Viele Wildkräuter in deinem Garten sind nicht nur essbar sondern auch gesund und schmackhaft. Wir zeigen dir, welche auch du bei dir finden kannst.

Bärlauch-Rezepte: Kräuterbutter mit Wildkräutern

  • Beitrags-Kategorie:Rezepte

Bärlauch-Rezepte: Kräuterbutter mit Wildkräutern

Selbstgemachte Kräuterbutter ist schon etwas Feines. Egal, ob einfach auch einem frischen Brot, zum Grillen, zum Verfeinern von Gemüse, zum Braten von Spiegelei, Omelett und Co. oder auch zum Würzen von Pasta. Gerade ist Frühling, die ersten wilden Kräuter sprießen und der Bärlauch hat Hochsaison. Daher gibt es heute ein Bärlauch-Rezept für eine herzhafte Kräuterbutter mit verschiedenen Wildkräutern und Blüten von der Wiese.

Das Grundrezept für die selbstgemachte Kräuterbutter lässt sich aber natürlich zu jeder Jahreszeit und mit allen Kräutern und Kräutermischungen zubereiten. Es müssen auch nicht unbedingt Wildkräuter sein. Klassische Gartenkräuter wie Petersilie und Schnittlauch oder mediterrane Würzkräuter wie Rosmarin und Thymian kannst du ebenso für deine Kräuterbutter verwenden. Experimentiere einfach mit dem, was gerade Saison hat und dir schmecken könnte.

Kräuterbutter mit Bärlauch einfach und schnell selber machen

Zutaten für die selbstgemachte Kräuterbutter:

Zunächst stellen wir dir unser Grundrezept für die selbstgemachte Kräuterbutter vor. Im Anschluss gibt es das genaue Rezept für die bunte Frühlings-Kräuterbutter mit Bärlauch.

Grundrezept: selbstgemachte Kräuterbutter

– Auf 250 Gramm Butter nimmst du maximal die Hälfte an Gewicht an Kräutern (125g).

– Dazu, je nach deinem Geschmack, 1-2 TL Salz oder Kräutersalz und ca. ½ TL Pfeffer

– 1 TL Senf (Alternativ kannst du auch etwas Zitronensaft oder Olivenöl dazugeben)

–  Wenn du gern du gern eine Kräuterbutter mit viel Knoblauchgeschmack hättest, kannst du frischen Knoblauch oder auch ½ TL Knoblauchpulver hinzugeben.

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Wir verwenden immer das tolle Knoblauchpulver von Hanse&Pepper, das richtig intensiv schmeckt und sich wunderbar in Gerichten verarbeiten lässt.

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verschiedene Kräuter für eine würzige Kräuterbutter

Rezept: Bärlauch-Wildkräuterbutter:

Die abgebildete Wildkräuterbutter mit Bärlauch habe ich mit folgenden Kräutern zubereitet:

(für 125 g Butter, ich habe hier nur eine kleinere Portion zubereitet)

  1. 8 Blätter Bärlauch
  2. 1 Bärlauch-Blüte
  3. 8 Blätter Gundermann (nimm nicht zu viel davon, der Gundermann ist recht pfeffrig-scharf)
  4. 15-20 Gundermann-Blüten
  5. 8 Stängel ganz junge Gierschblätter (an der noch hellgrünen Farbe zu erkennen) 
  6. Triebspitzen Brennnesselblätter
  7. 3 Löwenzahnblüten
  8. 8-10 Gänseblümchen-Blüten

Zubereitung der Bärlauch-Wildkräuterbutter:

  1. Wasche zunächst die Kräuter, mit Ausnahme der Löwenzahn- und Gänseblümchenblüten. (die haben das nicht so gern und werden sofort ganz schlapp)
  2. Zupfe die Gundermann-, Giersch- und Brennnesselblätter von den Stielen und entferne beim Bärlauch die Stiele und dicke Blattachsen. Schneide die Blätter in grobe Streifen oder Stücke.
  3. Pflücke die zierlichen Blüten vom Gundermann und zupfe die Blütenblätter von Löwenzahn und Gänseblümchen ab. Von den Löwenzahnblüten solltest alles Grüne entfernen, da es in der Kräuterbutter bitter schmecken kann. Bei den Gänseblümchen kannst du das gelbe Innere mitverwenden und es zu den geschnittenen Blättern geben. Stelle die Blüten und Blütenblätter zunächst beiseite.
  4. Zerkleinere die Blätter mit einem Pürierstab, Mixer oder Kräuterhacker. Je nachdem, wie fein du deine Kräuterbutter gern hättest, kannst du sie richtig pürieren oder nur soweit zerkleinern, dass noch kleine Kräuterstückchen übrig bleiben.
  5. Gib dann die Butter in Stücken, Senf, Salz und Pfeffer dazu und mixe das Ganze kurz weiter, bis sich alles gut vermischt hat.
  6. Zum Schluss hebst du noch die Blütenblätter deiner Wildkräuter unter die Bärlauchbutter.
  7. Lass die Bärlauch-Wildkräuterbutter nun noch einige Zeit durchziehen, damit sie ihren vollen Geschmack entfalten kann.
Verschiedene Kräuter für eine Kräuterbutter

Bärlauchbutter verwenden und haltbar machen

Wozu passt die Kräuterbutter? Wie lange selbstgemachte Bärlauchbutter haltbar? Und wie kannst du die Butter länger haltbar machen?

Kräuterbutter verwenden und aufbewahren

Du kannst deine Bärlauchbutter frisch verwenden, wenn sie mindestens ein paar Stunden gut durchgezogen ist. Im Kühlschrank lässt sie sich auch einige Tage aufbewahren. Sie ist durch die frischen Kräuter allerdings weniger lange haltbar als die Butter selbst.

Frische , würzige Bärlauchbutter auf einem knusprigen Bärlauchbrot. Rezept für Kräuterbutter

Die Butter mit Wildkräutern schmeckt besonders gut auf frischgebackenen Brot oder Brötchen. In der Bärlauchsaison mögen wir sie am liebsten auf unserem selbstgebackenen Bärlauchbrot. Das Rezept für ein Bärlauchbrot sowie einige andere Brotrezepte findest du in unserer Sammlung.

Du kannst die Kräuterbutter aber auch wunderbar zum Grillen oder zum Verfeinern von Gemüsegerichten nutzen. Junge Pellkartoffeln mit Bärlauch-Kräuterbutter sind ebenfalls ein Gedicht. Mit zerlassener Bärlauchbutter angerichtete Nudeln, Gnocchi oder gebratene Polentastreifen ergeben ein richtig schnelles Hauptgericht, das im Zweifel ganz ohne weitere Beilagen auskommt.

Bärlauchbutter haltbar machen – Butter einfrieren

Butter kann man generell sehr gut einfrieren. Das gilt auch für die selbstgemachte Bärlauchbutter. So kannst du den Geschmack von frischem Bärlauch und Frühjahrskräutern auch nach der Bärlauchsaison noch genießen. Tiefgekühlt ist die Butter bis zu einem Jahr lang haltbar. Wahrscheinlich reicht dein Vorrat aber nicht bis zur nächsten Bärlauchernte. Dazu ist die Butter einfach viel zu lecker.

Achte beim Einfrieren der Kräuterbutter auf die richtigen Portionsgrößen, damit du später nicht mehr auftauen musst, als du gerade benötigst. Kleine Döschen oder Schraubgläser eignen sich sehr gut, solange sie luftdicht verschließbar sind.

Kräuterbutter selber machen. Dazu ein knuspriges Bärlauchbrot

Wenn du gern noch kleinere Portionen Butter zur Verfügung hättest, haben wir dafür noch einen kleinen Tipp:

Gib die weiche Butter in einen Spritzbeutel und portioniere mit einigem Abstand kleine Butter-Röschen auf einem Teller oder Brett. Dieses sollte in dein Gefriergerät passen, damit du die Butter-Rosen darauf einfrieren kannst. Sind sie nach ein bis zwei Stunden durchgefroren, gibst du sie in ein größeres Gefrierbehältnis. Daraus kannst du sie dann jederzeit einzeln entnehmen und hast so schnell mal eine kleine Portion Bärlauchbutter für dein Steak, Omelett oder Nudelgericht zur Hand.

Weitere Bärlauch-Rezepte, z.B. für Bärlauchsalz oder ein Bärlauchsüppchen, findest du in unserer Sammlung:

Wie du dein eigenes Bärlauch-Beet anlegen kannst, um jedes Jahr frischen Bärlauch im eigenen Garten zu ernten, kannst du hier nachlesen:

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Das behaarte Schaumkraut – essbare Wildkräuter

  • Beitrags-Kategorie:Naturgarten

Das behaarte Schaumkraut –
essbare Wildkräuter

Die meisten Gartenbesitzer kennen es und vielen ist es verhasst: das behaarte Schaumkraut. Die einjährige Pflanze bringt mehrere Generationen im Jahr hervor und schleudert ihre Samen meterweit. So sprießt das behaarte Schaumkraut überall im Garten, in Blumenkästen, Fugen und der kleinsten Mauerritze. Es ist aber nicht nur ein lästiges „Unkraut“ sondern gehört zu den schmackhaftesten essbaren Wildkräutern, die du in unseren Breiten sammeln kannst.

Die Blätter des behaarten Schaumkrauts schmecken sehr intensiv nach Kresse und können vielerorts sogar im Winter frisch geerntet werden. Das schmeckt sogar den Menschen, denen Wildkräuter meist zu bitter oder zu herbe sind. Und es kommt sogar noch besser: Nicht nur die Blätter, sondern die ganze Pflanze ist essbar und kann auf viele Arten in der Küche verwendet werden. Und gesund ist das behaarte Schaumkraut obendrein.

Dürfen wir vorstellen? Das behaarte Schaumkraut, das morgen vielleicht schon dein Lieblingsunkraut sein könnte.

Schaumkraut auf Brot, würziger Kresse-Geschmack

Essbare Wildkräuter erkennen: Das behaarte Schaumkraut

Eigentlich ist das behaarte Schaumkraut(Cardamine hirsuta) ziemlich unverwechselbar und leicht zu erkennen, vor allem im Jungstadium, wenn die Blätter am allerbesten schmecken. Dann erkennst du leicht die kleinen, noch flach am Boden liegenden Blattrosetten mit den gefiederten Blattpaaren und den herzförmigen Blättern. Später erscheinen dann die aufrechten, behaarten Stängel mit kleinen, fast unscheinbaren weißen Blüten, aus denen sich dann die prall gefüllten Samenschötchen entwickeln. Bevor die einjährige Pflanze nach der Samenbildung abstirbt, kann sie eine Größe von bis zu 40 cm erreichen, die Blätter werden dann größer und länger.

Schaumkraut erkennen und verwenden, essbar

In diesem Stadium schmecken sie nicht mehr wirklich gut. Der Kressegeschmack verliert sich und die Blätter werden zunehmend bitter. Das ist aber nicht schlimm, denn sehr wahrscheinlich wächst irgendwo in der Nähe schon die nächste Generation des behaarten Schaumkrauts mit frischem, jungem Grün heran. Die Hauptsaison hat dieses tolle Wildkraut von März bis in den Herbst, wobei die meisten Pflanzen im späten Frühjahr schon in die Blüte gehen. In milden Wintern ernten wir aber auch im Dezember und Januar noch jede Menge frische Blattrosetten.

Behaartes Schaumkraut finden und sammeln

Im Grunde kannst du das behaarte Schaumkraut überall finden. Es heißt zwar, diese Wildpflanze möge keinen zu sauren, keinen zu nassen und keinen zu trockenen Standort, das scheint ihr nur niemand gesagt zu haben. Bei uns wächst das Schaumkraut nicht nur im Gemüsegarten oder den Blumenbeeten, sondern zum Beispiel auch in den sandigen Fugen unserer Auffahrt oder einer der kleinen Mauerritzen der Garage. Wenn du gerade beim lästigen Auskratzen irgendwelcher Fugen bist, schau einfach mal genau hin, was genau dort alles aufgegangen ist. Vielleicht ist das behaarte Schaumkraut ja dabei und du hast ihm nur nie deine Aufmerksamkeit geschenkt.

Schaumkraut im Garten erkennen und sammeln

Beim Sammeln des behaarten Schaumkrauts musst du gar nicht viel beachten. Wie bei allen essbaren Wildkräutern, die du in der Natur sammelst, gilt: Meide alle Sammelstellen, an denen Gifte und Verunreinigungen zu erwarten sind. Das heißt, alles, was an vielbefahrenen Straßen, mit Spritzmitteln behandelten landwirtschaftlichen Flächen oder viel von Hunden frequentierten Plätzen wächst, sollte nicht unbedingt auf deinem Teller landen.

Ansonsten kannst du die kleine Blattrosette pflücken oder die ganze Jungpflanze samt Wurzel einfach aus dem Boden ziehen. Möchtest du später Blüten, Schoten oder Samen sammeln, lassen sich auch die Stängel problemlos ohne Messer oder Schere ernten.

behaartes Schaumkraut Rosette mit Kresse-Geschmack

Das behaarte Schaumkraut in der Küche

Nun hast du das behaarte Schaumkraut gefunden, geerntet und mit in deine Küche genommen. Aber was stellst du nun damit an? Verwendungsmöglichkeiten gibt es viele, die wir dir gleich vorstellen. Aber zunächst solltest du dich erst einmal ein bisschen freuen, denn das behaarte Schaumkraut ist nicht nur lecker sondern auch ziemlich gesund. Neben den Senfölglykosiden, die für den Kressegeschmack verantwortlich sind, enthält es auch Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium, Eisen und eine ordentliche Extraportion Vitamin C, die wir gerade im Winter oder Vorfrühling gut gebrauchen können. Nun geht’s aber endlich an die Zubereitung.

Schaumkraut auf Brot, würziger Kresse-Geschmack

Verwendung der Blätter des behaarten Schaumkrauts

Die jungen Blätter des  behaarten Schaumkrauts sind für uns das Allerbeste. Sie schmecken wirklich ganz genau wie Kresse, sind aber viel ergiebiger und meist in viel größerer Menge vorhanden. Denk mal an diese kleinen Pappschachteln mit Kresse, die man im Supermarkt kaufen kann. So eine Portion reicht ja meist grad als Garnitur für  zwei bis drei  Butterbrote oder einen Kräuterquark. Verwendest du dagegen die Blattrosetten des behaarten Schaumkrauts, reichen je nach Größe schon vier oder fünf davon für die gleiche Menge an frischem Grün mit Kressegeschmack.

Wenn Kresse öfter mal auf deinem Speiseplan steht, weißt du im Grunde schon, wie du die Blätter des behaarten Schaumkrauts verwenden kannst: nämlich am besten genau wie Kresse auch. Roh schmecken sie am allerbesten, denn beim Erhitzen oder Kochen verliert sich der typische Geschmack. Mische die Blätter einfach wie sie sind in deinen Salat oder verwende sie kleingehackt für dein Salatdressing. Auch als Garnitur auf deinem herzhaften Brot oder Brötchen, zu gekochten Kartoffeln, Reis oder Nudeln schmecken sie vorzüglich.

Auch für alle kalt zubereiteten Soßen, Dips und Aufstriche sind die Blätter des behaarten Schaumkrauts eine äußerst aromatische Zutat. Ob es nun eine selbstgemachte Kräuterbutter, ein Kräuterquak, eine Frischkäsezubereitung oder auch ein Pesto sei, bei allem, das eine leicht scharfe, Senfnote vertragen kann, kannst du statt gewöhnlicher Kresse auch das Schaumkraut einsetzen.

Aber übertreib es nicht mit der Dosierung. Der Kressegeschmack ist wirklich intensiv und kann schnell dominant werden. Wenn du das behaarte Schaumkraut zum Beispiel mit in deinen grünen Smoothie geben möchtest, solltest du es nur sparsam einsetzen, damit  es den Geschmack der anderen Zutaten nicht überdeckt.

Schaumkraut Kressegeschmack auf dem Salat

Verwendung der Wurzeln

Auch die Wurzeln des behaarten Schaumkrauts sind essbar. Der Geschmack ist wesentlich milder als der der Blätter. Wenn du sie gut gewaschen und von Erde befreit hast, kannst du sie sowohl roh als auch gekocht verwenden. Sie können zum Beispiel kleingeschnitten mit in deinen Salat wandern oder auch in einen Eintopf oder eine Gemüsepfanne. Wir persönlich nutzen die Wurzeln allerdings selten bis gar nicht, weil der Geschmack doch ziemlich hinter dem der Blätter zurückbleibt. Probiere es am besten mal aus, wie sie dir schmecken.

Verwendung der Blüten des Schaumkrauts

Die kleinen, unscheinbaren Blüten mitsamt ungeöffneter Blüten und Stängel sind ebenfalls essbar. Wir finden allerdings, dass sie im Grunde nur als potentiell essbare Dekoration von Gerichten taugen. Sie sind schon ein kleines bisschen hart und haben nur einen sehr dezenten Geschmack.

Blüten des behaarten Schaumkrauts

Verwendung der grünen Samenschoten

Die grünen Schoten mit den noch unreifen Samen hingegen, geben ein richtig nettes pfeffrig-scharfes Gewürz ab. Diese können kleingeschnitten sowohl roh als auch gekocht genossen werden und passen ebenso in Salate und Dips wie in Suppen, Eintöpfe oder Gemüsepfannen.

Verwendung der reifen Schaumkraut-Samen

Wenn du es schaffst, die reifen Samen des behaarten Schaumkrauts zu ernten, bevor sie in alle Himmelrichtungen davongesprungen sind, trockne sie auf jeden Fall gut und bewahre sie bis zum Winter auf. Aus ihnen lassen sich wunderbare Keimsprossen ziehen. Damit hast du auch im Winter deine eigene frische, wilde Kresse im Haus.

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Am besten funktioniert das mit einem Kressesieb*, aber du kannst auch ein gut feuchtgehaltenes Küchentuch für die Anzucht deiner Sprossen verwenden.

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Weiterer Nutzen des behaarten Schaumkrauts

Du bist dir immer noch nicht so ganz schlüssig, ob das behaarte Schaumkraut am Ende nicht doch nur ein lästiges „Unkraut“ ist? Vielleicht können dich diese zwei Randnotizen ja überzeugen. Wenn du es schon nicht leiden kannst, gibt es ja vielleicht doch den ein oder anderen Gartenmitbewohner, der es durchaus zu schätzen weiß.

Behaartes Schaumkraut - Nutzen für Insekten

Hochspezialisierte Arten, die auf das behaarte Schaumkraut angewiesen sind, gibt es bei uns zwar nicht, aber ein paar Insekten besuchen seine unscheinbaren Blüten doch recht gern. Verschiedene Sandbienen und den Kohlweißling konnten wir schon dabei beobachten. Auch der hübsche kleine Aurorafalter fliegt das Schaumkraut regelmäßig an. Er scheint ja ohnehin alles zu mögen, was ein bisschen scharf ist, denn auch auf unserer Knoblauchrauke und dem  Lauch-Scheibenschötchen im Kräuterbeet ist er ein häufig gesehener Gast.

Schaumkraut für Insekten

Behaartes Schaumkraut – Grünes Hühnerfutter im Winter

Im Frühling und Sommer haben unsere Hühner freie Auswahl und können zwischen Unmengen an verschiedenen Wiesenkräutern wählen. In der kalten Jahreszeit wird es allerdings ziemlich dünn, wenn es darum geht, frisches Grün für die Hühner zu finden. Das behaarte Schaumkraut ist dann eine der wenigen Pflanzen, die so spät (oder früh) im Jahr frisch aufgeht. Im Winter stürzen sich unsere Hennen daher gierig auf jede frische, kleine Blattrosette, die sie ergattern können. Anscheinend mögen es auch die Hühner gern mal ein bisschen scharf. Wenn bei uns gerade mal kein selbstgezogenes Weizengras zur Verfügung steht, darf es ausgesprochen gern auch das behaarte Schaumkraut sein. Zum Glück wächst es hier immer in großen Mengen und wir teilen unsere Ernte großzügig mit den Hühnern.

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Du möchtest mehr über essbare Wildkräuter und ihre Verwendungsmöglichkeiten erfahren? Dann fang doch mal mit einigen der 200 an, die in diesem Buch recht ausführlich und übersichtlich vorgestellt werden.

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Ein weiteres Wildkraut, das du ziemlich sicher auch in deiner Nähe findest und noch vor dem Frühling sehr zeitig im Jahr ernten kannst, ist das Scharbockskraut. Hier findest du weitere Informationen zu dieser essbaren Wildpflanze.

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Bärlauch-Rezept – herzhafter French Toast mit Wildkräutern

  • Beitrags-Kategorie:Rezepte

Bärlauch-Rezept - herzhafter French Toast mit Wildkräutern

Ein Bärlauch-Rezept für French Toast. Klingt komisch? Stimmt vielleicht. Meist ist der French Toast ja eine ziemlich süße und klebrige Angelegenheit und kommt mit Zimt und Zucker oder einer gehörigen Portion Honig oder Sirup auf den Frühstückstisch. Aber es muss ja nicht immer süß sein. Mit Bärlauch und vielen anderen Kräutern und Wildkräutern ist herzhafter French Toast wahlweise ein deftiges Frühstück, ein schnelles Mittagessen oder ein warmes Abendbrot. Bei dir heißt das Gericht Arme Ritter? Auch die schmecken mit Salz statt Zucker und Knoblauchnote statt Zimt und sind ebenso schnell gemacht. Das hier ist unser Rezept für die armen, herzhaften French Toast Ritter.

French Toast mit Bärlauch, Kräutern und Wildkräutern

Zutaten für vier herzhafte French Toasts:

  • – vier Scheiben Toastbrot
  • – zwei Eier
  • – ca. 50 ml Milch
  • – zwei bis drei Blätter Bärlauch
  • –  einige junge Blätter vom Giersch (oder Petersilie)
  • – vier bis fünf Blättchen Gundermann (optional)
  • – ein Blättchen Liebstöckel (optional)
  • – eine Prise Salz, am besten Kräutersalz
  • – eine Prise Pfeffer
  • – Butter zum Braten
  • – zum Servieren: Frischkäse oder Kräuterquark

Utensilien:

  • – Messer und Schneidbrett
  • – 1 flaches Gefäß, z.B. ein Suppenteller
  • – Gabel oder Quirl
  • – Toaster (optional)
  • – Pfanne
  • – Pfannenwender

Zubereitung des French Toasts:

Wasche die Kräuter gründlich, tupfe sie trocken und schneide sie fein. Anschließend schlägst du die Eier in ein flaches Gefäß, zum Beispiel einen Suppenteller und verquirlst sie mit einer Gabel oder einem Schneebesen. Gib anschließend einen Schuss Milch dazu und würze die Mischung mit etwas Pfeffer und  Salz. Ein schönes Kräutersalz oder auch ein selbstgemachtes Bärlauchsalz  eignen sich hier besonders gut. Am Ende kommen noch die kleingeschnittenen Kräuter dazu. Der Bärlauch bringt die Zwiebel-Knoblauchnote, der Giersch  einen frisch- würzigen Petersiliengeschmack und der Gundermann eine leicht pfeffrige Schärfe. Wenn du die letzteren beiden nicht zur Verfügung hast, kannst du sie entsprechend durch Petersilie oder auch Möhrengrün und ein wenig mehr Pfeffer ersetzen.

herzhaftes French Toast mit Bärlauch und Kräutern

Röste nun deine Brotscheiben leicht an, entweder im Toaster oder ohne Fett bei geringer Hitze in der Pfanne. Zu dunkel und vor allem hart sollten sie dabei nicht werden, sondern nur eine leichte Bräune annehmen.

Gib etwas Butter in die Pfanne und erhitze sie bei mittlerer Temperatur. Die getoasteten Brotscheiben tauchst du nun von beiden Seiten in deine Eier-Kräuter-Milch-Mischung. Lass sie dabei jeweils einen Moment liegen und tauche sie ggf. etwas unter, damit sie sich gut damit vollsaugen können. Brate die Toasts von beiden Seiten für etwa zwei bis drei Minuten bei mittlerer Hitze bis die Eimasse gestockt ist. Und schon sind deine herzhaften French Toasts fertig zum Servieren, was du auch gleich tun solltest, denn frisch und heiß aus der Pfanne schmecken sie am besten.

Dazu passt gut ein Klecks Frischkäse oder Kräuterquark. Ein paar Brennnesselsamen und frischgehackte Kräuter eignen sich hier als Topping. Auch Tomaten- und Gurkenscheiben oder ein paar Salatblättchen sind eine gute Beilage zum French Toast. Eier, Butter und Brot sind ja doch recht gehaltvoll und machen ordentlich satt. Da darf sich gern noch etwas Leichtes und Frisches daneben auf dem Teller finden lassen.

Herzhafte Arme Ritter, French Toast mit Wildkräutern und Bärlauch

Tipps/ Varianten für herzhaften French Toast:

Tipp 1: Andere Kräuter und Wildkräuter für French Toast

Auch wenn die Bärlauch-Saison irgendwann vorbei ist, findet sich in Garten und Wiese noch reichlich, um einen schönen (Wild-) Kräuter- French Toast zu zaubern. Ob nun Schnittlauch und Petersilie, Dill, Koriander, Thymian, Oregano oder andere Gartenkräuter, junge Löwenzahnblätter, Schafgarbe, der echte Dost oder andere Wildkräuter – eigentlich passt so gut wie alles zu Brot und Ei und du kannst dieses schnelle Gericht beliebig variieren – je nachdem, was dir schmeckt und gerade da ist.

Besonders gut finden wir herzhaften French Toast auch mit Brennnessel und feingehacktem Knoblauch. Die Brennnesselblätter solltest du jedoch vor der Verwendung kurz in kochendem Wasser blanchieren und danach kalt abschrecken. Sie brauchen etwas länger zum Garen als der Toast und bleiben ohne das vorherige Blanchieren zumindest für unseren Geschmack etwas zu hart und trocken.

Tipp 2: Andere Zutaten für herzhaften French Toast

Zutaten für die Zubereitung von herzhaftem French Toast, die wir darüber hinaus empfehlen können, sind zum Beispiel sehr feingehackte getrocknete Tomaten und Oliven (wozu natürlich auch wieder viele mediterrane Kräuter passen) und ein bisschen Parmesankäse für den Umami-Geschmack.

Für die Auswahl von Gemüse und Früchten, die sich für dieses Rezept eignen, gilt eigentlich nur zu beachten, dass sie nicht zu viel Wasser enthalten sollten. Ansonsten wird dein French Toast am Ende matschig und wässerig. Außerdem muss die Garzeit natürlich passen oder das Gemüse entsprechend vorher gekocht oder blanchiert werden.

French Toast herzhaft Rezept mit Kräutern und Bärlauch

Tipp 3: Verwertung von altbackenem, trockenem Brot

Ein herzhafter French Toast lässt sich sehr gut, aus altbackenem oder trocken gewordenem Brot herstellen. Egal, ob nun Baguette, Ciabatta, Weißbrot oder sogar Vollkornbrotreste. In eine Ei-Kräutermischung getunkt und gebraten wird das alte Brot noch zu einer leckeren kleinen Mahlzeit. Auf das vorherige Rösten kannst du bei altbackenem Brot natürlich verzichten. Wenn es schon sehr hart geworden ist, muss es ggf. auch etwas länger einweichen, um sich mit genügend Flüssigkeit vollsaugen zu können.

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Oktober Gewinnspiel 2021

  • Beitrags-Kategorie:Blattgeflüster

Oktober Gewinnspiel 2021

Oktober Gewinnspiel 2021 Saatgut vom Echten Dost zu gewinnen

Neuer Monat neues Glück! Wir verlosen 3x Saatgut vom echten Dost

Ihr Lieben!

Auch die Saatguternte vom echten Dost, dem wilden Majoran ist für dieses Jahr abgeschlossen. Das Wetter war uns im entscheidenden Moment hold, die Samen sind geerntet, getrocknet und sortiert und warten nun auf ihren Einsatz im Gartenjahr 2022.

Damit nicht nur wir und die Insekten in unserem Garten sich an den schmackhaften Blättern sowie  den hübschen und nektarreichen Blüten dieser ausdauernden Gewürzstaude erfreuen können, veranstalten wir wieder ein kleines Gewinnspiel. Drei von euch haben bis zum 1. November die Chance, ein Tütchen Saatgut von unserem echten Dost zu gewinnen.

Wenn ihr teilnehmen möchtet oder einfach mehr über den echten Dost erfahren möchtet, schaut in unseren Beitrag, zu Anbau, Ernte, Verwendung und Vermehrung des wilden Majorans, den man übrigens auch „Wohlgemut“ nennt.

Das Gewinnspiel findet ihr am Ende des Artikels.

Allen Teilnehmern viel Glück und euch allen einen schönen Oktober, bleibt wohlgemut, auch wenn das Wetter sich schon mal von seiner schmuddeligen Seite zeigt.

Euer Blattwerker Maik

Mit freundlicher Unterstützung von: https://www.gewinn-portal.de

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Echter Dost – der wilde Majoran

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Echter Dost – der wilde Majoran

Kräuter aus dem eigenen Garten erfreuen das Gärtnerherz nicht nur, wenn sie frisch gepflückt im Erntekörbchen landen. Ihr Duft und ihre oftmals prächtigen Blüten sind ein Fest für die Sinne und auch die Insekten im Garten kommen mit ihnen auf ihre Kosten. Wir säen bei uns jedes Jahr auf’s Neue viele verschiedene Kräuter aus, aber inzwischen sind auch etliche ausdauernde Kräuter dabei. Einmal gesät oder gepflanzt machen sie kaum mehr Arbeit und lassen sich über viele Jahre beernten. Neben Salbei, Thymian, Bergbohnenkraut, Lauch-Scheibenschötchen und anderen gehört auch echter Dost- der wilde Majoran- dazu. Dieses tolle Würzkraut wollen wir dir heute vorstellen.

wilder Majoran der echte Dost

Der wilde Majoran (origanum vulgare) hat wie viele andere Kräuter die uns Menschen schon lange begleiten viele verschiedene Namen. Einer davon ist „Wohlgemut“. Er verweist darauf, dass dem echten Dost neben seiner Eignung als Tee- und Gewürzpflanze auch eine große Wirksamkeit als Heilpflanze zugeschrieben wird. Auch spirituelle Kräfte wurden ihm ihn früheren Zeiten nachgesagt. So sollte er böse Energien und Mächte, wie Hexen und Dämonen fernhalten. Sollte der Dost das schaffen, wäre das doch sicher ein Grund „wohlgemut“ zu sein. Wir wissen es nicht, aber frisch oder getrocknet nutzen wir ihn gern als Gewürz in Nudel- und Reisgerichten, herzhaftem Gebäck oder auf der Pizza oder auch mal im Salat. Auch als Tee oder zum Aromatisieren von Wasser lässt er sich gut verwenden.

Anbau und Pflege des wilden Majorans

Der Majoran wächst am liebsten an einem sonnigen Standort mit nicht zu nassem und fettem Boden. Gefällt ihm der Platz, den du im Garten für ihn ausgesucht hast, kann er bis zu 80 cm hoch werden, die Blütenstände im Sommer wohl locker einen Meter.

Ab April kann der echte Dost direkt im Freiland ausgesät werden. Wenn das Beet vorbereitet ist, werden die Samen einfach dünn in Reihen oder auch in Horsten ausgestreut. Leichtes Andrücken reicht aus. Der wilde Majoran ist ein Lichtkeimer und muss nicht mit Erde bedeckt werden. Anschließend noch etwas angießen und das war dann auch schon alles. Nun heißt es nur noch ein wenig Warten, die Jungpflanzen von wuchernen Beikräutern freihalten und sich schon mal auf die Ernte freuen.

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Beschriften nicht vergessen! Vielleicht mit diesen wetterfesten Pflanzschildern aus Metal, 27cm hoch und durch die leichte Neigung auch im Stehen gut zu lesen. So verlierst du kein Pflänzchen aus den Augen.

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echten Dost im Kräuerbeet anbauen

Tipp: Der echte Dost lässt sich auch gut in Kübeln anbauen, falls du nur einen Balkon oder wenig Platz in deinem Garten hast.

Ernte und Trocknen des wilden Majorans

Für den Frischverzehr kannst du dir quasi jederzeit einfach ein paar Blättchen von deinem echten Dost pflücken und ihn an deine Speisen geben oder dir einen frischen Tee aufbrühen. Frisch schmeckt er wesentlich intensiver als in getrocknetem Zustand. Da reichen leicht wenige der grünen Blätter für ein ganzes Gericht.

Beim Trocknen verliert er wie fast alle Kräuter ein wenig von seinem Aroma, lässt sich so aber am besten für den Winter konservieren. Wenn du dir einen Vorrat für die kalte Jahreszeit anlegen möchtest, ist der beste Erntezeitpunkt vor der Blüte. Mit dieser ist je nach Witterung ab Ende Juni zu rechnen, manchmal auch deutlich später, bis in den September hinein. Auch die Blüten sind übrigens essbar und machen sich gut als farbenfrohe Dekoration auf dem Teller, in Kräuterbutter oder Dips.

die Blüte des echten Dosts

Wähle für die Ernte der Blätter einen trockenen, sonnigen Tag aus. Wir ernten immer ganze Stängel, dir wir mit einer scharfen Schere oder einem Messer abschneiden. Pflücken lassen sich diese kaum, dazu sind sie einfach zu stabil. Das hat aber den Vorteil, dass der echte Dost trotz unseres norddeutschen Regens und Windes kaum mal umkippt und im Sommer ein herrliches Blütenmeer in den Gemüsegarten zaubert.

Die geernteten Stängel bündeln wir lose und hängen sie zum Trocknen an einem dunklen, trockenen und luftigen Ort auf. Sonnenlicht sollten deine Kräutervorräte besser nicht abbekommen, da die UV-Strahlung und zu hohe Temperaturen die wertvollen Inhaltstoffe zerstören.

Wenn die Blätter des wilden Majorans nach einiger Zeit durchgetrocknet sind, können die Blätter von den Stängeln gezupft und gehackt werden. Wir geben sie in luftdicht verschließbare Schraubgläser und bewahren sie dunkel auf. So hält sich der echte Dost über viele Monate und duftet auch im Winter noch kräftig nach Oregano.

Vermehrung des echten Dosts – die Samenernte

Der echte Dost  lässt sich wie die meisten Stauden gut über Teilung vermehren. Das Rhizom wird dazu einfach mit einem scharfen Spaten geteilt und wächst meist problemlos wieder an. Er ist schon recht ausbreitungsfreudig, der wilde Majoran.

Aber auch die Vermehrung über Samen gelingt im Gegensatz zu anderen Stauden wirklich gut. Der richtige Zeitpunkt für die Saatguternte ist meist der September, wenn die Blüten abgeblüht sind und sich die kleinen, braunen Samen gebildet haben. Allerdings neigen sie dazu, schnell auszufallen, so dass man den richtigen Moment schon gut abpassen muss.

die Samen des echten Dosts

Wir ernten die Samen an einem trockenen Tag und schneiden ganze Stängel mit Samenständen ab. Es empfiehlt sich, das bereits über einer Schüssel zu machen, weil bei bloßer Berührung schon etliche der kleinen Samen ausfallen  werden. Die abgeschnittenen Stängel klopfen wir dann später einfach über einer Zeitung aus und geben die Samen noch für ein paar Tage zum Nachtrocknen auf einen Teller, bevor sie in einem luftdicht verschlossenen Gefäß dunkel aufbewahrt werden. Und wie immer: Beschriften nicht vergessen!

Tipp: Die ausgeklopften Samenstände nicht wegwerfen – sie duften einfach wunderbar und machen sich gut in kleinen Trockensträußen oder anderer Herbstdekoration.

wir ernten unseren wilden Majoran

Inhaltsstoffe und Heilwirkung des echten Dosts

Die Liste der Heilwirkungen, die dem echten Dost zugeschrieben werden, ist wie bei vielen Kräutern sehr lang. Er gilt  unter anderem als antibakteriell, verdauungsfördernd, appetitanregend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, stimmungsaufhellend, hustenlösend, antioxidativ und sogar antiviral. Wie ein Allheilmittel lesen sich die zahlreichen Anwendungsbereiche. Das verdankt der echte Dost seinen vielen verschiedenen Inhaltstoffen wie ätherischen Ölen (z.B. Thymol), Gerb- und Bitterstoffen.

Ob und in welchem Maße er bei Beschwerden wirksam ist, können wir natürlich nicht beurteilen. Aus persönlicher Erfahrung würden wir einen Tee mit wildem Majoran jedoch als wohltuend bei Husten und Halsentzündungen sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum empfehlen. Auch bei Magen- und Darmproblemen erscheint uns so ein Tee Linderung zu verschaffen. Probiere es einfach für dich selbst aus, schaden kann’s ja nicht.

Für den Tee nehmen wir ein- bis zwei Teelöffel frischen oder getrockneten Dost auf einen Becher. Dieser wird mit kochendem Wasser übergossen und darf dann zehn Minuten abgedeckt ziehen. Bei Halsentzündungen oder Husten geben wir meist noch einen Löffel Honig oder Erdkammersirup hinzu.

getrockneter Dost für Tee und zum würzen

Der echte Dost als Insektenpflanze

Die Blüten des echten Dosts sind sehr nektarreich. Wenn er im Sommer seine vielen Blüten öffnet, wirst du viele Insekten darauf beobachten können. Verschiedene Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge tummeln sich auf seinen Blüten. Spezialisiert auf den echten Dost sind unseres Wissens aber keine unserer heimischen Insekten. So spielt er als Raupenfutterpflanze wohl auch keine Rolle. Aber immerhin. Als guter Nektarspender hat der echte Dost sicher einen Platz in naturnahen, insektenfreundlichen Gärten verdient.

Neugierig geworden? Wenn du den echten Dost gern auch bei dir anbauen willst, schreib uns gern an, meist haben wir Saatgut abzugeben und können im Frühjahr auch Jungpflanzen anbieten.  mein.blattwerk@gmail.com 

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Umfangreiches Kräuterwissen von früher und heute mit zahlreichen gut verständlichen Rezepten für Haushalt, Küche, Hausapotheke, Kosmetik und vielen Geschichten rund um die grünen Kraftpakete aus dem Garten

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Gewinnspiel Oktober 2021: 3x Saatgut vom echten Dost zu gewinnen.

2021 war unsere Saatguternte mal wieder recht erfolgreich und Erfolge teilen wir ja immer gerne mit euch! Deshalb verlosen wir dreimal ein Päckchen Saatgut von unserem echten Dost. Wenn du an unserem kleinen Gewinnspiel teilnehmen möchtest, hinterlasse einfach einen Kommentar unter diesem Beitrag, in dem du uns verrätst, warum du den echten Dost gern in deinem Garten oder auf deinem Balkon hättest.

Teilnahmeschluss ist der erste November 2021. Dann losen wir die drei Gewinner/innen aus und benachrichtigen sie per E-Mail. Wenn ihr uns dann binnen drei Wochen eure Adresse wissen lasst, senden wir euch euer Saatguttütchen zu. Andernfalls ermitteln wir einen neuen Gewinner.

Mit der Teilnahme an unserem Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den geltenden Teilnahmebedingungen einverstanden, die ihr hier nachlesen könnt: Teilnahmebedingungen

Viel Glück und noch einen schönen, hoffentlich goldenen Oktober!

Euer Blattwerker Maik

Mit freundlicher Unterstützung von: https://www.gewinn-portal.de

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WeiterlesenEchter Dost – der wilde Majoran

Bärlauchsalz herstellen- Bärlauch haltbar machen

  • Beitrags-Kategorie:Rezepte

Bärlauchsalz herstellen- Bärlauch haltbar machen

Bärlauch, ein typischer Frühlingsgeschmack – sein frisches Grün, seine tolle Knoblauchnote und sein sensationeller Geschmack machen ihn in jedem Frühjahr zu einem wahren Highlight in der Küche. Dieses tolle Wildgemüse möchte man doch nur zu gern das ganze Jahr über genießen können, aber ruckzuck ist die Erntezeit auch schon wieder vorbei und der Bärlauch verschwindet bin zum nächsten Jahr unter der Erde. Er lässt sich allerdings gut einfrieren, sei es nun pur oder fertig zubereitet, z.B. in Form von Bärlauchpesto oder Bärlauchbutter. Aber auch ganz ohne Energieaufwand lässt sich der Bärlauch lange haltbar machen.  Ein Bärlauchsalz lässt sich schnell und einfach zubereiten und zur Verfeinerung vieler Speisen nutzen. Wir erzählen dir gern, wie wir unser Bärlauchsalz herstellen und die aromatischen Blätter so ohne Kühlung haltbar machen.

Bärlauchsalz herstellen Rezept

Utensilien für die Herstellung von Bärlauchsalz:

  • Schneidbrett
  • Messer
  • Pürierstab/ Stabmixer (oder andere Küchenmaschine)
  • Hohes Gefäß zum Pürieren
  • Backblech mit Backpapier
  • Kochlöffel
  • Gut verschließbares Glas zur Aufbewahrung

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Zutaten für das Bärlauchsalz:

  • 500 g Salz (wir verwenden grobes oder feines Meersalz)
  • Ca. 200 g frische Bärlauchblätter

… das ist schon alles!

Bärlauch aus dem eigenen Garten

Zubereitung des Bärlauchsalzes:

Wasch die Bärlauchblätter zunächst gründlich und tupfe sie dann mit einem sauberen Tuch oder Küchenkrepp trocken.

Anschließend werden sie grob geschnitten, bevor du sie in dein Püriergefäß gibst. Das hat den Vorteil, dass der Mixer sie besser zerteilen kann und sich keine Fasern um die Messer wickeln. Gib ein kleinen Teil des Salzes mit in das Gefäß.

Nun pürierst du den Bärlauch gleichmäßig fein. Größere Fasern oder Stückchen sollten nicht mehr erkennbar sein. Achte bei der Verwendung eines Pürierstabs unbedingt darauf, dass er nicht zu warm wird – also immer nur ganz kurz betätigen. Die Hitze zerstört die ätherischen Öle im Bärlauch und er verliert schnell an Aroma. Das wäre schade – also lass dir lieber ein klitzekleines bisschen mehr Zeit.

Bärlauchsalz Rezept zum nachmachen

Wenn die Bärlauchmasse fein püriert ist, gibst du das Salz hinzu und verrührst alles gründlich. Was für eine knallig- grüne Farbe!

Das Salz-Bärlauchgemisch verteilst du dann locker auf einem mit Backpapier belegten Blech und gibst es für ca. anderthalb bis zwei Stunden zum Trocknen in den Ofen. Stell ihn, wenn möglich, auf Umluft und wähle eine möglichst niedrige Temperatur. Bei uns liegt die so zwischen 30 und 40 Grad. Viel wärmer darf es auch nicht sein – sonst nehmen die ätherischen Öle wiederrum Reißaus.

Außerdem empfiehlt es sich, die Ofenklappe ein wenig offen stehen zu lassen, ggf. mit Hilfe eines eingeklemmten Kochlöffels, damit die Feuchtigkeit aus dem Backraum entweichen kann. Deine Wohnung wird nach ein paar Minuten schon wunderbar nach Bärlauch duften.

Nun kontrollierst du einfach zwischendurch, wie trocken dein Bärlauchsalz bereits ist und rührst es eventuell noch ein paar Mal durch. Es sollte wirklich richtig gut durchtrocknen, um später nicht zu verklumpen.

Bärlauchsalz im Ofen trocknen

Um Energie zu sparen, könntest du das Bärlauchsalz auch an der Sonne trocknen. Leider setzt aber auch die UV-Strahlung den ätherischen Ölen zu, weshalb wir das lieber im Backofen machen.

Nach der Trocknung ist das Bärlauchsalz schon fertig zur Abfüllung. Wenn wir grobes Meersalz verwenden, pürieren wir es allerdings hinterher noch einmal grob, so dass es feinere und etwas gröbere Salzkörner enthält.

Gib es einfach in ein dicht schließendes Gefäß und bewahre es dann an einem dunklen Ort auf. (Stichwort: UV-Strahlung)

So hast du immer ein bisschen Bärlauchgeschmack zur Hand. Das Salz ist lange haltbar. Wenn es nicht vorher verbraucht ist, mindestens bis zur nächsten Bärlauchsaison!

Bärlauchsalz in Gläser abfüllen

Verwendung von Bärlauchsalz

Dein selbst hergestelltes Bärlauchsalz ist vielseitig verwendbar – einfach auf einem Brot mit Butter, in einem Kräuterquark oder Dip, als Gewürz für einen Salat oder, oder. Zu allen Zutaten und Gerichten, zu denen nach deinem Gusto Knoblauch passt, wird dir sicher auch das Bärlauchsalz schmecken.

Abgefüllt in ein dekoratives kleines Gläschen ist es außerdem immer ein nettes kleines Geschenk oder Mitbringsel.

Viel Spaß beim Nachmachen!

Lust auf weitere schmackhafte Rezepte? Dann schau doch mal in unsere kleine Rezeptsammlung.

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Giersch – vielseitiges, schmackhaftes Wildkraut

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Giersch - vielseitiges, schmackhaftes Wildkraut

Dieses Wildkraut wächst in nahezu jedem Garten – oft sehr zum Ärger der Gartenbesitzer. Völlig zu Unrecht, meinen wir, denn der Giersch (Aegopodium podagraria)  ist äußerst schmackhaft und dazu noch voller gesunder Inhaltsstoffe, wie VitaminC, Calcium und Eisen. Sein Geschmack erinnert an Petersilie, Sellerie und Möhren. Er ist weder streng, noch bitter und so auch für Wildkräuter-Anfänger  gut geeignet, die noch nicht an den meist herberen Geschmack der Blätter aus der Natur gewöhnt sind.

Giersch ein schmackhaftes Wildkraut

Giersch lässt sich wunderbar roh verwenden, z.B. in Salaten, Dips und Kräuterquarks, einfach auf einem Brot und überall, wo normalerweise Petersilie zum Einsatz kommt. Auch in Smoothies macht er eine gute Figur. Blanchiert mit ein wenig Zwiebel und/oder Knoblauch gibt er eine schmackhafte Gemüsebeilage ab, er kann auch wie Spinat zubereitet werden oder in Gemüsepfannen, Soßen, Suppen und Eintöpfen verwendet werden. Ein wirklich vielseitiges, schmackhaftes Wildkraut, das fast zu allem passt.

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Auch Hunger auf frische Wildkräuter, aber dir fehlt noch ein schmuckes Erntekörbchen? Vielleicht wäre ja so ein Weidenkorb das Richtige für dich.

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Hier wächst Giersch am Waldrand

Giersch erkennen und ernten

Wie kannst du den Giersch erkennen? Das ist ganz einfach und eine Verwechslung mit anderen, unter Umständen giftigen Pflanzen ist im Grunde ausgeschlossen. Er wächst meist in halbschattigen oder schattigen Bereichen, in denen er dichte Teppiche bildet. Zu seiner Bestimmung brauchst du dir nur die Zahl 3 merken – Es gibt drei entscheidende Merkmale: Jeder Stängel besitzt 3 geteilte Blätter, oben hat er drei Blätter und der Stiel ist dreikantig

Giersch erkennen mit der Zahl 3

Am wohlschmeckendsten sind die ganz jungen Blätter, die sich gerade erst oder noch gar nicht voll entfaltet haben. Sie sind von einem wesentlich helleren Grün als die älteren Blätter, ausgesprochenen saftig und zart. Mit zunehmendem Alter werden die Blätter recht hart. Also ernte die möglichst jungen Blätter. Dann wird der Giersch bald wieder neu austreiben und du kannst den ganzen Frühling und Sommer über frisches Grün ernten.

Solltest du keinen Garten haben oder dort keinen Giersch finden, kannst ihn auch an Waldrändern oder schattigeren Randbereichen von Wiesen ernten. Achte nur darauf, ihn nicht zu nahe am Wegesrand zu sammeln, wo oft Hunde ihr Geschäft verrichten. An Rändern von bewirtschafteten Äckern ist  zu bedenken, dass auch die Wildkräuter mit Spritzmitteln belastet sein könnten.  Wildkräuter aus der Natur  solltest du immer gründlich waschen – mindestens dreimal mit kalten Wasser spülen.

Wildkäuter aus dem Garten

Wenn du zum Ernten in die Natur gehst, sei bitte immer ein bisschen bescheiden und entnimm nicht zu viel an einer Stelle, um die Pflanzenpopulation nicht zu schädigen. Beim Giersch, der meist in großen Mengen wächst, oder auch beim Bärlauch, darfst du dein Körbchen sicher mit gutem Gewissen füllen, aber bei den selteneren Pflanzen beschränke dich zum Wohl der Flora auf kleine Mengen.

Gib diesem schmackhaften Wildkraut eine Chance in deiner Küche – wir sind sicher, dass du es nicht bereuen wirst.

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15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 2

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

15 Kräuter und Gemüse, die wir im Januar ernten können – Wetten, dass? Runde 2

Am Tag nach unserer ersten, recht erfolgreichen Gartenrunde zum Thema „Wetten, dass wir im Januar mindestens 15 Kräuter und Gemüse ernten können?“ tobt draußen ein Sturm. Die Bäume biegen sich, es gießt in Strömen. An Rausgehen ist gar nicht zu denken. Es ist schon fast Mittag und trotzdem so dunkel draußen, dass drinnen im Haus das Licht brennen muss.

Kräuter und Gemüse im Januar ernten

Kormin hat sich auf meiner blauen Yogamatte ausgestreckt und scheint in intensive Entspannungsübungen vertieft zu sein. „Hund, musst du nicht langsam mal vor die Tür?“, frage ich und stoße die Terrassentür auf. Der kalte Januarwind weht ins Zimmer und von der Markise über der Terrasse tropft das Wasser. Kormin erhebt sich zögerlich, streckt sich einmal ausgiebig und trottet zur offenen Tür. Er streckt die Nase nach draußen und bleibt zögernd stehen, bevor er einmal aufseufzt. Schließlich fasst er sich doch ein Herz und wagt sich hinaus in Regen und Sturm.  Einmal über die Terrasse bis ins Staudenbeet. Dort hebt er kurz sein Bein, blickt sich einmal um und kommt eilig  zurück ins Haus. Einmal geschüttelt und zurück auf die Yogamatte. „Hey, was ist mit Pfoten abtrocknen?“ Eine eher rhetorische Frage, auf die ich natürlich keine Antwort erhalte.  Sie kommt ohnehin zu spät. Der Boden ist ja schon nass und wahrscheinlich auch die Yogamatte. Toll, ich hol dann mal den Feudeleimer!

„Wetten, dass wir heute gar nichts ernten?“, höre ich eine Stimme neben mir. Schwang da etwa ein Hauch von Schadenfreude  mit? Langsam komme ich auch mal in diese düstere Januarstimmung: „Warte nur ab bis morgen!“ „Und was gibt’s zum Mittag?“ „Pfannkuchen mit Erdbeeren oder Quittengelee.“ Ha! Ich weiß mich zu wehren, Süßspeisen zum Mittag sind hier im Haus nämlich bei allen äußerst unbeliebt. „Hmpf.“ Genau die Antwort, die ich erwartet habe. Natürlich koche ich dann doch etwas anderes und der dunkle Tag ist zum Glück schnell vorbei.

Aufbruch zur Gemüseernte

Am nächsten Morgen hat der Sturm sich verzogen und auch der Regen hat nachgelassen. Zumindest gibt es mal das ein oder andere Päuschen zwischen den Schauern. „Zeit für Runde 2, Männer!“ Also wieder Jacke und Gummistiefel an, Mütze auf, Erntekörbchen geschnappt und raus in den Garten! Kormins Energie ist zurück und er wetzt seine üblichen Runden um den Walnussbaum, bevor wir uns auf den Weg Richtung Gemüsegarten machen. Ich bin gedanklich gut vorbereit und sicher, mindestens ein tolles Gemüse als Ass im Ärmel zu haben. Ich werde diese Januar Ernte-Wette schon noch gewinnen!

Wald weg nach dem Sturm

Heute nehmen wir den Weg durch unseren kleinen Wald, um mal zu sehen, ob der Sturm irgendwelche Bäume umgelegt hat. Das ist zum Glück nicht der Fall und kurz darauf stehen wir vor unserem kleinen Gewächshaus. Dort könnten jetzt prima Wintersalate wie Portulak, Endivie oder Feldsalat wachsen, tun sie in diesem Jahr aber leider nicht. Wegen der fehlenden Sonne im Spätsommer und Herbst haben die Tomaten und Paprika einfach zu lange zum Reifen gebraucht, so dass wir schließlich nicht mehr zur Aussaat der Wintersalate gekommen sind. Und die letzten Paprika konnten wir noch nicht einmal selber ernten. Das haben unsere Gartenfreunde, die Rehe, übernommen, die eines Nachts ins Gewächshaus eingebrochen sind und die kompletten Pflanzen vertilgt haben. Was lässt man auch die Tür halb aufstehen? Die Einladung  war ja quasi perfekt.

Kräuterbeet im Januar mit frischen Kräutern

Direkt neben dem Gewächshaus steht unser Kräuterhochbeet aus alten Ziegelsteinen. „Vier auf einen Streich! Guck mal: Salbei, Thymian, Rosmarin und Lauch-Sccheibenschötchen, alles schön grün und bereit zur Ernte.“ „Sehe ich, aber was willst du denn daraus zubereiten? Vielleicht eine eigenwillige Variation von Frankfurter grüner Soße?“ Gut, eine ganze Mahlzeit lässt sich aus diesen vier Kräutern wirklich nicht zubereiten, soviel bin ich ja bereit zuzugeben.

Aber meine vier Punkte für Kräuter, die man im Januar ernten kann, sollten doch wohl trotzdem zählen. Schließlich sind sie vielseitig verwendbar.

Ein paar Blätter vom  Lauch-Scheibenschötchen passen zum Beispiel toll zu jedem Salat oder Kräuterquark.

Lauchscheiben-Schötchen im Januar
Salbeiblätter, frische Kräuter im Januar

Ein Tee aus frischen Salbeiblättern ist äußerst wohltuend, wenn es im Winter mal im Hals kratzt, egal ob zum Trinken oder nur zum Gurgeln. Thymiantee hilft bei Husten und schmeckt außerdem auch noch richtig gut, vor allem mit ein bisschen Honig von unserem Imker. Rosmarinkartoffeln sind doch auch etwas Feines, und wenn man ihn mal ganz anders verwenden möchte, haben wir ja noch unser tolles Rezept für die Rosmarin-Honig-Taler.

Rosmarien, frisch Kräuter im Januar
Weihnachtsplätzchen mit Rosmarin, Honig und Salz

„Ja, die Rosmarin-Plätzchen sind wirklich super. Die machen wir nachher zum Kaffee, geht ja ganz schnell. Ich lass deine vier Kräuter mal unter Vorbehalt gelten. Wenn du dann noch was zum Mittag finden könntest? “ Ein paar Zweige Rosmarin landen wenigstens schon mal im Erntekörbchen. Nun bin ich bereit mein Ass auszuspielen, das Gemüse, das ich schon die ganze Zeit für heute im Kopf hatte. Aber Moment! „Wo ist denn der Hund?“ „Öhm, eben war er doch noch direkt hinter mir!“ Ja, das kann er – eben noch hier und eine Sekunde später spurlos verschwunden. Wir suchen den Gemüsegarten und die angrenzende Wiese mit den Augen ab. Kein Hund weit und breit. Wir rufen. Nichts! Auf einmal ist dann aus dem Wäldchen hinter uns ein Rascheln zu vernehmen und eine matschverschmierte Nase taucht aus dem Gebüsch auf. Kormin unterbricht seine offenbar hochinteressanten Erdarbeiten und blickt uns fragend an, als wolle er wissen, wozu wir ihn denn bitteschön stören, wenn wir eh nichts Spannendes machen, sondern nur vor dem Kräuterbeet herumstehen. „Na komm, Großer! Wir gehen weiter!“  Alles klar, wo es Action gibt, ist auch Kormin wieder mit dabei, vorn die Matschnase, hinten der wedelnde Schwanz.

Hund, der auf der Wiese buddelt

„Wohin jetzt?“ „Runter auf die Wiese!“ Dahin, wo mein ultimatives Wintergemüse im Beet hinter dem Wall mit den Wildrosen auf uns wartet! Wir stapfen in unseren Gummistiefeln durch das hohe Gras und stehen schließlich vor dem, was mal ein neuangelegtes  Beet gewesen sei mag. Die Wiese hat sich über den Herbst und Winter schon so einige Teile zurückerobert. Gras, Spitzwegerich, Ampfer, Löwenzahn – alles wieder da! Gar nicht so einfach, aus einer Fettwiese einen Gemüsegarten zu machen, wenn im Boden Wurzeln und Samen für unendlich viele neue Generationen von wüchsigen Beikräutern schlummern. Irgendwo dazwischen muss doch mein gesuchtes Gemüse stehen. Maik blickt ein wenig ungeduldig auf die Fläche vor sich und schwenkt dabei den Erntekorb in seiner Hand. „Nun? Wobei, mir schwant da schon was!“

Rosenkohl Stengel auf der Wiese

Allerdings, mir jetzt auch! Mehr noch, ich sehe es. Da aus den Grasbüscheln ragen ein paar dicke, grüne Stängel empor. Dicke, grüne, leere Stängel, wohlgemerkt. Och nö! Mein Ass im Ärmel, mein Top-Wintergemüse, das ich so fest eingeplant hatte, mein winterharter Rosenkohl, weg! „Sprich es gar nicht erst aus!“, drohe ich. Die Hufspuren in der nassen Erde zwischen den Grassoden verraten ohnehin, wer die Rosenkohlräuber waren. „Rehbraten!“, brummelt Maik mehr an sich selbst denn an mich gerichtet. Zum Glück sind die Tiere längst wieder über alle Berge, denn Rehkeule mit Rosmarin-Kartoffeln würde sicher so manch einer als durchaus luxuriöses Mittagsessen an einem gewöhnlichen Werktag empfinden. Aber wirklich ernst gemeint hat Maik seine Drohung bestimmt nicht und zudem ist er, abgesehen von seinem Körbchen, unbewaffnet.

Doch was nun tun, der Gewinn meiner Wette steht auf dem Spiel und ich muss dringend Erfolge bei meiner Januar-Ernte vorweisen. Fieberhaft denke ich über eine Alternative zum Rosenkohl nach, während ich noch über die verwilderte Beetfläche vor mir starre. Moment mal!

Rosenkohlröschen

Da, genau da, hinter dem schon ziemlich hochgewachsenen großen Ampfer sehe ich doch ein paar dicke grüne Kugeln! Zumindest eine Stange Rosenkohl ist anscheinend doch von den Rehen verschont geblieben. Sie ist zwar nicht so hoch wie die anderen, aber eine recht ansehnliche Zahl von Rosenkohlröschen ist dennoch daran. Schnellen Schrittes eile ich darauf zu. Warum eigentlich? Es ist ja nicht so, dass in diesem Moment ein Reh um die Ecke kommen und sie mir vor der Nase wegschnappen könnte. Triumphierend drehe ich mich zu Maik um, der mir bereits breit grinsend das Taschenmesser entgegenstreckt, das er aus den Tiefen der unzähligen Taschen seiner von ihm geliebten und von mir gehassten Fliegerjacke hervorgezogen hat.  Ich schneide die Rosenkohlstange ab und klemme sie mir unter den Arm, ins Erntekörbchen passt sie ja nicht hinein.

„Mit Pellkartoffeln und Sauce Hollandaise?“, fragt Maik. Gebongt! Ein absolutes Winter-Lieblingsessen bei uns. Kartoffeln haben wir noch reichlich im Vorratsraum, ein paar wenige Eier sind auch da, obwohl die Hühner gerade schlecht legen, und Butter sollte auch noch im Kühlschrank sein. Die Mittagsmahlzeit ist also gerettet. „Zählen denn meine vier Kräuter und Gemüse nun?“, versichere ich mich vorsichtshalber noch, bevor wir uns auf den Rückweg zum Haus machen. „Ja, ist schon in Ordnung. Aber nun komm, das fängt bestimmt gleich wieder an zu regnen! Und tatsächlich, eine große schwarze Wolke über uns lässt bereits die ersten Tropfen fallen und ständig werden es mehr. Als wir schließlich an der Tür ankommen, steht der Hund bereits ungeduldig auf Einlass wartend davor. Regen kann er eben einfach nicht ausstehen, Wasser im Allgemeinen nicht, es sei denn, er will es trinken.

Drinnen in der Küche ist der Rosenkohl schnell geputzt, die Kartoffeln abgewaschen und beides auf dem Herd zum Kochen gebracht, der Rosenkohl in gesalzenem Wasser. Wenn er gar ist, reibe ich noch etwas Muskat darüber, aber erst nachdem ich ein paar Röschen beiseite gestellt habe. Außer uns gibt es hier nämlich noch jemanden, der Rosenkohl liebt – nämlich den Hund. Was das angeht, ist er inzwischen schon zu einem richtigen Dithmarscher geworden, für den Kohl ein Grundnahrungsmittel ist. Der Rosenkohl ist und bleibt dabei immer seine erste Wahl, also soll Kormin auch seinen Anteil an der kleinen Ernte von heute bekommen.

Kurz bevor das Gemüse gar ist, mixen wir noch flux die Soße zusammen. Gut, so eine richtig klassische Sauce Hollandaise ist es im Grunde nicht, was wir da kochen, aber diese Variante geht schnell und ist dabei wesentlich gelingsicherer als ihr Vorbild. Nennen wir sie vielleicht  „Flotte Soße nach Holländer Art“ oder so.

Während wir dann am Esstisch sitzen und uns unseren Rosenkohl schmecken lassen, liegt der Hund schwer seufzend unter Maiks Stuhl und blickt von Zeit zu Zeit mit einem flehenden Blick auf, der auf einen nahen Hungertod schließen lässt. „Ja, du bekommst ja deinen Rosenkohl noch. Aber erst, wenn wir aufgegessen haben!“ Wir mögen ja in mancherlei Hinsicht ziemlich nachlässig in der Hundeerziehung sein, aber am Tisch betteln darf er dann doch nicht.

„Nur noch fünf, dann hab ich gewonnen!“, bemerke ich nebenbei in unserem angeregten Tischgespräch. „Ich bin mal gespannt, was du morgen überhaupt noch ernten willst. Das war ja heute schon eine ziemlich schwere Geburt.“ „Wetten, dass ich was finde?“ Ich versuche, meiner Stimme einen optimistischen, entschlossenen Klang zu verleihen. Dabei bin ich mir grad gar nicht so sicher, ob ich außer einem Wildkräutersalat noch etwas Essbares im Garten auftreiben kann. Aber, kommt Zeit, kommt Rat. Warten wir also den nächsten Tag ab.

Hund frisst Rosenkohl von der Gabel

Nach dem Essen kommt endlich Kormins Moment. Bis auf die fünf Röschen ohne Muskat, die noch auf der kleinen blauen Untertasse neben dem Herd liegen, ist der Rosenkohl verputzt. Die hole ich nun und knie mich neben den Hund auf den Boden.

 Sofort sitzt er kerzengerade wie ein Soldat vor mir und der Speichel tropft bereits aus seinem Maul auf den Boden. Gut, dann eben später nochmal feudeln, ein Glück, dass wir nirgends Teppichboden verlegt haben. Er verfolgt genau, wie ich das erste Röschen mit der Gabel aufpike und schaut mich fragend an. Auf’s „Okay“ zieht er den Rosenkohl mit spitzen Zähnen vorsichtig von der Gabel und legt sich hin, um ihn kurz zu kauen und herunterzuschlucken, bevor er wieder sitzt und auf den nächsten wartet. Unsere Januar-Ernte schmeckt ihm offenbar ausgezeichnet und nach wenigen Minuten hat er auch seine fünf Röschen vertilgt. „Mehr gibt’s nicht!“, sage ich, als er mich fragend anguckt, „Der Teller ist leer.“ „Das Körbchen auch.“, denke ich noch so bei mir. Ach nein, da ist ja noch der Rosmarin! Beim Plätzchenbacken kann ich ja schon mal überlegen, wie ich morgen die 15 Kräuter und Gemüse vollmachen kann, die wir im Januar ernten können. Ich schaff das schon. Wetten, dass?

Den nächsten Rundgang findest du  << hier >>

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Das Lauch-Scheibenschötchen – Würzkraut mit Blütenpracht

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Das Lauch-Scheibenschötchen - Würzkraut mit Blütenpracht

Das Lauch-Scheibenschötchen (Peltaria alliacea)

Auch als (Balkan-)Knoblauch-Kresse bekannt. Oder vielleicht auch nicht?

Wir zumindest kannten diese Pflanze mit dem seltsamen Namen nicht, bis wir sie 2017 in einem Pflanzenkatalog entdeckt haben. Die Beschreibung klang wirklich vielversprechend – ein Würzkraut mit knoblauchähnlichem Geschmack, ausdauernd, auch im Winter grün und quasi ganzjährig zu beernten. Das passt doch in unser Kräuterbeet, dachten wir uns und wenig später durfte es dann bereits dort einziehen.

Die Austriebe im Frühjahr erscheinen in einer hübschen Lilafärbung. Zu dieser Zeit sind die Blätter auch am zartesten und geben Salaten und Kräuterquarks oder – dips eine milde Note von Knoblauch, Kresse und Senf. Auch über eine Tomatensuppe gestreut oder für ein Kräutersalz oder-pesto eignen sich die Blätter hervorragend. Zum Kochen würden wir es eher nicht empfehlen. Bei unseren Versuchen mit Gemüsepfannen, Suppen, Soßen und Eintöpfen hatten wir den Eindruck, dass sich der Knoblauchgeschmack beim Garen fast vollständig verliert.

Im Frühsommer färben sich die Blätter zunehmend grün und verändern auch ein wenig ihre Form, bis das Lauch-Scheibenschötchen dann Ende Mai/ Anfang Juni zu blühen beginnt. Die Blüte ist wirklich spektakulär und dauert bis in den Juli an. Wenn im Kräuterbeet zeitgleich Schnittlauch und Salbei ihre lilafarbenen Blüten zeigen, ergibt sich ein schönes Farbenspiel.

Unzählige Insekten besuchen die Blüten und zu unserer großen Freude ist auch der Aurorafalter darunter, der eigentlich auf Wiesenschaumkraut und Knoblauchrauke spezialisiert ist. Anscheinend sieht er das Lauch-Scheibenschötchen als willkommene Ergänzung seines Speiseplans, auch wenn es sich nicht um eine heimische Pflanze handelt.

Nach der Blüte wird dann deutlich, was es mit dem Namensteil „Scheibenschötchen“ auf sich hat. Die Samenschoten sind wirklich scheibenförmig, rund und flach. Bei uns hat sich das Lauch-Scheibenschötchen bereits nach dem ersten Jahr selbst ausgesamt, sodass wir im folgenden Frühjahr schon ein paar Jungpflanzen verschenken konnten. Die Vermehrung geschieht aber in Maßen, also keine Sorge, dass es im Handumdrehen dein ganzes Kräuterbeet erobern könnte.

In der Pflanzenbeschreibung zum Lauch-Scheibenschötchen haben wir gelesen, dass es nach der Blüte zunächst seine Blätter verlieren und  dann nach einiger Zeit neu austreiben würde. Bei uns war das noch nie der Fall, aber falls du es in deinem Garten anpflanzt und es plötzlich abzusterben scheint, darfst du wohl unbesorgt sein.

Im Winter bleibt es tatsächlich grün und kann weiterhin beerntet werden, so dass es auch dann ein paar Vitamine und Mineralien aus dem Garten gibt, wenn nicht viel frisches Gemüse zur Verfügung steht.

Unser Fazit zum Lauch-Scheibenschötchen: Für uns persönlich punktet das Lauch-Scheibenschötchen vor allem mit seiner schönen, langandauernden Blüte. Kulinarisch gesehen, ist es schon eine Bereicherung, vornehmlich im Winter und im zeitigen Frühjahr, aber später, wenn auch andere Pflanzen mit einem deutlich intensiveren Knoblauchgeschmack wie Rockenbolle oder Chinesischer Lauch zur Verfügung stehen, kommen zumindest hier bei uns die Blätter des Lauch-Scheibenschötchens eher seltener auf den Teller.

Deine Blattwerker

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