beliebte Zutat. Sie geben viel Dill-Aroma an die Gurken ab und sehen zudem in deinen eingemachten Gurkengläsern auch noch richtig hübsch aus.

Dillblüten machen sich auch sehr gut in Blumensträußen und –gestecken.  Die großen offenen Blütenstände sind nicht nur sehr dekorativ, sie halten sich in einer Vase zudem auch recht lange frisch.

Dill in Blüte.
  1. Dillsamen verwenden

Auch die Dillsamen sind essbar. Du kannst aus ihnen einen Tee zubereiten, der Linderung bei Magen-Darm-Beschwerden schaffen kann. Im Mörser zu einem Pulver zerstoßen, ergeben Dillsamen ein feines, aromatisches Gewürz für Salatdressings und Dips.

Und natürlich sind Dillsamen Saatgut. Dunkel und trocken gelagert, kannst du sie im nächsten Jahr wieder aussäen und dich auf eine neue Dillernte freuen.

Wenn du dein eigenes Dill-Saatgut ernten möchtest, empfehlen wir dir beim ersten Anbau auf sortenreines/ samenfestes Saatgut zurückzugreifen. Dann kannst du sichergehen, dass aus deinen eigenen Dillsamen wieder Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften hervorgehen, wie die der Dillsorte, die du ursprünglich ausgesät hast.

Kräuter und Gemüse aus sortenreinem/samenfestem Saatgut kannst du in deinem Garten immer wieder selbst vermehren und musst nicht in jedem Frühjahr neue Sämereien kaufen.

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Wie kann man Dill haltbar machen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du deinen Dill haltbar machen kannst, um ihn über einen langen Zeitraum in der Küche verwenden zu können.

Wie lange ist frischer Dill haltbar? Wie lagert man Dill am besten?

Frischer Dill ist nicht sehr lange haltbar. Die Dillblätter sind sehr dünn und fein und beginnen schnell zu welken. Einfach offen in der Küche liegend macht er wahrscheinlich schon nach einem Tag schlapp. Zwar kannst du ihn dann noch einmal in kühles Wasser legen und so wieder etwas „auffrischen“, dann sollte er aber auch schleunigst verwendet werden.

Am besten lagerst du den frischen Dill in einem gut verschlossenen Gefäß im Kühlschrank. Dort bleibt er etwa 5 bis 7 Tage lang einigermaßen frisch.

Dill richtig einfrieren

Dill kann man sehr gut einfrieren. Das Frosten ist die Methode zum Haltbarmachen von Dill, bei der sowohl Geschmack als auch Inhaltsstoffe am besten erhalten bleiben.

Wie frierst du Dill richtig ein?

Friere den Dill möglichst schnell nach der Ernte ein, damit nicht schon zu Welken beginnt. Entferne zunächst alle welken oder schon bräunlichen Blätter. Wasche den Dill dann gründlich und tupfe ihn mit einem Küchentuch richtig trocken. Schneide die sehr dicken Stängel ab und hacke den Dill fein. Achte darauf, die Blätter dabei nicht zu sehr zu quetschen, damit möglichst wenig Pflanzensaft austritt.

Gib den gehackten Dill dann in ein gefriergeeignetes, luft- und wasserdicht verschließbares Gefäß, wie eine Dose, ein Schraubglas oder einen Plastikbeutel und stelle ihn dein Gefriergerät. Aus dem Gefrierbehälter kannst du so immer die Menge entnehmen, die du gerade benötigst.

Der gefrorene Dill ist in etwa ein Jahr lang haltbar. Bis zur nächsten Dillernte kannst du dann jederzeit auf deinen Dill zurückgreifen, sofern er nicht vorher schon verbraucht ist.

Wir ernten unseren Dill und machen in Haltbar.

Dill richtig trocknen

Du kannst den Dill entweder an der Luft oder auch in einem Dörrautomaten oder dem Backofen trocknen.

Zum Trocknen an der Luft bindest du deinen Dill zu einem losen Bündel zusammen und hängst ihn kopfüber an einem warmen, trockenen und luftigen Ort auf. Direkte Sonneneinstrahlung sollte er nicht bekommen, da diese die im Dill enthaltenen Vitamine zerstört.

Nach zwei bis drei Wochen sollte der Dill gut durchgetrocknet sein. Wenn die Blätter bei Berührung rascheln, kannst du deinen getrockneten Dill hacken und in geeignete, luftdicht verschließbare Gefäße, zum Beispiel Schraubgläser umfüllen.

Bewahre den getrockneten Dill kühl und dunkel auf.

Zum Trocknen des Dills im Dörrautomaten oder Backofen breitest den Dill locker auf dem Dörrgitter oder Backblech aus. Je besser er ausgebreitet ist, desto schneller trocknet er.

Wähle eine möglichst geringe Temperaturstufe. Bis maximal 40 Grad Celsius behält dein Dill die Rohkostqualität und verliert am wenigsten seiner Inhaltsstoffe. Wähle beim Trocknen im Backofen möglichst Umluft aus und lass die Ofentür einen Spalt breit geöffnet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Wende den Dill während des Trocknungsprozesses einige Male, damit er von allen Seiten gleichmäßig trocknet.

Je nach Feuchtigkeitsgehalt ist der Dill im Dörrgerät oder Backofen nach 2 bis 4 Stunden durchgetrocknet und kann gehackt und zur Lagerung in geeignete, luftdicht verschließbare Behältnisse umgefüllt werden. Kühl und dunkel aufbewahren!

Richtig getrockneter Dill ist quasi unbegrenzt haltbar. Allerdings verliert er doch relativ schnell an Aroma, weshalb wir persönlich Dill wesentlich lieber einfrieren als ihn zu trocknen.

Andere Methoden zum Haltbarmachen von Dill

Dill vor der Ernte.

Du kannst deinen Dill außerdem noch durch Einlegen haltbar machen.

Dill eignet sich gut zum Aromatisieren von Essig und neutralen Ölen, wie Sonnenblumen-, Raps- oder Distelöl. Gib einfach einige Dillzweige in eine Flasche mit Essig oder Öl und lass sie für ca. 3 Wochen darin ziehen. So erhältst du ein würziges Kräuteröl oder einen frischen Kräuteressig.

Auch das Einlegen in Salz ist eine Methode, um Dill haltbar zu machen. Frischer gehackter Dill, mit Meersalz vermischt und fest in ein Schraubglas gestopft, hält sich im Kühlschrank zwei bis drei Monate.

Viel Erfolg beim Dill-Anbau, eine gute Ernte und viele köstliche Gerichte mit deinem eigenen, frischen Dill!

Viele weitere Artikel zum Kräuter- und Gemüseanbau findest du in unserer Kategorie Nutzgarten:

Mehr zu den Themen Kochen, Backen und Haltbarmachen gibt es in unserer Rezeptsammlung zu sehen und zu lesen.

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Bärlauch-Rezepte: Kräuterbutter mit Wildkräutern

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Bärlauch-Rezepte: Kräuterbutter mit Wildkräutern

Selbstgemachte Kräuterbutter ist schon etwas Feines. Egal, ob einfach auch einem frischen Brot, zum Grillen, zum Verfeinern von Gemüse, zum Braten von Spiegelei, Omelett und Co. oder auch zum Würzen von Pasta. Gerade ist Frühling, die ersten wilden Kräuter sprießen und der Bärlauch hat Hochsaison. Daher gibt es heute ein Bärlauch-Rezept für eine herzhafte Kräuterbutter mit verschiedenen Wildkräutern und Blüten von der Wiese.

Das Grundrezept für die selbstgemachte Kräuterbutter lässt sich aber natürlich zu jeder Jahreszeit und mit allen Kräutern und Kräutermischungen zubereiten. Es müssen auch nicht unbedingt Wildkräuter sein. Klassische Gartenkräuter wie Petersilie und Schnittlauch oder mediterrane Würzkräuter wie Rosmarin und Thymian kannst du ebenso für deine Kräuterbutter verwenden. Experimentiere einfach mit dem, was gerade Saison hat und dir schmecken könnte.

Kräuterbutter mit Bärlauch einfach und schnell selber machen

Zutaten für die selbstgemachte Kräuterbutter:

Zunächst stellen wir dir unser Grundrezept für die selbstgemachte Kräuterbutter vor. Im Anschluss gibt es das genaue Rezept für die bunte Frühlings-Kräuterbutter mit Bärlauch.

Grundrezept: selbstgemachte Kräuterbutter

– Auf 250 Gramm Butter nimmst du maximal die Hälfte an Gewicht an Kräutern (125g).

– Dazu, je nach deinem Geschmack, 1-2 TL Salz oder Kräutersalz und ca. ½ TL Pfeffer

– 1 TL Senf (Alternativ kannst du auch etwas Zitronensaft oder Olivenöl dazugeben)

–  Wenn du gern du gern eine Kräuterbutter mit viel Knoblauchgeschmack hättest, kannst du frischen Knoblauch oder auch ½ TL Knoblauchpulver hinzugeben.

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Wir verwenden immer das tolle Knoblauchpulver von Hanse&Pepper, das richtig intensiv schmeckt und sich wunderbar in Gerichten verarbeiten lässt.

N/A

verschiedene Kräuter für eine würzige Kräuterbutter

Rezept: Bärlauch-Wildkräuterbutter:

Die abgebildete Wildkräuterbutter mit Bärlauch habe ich mit folgenden Kräutern zubereitet:

(für 125 g Butter, ich habe hier nur eine kleinere Portion zubereitet)

  1. 8 Blätter Bärlauch
  2. 1 Bärlauch-Blüte
  3. 8 Blätter Gundermann (nimm nicht zu viel davon, der Gundermann ist recht pfeffrig-scharf)
  4. 15-20 Gundermann-Blüten
  5. 8 Stängel ganz junge Gierschblätter (an der noch hellgrünen Farbe zu erkennen) 
  6. Triebspitzen Brennnesselblätter
  7. 3 Löwenzahnblüten
  8. 8-10 Gänseblümchen-Blüten

Zubereitung der Bärlauch-Wildkräuterbutter:

  1. Wasche zunächst die Kräuter, mit Ausnahme der Löwenzahn- und Gänseblümchenblüten. (die haben das nicht so gern und werden sofort ganz schlapp)
  2. Zupfe die Gundermann-, Giersch- und Brennnesselblätter von den Stielen und entferne beim Bärlauch die Stiele und dicke Blattachsen. Schneide die Blätter in grobe Streifen oder Stücke.
  3. Pflücke die zierlichen Blüten vom Gundermann und zupfe die Blütenblätter von Löwenzahn und Gänseblümchen ab. Von den Löwenzahnblüten solltest alles Grüne entfernen, da es in der Kräuterbutter bitter schmecken kann. Bei den Gänseblümchen kannst du das gelbe Innere mitverwenden und es zu den geschnittenen Blättern geben. Stelle die Blüten und Blütenblätter zunächst beiseite.
  4. Zerkleinere die Blätter mit einem Pürierstab, Mixer oder Kräuterhacker. Je nachdem, wie fein du deine Kräuterbutter gern hättest, kannst du sie richtig pürieren oder nur soweit zerkleinern, dass noch kleine Kräuterstückchen übrig bleiben.
  5. Gib dann die Butter in Stücken, Senf, Salz und Pfeffer dazu und mixe das Ganze kurz weiter, bis sich alles gut vermischt hat.
  6. Zum Schluss hebst du noch die Blütenblätter deiner Wildkräuter unter die Bärlauchbutter.
  7. Lass die Bärlauch-Wildkräuterbutter nun noch einige Zeit durchziehen, damit sie ihren vollen Geschmack entfalten kann.
Verschiedene Kräuter für eine Kräuterbutter

Bärlauchbutter verwenden und haltbar machen

Wozu passt die Kräuterbutter? Wie lange selbstgemachte Bärlauchbutter haltbar? Und wie kannst du die Butter länger haltbar machen?

Kräuterbutter verwenden und aufbewahren

Du kannst deine Bärlauchbutter frisch verwenden, wenn sie mindestens ein paar Stunden gut durchgezogen ist. Im Kühlschrank lässt sie sich auch einige Tage aufbewahren. Sie ist durch die frischen Kräuter allerdings weniger lange haltbar als die Butter selbst.

Frische , würzige Bärlauchbutter auf einem knusprigen Bärlauchbrot. Rezept für Kräuterbutter

Die Butter mit Wildkräutern schmeckt besonders gut auf frischgebackenen Brot oder Brötchen. In der Bärlauchsaison mögen wir sie am liebsten auf unserem selbstgebackenen Bärlauchbrot. Das Rezept für ein Bärlauchbrot sowie einige andere Brotrezepte findest du in unserer Sammlung.

Du kannst die Kräuterbutter aber auch wunderbar zum Grillen oder zum Verfeinern von Gemüsegerichten nutzen. Junge Pellkartoffeln mit Bärlauch-Kräuterbutter sind ebenfalls ein Gedicht. Mit zerlassener Bärlauchbutter angerichtete Nudeln, Gnocchi oder gebratene Polentastreifen ergeben ein richtig schnelles Hauptgericht, das im Zweifel ganz ohne weitere Beilagen auskommt.

Bärlauchbutter haltbar machen – Butter einfrieren

Butter kann man generell sehr gut einfrieren. Das gilt auch für die selbstgemachte Bärlauchbutter. So kannst du den Geschmack von frischem Bärlauch und Frühjahrskräutern auch nach der Bärlauchsaison noch genießen. Tiefgekühlt ist die Butter bis zu einem Jahr lang haltbar. Wahrscheinlich reicht dein Vorrat aber nicht bis zur nächsten Bärlauchernte. Dazu ist die Butter einfach viel zu lecker.

Achte beim Einfrieren der Kräuterbutter auf die richtigen Portionsgrößen, damit du später nicht mehr auftauen musst, als du gerade benötigst. Kleine Döschen oder Schraubgläser eignen sich sehr gut, solange sie luftdicht verschließbar sind.

Kräuterbutter selber machen. Dazu ein knuspriges Bärlauchbrot

Wenn du gern noch kleinere Portionen Butter zur Verfügung hättest, haben wir dafür noch einen kleinen Tipp:

Gib die weiche Butter in einen Spritzbeutel und portioniere mit einigem Abstand kleine Butter-Röschen auf einem Teller oder Brett. Dieses sollte in dein Gefriergerät passen, damit du die Butter-Rosen darauf einfrieren kannst. Sind sie nach ein bis zwei Stunden durchgefroren, gibst du sie in ein größeres Gefrierbehältnis. Daraus kannst du sie dann jederzeit einzeln entnehmen und hast so schnell mal eine kleine Portion Bärlauchbutter für dein Steak, Omelett oder Nudelgericht zur Hand.

Weitere Bärlauch-Rezepte, z.B. für Bärlauchsalz oder ein Bärlauchsüppchen, findest du in unserer Sammlung:

Wie du dein eigenes Bärlauch-Beet anlegen kannst, um jedes Jahr frischen Bärlauch im eigenen Garten zu ernten, kannst du hier nachlesen:

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Bärlauch-Rezept – herzhafter French Toast mit Wildkräutern

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Bärlauch-Rezept - herzhafter French Toast mit Wildkräutern

Ein Bärlauch-Rezept für French Toast. Klingt komisch? Stimmt vielleicht. Meist ist der French Toast ja eine ziemlich süße und klebrige Angelegenheit und kommt mit Zimt und Zucker oder einer gehörigen Portion Honig oder Sirup auf den Frühstückstisch. Aber es muss ja nicht immer süß sein. Mit Bärlauch und vielen anderen Kräutern und Wildkräutern ist herzhafter French Toast wahlweise ein deftiges Frühstück, ein schnelles Mittagessen oder ein warmes Abendbrot. Bei dir heißt das Gericht Arme Ritter? Auch die schmecken mit Salz statt Zucker und Knoblauchnote statt Zimt und sind ebenso schnell gemacht. Das hier ist unser Rezept für die armen, herzhaften French Toast Ritter.

French Toast mit Bärlauch, Kräutern und Wildkräutern

Zutaten für vier herzhafte French Toasts:

  • – vier Scheiben Toastbrot
  • – zwei Eier
  • – ca. 50 ml Milch
  • – zwei bis drei Blätter Bärlauch
  • –  einige junge Blätter vom Giersch (oder Petersilie)
  • – vier bis fünf Blättchen Gundermann (optional)
  • – ein Blättchen Liebstöckel (optional)
  • – eine Prise Salz, am besten Kräutersalz
  • – eine Prise Pfeffer
  • – Butter zum Braten
  • – zum Servieren: Frischkäse oder Kräuterquark

Utensilien:

  • – Messer und Schneidbrett
  • – 1 flaches Gefäß, z.B. ein Suppenteller
  • – Gabel oder Quirl
  • – Toaster (optional)
  • – Pfanne
  • – Pfannenwender

Zubereitung des French Toasts:

Wasche die Kräuter gründlich, tupfe sie trocken und schneide sie fein. Anschließend schlägst du die Eier in ein flaches Gefäß, zum Beispiel einen Suppenteller und verquirlst sie mit einer Gabel oder einem Schneebesen. Gib anschließend einen Schuss Milch dazu und würze die Mischung mit etwas Pfeffer und  Salz. Ein schönes Kräutersalz oder auch ein selbstgemachtes Bärlauchsalz  eignen sich hier besonders gut. Am Ende kommen noch die kleingeschnittenen Kräuter dazu. Der Bärlauch bringt die Zwiebel-Knoblauchnote, der Giersch  einen frisch- würzigen Petersiliengeschmack und der Gundermann eine leicht pfeffrige Schärfe. Wenn du die letzteren beiden nicht zur Verfügung hast, kannst du sie entsprechend durch Petersilie oder auch Möhrengrün und ein wenig mehr Pfeffer ersetzen.

herzhaftes French Toast mit Bärlauch und Kräutern

Röste nun deine Brotscheiben leicht an, entweder im Toaster oder ohne Fett bei geringer Hitze in der Pfanne. Zu dunkel und vor allem hart sollten sie dabei nicht werden, sondern nur eine leichte Bräune annehmen.

Gib etwas Butter in die Pfanne und erhitze sie bei mittlerer Temperatur. Die getoasteten Brotscheiben tauchst du nun von beiden Seiten in deine Eier-Kräuter-Milch-Mischung. Lass sie dabei jeweils einen Moment liegen und tauche sie ggf. etwas unter, damit sie sich gut damit vollsaugen können. Brate die Toasts von beiden Seiten für etwa zwei bis drei Minuten bei mittlerer Hitze bis die Eimasse gestockt ist. Und schon sind deine herzhaften French Toasts fertig zum Servieren, was du auch gleich tun solltest, denn frisch und heiß aus der Pfanne schmecken sie am besten.

Dazu passt gut ein Klecks Frischkäse oder Kräuterquark. Ein paar Brennnesselsamen und frischgehackte Kräuter eignen sich hier als Topping. Auch Tomaten- und Gurkenscheiben oder ein paar Salatblättchen sind eine gute Beilage zum French Toast. Eier, Butter und Brot sind ja doch recht gehaltvoll und machen ordentlich satt. Da darf sich gern noch etwas Leichtes und Frisches daneben auf dem Teller finden lassen.

Herzhafte Arme Ritter, French Toast mit Wildkräutern und Bärlauch

Tipps/ Varianten für herzhaften French Toast:

Tipp 1: Andere Kräuter und Wildkräuter für French Toast

Auch wenn die Bärlauch-Saison irgendwann vorbei ist, findet sich in Garten und Wiese noch reichlich, um einen schönen (Wild-) Kräuter- French Toast zu zaubern. Ob nun Schnittlauch und Petersilie, Dill, Koriander, Thymian, Oregano oder andere Gartenkräuter, junge Löwenzahnblätter, Schafgarbe, der echte Dost oder andere Wildkräuter – eigentlich passt so gut wie alles zu Brot und Ei und du kannst dieses schnelle Gericht beliebig variieren – je nachdem, was dir schmeckt und gerade da ist.

Besonders gut finden wir herzhaften French Toast auch mit Brennnessel und feingehacktem Knoblauch. Die Brennnesselblätter solltest du jedoch vor der Verwendung kurz in kochendem Wasser blanchieren und danach kalt abschrecken. Sie brauchen etwas länger zum Garen als der Toast und bleiben ohne das vorherige Blanchieren zumindest für unseren Geschmack etwas zu hart und trocken.

Tipp 2: Andere Zutaten für herzhaften French Toast

Zutaten für die Zubereitung von herzhaftem French Toast, die wir darüber hinaus empfehlen können, sind zum Beispiel sehr feingehackte getrocknete Tomaten und Oliven (wozu natürlich auch wieder viele mediterrane Kräuter passen) und ein bisschen Parmesankäse für den Umami-Geschmack.

Für die Auswahl von Gemüse und Früchten, die sich für dieses Rezept eignen, gilt eigentlich nur zu beachten, dass sie nicht zu viel Wasser enthalten sollten. Ansonsten wird dein French Toast am Ende matschig und wässerig. Außerdem muss die Garzeit natürlich passen oder das Gemüse entsprechend vorher gekocht oder blanchiert werden.

French Toast herzhaft Rezept mit Kräutern und Bärlauch

Tipp 3: Verwertung von altbackenem, trockenem Brot

Ein herzhafter French Toast lässt sich sehr gut, aus altbackenem oder trocken gewordenem Brot herstellen. Egal, ob nun Baguette, Ciabatta, Weißbrot oder sogar Vollkornbrotreste. In eine Ei-Kräutermischung getunkt und gebraten wird das alte Brot noch zu einer leckeren kleinen Mahlzeit. Auf das vorherige Rösten kannst du bei altbackenem Brot natürlich verzichten. Wenn es schon sehr hart geworden ist, muss es ggf. auch etwas länger einweichen, um sich mit genügend Flüssigkeit vollsaugen zu können.

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Echter Dost – der wilde Majoran

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Echter Dost – der wilde Majoran

Kräuter aus dem eigenen Garten erfreuen das Gärtnerherz nicht nur, wenn sie frisch gepflückt im Erntekörbchen landen. Ihr Duft und ihre oftmals prächtigen Blüten sind ein Fest für die Sinne und auch die Insekten im Garten kommen mit ihnen auf ihre Kosten. Wir säen bei uns jedes Jahr auf’s Neue viele verschiedene Kräuter aus, aber inzwischen sind auch etliche ausdauernde Kräuter dabei. Einmal gesät oder gepflanzt machen sie kaum mehr Arbeit und lassen sich über viele Jahre beernten. Neben Salbei, Thymian, Bergbohnenkraut, Lauch-Scheibenschötchen und anderen gehört auch echter Dost- der wilde Majoran- dazu. Dieses tolle Würzkraut wollen wir dir heute vorstellen.

wilder Majoran der echte Dost

Der wilde Majoran (origanum vulgare) hat wie viele andere Kräuter die uns Menschen schon lange begleiten viele verschiedene Namen. Einer davon ist „Wohlgemut“. Er verweist darauf, dass dem echten Dost neben seiner Eignung als Tee- und Gewürzpflanze auch eine große Wirksamkeit als Heilpflanze zugeschrieben wird. Auch spirituelle Kräfte wurden ihm ihn früheren Zeiten nachgesagt. So sollte er böse Energien und Mächte, wie Hexen und Dämonen fernhalten. Sollte der Dost das schaffen, wäre das doch sicher ein Grund „wohlgemut“ zu sein. Wir wissen es nicht, aber frisch oder getrocknet nutzen wir ihn gern als Gewürz in Nudel- und Reisgerichten, herzhaftem Gebäck oder auf der Pizza oder auch mal im Salat. Auch als Tee oder zum Aromatisieren von Wasser lässt er sich gut verwenden.

Anbau und Pflege des wilden Majorans

Der Majoran wächst am liebsten an einem sonnigen Standort mit nicht zu nassem und fettem Boden. Gefällt ihm der Platz, den du im Garten für ihn ausgesucht hast, kann er bis zu 80 cm hoch werden, die Blütenstände im Sommer wohl locker einen Meter.

Ab April kann der echte Dost direkt im Freiland ausgesät werden. Wenn das Beet vorbereitet ist, werden die Samen einfach dünn in Reihen oder auch in Horsten ausgestreut. Leichtes Andrücken reicht aus. Der wilde Majoran ist ein Lichtkeimer und muss nicht mit Erde bedeckt werden. Anschließend noch etwas angießen und das war dann auch schon alles. Nun heißt es nur noch ein wenig Warten, die Jungpflanzen von wuchernen Beikräutern freihalten und sich schon mal auf die Ernte freuen.

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echten Dost im Kräuerbeet anbauen

Tipp: Der echte Dost lässt sich auch gut in Kübeln anbauen, falls du nur einen Balkon oder wenig Platz in deinem Garten hast.

Ernte und Trocknen des wilden Majorans

Für den Frischverzehr kannst du dir quasi jederzeit einfach ein paar Blättchen von deinem echten Dost pflücken und ihn an deine Speisen geben oder dir einen frischen Tee aufbrühen. Frisch schmeckt er wesentlich intensiver als in getrocknetem Zustand. Da reichen leicht wenige der grünen Blätter für ein ganzes Gericht.

Beim Trocknen verliert er wie fast alle Kräuter ein wenig von seinem Aroma, lässt sich so aber am besten für den Winter konservieren. Wenn du dir einen Vorrat für die kalte Jahreszeit anlegen möchtest, ist der beste Erntezeitpunkt vor der Blüte. Mit dieser ist je nach Witterung ab Ende Juni zu rechnen, manchmal auch deutlich später, bis in den September hinein. Auch die Blüten sind übrigens essbar und machen sich gut als farbenfrohe Dekoration auf dem Teller, in Kräuterbutter oder Dips.

die Blüte des echten Dosts

Wähle für die Ernte der Blätter einen trockenen, sonnigen Tag aus. Wir ernten immer ganze Stängel, dir wir mit einer scharfen Schere oder einem Messer abschneiden. Pflücken lassen sich diese kaum, dazu sind sie einfach zu stabil. Das hat aber den Vorteil, dass der echte Dost trotz unseres norddeutschen Regens und Windes kaum mal umkippt und im Sommer ein herrliches Blütenmeer in den Gemüsegarten zaubert.

Die geernteten Stängel bündeln wir lose und hängen sie zum Trocknen an einem dunklen, trockenen und luftigen Ort auf. Sonnenlicht sollten deine Kräutervorräte besser nicht abbekommen, da die UV-Strahlung und zu hohe Temperaturen die wertvollen Inhaltstoffe zerstören.

Wenn die Blätter des wilden Majorans nach einiger Zeit durchgetrocknet sind, können die Blätter von den Stängeln gezupft und gehackt werden. Wir geben sie in luftdicht verschließbare Schraubgläser und bewahren sie dunkel auf. So hält sich der echte Dost über viele Monate und duftet auch im Winter noch kräftig nach Oregano.

Vermehrung des echten Dosts – die Samenernte

Der echte Dost  lässt sich wie die meisten Stauden gut über Teilung vermehren. Das Rhizom wird dazu einfach mit einem scharfen Spaten geteilt und wächst meist problemlos wieder an. Er ist schon recht ausbreitungsfreudig, der wilde Majoran.

Aber auch die Vermehrung über Samen gelingt im Gegensatz zu anderen Stauden wirklich gut. Der richtige Zeitpunkt für die Saatguternte ist meist der September, wenn die Blüten abgeblüht sind und sich die kleinen, braunen Samen gebildet haben. Allerdings neigen sie dazu, schnell auszufallen, so dass man den richtigen Moment schon gut abpassen muss.

die Samen des echten Dosts

Wir ernten die Samen an einem trockenen Tag und schneiden ganze Stängel mit Samenständen ab. Es empfiehlt sich, das bereits über einer Schüssel zu machen, weil bei bloßer Berührung schon etliche der kleinen Samen ausfallen  werden. Die abgeschnittenen Stängel klopfen wir dann später einfach über einer Zeitung aus und geben die Samen noch für ein paar Tage zum Nachtrocknen auf einen Teller, bevor sie in einem luftdicht verschlossenen Gefäß dunkel aufbewahrt werden. Und wie immer: Beschriften nicht vergessen!

Tipp: Die ausgeklopften Samenstände nicht wegwerfen – sie duften einfach wunderbar und machen sich gut in kleinen Trockensträußen oder anderer Herbstdekoration.

wir ernten unseren wilden Majoran

Inhaltsstoffe und Heilwirkung des echten Dosts

Die Liste der Heilwirkungen, die dem echten Dost zugeschrieben werden, ist wie bei vielen Kräutern sehr lang. Er gilt  unter anderem als antibakteriell, verdauungsfördernd, appetitanregend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, stimmungsaufhellend, hustenlösend, antioxidativ und sogar antiviral. Wie ein Allheilmittel lesen sich die zahlreichen Anwendungsbereiche. Das verdankt der echte Dost seinen vielen verschiedenen Inhaltstoffen wie ätherischen Ölen (z.B. Thymol), Gerb- und Bitterstoffen.

Ob und in welchem Maße er bei Beschwerden wirksam ist, können wir natürlich nicht beurteilen. Aus persönlicher Erfahrung würden wir einen Tee mit wildem Majoran jedoch als wohltuend bei Husten und Halsentzündungen sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum empfehlen. Auch bei Magen- und Darmproblemen erscheint uns so ein Tee Linderung zu verschaffen. Probiere es einfach für dich selbst aus, schaden kann’s ja nicht.

Für den Tee nehmen wir ein- bis zwei Teelöffel frischen oder getrockneten Dost auf einen Becher. Dieser wird mit kochendem Wasser übergossen und darf dann zehn Minuten abgedeckt ziehen. Bei Halsentzündungen oder Husten geben wir meist noch einen Löffel Honig oder Erdkammersirup hinzu.

getrockneter Dost für Tee und zum würzen

Der echte Dost als Insektenpflanze

Die Blüten des echten Dosts sind sehr nektarreich. Wenn er im Sommer seine vielen Blüten öffnet, wirst du viele Insekten darauf beobachten können. Verschiedene Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge tummeln sich auf seinen Blüten. Spezialisiert auf den echten Dost sind unseres Wissens aber keine unserer heimischen Insekten. So spielt er als Raupenfutterpflanze wohl auch keine Rolle. Aber immerhin. Als guter Nektarspender hat der echte Dost sicher einen Platz in naturnahen, insektenfreundlichen Gärten verdient.

Neugierig geworden? Wenn du den echten Dost gern auch bei dir anbauen willst, schreib uns gern an, meist haben wir Saatgut abzugeben und können im Frühjahr auch Jungpflanzen anbieten.  mein.blattwerk@gmail.com 

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Gewinnspiel Oktober 2021: 3x Saatgut vom echten Dost zu gewinnen.

2021 war unsere Saatguternte mal wieder recht erfolgreich und Erfolge teilen wir ja immer gerne mit euch! Deshalb verlosen wir dreimal ein Päckchen Saatgut von unserem echten Dost. Wenn du an unserem kleinen Gewinnspiel teilnehmen möchtest, hinterlasse einfach einen Kommentar unter diesem Beitrag, in dem du uns verrätst, warum du den echten Dost gern in deinem Garten oder auf deinem Balkon hättest.

Teilnahmeschluss ist der erste November 2021. Dann losen wir die drei Gewinner/innen aus und benachrichtigen sie per E-Mail. Wenn ihr uns dann binnen drei Wochen eure Adresse wissen lasst, senden wir euch euer Saatguttütchen zu. Andernfalls ermitteln wir einen neuen Gewinner.

Mit der Teilnahme an unserem Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den geltenden Teilnahmebedingungen einverstanden, die ihr hier nachlesen könnt: Teilnahmebedingungen

Viel Glück und noch einen schönen, hoffentlich goldenen Oktober!

Euer Blattwerker Maik

Mit freundlicher Unterstützung von: https://www.gewinn-portal.de

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Giersch – vielseitiges, schmackhaftes Wildkraut

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Giersch - vielseitiges, schmackhaftes Wildkraut

Dieses Wildkraut wächst in nahezu jedem Garten – oft sehr zum Ärger der Gartenbesitzer. Völlig zu Unrecht, meinen wir, denn der Giersch (Aegopodium podagraria)  ist äußerst schmackhaft und dazu noch voller gesunder Inhaltsstoffe, wie VitaminC, Calcium und Eisen. Sein Geschmack erinnert an Petersilie, Sellerie und Möhren. Er ist weder streng, noch bitter und so auch für Wildkräuter-Anfänger  gut geeignet, die noch nicht an den meist herberen Geschmack der Blätter aus der Natur gewöhnt sind.

Giersch ein schmackhaftes Wildkraut

Giersch lässt sich wunderbar roh verwenden, z.B. in Salaten, Dips und Kräuterquarks, einfach auf einem Brot und überall, wo normalerweise Petersilie zum Einsatz kommt. Auch in Smoothies macht er eine gute Figur. Blanchiert mit ein wenig Zwiebel und/oder Knoblauch gibt er eine schmackhafte Gemüsebeilage ab, er kann auch wie Spinat zubereitet werden oder in Gemüsepfannen, Soßen, Suppen und Eintöpfen verwendet werden. Ein wirklich vielseitiges, schmackhaftes Wildkraut, das fast zu allem passt.

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Hier wächst Giersch am Waldrand

Giersch erkennen und ernten

Wie kannst du den Giersch erkennen? Das ist ganz einfach und eine Verwechslung mit anderen, unter Umständen giftigen Pflanzen ist im Grunde ausgeschlossen. Er wächst meist in halbschattigen oder schattigen Bereichen, in denen er dichte Teppiche bildet. Zu seiner Bestimmung brauchst du dir nur die Zahl 3 merken – Es gibt drei entscheidende Merkmale: Jeder Stängel besitzt 3 geteilte Blätter, oben hat er drei Blätter und der Stiel ist dreikantig

Giersch erkennen mit der Zahl 3

Am wohlschmeckendsten sind die ganz jungen Blätter, die sich gerade erst oder noch gar nicht voll entfaltet haben. Sie sind von einem wesentlich helleren Grün als die älteren Blätter, ausgesprochenen saftig und zart. Mit zunehmendem Alter werden die Blätter recht hart. Also ernte die möglichst jungen Blätter. Dann wird der Giersch bald wieder neu austreiben und du kannst den ganzen Frühling und Sommer über frisches Grün ernten.

Solltest du keinen Garten haben oder dort keinen Giersch finden, kannst ihn auch an Waldrändern oder schattigeren Randbereichen von Wiesen ernten. Achte nur darauf, ihn nicht zu nahe am Wegesrand zu sammeln, wo oft Hunde ihr Geschäft verrichten. An Rändern von bewirtschafteten Äckern ist  zu bedenken, dass auch die Wildkräuter mit Spritzmitteln belastet sein könnten.  Wildkräuter aus der Natur  solltest du immer gründlich waschen – mindestens dreimal mit kalten Wasser spülen.

Wildkäuter aus dem Garten

Wenn du zum Ernten in die Natur gehst, sei bitte immer ein bisschen bescheiden und entnimm nicht zu viel an einer Stelle, um die Pflanzenpopulation nicht zu schädigen. Beim Giersch, der meist in großen Mengen wächst, oder auch beim Bärlauch, darfst du dein Körbchen sicher mit gutem Gewissen füllen, aber bei den selteneren Pflanzen beschränke dich zum Wohl der Flora auf kleine Mengen.

Gib diesem schmackhaften Wildkraut eine Chance in deiner Küche – wir sind sicher, dass du es nicht bereuen wirst.

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15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 2

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 2

Am Tag nach unserer ersten, recht erfolgreichen Gartenrunde zum Thema „Wetten, dass wir im Januar mindestens 15 Kräuter und Gemüse ernten können?“ tobt draußen ein Sturm. Die Bäume biegen sich, es gießt in Strömen. An Rausgehen ist gar nicht zu denken. Es ist schon fast Mittag und trotzdem so dunkel draußen, dass drinnen im Haus das Licht brennen muss.

Kräuter und Gemüse im Januar ernten

Kormin hat sich auf meiner blauen Yogamatte ausgestreckt und scheint in intensive Entspannungsübungen vertieft zu sein. „Hund, musst du nicht langsam mal vor die Tür?“, frage ich und stoße die Terrassentür auf. Der kalte Januarwind weht ins Zimmer und von der Markise über der Terrasse tropft das Wasser. Kormin erhebt sich zögerlich, streckt sich einmal ausgiebig und trottet zur offenen Tür. Er streckt die Nase nach draußen und bleibt zögernd stehen, bevor er einmal aufseufzt. Schließlich fasst er sich doch ein Herz und wagt sich hinaus in Regen und Sturm.  Einmal über die Terrasse bis ins Staudenbeet. Dort hebt er kurz sein Bein, blickt sich einmal um und kommt eilig  zurück ins Haus. Einmal geschüttelt und zurück auf die Yogamatte. „Hey, was ist mit Pfoten abtrocknen?“ Eine eher rhetorische Frage, auf die ich natürlich keine Antwort erhalte.  Sie kommt ohnehin zu spät. Der Boden ist ja schon nass und wahrscheinlich auch die Yogamatte. Toll, ich hol dann mal den Feudeleimer!

„Wetten, dass wir heute gar nichts ernten?“, höre ich eine Stimme neben mir. Schwang da etwa ein Hauch von Schadenfreude  mit? Langsam komme ich auch mal in diese düstere Januarstimmung: „Warte nur ab bis morgen!“ „Und was gibt’s zum Mittag?“ „Pfannkuchen mit Erdbeeren oder Quittengelee.“ Ha! Ich weiß mich zu wehren, Süßspeisen zum Mittag sind hier im Haus nämlich bei allen äußerst unbeliebt. „Hmpf.“ Genau die Antwort, die ich erwartet habe. Natürlich koche ich dann doch etwas anderes und der dunkle Tag ist zum Glück schnell vorbei.

Aufbruch zur Gemüseernte

Am nächsten Morgen hat der Sturm sich verzogen und auch der Regen hat nachgelassen. Zumindest gibt es mal das ein oder andere Päuschen zwischen den Schauern. „Zeit für Runde 2, Männer!“ Also wieder Jacke und Gummistiefel an, Mütze auf, Erntekörbchen geschnappt und raus in den Garten! Kormins Energie ist zurück und er wetzt seine üblichen Runden um den Walnussbaum, bevor wir uns auf den Weg Richtung Gemüsegarten machen. Ich bin gedanklich gut vorbereit und sicher, mindestens ein tolles Gemüse als Ass im Ärmel zu haben. Ich werde diese Januar Ernte-Wette schon noch gewinnen!

Wald weg nach dem Sturm

Heute nehmen wir den Weg durch unseren kleinen Wald, um mal zu sehen, ob der Sturm irgendwelche Bäume umgelegt hat. Das ist zum Glück nicht der Fall und kurz darauf stehen wir vor unserem kleinen Gewächshaus. Dort könnten jetzt prima Wintersalate wie Portulak, Endivie oder Feldsalat wachsen, tun sie in diesem Jahr aber leider nicht. Wegen der fehlenden Sonne im Spätsommer und Herbst haben die Tomaten und Paprika einfach zu lange zum Reifen gebraucht, so dass wir schließlich nicht mehr zur Aussaat der Wintersalate gekommen sind. Und die letzten Paprika konnten wir noch nicht einmal selber ernten. Das haben unsere Gartenfreunde, die Rehe, übernommen, die eines Nachts ins Gewächshaus eingebrochen sind und die kompletten Pflanzen vertilgt haben. Was lässt man auch die Tür halb aufstehen? Die Einladung  war ja quasi perfekt.

Kräuterbeet im Januar mit frischen Kräutern

Direkt neben dem Gewächshaus steht unser Kräuterhochbeet aus alten Ziegelsteinen. „Vier auf einen Streich! Guck mal: Salbei, Thymian, Rosmarin und Lauch-Sccheibenschötchen, alles schön grün und bereit zur Ernte.“ „Sehe ich, aber was willst du denn daraus zubereiten? Vielleicht eine eigenwillige Variation von Frankfurter grüner Soße?“ Gut, eine ganze Mahlzeit lässt sich aus diesen vier Kräutern wirklich nicht zubereiten, soviel bin ich ja bereit zuzugeben.

Aber meine vier Punkte für Kräuter, die man im Januar ernten kann, sollten doch wohl trotzdem zählen. Schließlich sind sie vielseitig verwendbar.

Ein paar Blätter vom  Lauch-Scheibenschötchen passen zum Beispiel toll zu jedem Salat oder Kräuterquark.

Lauchscheiben-Schötchen im Januar
Salbeiblätter, frische Kräuter im Januar

Ein Tee aus frischen Salbeiblättern ist äußerst wohltuend, wenn es im Winter mal im Hals kratzt, egal ob zum Trinken oder nur zum Gurgeln. Thymiantee hilft bei Husten und schmeckt außerdem auch noch richtig gut, vor allem mit ein bisschen Honig von unserem Imker. Rosmarinkartoffeln sind doch auch etwas Feines, und wenn man ihn mal ganz anders verwenden möchte, haben wir ja noch unser tolles Rezept für die Rosmarin-Honig-Taler.

Rosmarien, frisch Kräuter im Januar
Weihnachtsplätzchen mit Rosmarin, Honig und Salz

„Ja, die Rosmarin-Plätzchen sind wirklich super. Die machen wir nachher zum Kaffee, geht ja ganz schnell. Ich lass deine vier Kräuter mal unter Vorbehalt gelten. Wenn du dann noch was zum Mittag finden könntest? “ Ein paar Zweige Rosmarin landen wenigstens schon mal im Erntekörbchen. Nun bin ich bereit mein Ass auszuspielen, das Gemüse, das ich schon die ganze Zeit für heute im Kopf hatte. Aber Moment! „Wo ist denn der Hund?“ „Öhm, eben war er doch noch direkt hinter mir!“ Ja, das kann er – eben noch hier und eine Sekunde später spurlos verschwunden. Wir suchen den Gemüsegarten und die angrenzende Wiese mit den Augen ab. Kein Hund weit und breit. Wir rufen. Nichts! Auf einmal ist dann aus dem Wäldchen hinter uns ein Rascheln zu vernehmen und eine matschverschmierte Nase taucht aus dem Gebüsch auf. Kormin unterbricht seine offenbar hochinteressanten Erdarbeiten und blickt uns fragend an, als wolle er wissen, wozu wir ihn denn bitteschön stören, wenn wir eh nichts Spannendes machen, sondern nur vor dem Kräuterbeet herumstehen. „Na komm, Großer! Wir gehen weiter!“  Alles klar, wo es Action gibt, ist auch Kormin wieder mit dabei, vorn die Matschnase, hinten der wedelnde Schwanz.

Hund, der auf der Wiese buddelt

„Wohin jetzt?“ „Runter auf die Wiese!“ Dahin, wo mein ultimatives Wintergemüse im Beet hinter dem Wall mit den Wildrosen auf uns wartet! Wir stapfen in unseren Gummistiefeln durch das hohe Gras und stehen schließlich vor dem, was mal ein neuangelegtes  Beet gewesen sei mag. Die Wiese hat sich über den Herbst und Winter schon so einige Teile zurückerobert. Gras, Spitzwegerich, Ampfer, Löwenzahn – alles wieder da! Gar nicht so einfach, aus einer Fettwiese einen Gemüsegarten zu machen, wenn im Boden Wurzeln und Samen für unendlich viele neue Generationen von wüchsigen Beikräutern schlummern. Irgendwo dazwischen muss doch mein gesuchtes Gemüse stehen. Maik blickt ein wenig ungeduldig auf die Fläche vor sich und schwenkt dabei den Erntekorb in seiner Hand. „Nun? Wobei, mir schwant da schon was!“

Rosenkohl Stengel auf der Wiese

Allerdings, mir jetzt auch! Mehr noch, ich sehe es. Da aus den Grasbüscheln ragen ein paar dicke, grüne Stängel empor. Dicke, grüne, leere Stängel, wohlgemerkt. Och nö! Mein Ass im Ärmel, mein Top-Wintergemüse, das ich so fest eingeplant hatte, mein winterharter Rosenkohl, weg! „Sprich es gar nicht erst aus!“, drohe ich. Die Hufspuren in der nassen Erde zwischen den Grassoden verraten ohnehin, wer die Rosenkohlräuber waren. „Rehbraten!“, brummelt Maik mehr an sich selbst denn an mich gerichtet. Zum Glück sind die Tiere längst wieder über alle Berge, denn Rehkeule mit Rosmarin-Kartoffeln würde sicher so manch einer als durchaus luxuriöses Mittagsessen an einem gewöhnlichen Werktag empfinden. Aber wirklich ernst gemeint hat Maik seine Drohung bestimmt nicht und zudem ist er, abgesehen von seinem Körbchen, unbewaffnet.

Doch was nun tun, der Gewinn meiner Wette steht auf dem Spiel und ich muss dringend Erfolge bei meiner Januar-Ernte vorweisen. Fieberhaft denke ich über eine Alternative zum Rosenkohl nach, während ich noch über die verwilderte Beetfläche vor mir starre. Moment mal!

Rosenkohlröschen

Da, genau da, hinter dem schon ziemlich hochgewachsenen großen Ampfer sehe ich doch ein paar dicke grüne Kugeln! Zumindest eine Stange Rosenkohl ist anscheinend doch von den Rehen verschont geblieben. Sie ist zwar nicht so hoch wie die anderen, aber eine recht ansehnliche Zahl von Rosenkohlröschen ist dennoch daran. Schnellen Schrittes eile ich darauf zu. Warum eigentlich? Es ist ja nicht so, dass in diesem Moment ein Reh um die Ecke kommen und sie mir vor der Nase wegschnappen könnte. Triumphierend drehe ich mich zu Maik um, der mir bereits breit grinsend das Taschenmesser entgegenstreckt, das er aus den Tiefen der unzähligen Taschen seiner von ihm geliebten und von mir gehassten Fliegerjacke hervorgezogen hat.  Ich schneide die Rosenkohlstange ab und klemme sie mir unter den Arm, ins Erntekörbchen passt sie ja nicht hinein.

„Mit Pellkartoffeln und Sauce Hollandaise?“, fragt Maik. Gebongt! Ein absolutes Winter-Lieblingsessen bei uns. Kartoffeln haben wir noch reichlich im Vorratsraum, ein paar wenige Eier sind auch da, obwohl die Hühner gerade schlecht legen, und Butter sollte auch noch im Kühlschrank sein. Die Mittagsmahlzeit ist also gerettet. „Zählen denn meine vier Kräuter und Gemüse nun?“, versichere ich mich vorsichtshalber noch, bevor wir uns auf den Rückweg zum Haus machen. „Ja, ist schon in Ordnung. Aber nun komm, das fängt bestimmt gleich wieder an zu regnen! Und tatsächlich, eine große schwarze Wolke über uns lässt bereits die ersten Tropfen fallen und ständig werden es mehr. Als wir schließlich an der Tür ankommen, steht der Hund bereits ungeduldig auf Einlass wartend davor. Regen kann er eben einfach nicht ausstehen, Wasser im Allgemeinen nicht, es sei denn, er will es trinken.

Drinnen in der Küche ist der Rosenkohl schnell geputzt, die Kartoffeln abgewaschen und beides auf dem Herd zum Kochen gebracht, der Rosenkohl in gesalzenem Wasser. Wenn er gar ist, reibe ich noch etwas Muskat darüber, aber erst nachdem ich ein paar Röschen beiseite gestellt habe. Außer uns gibt es hier nämlich noch jemanden, der Rosenkohl liebt – nämlich den Hund. Was das angeht, ist er inzwischen schon zu einem richtigen Dithmarscher geworden, für den Kohl ein Grundnahrungsmittel ist. Der Rosenkohl ist und bleibt dabei immer seine erste Wahl, also soll Kormin auch seinen Anteil an der kleinen Ernte von heute bekommen.

Kurz bevor das Gemüse gar ist, mixen wir noch flux die Soße zusammen. Gut, so eine richtig klassische Sauce Hollandaise ist es im Grunde nicht, was wir da kochen, aber diese Variante geht schnell und ist dabei wesentlich gelingsicherer als ihr Vorbild. Nennen wir sie vielleicht  „Flotte Soße nach Holländer Art“ oder so.

Während wir dann am Esstisch sitzen und uns unseren Rosenkohl schmecken lassen, liegt der Hund schwer seufzend unter Maiks Stuhl und blickt von Zeit zu Zeit mit einem flehenden Blick auf, der auf einen nahen Hungertod schließen lässt. „Ja, du bekommst ja deinen Rosenkohl noch. Aber erst, wenn wir aufgegessen haben!“ Wir mögen ja in mancherlei Hinsicht ziemlich nachlässig in der Hundeerziehung sein, aber am Tisch betteln darf er dann doch nicht.

„Nur noch fünf, dann hab ich gewonnen!“, bemerke ich nebenbei in unserem angeregten Tischgespräch. „Ich bin mal gespannt, was du morgen überhaupt noch ernten willst. Das war ja heute schon eine ziemlich schwere Geburt.“ „Wetten, dass ich was finde?“ Ich versuche, meiner Stimme einen optimistischen, entschlossenen Klang zu verleihen. Dabei bin ich mir grad gar nicht so sicher, ob ich außer einem Wildkräutersalat noch etwas Essbares im Garten auftreiben kann. Aber, kommt Zeit, kommt Rat. Warten wir also den nächsten Tag ab.

Hund frisst Rosenkohl von der Gabel

Nach dem Essen kommt endlich Kormins Moment. Bis auf die fünf Röschen ohne Muskat, die noch auf der kleinen blauen Untertasse neben dem Herd liegen, ist der Rosenkohl verputzt. Die hole ich nun und knie mich neben den Hund auf den Boden.

 Sofort sitzt er kerzengerade wie ein Soldat vor mir und der Speichel tropft bereits aus seinem Maul auf den Boden. Gut, dann eben später nochmal feudeln, ein Glück, dass wir nirgends Teppichboden verlegt haben. Er verfolgt genau, wie ich das erste Röschen mit der Gabel aufpike und schaut mich fragend an. Auf’s „Okay“ zieht er den Rosenkohl mit spitzen Zähnen vorsichtig von der Gabel und legt sich hin, um ihn kurz zu kauen und herunterzuschlucken, bevor er wieder sitzt und auf den nächsten wartet. Unsere Januar-Ernte schmeckt ihm offenbar ausgezeichnet und nach wenigen Minuten hat er auch seine fünf Röschen vertilgt. „Mehr gibt’s nicht!“, sage ich, als er mich fragend anguckt, „Der Teller ist leer.“ „Das Körbchen auch.“, denke ich noch so bei mir. Ach nein, da ist ja noch der Rosmarin! Beim Plätzchenbacken kann ich ja schon mal überlegen, wie ich morgen die 15 Kräuter und Gemüse vollmachen kann, die wir im Januar ernten können. Ich schaff das schon. Wetten, dass?

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Das Lauch-Scheibenschötchen – Würzkraut mit Blütenpracht

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Das Lauch-Scheibenschötchen - Würzkraut mit Blütenpracht

Das Lauch-Scheibenschötchen (Peltaria alliacea)

Auch als (Balkan-)Knoblauch-Kresse bekannt. Oder vielleicht auch nicht?

Wir zumindest kannten diese Pflanze mit dem seltsamen Namen nicht, bis wir sie 2017 in einem Pflanzenkatalog entdeckt haben. Die Beschreibung klang wirklich vielversprechend – ein Würzkraut mit knoblauchähnlichem Geschmack, ausdauernd, auch im Winter grün und quasi ganzjährig zu beernten. Das passt doch in unser Kräuterbeet, dachten wir uns und wenig später durfte es dann bereits dort einziehen.

Die Austriebe im Frühjahr erscheinen in einer hübschen Lilafärbung. Zu dieser Zeit sind die Blätter auch am zartesten und geben Salaten und Kräuterquarks oder – dips eine milde Note von Knoblauch, Kresse und Senf. Auch über eine Tomatensuppe gestreut oder für ein Kräutersalz oder-pesto eignen sich die Blätter hervorragend. Zum Kochen würden wir es eher nicht empfehlen. Bei unseren Versuchen mit Gemüsepfannen, Suppen, Soßen und Eintöpfen hatten wir den Eindruck, dass sich der Knoblauchgeschmack beim Garen fast vollständig verliert.

Im Frühsommer färben sich die Blätter zunehmend grün und verändern auch ein wenig ihre Form, bis das Lauch-Scheibenschötchen dann Ende Mai/ Anfang Juni zu blühen beginnt. Die Blüte ist wirklich spektakulär und dauert bis in den Juli an. Wenn im Kräuterbeet zeitgleich Schnittlauch und Salbei ihre lilafarbenen Blüten zeigen, ergibt sich ein schönes Farbenspiel.

Unzählige Insekten besuchen die Blüten und zu unserer großen Freude ist auch der Aurorafalter darunter, der eigentlich auf Wiesenschaumkraut und Knoblauchrauke spezialisiert ist. Anscheinend sieht er das Lauch-Scheibenschötchen als willkommene Ergänzung seines Speiseplans, auch wenn es sich nicht um eine heimische Pflanze handelt.

Nach der Blüte wird dann deutlich, was es mit dem Namensteil „Scheibenschötchen“ auf sich hat. Die Samenschoten sind wirklich scheibenförmig, rund und flach. Bei uns hat sich das Lauch-Scheibenschötchen bereits nach dem ersten Jahr selbst ausgesamt, sodass wir im folgenden Frühjahr schon ein paar Jungpflanzen verschenken konnten. Die Vermehrung geschieht aber in Maßen, also keine Sorge, dass es im Handumdrehen dein ganzes Kräuterbeet erobern könnte.

In der Pflanzenbeschreibung zum Lauch-Scheibenschötchen haben wir gelesen, dass es nach der Blüte zunächst seine Blätter verlieren und  dann nach einiger Zeit neu austreiben würde. Bei uns war das noch nie der Fall, aber falls du es in deinem Garten anpflanzt und es plötzlich abzusterben scheint, darfst du wohl unbesorgt sein.

Im Winter bleibt es tatsächlich grün und kann weiterhin beerntet werden, so dass es auch dann ein paar Vitamine und Mineralien aus dem Garten gibt, wenn nicht viel frisches Gemüse zur Verfügung steht.

Unser Fazit zum Lauch-Scheibenschötchen: Für uns persönlich punktet das Lauch-Scheibenschötchen vor allem mit seiner schönen, langandauernden Blüte. Kulinarisch gesehen, ist es schon eine Bereicherung, vornehmlich im Winter und im zeitigen Frühjahr, aber später, wenn auch andere Pflanzen mit einem deutlich intensiveren Knoblauchgeschmack wie Rockenbolle oder Chinesischer Lauch zur Verfügung stehen, kommen zumindest hier bei uns die Blätter des Lauch-Scheibenschötchens eher seltener auf den Teller.

Deine Blattwerker

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