Rankgerüst selber bauen- Rankhilfe für Erbsen

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Rankgerüst selber bauen- Rankhilfe für Erbsen

Heute zeigen wir dir eine ganz einfache Idee, wie du ein Rankgerüst selber bauen kannst. Die DIY-Rankhilfe für Erbsen kostet nahezu nichts, ist schnell auf- und abgebaut und zudem noch nachhaltig, da sie ausschließlich aus Naturmaterialien besteht. Dennoch erfüllt das selbstgebaute Rankgerüst beim Erbsenanbau seinen Zweck, nämlich den Erbsen einen stabilen Halt zu geben, damit sie gut wachsen und dir eine reiche Erbsenernte bescheren können.

Alles, was du zum Bau der Rankhilfe benötigst, sind einige dünne Äste,  eine reißfeste Schnur aus Naturfasern wie Jute oder Hanf sowie ein Messer oder eine Schere. Und dann kann es auch schon losgehen. Es empfiehlt sich übrigens, dieses Rankgerüst aufzustellen, bevor du deine Erbsen aussäst, ansonsten kommen dir die Pflanzen beim Aufbau in die Quere.

Viel Spaß beim Nachbauen und eine erfolgreiche Gartensaison!

Rankhilfe für Erbsen selber bauen. Wir bauen ein Rankgerüst / Klettergerüst für Erbsen aus Naturmaterial / Holz

Material zum Bau eines Erbsen-Rankgerüstes aus Holz

Dieses Material benötigst du für ein 2m langes und ca. 1m hohes Rankgerüst. Die Rankhilfe ist aber beliebig erweiterbar:

  1. Neun möglichst gleichlange, gerade Äste mit einer Länge zwischen 1,20m und 1,50 und einem Durchmesser von 2-4 cm.
  2. Einen möglichst geraden Ast mit einer Länge von 2m und einem Durchmesser von 2 bis 4 cm.

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  1. Eine reißfeste, nicht zu dicke Schnur aus Naturfasern (3-4mm Stärke), z.B. eine Jutekordel. Eine Rolle von mindestens 50 m (Wahrscheinlich wirst du nicht die ganze Rolle brauchen, aber es kommen doch etliche Meter zusammen.)

N/A

  1. Eine Schere oder ein Messer

Wir verwenden meist Ahorn zum Bau unserer Erbsen-Rankgerüste. In unserem Garten gehen an vielen Stellen junge Ahorne auf, was eigentlich ein Ärgernis wäre. Aber lässt du sie einfach ein bis zwei Jahre stehen, erreichen die jungen Ahorne schnell eine Höhe von anderthalb bis zwei Metern. Die Stämme haben dann einen guten Durchmesser zum Bau von Rankgerüsten, sind  sehr stabil und zudem meist ganz gerade gewachsen.

Natürlich kannst du beliebige Äste verwenden, solange sie halbwegs gerade sind oder im Zweifel auch andere Rundhölzer, die dir zur Verfügung stehen. Vielleicht liegen ja irgendwo noch alte Besenstiele oder hölzerne Gardinenstangen herum, die du zum Bau deiner Rankhilfe verwenden kannst.

Aufbau der DIY Erbsen-Rankhilfe

  1. Zunächst bindest du jeweils drei deiner neun Äste zu einem Dreibein zusammen. Das geht im Zweifel einfach nach Gutdünken. Es gibt aber auch eine empfehlenswerte Bindetechnik für solche Dreibeine, damit sie richtig stabil werden. Die Anleitung dazu, wie du ein Dreibein fest verbinden kannst, findest du in diesem Beitrag:
  1. Die fertigen Dreibeine stellst du nun in deinem Gemüsebeet in einer Reihe auf. Die Beine sollten dabei so weit auseinandergespreizt werden, dass alle Dreibeine zum einen stabil stehen und zum anderen die gleiche Höhe haben (mindestens einen Meter). Für einen guten Stand sollten zudem die Füße der Dreibeine etwas in den Boden gedrückt werden. Ist die Erde in deinem Gemüsebeet dafür zu hart, kannst du auch einen Einstich von etwa einer halben Spatentiefe machen, um die Füße der Dreibeine in den Boden zu bekommen.
  2. Stehen die Dreibeine fest in einer Reihe und haben die gleiche Höhe? Dann kannst du deinen langen Ast über die Dreibeine legen und sie so verbinden. Richte ihn möglichst parallel zum Boden aus und befestige in mit einem Stück Schnur jedem Dreibein. Das Grundgerüst für deine Erbsen-Rankhilfe steht nun schon mal.
  1. Nun kannst du die Schnüre für die Erbsenranken am Rankgerüst anbringen. Beginne an einem der äußeren Dreibeine und Knote deine Schnur an den äußeren Fuß. Du solltest nicht zu weit oben beginnen, sondern am besten 3 bis 5 cm über dem Boden. So können deine Erbsenpflanzen die Rankhilfe schnell erreichen. Führe die Schnur dann in dieser Höhe einmal um das Gerüst herum, indem du sie im oder gegen den Uhrzeigersinn zum nächsten Fuß spannst, ihn einmal umschlingst und dann zum nächsten weiterführst.

Achte darauf in einer möglichst gleichen Höhe zu bleiben und die Schnur gut festzuziehen, damit sie später unter dem Gewicht der Erbsenpflanzen nicht zu sehr durchhängt. Zu akribisch musst du natürlich nicht sein, wir bauen ja kein Kunstwerk sondern ein Erbsen-Rankgerüst, das nur seinen Zweck erfüllen soll.

Wenn du die Schnur einmal komplett um deine Rankhilfe gewickelt hast, mache an deinem Ausgangsfuß einen einfachen Knoten und führe die Schnur 5 bis 10 cm höher. Dort bringst du dann die zweite Schnur-Reihe an. Je nachdem, welchen Abstand du wählst, geht es dann ungefähr zehnmal um das Gerüst herum, bis zu der Höhe gelangt bist, an der die Dreibeine zusammengebunden sind.

Voilá, fertig ist dein DIY- Erbsen-Klettergerüst!

Erbsen anbauen mit dem selbstgebauten Rankgerüst

Das selbstgebaute Rankgerüst steht, nun fehlen nur noch die Erbsen, die daran emporwachsen sollen. Lockere den Boden rund um die Rankhilfe auf und ziehe dann eine etwa 5cm tiefe Rille möglichst nah an der untersten Schnur entlang.

In die Ausssatrille legst du nun in einem Abstand von 3 bis 5 cm deine Erbsensamen. Rille verschließen, festdrücken, angießen und abwarten. Je nach Wetterlage können deine Erbsenpflänzchen bereits nach einer guten Woche aus dem Boden schauen. Halte die Erde in dieser Zeit immer leicht feucht.

Die kleinen Erbsenjungpflanzen bilden sehr schnell die ersten Ranken und kleine Greifhaken aus, mit denen sie nach einem Halt suchen. Schau alle paar Tage mal nach ihnen und gib ihnen ein bisschen Hilfestellung, wenn sie die unterste Schnurreihe deiner Rankhilfe nicht von alleine finden. In dem Fall drückst du die Erbse vorsichtig in die richtige Richtung. Du wirst sofort sehen, wie fest sich diese hauchfeinen Häkchen an einer Schnur halten können. Die haben ganz schön Kraft, filigran wie sie sind.

Ist die Rankhilfe einmal erreicht, wachsen die Erbsen das Gerüst hinauf und vielleicht sogar mal darüber hinaus. Du brauchst nun nicht mehr viel zu tun, außer auf die Wasserversorgung zu achten, das gröbste Beikraut zu entfernen und ab und an mal eine verirrte Erbsenranke in die richtige Richtung zu lenken. Und dann naht nach sechs bis zehn Wochen auch schon die Zeit der Erbsenernte.

Die Erbsen wachsen an unserem Rankgerüst besonders gut. Einfach Rankhilfe aus Holz.

Die Rankhilfe nach der Erbsenernte

Wenn deine Erbsen abgeerntet sind, kannst du es dir ganz einfach machen. Da die Rankhilfe zu 100% aus Naturmaterial besteht, kannst du sie ganz einfach mitsamt den absterbenden Erbsenpflanzen in deinem Garten verrotten lassen. Vielleicht hast du einen Totholzhaufen oder einer Totholzhecke oder du beginnst so ein Naturmodul in irgendeiner Ecke deines Gartens zu errichten. Ansonsten kannst du die Rankhilfe auch problemlos als Grünabfall entsorgen. Du musst nichts auseinanderbauen, sondern ziehst einfach alles so wie es ist aus dem Boden und schon ist wieder Platz im Gemüsebeet.

Die Gartensaison ist nach der Erbsenernte ja meist noch lang nicht vorbei und als gute Folgefrucht können nun zum Beispiel Kohl, Kohlrabi, Möhren, Radieschen, Feldsalat oder Endivien an dieser Stelle wachsen.

Je nachdem, was für Äste du für deine selbstgebaute Rankhilfe verwendet hast, würden sie aber locker noch eine weitere Gartensaison durchhalten. Die Schnüre hingegen eher nicht, zumindest nicht, wenn sie über den Herbst und Winter im Freien verbleiben. Möchtest du deine Dreibeine also im nächsten Jahr noch einmal verwenden, solltest du die Schnüre und Erbsenpflanzen entfernen und auf den Kompost oder in den Grünabfall geben. Dann kannst du deine Dreibeine aus dem Boden ziehen, zusammenklappen und bis zur nächsten Erbsensaison trocken aufbewahren. Viel Platz nehmen zehn aufrecht stehende Äste ja nicht weg.

Vielleicht findet sich aber auch noch in der laufenden Gartensaison ein Verwendungszweck für die Dreibeine, z.B. zum Abstützen anderer hoher Gemüsepflanzen oder Blumen. Wir nutzen sie unter anderem für die Radieschenpflanzen, die wir blühen und Schoten bilden lassen. Die mögen auch gern mal anderthalb Meter hochwerden und kippen dann ohne eine Stütze schnell um. Wie, du kennst keine Radieschenschoten? Dann solltest du diese kleinen Köstlichkeiten unbedingt mal probieren – knackig, saftig und mit einem milden Radieschengeschmack, richtig toll im Salat oder in der Gemüsepfanne. Schau doch mal hier:

Rankgerüst für Erbsen selber bauen. Grundlage ist ein stabil verknotetest Dreibein aus Holz.

Tipps zum Weiterlesen:

Rund um die Themen Erbsenanbau und Gemüsegarten gibt es bei uns noch einiges mehr zu sehen und zu lesen. Vielleicht interessieren dich diese Beiträge.

Tipp 1: Bis wann kann man noch Erbsen aussäen?

Wir haben das Experiment gemacht und Ende Juli noch mal Zuckererbsen ausgesät. Ob und wie das funktioniert hat, kannst du in unserem Beitrag „Bis wann kann man noch Erbsen säen – Zuckerschoten anbauen“ nachlesen. Dort stellen wir dir auch unsere Lieblings-Zuckererbsensorte vor.

Tipp 2: Sonnenblumen als Rankhilfe für Erbsen

Eine andere Idee zum Thema Rankhilfen für Erbsen zeigen wir dir in unserem Beitrag „Die Zuckererbse – Duett mit der Sonnenblume“. Zum Umsetzen dieser Idee muss rein gar nichts gebaut werden, sondern die Rankhilfe wird einfach gemeinsam mit den Erbsen gesät und wächst von allein in die Höhe. Ob das eine gute Idee ist? Das kannst du hier nachlesen

Tipp 3: Andere Gemüsesorten anbauen

In unserer Kategorie „Nutzgarten“ findest du Portraits von anderen Gemüsesorten und Kräutern sowie Informationen zu ihrem Anbau und ihrer Verwendung in der Küche. Ein paar unbekanntere und fast vergessene Gemüsepflanzen sind auch dabei. Kennst du zum Beispiel schon das Lauch-Scheibenschötchen, den ewigen Kohl oder die Oca?  Schau dich gern mal in unserem Nutzgarten um.

Tipp 4: Essbare Wildkräuter

Du hast erst einmal genug vom Bauen und Anbauen gehört und möchtest einfach mal ohne Arbeit etwas ernten? Dann schau doch mal in unserer Kategorie „Naturgarten“ vorbei. Dort findest du neben Ideen zur naturnahen Gartengestaltung auch ein paar Informationen zu essbaren Wildkräutern. Vielleicht wachsen ja auch in deinem Garten ein paar wilde Delikatessen, die es auf deinen Teller schaffen könnten.

Tipp 5: Rezepte

Und falls du nun beim Gedanken an all das leckere Gemüse hungrig geworden bist, darfst du dich auch gern von unserer Rezeptsammlung inspirieren lassen. Dort findest du einige Ideen zum Kochen, Backen und Haltbarmachen, meist regional, saisonal oder auch nach Omas Rezept.

Ansonsten weiterhin viel Freude an deinem Garten, deiner Terrasse oder deinem Balkon, erfolgreiche Ernten und immer etwas Köstliches auf dem Teller!

Alles Liebe, deine Blattwerker

Sünni und Maik

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Bis wann kann man noch Erbsen säen? -Zuckererbsen anbauen

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Bis wann kann man noch Erbsen säen? -Zuckererbsen anbauen

Bis wann kann man eigentlich noch Erbsen säen? Klappt der Anbau noch, wenn die Erbsen erst Ende Juli in die Erde kommen? Normalerweise werden Erbsen von Ende März bis Mitte April ausgesät.  Auch im Mai oder Juni gesäte Erbsen werden noch problemlos reif. Aber Ende Juli, fast schon August, ist das noch ein guter Aussaatzeitpunkt für Erbsen?

Wir wollten im Hochsommer gern nochmal Zuckerschoten und Zuckererbsen anbauen und haben es ausprobiert. Ja, es klappt: man kann Ende Juli noch Erbsen säen. Aber schau und lies selbst. Unser Erbsen- Experiment, von der Erbsenausaat Ende Juli bis zur letzten Erbsenernte Ende September.

Bis wann kann man noch Erbsen säen? -Zuckererbsen anbauen. Anleitung und Tipps

Erbsen aussäen Ende Juli: Wie baut man Erbsen an?

Wann genau wir unsere Zuckererbsen in die Erde gelegt haben, kann ich nicht auf den Tag genau sagen. Es muss zwischen dem 20. und 25. Juli gewesen sein. Leider gibt es davon keine Bilder. Wir haben aber alles genauso gemacht wie beim frühen Erbsenanbau im März oder April:

Zunächst wird der Boden für die Aussaat vorbereitet: vom Beikraut befreien und mit der Grabegabel auflockern. Erbsen mögen gern einen lockeren, humosen Boden sowie einen sonnigen Standort. Anschließend stellen wir unsere selbstgebauten Rankgerüste aus Dreibeinen und einer Juteschnur auf, damit die Erbsen später guten einen guten Halt haben und in die Höhe wachsen können.

Die Anleitung zum Bau solcher DIY- Rankhilfen für Erbsen und andere Pflanzen findest du in folgenden Beiträgen:

1. Zunächst benötigst du dafür drei (oder mehr) Dreibeine aus Ästen. Hier zeigen wir eine Technik, mit der du ein stabiles Dreibein zusammenbinden kannst.

  1. Wie du die Dreibeine zum Bau eines Rankgerüstes für Erbsen verwenden kannst, erklären wir Schritt für Schritt in diesem Beitrag zum Erbsenanbau.

Die Erbsen werden rund um die Rankhilfen in die Erde gelegt .Die richtige Aussaattiefe für Erbsen liegt bei etwa 5 cm mit einem Abstand von 3-5 cm in den Saatrillen. Leicht fest drücken, gut angießen und einfach abwarten. Nach 8 bis 10 Tagen sollten die Erbsen gekeimt haben und die ersten jungen Triebe zu sehen sein. Einmal aufgelaufen, wachsen Erbsen richtig, richtig schnell

Am 3. August waren unsere Ende Juli ausgesäten Zuckererbsen-Pflänzchen schon etwa 5 bis 10 cm hoch.

Erbsenanbau – Pflege der Zuckererbsen

Der Erbsenanbau ist gemeinhin sehr einfach, egal, ob es sich um Zuckerbsen, Markerbsen oder Palerbsen handelt. Viel Pflege brauchen sie nicht. Solange sie genügend Wasser bekommen und nicht von zu viel Unkraut in den Beeten erstickt werden, wachsen und gedeihen sie ganz von allein.

Das einzige, das wir in der ersten Zeit noch tun, ist die Erbsen-Jungpflanzen ein bisschen in Richtung der Rankhilfen zu leiten. Manchmal finden sie den Weg zu den untersten Schnüren des Gerüstes nicht ganz allein. Wenn sie mit ihren kleinen Ranken und Häkchen auf der Suche nach einem Halt in die falsche Richtung unterwegs sind, helfen wir ein bisschen nach. Ist die Halteschnur dann einmal erreicht, wird sie fest umklammert und es geht ab in die Höhe.

Wir säen Erbsen Ende Juli aus. Bis wann kann man noch Erbsen aussäen. Anleitung für eine späte Erbsenernte

Am 18. August waren unsere spät angebauten Zuckerbsen schon bis zu 40 cm hoch und hatten einen guten Halt den Dreibein-Rankhilfen.

Erbsen im August – Erbsenblüte und die ersten Zuckerschoten ernten und verwenden

Um den 24. August, also nur etwa einen Monat nach der Aussaat der Erbsen zeigten sich bereits die ersten Blüten an den Zuckererbsen. Da waren wir doch sehr hoffnungsvoll, dass wir im August noch die ersten Zuckerschoten würden ernten können.

Ernte unserer ersten Erbsen, die wir Ende Juli ausgesät haben.

Und richtig. Von der Blüte bis zum Ausbilden der Erbsenschoten dauert es nur wenige Tage. Die Erbse ist eben nicht nur eine einfache, sondern auch eine sehr schnelle Kultur. Schon um den 27. August konnten wir die ersten kleinen, zarten Zuckerschoten ernten.

Die ersten werden natürlich immer direkt im Gemüsegarten vernascht. Sie sind so süß und saftig, so verlockend, dass sie es nicht bis in die Küche schaffen.

Fällt die Ernte dann größer aus, kommen die Zuckerschoten kurz gedünstet oder in Wok und Pfanne leicht angebraten, pur oder zusammen mit anderem Gemüse auf den Teller. Die Überschüsse werden kurz blanchiert, mit kaltem Wasser abgeschreckt und als Wintervorrat eingefroren.

Da wir aber nicht nur Zuckerschoten, sondern auch Zuckererbsen ernten wollten, ließen wir einen Teil der Schoten hängen, damit sie schöne, dicke Erbsen ausbilden konnten.

Erbsenanbau im September – Zuckerschoten und Zuckererbsen ernten

Anfang September war die Erbsenernte bei uns in vollem Gange. Fast täglich konnten wir reife Zuckererbsen ernten. Wir konnten nicht nur, wir mussten quasi auch. Die Zuckererbsen haben kein sehr großes Erntefenster, sie werden sehr schnell überreif. Das heiß, lässt du sie zu lange hängen, werden sie sehr schnell mehlig und schmecken dann nicht mehr wirklich gut – ein wenig trocken und leicht bitter. Also regelmäßig durchpflücken, damit die geernteten Erbsen so süß und saftig sind, wie man sich seine Zuckererbsen wünscht.

Große Erbsenernte im September. Wir haben Erbsen mit einem Rankgerüst Ende Juli ausgesät

Trotz der späten Jahreszeit bildeten unsere Erbsenpflanzen unentwegt neue Blüten aus. So konnten wir auch Anfang September neben den reifen Erbsen immer noch Zuckerschoten ernten.

Ganz erstaunt waren wir, als einige der Pflanzen plötzlich Blüten in ganz anderen Farben zeigten. Da blühten einige Erbsen doch nicht in weiß wie die anderen, sondern in zarten Rosa- bis Lilatönen. Ob es sich dabei um eine Mutation handelte oder sich vielleicht ein paar Samen einer ganz anderen Erbsensorte in unser Saatgut gemischt hatten, können wir nicht sagen. Aber hübsch waren sie, die bunten Erbsenblüten im September.

Die Erbsen Blühen auch noch im September. Man kann noch spät im Jahr Erbsen Aussäen

Erbsenanbau im Herbst – letzte Erbsenernte Ende September

Ende September hielt dann der Herbst Einzug und unser Projekt Erbsenanbau neigte sich dem Ende zu. Die Erbsenpflanzen sahen zunehmend schlecht aus, das Blattgrün begann zu welken und Mehltau machte sich breit.

Am 21. September konnten wir noch die letzten Zuckerschoten und –erbsen abernten. Das ergab letztmals ein kleines Körbchen voll, das du auf den Bildern sehen kannst. Dann war aber endgültig Schluss mit frischen Erbsen für dieses Jahr.

Erbsenanbau für Saatguternte

Anfang Oktober haben wir die  Erbsenpflanzen samt der daran verbliebenen Schoten dann aus dem Gemüsebeet entfernt.  Das letzte i-Tüpfelchen, das unser Experiment zu einem vollen Erfolg gemacht hätte, blieb somit aus: die Saatguternte für das nächste Jahr. Die Schoten konnten ob der späten Jahreszeit mit wenig Sonne und viel Regen nicht mehr vollständig ausreifen und an den Pflanzen abtrocknen.

Somit müssen wir dann sagen: Für die Weitermehrung der Erbsen ist der Anbau im Hochsommer nicht mehr zu empfehlen. Wenn du also neben dem Gemüse auch dein eigenes Saatgut ernten möchtest, solltest du doch einen früheren Aussaatzeitpunkt für deine Erbsen wählen.

Trotzdem waren wir sehr zufrieden mit dem Ausgang unseres Experiments. Für uns steht fest: Wenn genug Platz ist, säen wir die Zuckererbsen zukünftig zweimal im Jahr aus, im Frühjahr und dann nochmal im Sommer. So haben wir die ganze Gartensaison hindurch frische Erbsen und können von der ersten Aussaat das Saatgut für das Folgejahr ernten.

Wir Ernten reife Erbsenschoten für die Saatgutgewinnung

Tipp: Unsere liebste Zuckererbsen-Sorte

Welches ist die beste Zuckererbse? Unsere liebste Zuckererbse ist die Sorte: Ambrosia. Wir bauen sie schon seit Jahren erfolgreich an und sie hat jedes Jahr ihren festen Platz in unserem Beetplan. (Natürlich jedes Jahr einen neuen, da Erbsen nur alle fünf Jahre am gleichen Standort stehen sollten.)

Warum bauen wir überhaupt Zuckererbsen an?

Die Zuckererbse ist für uns ein toller Allrounder, da wir gerne sowohl Zuckerschoten als auch Erbsen ernten möchten. Die Ambrosia kann beides: süße Schoten und aromatische Erbsen. Bei Mark- und Palerbsen sind die jungen Schoten nicht so zart und süß wie bei der Zuckererbse. Dafür eignen sich vor allem Palerbsen besser zum Trocknen. Das ist für uns nicht so relevant, da wir die Erbsen zum Haltbarmachen lieber blanchiert einfrieren. Das funktioniert mit den Zuckererbsen und auch mit den Schoten sehr gut.

Warum Ambrosia die für uns beste Zuckererbse ist:

Die Ambrosia hat sich bei uns als ziemlich resistent gegen Krankheiten erwiesen, wir hatten nie Probleme und Sorgen mit ihr. Sie bringt zuverlässig gute Erträge, sowohl an Zuckerschoten als auch an Erbsen. Vom Geschmack sind wir immer wieder sehr begeistert und freuen uns jedes Frühjahr auf die ersten Zuckerschoten.

Da die Ambrosia sortenrein/samenfest ist, können wir sie selbst in unserem Garten vermehren und jedes Jahr frisches Saatgut ernten. Die mögliche Saatgutgewinnung ist für uns ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der richtigen Gemüsesorten. Wir möchten gern unabhängig sein und möglichst wenig immer neues Saatgut kaufen müssen.

Falls du die Zuckererbse Ambrosia mal (aus-)probieren möchtest, kannst du das Saatgut in Bioqualität bei www.bingenheimersaatgut.de  bekommen.  Dort gibt es eine große Saatgut-Auswahl, auch für alte und besondere Gemüsesorten.

Empfehlungen zum Weiterlesen:

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Falls du dich genauer mit der Saatgutgewinnung beschäftigen möchtest, empfehlen wir dir wärmsten unser Lieblingsbuch zu diesem Thema: Das Handbuch Samengärtnerei. Sorten erhalten. Vielfalt vermehren. Gemüse genießen von Pro Specie Rara, Andrea Heistinger und Arche Noah.

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Unsere Buch-Empfehlung zum Handbuch Samengärtnerei kannst du hier lesen:

Neben den hier beschriebenen Dreibein-Rankgerüsten für Erbsen haben wir auch schon mal eine andere Rankhilfe getestet. Eine, die du nicht bauen musst, sondern eine, die von selber wächst: die Sonnenblume. Wie erfolgreich unser Erbsenanbau im Duett mit der Sonnenblume funktioniert hat, kannst du hier nachlesen.

Mehr zu den Themen Gemüse- und Kräuteranbau und Samenernte findest du in unserer Kategorie Nutzgarten.

Viel Freude im Garten, allzeit gesunde Pflanzen, eine gute Ernte und alles Liebe!

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Bärlauch pflanzen und ernten – ein Bärlauchbeet im Garten anlegen

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Bärlauch pflanzen und ernten -
ein Bärlauchbeet im Garten anlegen

Mit dem Frühling kommt die Bärlauchsaison. Wenn der wilde Knoblauch sprießt, zieht es viele in den Wald. Alle wollen Bärlauch suchen und vor allem auch finden, um die frischen Bärlauchblätter mit dem milden Knoblauchgeschmack zu pflücken und all die tollen Bärlauch-Rezepte auszuprobieren, die um diese Jahreszeit überall zu lesen und zu sehen gibt. Wir sparen uns heute den Weg in den Wald und die Suche nach dem heiß begehrten Bärlauch und zeigen dir, wie du in deinem eigenen Garten  Bärlauch pflanzen und ernten kannst. Ein eigenes Bärlauchbeet anlegen, so haben wir es gemacht:

Bärlauch in den Garten pflanzen und lange ernten

In unserem Garten haben wir schon vor einigen Jahren ein eigenes Bärlauchbeet angelegt. Inzwischen können wir hier im Frühling schon eine ganze Menge Bärlauch pflücken und jedes Jahr wird es mehr. Der Bärlauch vermehrt sich ganz von allein damit auch unsere Bärlauch-Rezepte zum Zubereiten und Haltbarmachen von Bärlauch. Einige findest du bereits in unserer Rezeptsammlung.

Nun aber ab nach draußen, lass uns gemeinsam ein Bärlauchbeet im Garten anlegen, damit auch du erfolgreich Bärlauch pflanzen, ernten und vor allem genießen kannst!

Eine schöne Frühlings- und Bärlauchzeit!

Bärlauchbeet im eigenen Garten. Bärlauch pflanzen und ernten

Bärlauch pflanzen - Ein Bärlauchbeet anlegen

Los geht’s mit den Vorbereitungen: Wir suchen zunächst den richtigen Standort für das Bärlauchbeet, legen es an und bereiten es zum Bärlauch-Pflanzen vor. Dann besorgen wir uns Bärlauchzwiebeln zum Stecken oder Bärlauchpflanzen im Topf und bringen sie in die Erde. Anschließend schauen wir ihnen beim Wachsen und Vermehren zu, bis du endlich deinen eigenen Bärlauch ernten und zubereiten kannst.

Standort für dein eigenes Bärlauchbeet

Um im eigenen Garten ein Bärlauchbeet anzulegen, in dem du erfolgreich Bärlauch anbauen kannst, suchen wir erst einmal den richtigen Standort aus. Wo finden wir in der Natur große Vorkommen von Bärlauch? Denken wir an den wilden Bärlauch im Wald, bekommen wir schon eine Idee, wo Bärlauch gut wachsen kann. Bärlauch bevorzugt ein Plätzchen im Halbschatten an Büschen oder Bäumen und einen durchlässigen, leicht feuchten, aber nicht zu nassen Boden. Staunässe vertragen die Bärlauchzwiebeln nicht, sie könnten dann verfaulen. Ein schöner weicher, leicht saurer Waldboden wäre ideal, aber humose Gartenerde tut es auch.

Dort, wo in deinem Garten vielleicht der Giersch wächst, wird sich wahrscheinlich auch der Bärlauch wohlfühlen und vermehren. Vor einer Hecke, an der Hauswand oder einer Mauer, nicht gerade nach Süden ausgerichtet, unter einem großen Baum- all das wäre ein guter Standort für dein Bärlauchbeet. Jetzt musst du dich nur noch entscheiden.

Wir legen ein Beet für die Bärlauchpflanzen an

Bärlauchbeet anlegen

Je nachdem, wo du dein Bärlauchbeet anlegen möchtest, fällt die Vorbereitung der Fläche unterschiedlich aus. Ist dort eine Grasnarbe, muss du diese zunächst entfernen. Auch anderen Bewuchs solltest du mit Wurzeln ausstechen, damit der Bärlauch genug Platz hat. Lockere den Boden tiefgründig auf. Die Erde sollte richtig schön feinkrümelig sein und frei von Wurzeln und größeren Steinen.

Die meiste Zeit des Jahres ist der Bärlauch gar nicht zu sehen. Nach der Blüte und Samenbildung verwelkt das Grün und alle Kraft der Pflanze geht in die Zwiebel. Diese teilt sich unter der Erde und bildet eine Tochterzwiebel. Aber all das sehen wir nicht, bis zum nächsten Frühlingsaustrieb ist der Bärlauch für uns einfach unsichtbar. Damit er nur aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn verschwindet, haben wir um unser Bärlauchbeet noch eine Umrandung aus dickeren Ästen gelegt.

Das hilft uns, auch im Sommer daran zu denken, dass genau dort der Bärlauch verborgen ist. Vergisst du ihn ganz, kann die Fläche des Bärlauchbeets schnell von anderen Pflanzen überwuchert werden. Das solltest du natürlich verhindern, damit er im Frühjahr ungestört austreiben kann. Behalte die Fläche also im Blick und halte sie frei, auch wenn gerade keine Bärlauchsaison ist.

Bärlauch im Februar. Die ersten Blätter kommen heraus

Wo und wann bekommst du Bärlauchzwiebeln oder Bärlauchpflanzen

Bärlauchzwiebeln bekommst du vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr im gut sortierten Fachhandel und natürlich auch im Versandhandel. Solange es keinen Frost gibt und der Boden gefroren ist, kannst du die Zwiebeln dann genau wie Frühblüher in diesem Zeitraum auch direkt in die Erde bringen.

Im Frühjahr, wenn die Bärlauchzwiebeln austreiben, kannst du dann Bärlauchpflanzen bekommen. Diese werden so lange angeboten, bis die Bärlauchsaison zu Ende geht und sich die Pflanzen wieder zurückziehen. Die Pflanzzeit für Bärlauch ist je nach Wetterlage von Februar bis Mai.

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Mit diesem Pflanzenpaket kannst du im Frühjahr direkt deinen Bärlauchgarten starten.

In der Sommerzeit bis zum Herbst wirst du keine Bärlauchzwiebeln oder –pflanzen im Handel bekommen. Aber vielleicht hast du ja Glück wie wir und kennst jemanden, der Bärlauch in seinem Garten hat. Gibt er dir ein paar Pflänzchen oder Zwiebeln ab, kannst den Bärlauch quasi das ganze Jahr über in deinen Garten holen.

Nur eins mache bitte nicht, nicht beim Bärlauch und auch nicht bei anderen Pflanzen, die du gern in deinem Garten hättest: entnimm keine Pflanzen aus der Natur! Das ist ein absolutes No-Go für alle Gärtnerinnen und Gärtner. Wir schützen die Natur!

Bärlauchbeet. Wir pflanzen unseren Bärlauch

Bärlauch stecken oder pflanzen

Je nachdem, ob du Zwiebeln stecken oder Bärlauchpflanzen einsetzen möchtest, geht es nun entweder im Herbst/Winter oder im Frühjahr wieder in den Garten zu deinem vorbereiteten Bärlauchbeet.

Bärlauchzwiebeln setzt du einzeln in einigem Abstand (10cm oder mehr) etwa 2-5 cm tief in die Erde. Mit den Bärlauchpflanzen verfährst du ebenso. Den dichten Teppich bildet der Bärlauch mit der Zeit von ganz allein.

Gieß die Zwiebeln oder Pflanzen gut an und sorge dafür, dass der Boden immer feucht bleibt, damit der Bärlauch anwachsen kann und nicht vertrocknet. Weitere Pflege benötigt er nicht. Achte nur auf genug Wasser und eventuellen Unkrautdruck.

Deine frisch gesetzten Bärlauchpflanzen können in den ersten Tagen vielleicht recht schlapp und traurig aussehen. Sei unbesorgt, die berappeln sich wieder!

Jetzt heißt es warten auf die nächste Bärlauchsaison! Ab Mitte Februar kannst du wahrscheinlich die ersten grünen Spitzen in deinem Bärlauchbeet sehen.

Bärlauch im Mai im zweiten Jahr

Entwicklung des Bärlauchs im Garten: Vermehrung und Ernte

Schauen wir uns gemeinsam an, wie sich das Bärlauchbeet im Laufe der Zeit entwickelt. Kommt der Bärlauch überhaupt wieder? Wie sieht es mit der Vermehrung aus und, was vielleicht am Wichtigsten ist, wann ist die erste Ernte zu erwarten?

Das Bärlauchbeet im zweiten Jahr

Unsere im Mai des Vorjahres gesetzten Bärlauchpflanzen zeigten sich schon im Vorfrühling. Wir waren sehr gespannt, wie sich der Bärlauch nun entwickeln würde. Zumindest hatten die Zwiebelchen ja überlebt und trieben wieder aus. Soweit so gut. Im März hatte sich schon ein recht schöner Pulk an frischen, grünen Blättern gebildet. Unsere erste Bärlauchsaison im eigenen Garten!

Die Ernte fiel natürlich noch ziemlich klein aus. Für ein Bärlauchpesto und andere Bärlauchgerichte, für die du einiges an Blättern brauchst, reichte es natürlich noch nicht. Aber immerhin, ein paar Blätter für einen Kräuterquark, ein Frühstück mit Bärlauch-Frenchtoast oder ein bisschen Bärlauch-Salz konnten wir doch ernten.

Achte bei deinen Bärlauchpflanzen auf jeden Fall darauf, nie alle Blätter von einer Pflanze zu pflücken, damit später wieder genug Kraft in Zwiebel geht. Schließlich soll deine Bärlauch-Zucht ja größer werden und für die Vermehrung braucht sie dann die Energie aus den Blättern.

Bärlauch im Wachstum bis zur Blüte

Ab Mai ging unser Bärlauch in die Blüte. Die Blätter wurden dann zunehmend fest und waren nicht mehr so zart und aromatisch wie im zeitigen Frühjahr. Die Erntezeit neigte sich dem Ende. Die Knospen und Blüten des Bärlauchs sind zwar auch essbar und wirklich sehr würzig. Wir haben sie im zweiten Jahr dennoch nicht geerntet, in der Hoffnung, dass der Bärlauch auch die Samen zur Vermehrung nutzen und die Ernte im dritten Jahr größer ausfallen würde. Im Frühsommer war der Bärlauch dann wieder unter der Erde verschwunden. Was wohl im dritten Jahre passieren würde?

Das Bärlauchbeet im dritten Jahr

Auch im dritten Frühling warteten wir wieder gespannt auf die Bärlauchzeit. Wie würde unser Beet wohl aussehen? Würde der Bärlauch sich deutlich vermehrt haben? Die vielen grünen Spitzen im Februar sahen schon recht vielversprechend aus. Und wirklich – im März gab es schon fast etwas wie einen kleinen Bärlauchteppich im Beet. Wir schätzen, dass sich die Zahl der Bärlauchpflanzen mindestens verdoppelt hatte.

Da konnten wir doch schon deutlich mehr Bärlauch ernten und freuten uns, in der Küche mit den aromatischen Blättern experimentieren zu können.

Bärlauchbeet im dritten Jahr

Apropos Bärlauch-Ernte: Wenn du deinen eigenen Bärlauch im Garten erntest, bist du eigentlich auf der sicheren Seite, was die Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden, giftigen Pflanzen wie Maiglöckchen oder Aronstab angeht. Schließlich weißt du ja genau, wo und wann dein Bärlauch wächst. Aber nur eigentlich!

Pflück wirklich wie auch in der freien Natur, jedes Blatt einzeln! Auch in deinem Garten können sich plötzlich durch Versamung, Verbreitung durch Wind und Vögel mal giftige Doppelgänger des Bärlauchs zeigen, die du dort nie hattest. Mit Pech sogar direkt in deinem Bärlauchbeet. Nimm dir also die Zeit und geh auf Nummer sicher. So kannst du dir auch die schönsten Blätter deines Bärlauchs aussuchen und ihn mit sicherem Gefühl genießen.

Wir ernten unseren Bärlauch

Nach der Ernte ist vor dem Genuss – der Bärlauch in der Küche

Über die Einsatzmöglichkeiten des Bärlauchs in der Küche kann man ganze Bücher schreiben und sicher findest du eine fast unendliche Vielzahl an Rezepten. In aller Kürze gesagt – der Bärlauch schmeckt zu und in allen Gerichten, in denen du auch Knoblauch verwenden würdest. Er ist nur deutlich milder und du musst für den nächsten Tag keinen unangenehm zwiebeligen Atem befürchten.

Dass der Bärlauch deutlich milder als der Knoblauch schmeckt, ist vor allem dann ein Pluspunkt, wenn du andere Zutaten verwendest, die das Aroma zwar gut vertragen, aber selbst einen so feinen Geschmack haben, dass er von dem intensiven Knoblauch leicht überdeckt werden könnte. Bei Steinpilzen ist das zum Beispiel der Fall. Unsere getrockneten Steinpilze aus dem Herbst bereiten wir gerne mit Bärlauch zu. Das milde Knolauch-Aroma des Bärlauchs passt wunderbar zum Steinpilz, überdeckt aber nicht seinen feinen Geschmack.

Bärlauch in der Küche von Bärlauchsalz bis zum Bärlauch-French Toast

Beim Kochen und Braten von Bärlauch achte darauf, ihn nicht zu lange hohen Temperaturen auszusetzen, damit seine Farbe und seine gesunden Inhaltsstoffe weitgehend erhalten bleiben.

Zum Bärlauch-Haltbarmachen sei gesagt: Einfrieren funktioniert sehr gut und bei dieser Methode bleibt unserer Meinung nach sein Geschmack am besten erhalten. Du kannst den Bärlauch als ganze Blätter oder bereits in Streifen geschnitten einfrieren und nach Bedarf einfach gefroren in Topf oder Pfanne geben. Auch zubereiteter Bärlauch, z.B. als Bärlauchbutter lässt sich gut portionsweise einfrieren.

Den Bärlauch zu trocknen, ist ebenfalls möglich. Sei es nun als getrocknetes Würzkraut oder gemischt mit Meersalz als eigenes Kräutersalz. Getrockneter Bärlauch büßt allerdings relativ schnell Farbe und Geschmack ein.

Kleiner Tipp für die Hühnerhalter: Bärlauch für Hühner

Bärlauch ist nicht nur für uns Menschen köstlich und gesund, auch die Hühner fressen ihn gern. Wenn du eine große Ernte hast oder ein paar Blätter doch nicht mehr so schön aussehen, dass du sie in der Küche verwenden möchtest, kannst du sie gern deinen Hühnern geben. Bärlauch ist ein gesundes Wildkraut für dein Geflügel. Aber auch, wenn die Hühner den Bärlauch in Massen vertilgen würden, gib ihnen nicht zu viel. Zumindest nicht, wenn du die Eier zum Backen oder für Süßspeisen verwenden möchtest – zu viel Bärlauch schmeckst du nämlich wie auch Knoblauch, Schnittlauch und einige andere Kräuter später deutlich in den Eiern.

Der Bärlauch beginnt zu Blühen, die Knospen sind schon zu sehen

Das soll es heute von uns gewesen sein. Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg beim Anlegen deines eigenen Bärlauchbeets und jeden Frühling eine genussvolle Bärlauchzeit mit reicher Ernte!

Ein paar unserer Bärlauchzepte findest du hier:

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Und wenn du gar nicht genug vom Frühling, seinem Zauber und dem Bärlauch bekommen kannst, blättere mal durch das liebevoll gestaltete „Frühlingserwachen“ von Theresa Baumgärtner mit Frühlings- und Osterrezepten, Deko- und Bastelideen und vielem mehr.

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WeiterlesenBärlauch pflanzen und ernten – ein Bärlauchbeet im Garten anlegen

Sauerkraut aus Rotkohl selber machen – Rotkraut fermentieren

  • Beitrags-Kategorie:Rezepte

Sauerkraut aus Rotkohl selber machen
– Rotkraut fermentieren

In diesem Beitrag zeigen wir, wie einfach es ist, sein Sauerkraut selber zu machen. Heute haben wir mal einen Rotkohl zur Sauerkrautherstellung auserkoren, aber die Anleitung funktioniert bei Weiß- und Spitzkohl ganz genauso. Später auf dem Teller hat das fermentierte Rotkraut mit seiner leuchtenden Farbe auf jeden Fall nochmal seinen ganz eigenen Reiz.

Sauerkraut hobeln

Das Fermentieren von Gemüse liegt gerade voll im Trend und fast könntest du meinen, das sei so eine ganz neumodische Angelegenheit. Dabei haben unsere Vorfahren die Fermentation schon seit jeher genutzt, um auch im Winter mit haltbarer, vitaminreicher Kost versorgt zu sein. Der Klassiker unter den milchsauer vergorenen Gemüsen ist und bleibt wohl das Sauerkraut. Leider sind die meisten Sauerkrautkonserven anders hergestellt und dazu noch durch Erhitzen haltbar gemacht. Daher kann gekauftes Sauerkraut weder mit einem nennenswerten Vitamingehalt aufwarten, noch hat es die gleiche positive Wirkung auf den Darm wie Sauerkraut mit lebenden Milchsäurebakterien.

Es lohnt sich also wirklich, dein Sauerkraut selber zu machen. Es schmeckt einfach besser, ist viel gesünder und schont auch noch den Geldbeutel, wenn du deinen Kohl direkt beim Erzeuger kaufst. Das Fermentieren ist wirklich nicht schwer und gelingt sicher, wenn du ein paar Dinge beachtest. Im Anschluss an die Kurzanleitung erklären wir ganz genau, wie du vorgehen musst.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Was brauchst du zum Fermentieren von Rotkraut?

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  • – scharfes, großes Messer
  • Gemüsehobel, Krauthobel oder ein scharfes Messer und ein ruhiges Händchen
  • – Küchenwaage
  • – eine große Schüssel
  • – evtl. Krautstampfer (oder Stößel eines Mörsers oder Holzteigrolle ohne Griffe)
  • Weckglas mit Dichtring und Klammern oder ein Bügelglas
  •   (Für 1 kg Kohl benötigst du ein Glas mit 1 Liter Inhalt)
  • optional: Einfülltrichter
  • – Gewicht zum Beschweren, das ins Glas passt Am besten: Deckel von einem Weckglas, das eine Nummer kleiner als das verwendete ist, oder kleines Glas- oder Porzellanschälchen in der passenden Größe. Es gibt auch extra Fermentationsgewichte zu kaufen, wir finden diese allerdings ziemlich teuer und verwenden sie nicht.
  • – Teller oder Tablett zum Unterstellen
  • – ein Paar Handschuhe oder keine Angst vor roten Fingern

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Für die Sauerkraut-Herstellung verwenden wir immer unseren Börner V-Hobel. Durch die einstellbare Schnitthöhe kannst du damit selbst entscheiden, wie fein oder grob du dein Kraut gern hättest. Der V-Hobel kann aber noch mehr. Auch verschieden dicke Obst- und Gemüsescheiben, -streifen und -würfel lassen sich damit schnell, einfach und gleichmäßig schneiden.

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Beim Fermentieren, Einkochen und sogar beim Brot-auf- Vorrat-Backen geht für uns nichts über die originalen Weckgläser. Praktisch, robust und, was ein absoluter Pluspunkt ist, du kannst  passende neue Dichtringe und Klammern quasi immer und überall nachkaufen. Bei vielleicht etwas günstigeren No-Name-Einkochgläsern ist das leider oft nicht der Fall.

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Zutaten: ( Für 1 Kilo Rotkraut)

  • – ein Rotkohl (am besten Bioqualität)
  • – 20 g unbehandeltes Salz, z.B. Meersalz
  • Optional: Gewürze, nach Geschmack, z.B
  • – 1-2  Lorbeerblätter, 3-4 Wacholderbeeren, 4-5 Körner schwarzer Pfeffer
  • –  Schale von einer halben, unbehandelten Orange, Ingwer in feinen Streifen
  • –  1-2 Chilischoten, 4-5 Körner schwarzer Pfeffer
  • …oder eine ganz andere Mischung nach deinem Geschmack

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Lass dich vielleicht einfach mal vom Angebot der Firma Hansepepper inspirieren. Dort gibt es eine tolle Auswahl von Kräutern, Gewürzen und Gewürzmischungen zu einem richtig guten Preis.

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Sauerkraut aus Rotkohl Kurzanleitung:

Die Arbeitsschritte im Schnelldurchlauf.  Eine ausführliche Anleitung zum Fermentieren von Kohl findest du im Anschluss:

  1. Rotkohl waschen
  2. 1-2 ganze Kohlblätter ablösen und beiseite legen
  3. Kohlstrunk entfernen
  4. Übrigen Kohl abwiegen
  5. Kohl in Streifen hobeln oder schneiden
  6. Kohlstreifen in eine Schüssel geben
  7. Salz abwiegen (2% des Kohlgewichts an Salz)
  8. Salz und Rotkohl mit den Händen vermischen und ein wenig durchkneten
  9. Mischung etwa eine halbe Stunde ruhen lassen
  10. In der Zeit Gläser, Deckel und Klammer auskochen und abkühlen lassen
  11. Rotkohl mit den Händen kräftig kneten, bis der Saft ausgetreten und der Kohl richtig weich geworden ist
  12. Kohl in die Gläser füllen und richtig festdrücken (mit der Faust oder einem Stampfer)
  13. Den ausgetretenen Saft drüber geben, bis der Kohl vollständig bedeckt ist
  14. Die beiseitegelegten Kohlblätter auf die Größe des Glases falten, reißen oder schneiden und wie einen Deckel auf den Rotkohl drücken, bis sie ebenfalls unter der Lake liegen) Sollte die entstandene Lake zum Bedecken nicht ausreichen, mit 2%iger Salzlake auffüllen (abgekochtes, abgekühltes Wasser plus 2 %Salz)
  15. Den Rotkohl mit einem geeigneten Gewicht beschweren, so dass nichts an die Oberfläche schwimmen und kann. Alles muss komplett mit Lake bedeckt sein
  16. Glasrand gründlich abwischen
  17. Glas mit Gummi und Klammern oder Bügel verschließen
  18. Glas auf einen Teller oder ein Tablett stellen, damit austretende Flüssigkeit aufgefangen wird.
  19. Sauerkraut nun eine Woche bei Zimmertemperatur gären lassen
  20. Danach kühler stellen (z.B. Keller oder Kühlschrank, um und bei 10 Grad)

Frühestens nach 3, besser nach 4-6 Wochen kann probiert werden.

Sauerkraut aus Rotkohl selber machen
- Schritt für Schritt genau erklärt

Vorbereitung: Der richtige Rotkohl

Wenn möglich, verwende einen Biorotkohl. Für die Fermentation braucht es zwingend Milchsäurebakterien, die ganz gewöhnlich überall um uns herum vorhanden sind. Bei Gemüse, das viel mit Pestiziden behandelt oder gar bestrahlt worden ist, kann es sein, dass keine oder kaum noch Milchsäurebakterien vorhanden sind. Dann kann die Fermentation nicht stattfinden.

rotes Sauerkraut
  1. Rotkohl waschen

Wenn du einen Kohl aus deinem Garten hast, kannst du auf das Waschen auch verzichten, sofern er nicht sandig oder erdig ist. Da reicht es oft, die äußeren Blätter zu entfernen. Einen Kohl aus dem Supermarkt oder vom Markt, der schon durch viele Hände gegangen ist, in jedem Fall einmal unter fließendem Wasser abspülen, damit keine unerwünschten Bakterien und Verunreinigungen in dein Sauerkraut gelangen.

  1. 1-2 ganze Kohlblätter ablösen und beiseite legen

Pro Glas, das du mit Sauerkraut befüllen möchtest, benötigst du ein Kohlblatt zum Abdecken. Entferne erst die evtl. ganz harten äußeren ein zwei Blätter und lege dir dann die entsprechende Anzahl schöne Kohlblätter beiseite. Nach dem Fermentieren kannst du das Kohlblatt natürlich genauso wir den restlichen Rotkohl essen. Schneide ihn evtl. in feine Streifen und gib in mit in deinen Salat oder einen Eintopf. (quasi wie Kimchi)

  1. Kohlstrunk entfernen

Halbiere nun deinen Rotkohl und schneide  bei beiden Hälften den harten Strunk heraus. Der macht sich im Sauerkraut nicht so gut. In feine Würfel geschnitten, kann er aber noch mit in eine Suppe oder Gemüsepfanne wandern, wenn er dir zu schade für die Biotonne ist.

  1. Übrigen Kohl abwiegen

Wiege deinen Rotkohl nun ab, damit du später die benötigte Salzmenge ermitteln kannst.

  1. Kohl in Streifen hobeln oder schneiden

Nun geht es ans Hobeln oder Schneiden oder vielleicht hast du ja auch eine Maschine zur Verfügung, die die Arbeit für dich übernimmt. Je nachdem, wie dick oder dünn du die Rotkohlstreifen machst, wird dein Sauerkraut gröber und bissfester oder zarter und weicher. Wir verwenden bei unserem V-Hobel meist die feinste Einstellung (1,2mm). Das ergibt ein sehr feines Kraut.

  1. Kohlstreifen in eine Schüssel geben

Such dir eine richtig große, möglichst standfeste Schüssel für deine Sauerkrautherstellung aus. Nachher musst du ordentlich darin kneten können und dazu braucht es Platz, sonst landet am Ende die Hälfte deines Rotkohls auf der Arbeitsfläche oder gar auf dem Fußboden.

  1. Salz abwiegen

Rechne jetzt aus, wie viel Salz du benötigst. 2% vom Gewicht deines Rotkrauts oder 20 g auf einen Kilo Kohl. Solltest du keine Waage zur Verfügung haben, die so kleine Grammzahlen anzeigt, kannst du dich mit einem Löffel behelfen. Ein gestrichener Teelöffel entspricht etwa 5 Gramm Salz, 1 gehäufter Esslöffel 20 Gramm.

Verwende ein Salz ohne Zusatzstoffe wie Jod oder Rieselhilfen, denn diese können (müssen aber nicht) den Fermentationsprozess be- oder gar verhindern. Am besten eignet sich ein Meersalz. Wir verwenden meist sogar grobes Meersalz. Beim Durchkneten löst es sich problemlos auf, ohne dass du es vorher zerstoßen müsstest.

  1. Salz und Rotkohl mit den Händen vermischen und ein wenig durchkneten

Vermische nun deinen Rotkohl mit dem Salz. Dazu nimmst du am besten die Hände (ggf. mit Handschuhen) und drückst alle Streifen einmal ordentlich, sodass die Fasern schon etwas aufbrechen. Das gibt so eine Art leichtes Knacken oder auch Quietschen.

  1. Mischung etwa eine halbe Stunde ruhen lassen

Nun darf dein Kraut erst einmal eine Weile ruhen, damit gibt es schon Feuchtigkeit ab und du hast es nachher leichter beim Durchkneten.

  1. Gläser, Deckel und Klammern auskochen und abkühlen lassen

In der Wartezeit kannst du deine Gläser vorbereiten. Beim Fermentieren kommt es darauf an, das wirklich alles gut sauber ist. Willst du ganz auf Nummer sicher gehen, kochst du deine Gläser und Deckel einmal in einem Topf mit Wasser aus und übergießt die Klammern und Gummis mit kochendem Wasser. Ein Schuss Essig im Kochwasser, verhindert Kalkränder an den Gläsern, falls du sehr hartes Wasser haben solltest.

Bis der Rotkohl eingefüllt werden kann, müssen die Gläser wieder ausgekühlt sein.

Für ein Kilogramm Rotkraut benötigst du ein Glas mit  einem Liter Fassungsvermögen oder halt zwei mit je 500 ml. Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich aber, immer ein Glas mehr vorzubereiten. Solltest du später noch Kohl übrig haben, der nicht mehr in deine Gläser passt, kannst du aber auch prima einen kleinen Kohlsalat daraus machen.

  1. Rotkohl mit den Händen kräftig kneten

Nun darf gematscht werden. Knete und drücke deinen Rotkohl richtig kräftig mit beiden Händen als wolltest du ihn auswringen. Nach einer Weile wird sich unten in der Schüssel der knallrote Saft absetzen. Immer schön weiter kneten und einzelne Portionen in den Händen fest ausdrücken, bis du das Gefühl hast, es würde kaum noch Saft austreten. Dann ist dein Sauerkraut fertig zum Abfüllen.

Sauerkraut weichkneten

12. Kohl in die Gläser füllen und richtig festdrücken

Falls du Gewürze zu deinem Rotkohl geben möchtest, sollten diese als erstes in Glas kommen. So bleiben sie unter dem Kohl und können später nicht aufschwimmen.

Wenn du eine Einfüllhilfe, also einen Trichter mit großer Öffnung unten hast, kannst du diesen jetzt zur Hilfe nehmen. Damit bleibt der Rand deiner Gläser schön sauber und nichts geht daneben. Forme jetzt mit den Händen eine Art Kugel, indem du eine Portion Kraut über der Schüssel ausdrückst. Diese kannst du ganz leicht in dein Glas plumpsen lassen und musst im Glas nicht mehr so viel stampfen. Diese Kugel kannst du jetzt ganz einfach mit der Faust, einem Krautstampfer, dem Stößel eines Mörsers oder einem dicken Holzstab fest ins Glas drücken. Der Kohl muss richtig fest ins Glas gestopft werden, sodass möglichst keine Lufträume mehr dazwischen sind. 

Dann kommt die nächste Portion dazu- Kugel ausdrücken, ins Glas fallen lassen festdrücken – so lange, bis dein Glas bis maximal 2 cm unter den Rand gefüllt ist. Sollten am Rand des Glases noch Streifen hängen, die du mit deinem Stampfer nicht nach unten bekommst, kannst du das gut mit einem kleinen Löffel bewerkstelligen. Am Ende sollte dein Kraut im Glas eine möglichst glatte Oberfläche haben.

13. Den ausgetretenen Saft drüber geben, bis der Kohl vollständig bedeckt ist

Jetzt gießt du langsam so viel Kohlsaft aus deiner Schüssel auf dein Sauerkraut, bis es vollständig von Lake überdeckt ist.

Sollte der ausgetretene Saft dafür wider Erwarten einmal nicht ausreichen, bereitest du dir eine Salzlake zum Auffüllen zu. Koche dazu Leitungswasser einmal auf und gibt wiederum 2% Salz hinein. Wenn es abgekühlt ist und sich das Salz komplett aufgelöst hat, kannst du sie über dein Kraut geben.

14. Kraut mit Kohlblatt abdecken

Jetzt kommen die beiseitegelegten Kohlblätter zum Einsatz.  Pro Glas faltest, reißt oder schneidest du dir ein Kohlblatt zu, das genau wie ein Deckel auf dein Kraut passt. Dieses drückst du nun auf den Kohl, bis auch das Blatt komplett unter der Lake liegt. Es darf wirklich nichts an der Oberfläche schwimmen oder über der Lake am Rand kleben. Alles, was Luftkontakt hat, kann und wird wahrscheinlich zu schimmeln beginnen und dein Kraut verderben lassen.

15. Den Rotkohl mit einem geeigneten Gewicht beschweren

Wo du jetzt alles so schön unter die Lake gedrückt hast, braucht es nun ein geeignetes Gewicht, damit das auch so bleibt. Wir verwenden bei unseren Weckgläsern immer die Deckel etwas kleinerer Gläser. Die passen perfekt, lassen sich gut einlegen und halten das Fermentationsgut zuverlässig unten.

Unser Versuch, das fototechnisch zu dokumentieren, ist leider fehlgeschlagen, weil einfach alles unter dem tiefroten Saft verschwunden ist. Daher habe ich versucht, den Aufbau nochmal zu veranschaulichen. Stell dir einfach vor, das Papier sei dein Rotkohl.

Sauerkraut im Weckglas

Du kannst dir zur Beschwerung deines Fermentationsgutes aber auch mit anderen Dingen aus deinem Haushalt behelfen oder spezielle Fermentationsgewichte anschaffen. Gut eignen sich kleine Glas- oder Porzellangefäße, wie kleine, runde Dipschalen oder Teetässchen ohne Griff. Manch einer verwendet auch Netze mit Glasmurmeln. Wichtig ist nur, dass dein Gewicht auf keinen Fall aus etwas besteht, das mit der entstehenden Säure reagieren kann. Plastik und Metall scheiden also aus und auch der oft propagierte Tipp, einfach einen Stein zu nehmen, ist problematisch. Solltest du Mineraloge sein und wissen, dass dein Stein keinen Kalk oder andere Stoffe enthält, die durch Säure herausgelöst werden könnten, sieht das natürlich anders aus. Andernfalls nimm besser keinen Stein. 

16. Glasrand gründlich abwischen

Fast geschafft! Nun noch einmal den Rand des Glases abwischen, damit auch unter dem Gummi nichts zu schimmeln beginnen kann. Dazu nimmst du am besten ein Stück Küchenpapier mit einem Schuss Essig.

17. Glas mit Gummi und Klammern oder Bügel verschließen

Jetzt kannst du deine Gläser verschließen. Der Gummiring sorgt dafür, dass Gas zwar entweichen kann, aber von außen kein Sauerstoff an dein Sauerkraut gelangt. Lass das Glas die nächsten Wochen so verschlossen – es muss und soll nicht zwischendurch gelüftet werden.

18. Glas auf einen Teller oder ein Tablett stellen

Nach kurzer Zeit, oft schon nach nur einem Tag beginnt der Rotkohl in deinem Glas an zu gären. Dabei bilden sich Blasen und Schaum,  und Flüssigkeit kann aus dem Glas austreten. Daher ist es natürlich sinnvoll, etwas unter das Glas zu stellen, damit dir der Sauerkrautsaft nicht über die Arbeitsfläche läuft. Beim Rotkohl empfiehlt es sich, dazu kein Plastiktablett zu nehmen, das kann sich verfärben und vor allem weißer Kunststoff lässt sich dann kaum mehr reinigen und wird im Zweifel für immer rosa bleiben.

19. Sauerkraut nun eine Woche bei Zimmertemperatur gären lassen

Lass dein Sauerkraut nun für etwa eine Woche bei Zimmertemperatur stehen. Um die 20 Grad sind optimal für die Milchsäuregärung. Ob hell oder dunkel spielt keine Rolle, nur direktem Sonnenlicht sollte es nicht ausgesetzt sein.  Vielleicht schon am nächsten Tag, spätestens jedoch nach drei Tagen kannst du sehen, dass der Fermentationsprozess beginnt und erste Gasbläschen aufsteigen oder sich Schaum im Glas bildet. So soll es sein, die Milchsäurebakterien machen ihre Arbeit.

20. Danach kühler stellen (z.B. Keller oder Kühlschrank, um und bei 10 Grad)

Nach etwa einer Woche stellst du dein Sauerkraut nun kühler – in den Keller, einen unbeheizten Raum oder auch in den Kühlschrank. Plus-minus zehn Grad sind die empfohlene Lagertemperatur.  Nach zwei Wochen kannst du deinen Kohl schon mal verkosten. Wahrscheinlich wird er noch sehr dezent mild-säuerlich schmecken. Nach drei bis vier Wochen hat das Sauerkraut seinen vollen Geschmack entfaltet. Je länger es steht, desto intensiver wird die Säure, bis die Gärung dann irgendwann abgeschlossen ist.

Sollte dein Sauerkraut dir einmal wirklich zu sauer sein, kannst du es vor dem Verzehr oder der Weiterverarbeitung unter fließendem Wasser kurz abspülen. Dann wird es milder im Geschmack.

Haltbarkeit des selbstgemachten Sauerkrauts:

Vorausgesetzt du hast sauber gearbeitet, es hat sich kein Schimmel gebildet und die Lagertemperatur hat gepasst, ist das selbstgemachte Sauerkraut lange haltbar – mehrere Monate in jedem Fall, wenn nicht sogar vom Herbst bis zur Kohlernte im nächsten Jahr. So lange hat es bei uns allerdings noch nie gehalten, es ist einfach zu lecker.

Selbstgemachtes Sauerkraut aus Rotkohl

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Oca- Anbau, Ernte und Verwendung in der Küche

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Oca- Anbau, Ernte und Verwendung in der Küche

Lohnt es sich, Ocaknollen anzubauen? Und wie schmeckt Oca überhaupt?

Immer wenn wir überlegen, eine neue Kultur in seinem Gemüsegarten auszuprobieren, stellen sich uns zwei Fragen: „Lohnt sich das?“ und „Mögen wir das überhaupt?“ Wenn man allerdings eine Gemüsesorte noch nie angebaut oder selbst probiert hat, ist beides schwer zu beantworten. Dann wird das erste Jahr am Ende doch ein spannendes Experiment mit ungewissem Ausgang. So erging es uns auch bei der Oca. Die fanden wir irgendwie spannend, hatten aber keinerlei Erfahrung mit  Anbau, Ernte und ihrer Verwendung in der Küche. Also haben wir die Knollen einfach gesetzt und das ganze Jahr über beobachtet, wie sich die Pflanzen entwickelt haben, bevor wir dann im Dezember endlich unsere Knollen ernten und probieren konnten. So fand sich die Antwort auf unsere beiden Fragen erst am Ende des ersten Jahres. Und sie lautete „Ja!“, richtig inbrünstig „Ja!“

Oca Knollen der Andenkartoffel

Ja, sie lohnt sich und ja wir mögen sie, sehr sogar. Die Oca (Oxalis tuberosa), manchmal auch Oka geschrieben, zum Teil auch Knolliger Sauerklee oder Andenkartoffel genannt, ist ein Gewächs, das aus Südamerika zu uns gekommen ist. Dort steht die Oca schon seit ewigen Zeiten auf dem Speiseplan, wohingegen sie in Europa vielerorts noch fast ein Exot unter den Gemüsepflanzen ist. Dabei gedeiht sie in unseren Breiten wirklich gut und bringt ordentliche Erträge, zum Teil sogar mehr als Kartoffeln. Zudem ist der Anbau absolut problemlos. Sie braucht kaum Pflege, kennt bei uns keine Schädlinge und, was ein echter Pluspunkt ist, sie wächst am liebsten im Halbschatten oder Schatten, wo sich ansonsten nur wenige andere Gemüsesorten wohlfühlen. Da kommen mit der Oca doch gleich ganz neue Gartenflächen für die Selbstversorgung infrage. Einzig frosthart ist die Oca nicht, sodass die Knollen für die Vermehrung wie die Kartoffel über Winter im Haus gelagert werden müssen.

Wie schmeckt die Oca denn nun eigentlich? Oder, wie isst man die überhaupt? Fangen wir von hinten an, denn davon wie  du sie isst, hängt ab, wie sie schmeckt. Und die Antwort auf die Frage, wie du sie überhaupt essen kannst, ist, wie du willst. Roh, gebraten, gebacken, gedünstet, gekocht. Ach, und die jungen Blätter und Stängel sind auch noch essbar. Also eine wirklich vielseitige Gemüsepflanze diese Oca! Roh schmecken die Knollen beim ersten Bissen sehr erfrischend. Knackig, saftig, leicht säuerlich und ein bisschen wie ganz milde, nicht scharfe Radieschen. Gegart erinnern sie eher an Kartoffeln mit der Konsistenz  und dem Aroma von Pastinaken oder Schwarzwurzeln. Die Blätter sind fein säuerlich, vielleicht ein wenig wie Sauerampfer.

Neugierig geworden? Dann lass dir im Folgenden genauer von unseren Erfahrungen mit der Oca erzählen. Alles zu Anbau, Ernte, Lagerung und ihrer Verwendung in der Küche.

Setzen der Ocaknollen im Frühjahr

Oca Knollen setzen

Als wir unsere ersten Oca-Saatknollen bekamen, war es Mitte April. Die Oberfläche der Knollen war schon ein wenig schrumpelig und es hatten sich bereits einige kleine Triebe ausgebildet. Bis zum Auspflanzen nach den Eisheiligen war es noch eine ganze Weile hin. Also betteten wir die Knollen in feuchte Erde und stellten sie solange in den kühlen Vorratsraum.

Als es dann soweit war, dass die frostempfindlichen Oca nach draußen umziehen durften, schauten die Triebe mit kleinen Blattansätzen bereits aus der Erde. Für die Pflanzung hatten wir drei verschiedene Standorte im Garten vorbereitet: einen halbschattigen Bereich im Garten, eine eher sonnige Fläche und einige größere Kübel im Halbschatten an der Terrasse, alle mit gut gelockerter, nährstoffreicher Erde.

Auf den beiden Gartenflächen setzen wir die Jungpflanzen mit einem Abstand von jeweils 50 cm, in die Kübel kamen je zwei der Ocapflanzen. Alle wurden nach der Pflanzung angegossen. Sehr tief müssen die Oca nicht gesetzt werden, da sich die Knollen nah unter der Erdoberfläche  bilden. Etwa 4 cm sind vollkommen ausreichend.

Oca pflanzen im Frühjahr

Die Ocapflanzen im Jahresverlauf

Schon bald nach dem Auspflanzen, legten die Oca richtig mit dem Wachstum los. Es bildeten sich reichlich Stängel und Blätter. Dabei war schon deutlich zu sehen, dass die Pflanzen in dem halbschattigen Bereich sich am besten entwickelten. Dort, wo es mittags reichlich Sonne gab, wuchsen sie zwar auch, falteten aber bei hoher Sonneneinstrahlung die Blätter zusammen und wurden nicht ganz so buschig.

Zu tun gab es die ersten Wochen nichts, außer für ausreichend Feuchtigkeit zu sorgen. Moderates Gießen war nur im sonnigen Beet und bei den Kübeln erforderlich. Dadurch, dass die Oca viel Blattmasse bilden, beschatten sie den Boden und verhindern selbst, dass viel Wasser verdunstet. Durch das dichte Blattwerk gab es auch kaum Unkrautdruck. Hier und da schaffte es mal eine Brennnessel durch die Kleeblätter, aber viel Arbeit mit Jäten hatten wir nicht.

Oca Pflanzen im Jahresverlauf

Anfang des Sommers legten die Ocapflanzen alle eine kleine Wachstumspause ein. Jedenfalls erschien es uns so. Wenig später legten sie dafür umso schneller zu. Die Oca wachsen zunächst aufrecht. Wenn sie eine gewisse Höhe erreicht haben, legen sich die langen Triebe allerdings um. Diese wurzeln dann am Boden schnell wieder an. So kann eine Ocapflanze schnell eine Fläche von mehr als 50 Quadratzentimeter einnehmen.

Anhäufeln der Ocapflanzen

An diesen Trieben bilden sich im Spätherbst dann weitere Knollen, was für einen umso höheren Ertrag sorgt. Möchtest du den Ernteerfolg befördern, kannst du nachhelfen, indem du die Triebe etwas in die Erde drückst und die Ocapflanzen wie Kartoffeln etwas anhäufelst. Beim Anbau im Kübel gestaltet sich das etwas schwierig, da die langen Triebe über den Rand hängen und keinen rechten Bodenkontakt herstellen können. Hier könntest du sicher mit weiteren Kübeln arbeiten, die du um den ersten Kübel herum aufstellst und die Triebe darin anwachsen lässt. Das war uns allerdings zu tüddelig und wir haben sie einfach so gelassen wie sie waren. Wenn du allerdings nur einen Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung hast, wäre das sicher einen Versuch wert.

Oca im Kübel anbauen

Die Ocapflanzen im Schattenbreich haben wir mit zusätzlicher Komposterde versorgt, sodass die Ausläufer gut anwurzeln konnten. Im sonnigen Bereich wollten wir das eigentlich genauso machen. Eigentlich – da machten uns allerdings unsere Gartenmitnutzer, die Rehe, einen Strich durch die Rechnung. Offenbar schmeckten ihnen die säuerlichen Blätter ganz vorzüglich und eines Morgens waren alle Pflanzen komplett abgefressen, genau wie der Topinambur nebenan. Da gab es nichts mehr zum Anhäufeln und wir konnten nur abwarten, ob sich die Oca von dem nächtlichen Fressgelage wieder erholen würden.

Das taten sie schon, blieben aber relativ niedrig und wenig buschig, während das Schattenbeet komplett von Blättern bedeckt war. Wir finden der Sauerklee ist mit seinem satten Grün und den großen Kleeblättern neben seinem Nutzen als Kulturpflanze auch ein hübscher Bodendecker für Gartenbereiche mit wenig Licht. Blühen tut die Oca in unseren Breiten allerdings nicht. Daher ist hier eine Weitervermehrung über Saatgut auch nicht möglich.

Ernte der Ocaknollen zum Jahresende

Im ersten Jahr unseres Ocaanbaus war der Herbst vergleichsweise mild. So waren alle Pflanzen Ende November noch frisch und grün. So ließen wir sie trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit vorerst noch in der Erde. Je länger sie draußen bleiben, desto höher wird auch dein Ertrag, denn die Knollen fangen erst im Herbst an sich zu bilden, wenn die Tage kürzer werden. Sollten sich die Temperaturen schon früh Richtung Gefrierpunkt bewegen, lässt sich das Wachstum der Knollen durch den Einsatz von schützendem Vlies noch um einige Zeit verlängern. Bei uns war das in diesem Jahr nicht nötig.

Anfang Dezember ging es dann auf einmal sehr schnell. Nur eine kalte Nacht um Null Grad und schon war das Grün Geschichte. Die Ocapflanzen lagen gelb und welk auf dem Boden. Zeit zum Ernten! Wir waren gespannt, was sich unter der Erde getan hatte und machten uns mit Schüssel und Grabegabel ans Ausbuddeln im Schattenbeet.

Oca Ernten am Ende des Jahres

Die Ernte war wirklich einfach und unproblematisch. Die Erde unter den Pflanzen war ganz locker geblieben und ein Stich mit der Grabegabel reichte aus, um schon eine ansehnliche Menge der roten, gelben und orangen Knollen an die Oberfläche zu befördern. Pro Pflanze waren es in etwa 40 Knollen verschiedenster Größe, einige nur haselnussgroß andere bis zu ca. 8 cm. Auch an den Seitentrieben hatten sich noch Knollen gebildet, vielleicht zehn bis 20 Stück pro Trieb, die insgesamt etwas kleiner waren als die an der Hauptpflanze. Aus unsrer Sicht schon ein ganz schöner Ernteerfolg für den ersten Versuch!

Weiter ging es im sonnigen Bereich. Hier war das Ergebnis eher ernüchternd. Nur wenige kleine Knollen konnten wir aus der Erde holen, wohl so etwa zehn Stück pro Pflanze. Seitentriebe gab es bei diesen Exemplaren keine. Ob es nun am sonnigen Standort oder der Rehattacke lag? Wohl an beidem, mehr oder weniger. Eine echte Vergleichbarkeit hatten wir so ja nicht wirklich.

Auch in den Kübel hatten sich Knollen gebildet. Pro Kübel könnten wir etwa 20 Knollen verschiedener Größe ernten, auch ganz in Ordnung, aber doch deutlich weniger als beim Anbau direkt im Beet. Dafür war die Ernte natürlich noch wesentlich einfacher: Kübel umdrehen, ausschütten, Ocaknollen einsammeln – fertig.

Lagern und Überwintern der Ocaknollen

Die Ocaknollen Knollen werden direkt nach der Ernte zunächst gründlich gewaschen und getrocknet. Für ihre Lagerung braucht es einen kühlen, aber frostfreien, luftigen Platz. Du kannst sie ähnlich wie Kartoffeln behandeln und sie einfach in einer Kiste aufbewahren. Nur zu dick über einander sollten sie nicht gepackt werden. Besonders schön und locker lassen sich die Oca in einer Kiste mit trockenen Sägespänen lagern. Für den Verzehr halten sich die Ocaknollen in etwa vier Monate. Im zeitigen Frühjahr werden sie zunehmend schrumpelig oder beginnen bereits auszutreiben.

Oca Knollen lagern

Möchtest du Knollen überwintern, um Saatknollen für das nächste Jahr zu haben, gibt es dafür mehrere Möglichkeiten. Entweder lagerst du sie wie eben beschrieben gemeinsam mit deinen Ocaknollen für den Verzehr. Sobald sie beginnen auszutreiben, brauchen sie allerdings ein bisschen Feuchtigkeit. Dann steckst du sie entweder einzeln etwa 5 cm tief in kleine Anzuchttöpfchen mit feuchter Erde oder legst sie mit einigem Abstand in ein großes, flaches Gefäß in dem sie mit feuchter Erde oder feuchtem Sand bedeckt werden können. Die Hauptsache ist, dass die Knollen nicht austrocknen, bevor sie nach den Eisheiligen wieder nach draußen dürfen.

Der Vorteil der Anzuchttöpfchen ist, dass sich bereits kräftige Jungpflanzen entwickeln können und die Wurzeln der einzelnen Knollen nicht miteinander verwachsen. Das erleichtert das spätere Auspflanzen. Die Lagerung in einer Wanne oder einem Kübel ist aber deutlich platzsparender. Funktionieren tut beides gut, also schau einfach, was für dich praktischer ist.

Die Oca in der Küche – Möglichkeiten für die Zubereitung

Oca roh essen

Die jungen Blätter der Oca eignen sich gut als Beigabe für einen Salat. Allerdings enthalten sie relativ viel Oxalsäure, sodass du sie nur in Maßen verwenden solltest.

Auch die Knollen kannst du roh essen und in dünne Scheiben geschnitten zu deinem Salat geben. Schälen musst du sie nicht. Es reicht vollkommen aus, sie gründlich zu waschen und gegebenenfalls abzubürsten. Die Schale hat zwar einige Vertiefungen, in denen sich Erde sammeln kann, ist aber dennoch sehr glatt und leicht zu reinigen. Deinem Salat verleiht die Oca eine fruchtig, säuerliche Note.

Oca zubereiten

Oca kochen

Wird die Oca gekocht, verliert sie den Großteil ihrer Säure und wird wesentlich milder im Geschmack. Auch zum Kochen muss sie nicht geschält werden. Einfach putzen und in Salzwasser kochen. Je nach Größe braucht sie fünf bis zehn Minuten zum Garen. Gekochte Oca eignen sich gut als Beilage zu Gerichten, zu denen du ansonsten Kartoffeln oder Topinambur servieren würdest.

Wir haben die Oca allerdings zumeist in Suppen und Eintöpfen verwendet, vor allem in solchen, die eine eher süß-säuerliche Note haben. Besonders gut hat sie uns in Linsensuppe oder auch in der sauer-scharfen Suppe geschmeckt. Auch als Einlage für ein Sauerampfersüppchen eignet sie sich hervorragend, am besten mit frischem Gemüseampfer aus dem eigenen Garten.

Oca braten

Auch in Pfannen und Wok-Gerichten lässt sich die Oca gut verwenden. Dazu die Knollen wieder gründlich waschen und in Scheiben geschnitten allein oder mit anderem Gemüse in der Pfanne braten. Wir finden, dass sie besonders in den Gerichten, die mit Sojasoße abgeschmeckt werden, eine gute Figur gemacht hat.

Oca backen

Ein besonderer Leckerbissen ist für uns gebackene Oca. In Scheiben oder auch in Viertel geschnitten haben wir sie mit ein wenig Olivenöl beträufelt und mit Kräutersalz gewürzt für etwa zehn Minuten im Ofen gebacken. Heraus kamen knusprige Chips oder Oca-Ecken, die mit einem Dip oder Kräuterquark einen tollen Snack abgeben – wirklich lecker!

Du siehst, die Oca ist in der Küche vielseitig verwendbar und deiner Fantasie sind bei der Zubereitung und Kombination mit anderen Zutaten keine Grenzen gesetzt.

Von unserer Ernte sind gerade noch so viel Knollen übrig geblieben, dass wir genug Pflanzgut für das kommende Frühjahr haben. Dann darf der knollige Sauerklee für die kommende Saison wieder in den Garten ziehen. Dieses Mal wird er aber nur ins Schattenbeet gepflanzt. Nach einem Jahr Erfahrung mit dem Oca-Anbau sind wir ja quasi schon alte Hasen und wissen, dass sich die Oca dort – zumindest bei uns – am wohlsten fühlt.

Wenn du Lust bekommen hast, die Oca auch mal in deinem Garten oder auf deinem Balkon zu kultivieren, kannst du die Knollen zum Beispiel bei Dreschflegel beziehen. Im Frühjahr wird dort eine schöne Farbmischung angeboten. (https://www.dreschflegel-shop.de)

WeiterlesenOca- Anbau, Ernte und Verwendung in der Küche

Holländischer Eintopf – Deftiges Herbstgericht mit Möhren und Kochwurst

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Holländischer Eintopf – Deftiges Herbstgericht mit Möhren und Kochwurst

Wenn die Tage kühler werden und der Herbst Einzug hält, wird es wieder Zeit für die heißen, deftigen Gerichte, die die Kälte vertreiben. Dann geht es hier in Norddeutschland wieder los mit Kohl in allen Varianten, Rübenmus mit Schweinebacke oder Grünkohl. Und noch einer darf auf dem Speiseplan nicht fehlen: Holländischer Eintopf, eins unserer ganz typischen, nordischen Herbstgerichte.

Fast jedes Kind kennt ihn hier in Dithmarschen. Generationen von Schulklassen haben ihn im Kochunterricht in der Schule zubereitet und das Rezept mehr oder minder in Schönschrift in ihrem Hauswirtschaftordner festgehalten. Nur ich leider nicht. Manchmal war es doch ein Nachteil, auf dem Gymnasium zu sein, denn es war die einzige Schule, in der es keinen Hauswirtschaftunterricht gab. Sehr schade, wie ich immer fand! Nicht mal eine Schulküche hatten wir.

Holländischer Eintopf Rezept mit Kochwurst

Zum Glück hatte ich aber viele Freunde an anderen Schulen, die ihre Rezepte mit mir geteilt haben, damit ich nicht nur Latein, sondern auch zumindest ein bisschen Kochen lernen konnte. So ist vor mehr als drei Jahrzehnten auch der Holländische Eintopf zu mir gekommen und ich kann dieses einfache, aber leckere Herbstgericht mit Möhren und Kochwurst heute mit dir teilen. Ich koche ihn noch immer gern genauso wie damals. Aber auch in unserer veganen Variante, die du am Ende des Beitrags findest.

Und so geht’s:

Zutaten: Holländischer Eintopf

Holländischer Eintopf Rezept für vier Personen: Du benötigst in etwa:

  • 400 g Kartoffeln (gerne eine festkochende Sorte, z.B. Belana)
  • 400g Möhren
  • 400g Zwiebeln
  • 4 Kochwürste (oder auch Holländischer Eintopf mit Cabanossi)
  • 1,5 – 2 Liter Wasser
  • Salz
  • Pfeffer
  • Paprikapulver
  • Majoran frisch oder getrocknet (wir nehmen gerne den echten Dost aus unserem Garten)

Utensilien für den Holländischen Eintopf

  • Schneidbrett
  • Messer
  • Sparschäler/ Schälmesser
  • Kochtopf
Holländischer Eintopf mit Möhren, Kartoffeln und Kochwurst oder Cabanossi

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Bist du auch ein Fan des Nordens und seiner Küche? Dann findest du hier, charmant verpackt, alte norddeutsche Rezepte neu entdeckt. Mit Uromas Rezeptbuch und dem VW-Bus reist der Autor durch den Norden und stellt dabei Land, Leute und typische regionale Gerichte schön bebildert vor.

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Zubereitung des Holländischen Eintopfes

Wasche und schäle zunächst die Kartoffeln, halbiere sie der Länge nach und schneide sie in etwa drei bis vier Millimeter dicke Scheiben. Die Möhren werden ebenfalls gewaschen. Dann siehst du, ob sie geschält werden müssen. Das ist nur der Fall, wenn die Schale dir sehr dick erscheint. Die Möhren aus unserem Garten schälen wir eigentlich nie. Schneide sie in drei bis Millimeter dicke Ringe. Besonders große und dicke Möhren kannst du auch noch einmal der Länge nach halbieren. Die Zwiebeln werden gepellt und nicht zu fein gewürfelt. Auch die Kochwürste werden in drei bis vier Millimeter dicke Scheiben geschnitten. Dann sind schon alle Zutaten fertig vorbereitet und können in den Kochtopf wandern.

Misch die Zutaten im Topf einmal gut durch und gieße das Ganze mit so viel Wasser auf, dass alles eben bedeckt ist. Die Gewürze kommen vorerst noch nicht dazu, weil die Kochwurst schon viel Geschmack an das Wasser und das Gemüse abgeben wird. Wie salzig/ würzig deine Brühe schon allein durch die Wurst wird, variiert immer je nach Sorte. Also ist es besser, den Eintopf erst am Ende abzuschmecken.

Lass deinen Eintopf nun bei schwacher Hitze etwa 30 – 40 Minuten kochen. Ein Deckel verhindert, dass zu viel Wasser verdunstet. Gelegentlich umrühren. Fertig ist der Eintopf, wenn das Gemüse gar, aber noch ein bisschen bissfest ist. Also einfach zwischendurch mal probieren. Am Ende der Kochzeit schmeckst du deinen holländischen Eintopf noch mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und  Majoran ab. Auch ein wenig Gemüsebrühe eignet sich gut zum Würzen.

Heiß servieren und genießen!

Schmackhafter Holländischer Eintopf mit Cabanossi

Vegane Variante des holländischen Eintopfes

Holländischer Eintopf vegetarisch? Ja! Wenn du den holländischen Eintopf lieber ohne Fleisch zubereiten möchtest, kannst du die Kochwurst natürlich einfach weglassen. Für die vegane Variante kochen wir das Gemüse statt nur in Wasser immer in einer Gemüsebrühe. So wird das Gericht deutlich herzhafter. Mit ein bisschen Räuchertofu als Einlage oder etwas geräuchertem Paprikapulver**  kannst du ihm auch das typische Raucharoma verleihen.

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Tipp: Holländischer Eintopf lässt sich gut vorkochen

Gut durchgezogen schmeckt der holländische Eintopf nochmal so gut. Er ist also ein Gericht, das sich auch prima am Vortag vorbereiten und dann einfach aufwärmen lässt.

Vielleicht nur nicht grad im Hochsommer oder bei Gewitterluft – dann neigen Gemüsesuppen und Eintöpfe dazu, ganz schnell mal umzukippen. Davon können viele Gasthöfe ein Lied singen. Die Hochzeitsgesellschaft sitzt schon am Tisch, alles wartet auf die typische Hochzeitssuppe, die hier zu diesem Anlass fast immer als Vorspeise serviert wird und dann – lange Gesichter. Es war zu warm und zu schwül und die Suppe ist binnen Stunden umgekippt. Dann muss improvisiert werden.

Der holländische Eintopf ist aber ja eher ein Gericht für die kalten Tage, eben ein typischer, deftiger Herbsteintopf. Da wird dir so etwas nicht passieren.

Gutes Gelingen!

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Gemüseampfer anbauen – die Saatgutgewinnung

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Gemüseampfer anbauen – die Saatgutgewinnung

Zwischen Ende Juli und Mitte August werden die Samen des Gemüseampfers reif für die Samenernte. Die grünen Blütenstände sind trocken geworden und haben sich rostrot verfärbt. In diesem Beitrag erzählen wir dir, wie wir bei der Saatgutgewinnung vorgehen. Solltest du den Beitrag zum Anbau des Gemüseampfers verpasst haben, kannst du ihn << HIER >> nachlesen.

So gewinnt man Saatgut vom Gemüseampfer

Saatguternte beim Gemüseampfer

Der erste Schritt bei der Saatgutgewinnung ist natürlich die Ernte. Beim Gemüseampfer ist es wichtiger als bei anderen Kulturpflanzen, genau den richtigen Erntezeitpunkt abzupassen. Erntest du die Samenstände zu früh, sitzen die kleinen Samen noch sehr fest in ihren Hüllen und lassen sich nur schwer daraus befreien. Wartest du hingegen zu lange, beginnen die Samen des Gemüseampfers schnell von allein auszufallen. Dann werden sie vom Wind überall im Garten verteilt. Es ist also sinnvoll, alle paar Tage einmal auszuprobieren, wie leicht sich ein Samenkorn aus der Hülle lösen lässt.

Das Wetter spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Saatguternte. Die Samenstände sollten unbedingt so trocken wir möglich sein, damit das Saatgut später nicht schimmelt. Sollte das Wetter einfach nicht mitspielen wollen, müssen die Samenstände unbedingt  an einem luftigen, überdachten Ort nachtrocknen, bevor du sie ausdrischt.

Erscheinen dir Zeitpunkt und Wetter günstig, ist die Saatguternte erstmal ganz einfach. Wir schneiden die Samenstände mit einer Rosenschere ab und legen sie vorsichtig in einen trockenen, sauberen Eimer oder eine Schüssel. Dabei versuchen wir, sie möglichst wenig zu schütteln, damit kein Saatgut ausfällt und verloren geht.

Samenstände des Sauerampfers ernten

Aufbereitung des Saatguts beim Gemüseampfer

Nachdem die Ernte der Samenstände denkbar leicht war, kommt nun der etwas kniffelige Teil der Saatgutgewinnung. Die Samenkörner müssen aus den Hüllen befreit und von ihnen getrennt werden. Einige Samen sitzen doch immer noch recht fest in den Hüllen. Sie alle von Hand herauszupulen, wäre die reinste Sisyphusarbeit.

Wir nehmen uns daher einen sauberen Leinenbeutel oder einen Kopfkissenbezug und streifen die Samen mitsamt den Hüllen von den Stängeln hinein. Dann drehen wir den Sack zu und klopfen ihn von allen Seiten leicht auf eine trockene Oberfläche. So wird schon ein Großteil der Samenkörner aus den Hüllen ausgedroschen. Anschließend schütten wir den Inhalt in eine große, saubere Schüssel und kneten und reiben alles  mit leichtem Druck zwischen den Händen, um möglichst viele der restlichen Samenhüllen zu öffnen.

Ist das geschafft, müssen die schwereren Samenkörner noch von den leichteren, leeren Hüllen getrennt werden. Im Fachhandel gibt es dafür tolle Siebe mit verschiedenen Maschenweiten. Damit lassen sich durch leichtes Schwingen und vorsichtiges Pusten die Samen sicher leicht aussieben. Da wir leider noch keine solchen Hilfsmittel haben, müssen wir auf Haushaltsgegenstände zurückgreifen, die sich bei uns irgendwo finden lassen.

Für die Saatgutgewinnung beim Gemüseampfer hat sich bei uns ein rundes Pizzabackblech mit Löchern im Boden bewährt, das ansonsten ohnehin nur ungenutzt im Abstellraum liegt.

Saatgut vom Sauerampfer Gewinnen

Die Samen passen gut durch die Löcher, während ein Großteil der Hüllen zu groß dafür ist. Dieses runde Blech legen wir auf eine ausreichend große Schüssel und geben nacheinander immer eine Handvoll der Samen und Hüllen darauf. Dann reiben wir das Ganze mit sanft kreisenden Bewegungen darüber und blasen die leeren Hüllen vorsichtig über  den Rand vom Blech herunter.

Nach diesem Schritt befinden sich in der Schüssel nur noch die Samenkörner mit etwas Staub und kleinen Hüllenresten. Diese lassen sich dann mithilfe eines normalen Reissiebes gut entfernen. Je sauberer das Saatgut am Ende ist, desto besser. Mit Staub und Erde können Krankheitserreger auf dein Saatgut übertragen werden und es unbrauchbar machen. Es lohnt sich also, sich dabei ein bisschen mehr Zeit zu nehmen.

Lagerung des gewonnenen Saatguts

Nach all dem Rubbeln, Schütteln, Sieben und Pusten ist dein Saatgut nun fertig für die Abfüllung und Einlagerung. Das oberste Gebot ist hier die Trockenheit – ganz besonders beim Gemüseampfer, denn seine Samen ziehen Feuchtigkeit an und können besonders leicht schimmeln.

Wir verwenden daher gerne Schraubgläser. Diese bieten im Vergleich zu Papiertütchen noch einen weiteren Vorteil: es gelangt weniger Luft an die Samen. Dadurch altern sie langsamer und sind weitaus länger keimfähig. Die Schraubgläser bewahren wir dann in einem Schrank in einem kühlen Raum dunkel auf, da auch Licht dem Saatgut schadet. Wie lange das Saatgut schlussendlich haltbar bleibt, können wir aus Erfahrung noch nicht sagen, aber mindestens drei Jahre hat es bei uns seine Keimfähigkeit schon bewahrt.

Saatgut vom Gemüseampfer, befreit von den Schalen

Um das nachvollziehen zu können, macht es Sinn, das Saatgut mit Sorte und Jahr zu beschriften. Uns geht es jedenfalls immer so, dass wir zwar schon noch erkennen, dass es sich um Gemüseampfer handelt, aber uns nie lange merken können, welches Saatgutglässchen nun aus welchem Jahr war.

Viel Spaß und Erfolg bei deiner Saatgutgewinnung! Wir wünschen dir immer einen reichen Vorrat für viele, viele neue Pflanzen, egal welcher Art!

Nachtrag: Begegnungen am Rande der Saatgutgewinnung

Wenn du mit deinem geernteten Saatgut aus dem Gemüsegarten kommst, könnte es sein, dass du dich plötzlich irgendwie beobachtet fühlst. Zumindest ging es uns in diesem Jahr so. Da blickte uns doch plötzlich eine große Wanze aus unserem Eimer mit den Samenständen des Gemüseampfers entgegen.

Bei genauerem Hinsehen war es aber nicht nur die eine, nein, es wimmelte nur so vor lauter Wanzen, die wirklich gut getarnt waren. Aber auch Marienkäfer und andere kleine Krabbler fühlten sich auf dem Gemüseampfer sichtlich wohl. Es ist also eine gute Entscheidung, die geernteten Samenstände nicht direkt mit ins Haus zu nehmen, wenn du dir nicht gerade eine Menge neuer Mitbewohner wünscht.

Dann ist es besser das Saatgut noch eine Weile an einem trockenen Ort im Freien stehenzulassen, damit die Tierchen entweichen können. Aus unserem Eimerchen haben sie sich schon kurz nach dem Fototermin von uns und dem Gemüseampfer verabschiedet.

Falls du den Gemüseampfer auch in deinem Garten anbauen möchtest, schau auch gern in unseren ersten Beitrag zu seinem Anbau, in dem du alles über Aussaat, Ernte und Pflege nachlesen kannst.

<< Gemüseampfer anbauen – Sauerampfer im eigenen Garten >>

Noch unentschlossen? Hier findest du einen Rezeptvorschlag für eine vegetarische Sauerampfersuppe.

Meist haben wir auch Saatgut abzugeben. Sortenrein, ungespritzt und – versprochen- absolut wanzenfrei. Im Frühjahr können wir oft auch Jungpflanzen anbieten. Schreib uns bei Interesse gerne  an. << Kontakt >>

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Wenn du dich für die Themen Sortenerhalt und Saatgutgewinnung interessierst, kommst du an diesem  Buch einfach nicht vorbei. Das „Handbuch-Samengärtnerei“ ist das beste und umfangreichste Werk zu diesem Thema, das wir kennen. Es gibt kaum eine Kulturpflanze, die darin nicht behandelt wird.

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Schau auch gern in unsere ausführliche Rezension zum Handbuch Samengärtnerei, das wir uneingeschränkt empfehlen. Ein Muss für alle, die sich für den Erhalt der Sortenvielfalt bei unseren Nahrungsmitteln einsetzen möchten!

WeiterlesenGemüseampfer anbauen – die Saatgutgewinnung

Gemüseampfer anbauen – Sauerampfer im eigenen Garten

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Gemüseampfer anbauen
– Sauerampfer im eigenen Garten

Als Kinder haben wir gern die kleinen, säuerlichen Blätter des Wiesen-Sauerampfers genascht. Damals wuchs er fast überall auf Wiesen und an Wegesrändern. Erinnerst du dich auch noch daran? Heute ist er leider wesentlich seltener zu finden. Zum Glück gibt es aber noch den ähnlich schmeckenden Gemüseampfer, den du ganz einfach im eigenen Garten anbauen kannst. Wenn du dir diesen Geschmack der Kindheit nach Hause holen möchtest oder einfach Lust auf mehr Abwechslung bei deinen Blattgemüsen hast, ist der Gemüseampfer auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Gemüseampfer, deine eigene Sauerampferkultur

Schon vor Jahrhunderten wurde der Gemüseampfer vielerorts als Speise- und Heilpflanze geschätzt. Meist wurde er in der Natur gesammelt, aber nur selten als Kulturpflanze angebaut. So zahlreich die Orte, an denen er  verwendet wurde, so unterschiedlich auch die Namen, die dieser ausdauernden Staude gegeben wurde. Der Gemüseampfer (Rumex patentia und Rumex acetosa) ist unter anderem auch  als Sommerampfer, ewiger Spinat, englischer Spinat, Gartenampfer oder Kultur-Sauerampfer bekannt.

Egal wie du ihn nennen möchtest, der Gemüseampfer ist eine unkomplizierte, schnellwüchsige Kultur, die zuverlässig jedes Jahr auf’s Neue austreibt und die du vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst beernten kannst. Seine zarten grünen Blätter haben einen feinsäuerlichen Geschmack und eignen sich sowohl als Beigabe für Salate, Kräuterdips und Smoothies als auch als schmackhafte Zutat in gekochten Gerichten wie Suppen und Eintöpfen.

Hier findest du unser Rezept für eine vegatarische Sauerampfersuppe:

Anbau des Gemüseampfers im Frühjahr

Gemüseampfer im Frühjahr

Der Ampfer gedeiht am besten auf einem nährstoffreichen, nicht zu trockenen Boden. Die Lage sollte sonnig bis halbschattig sein.

Die Aussaat des Gemüseampfers erfolgt in Direktsaat. Ab März kannst du ihn direkt  ins Freiland säen. Da es sich beim Gemüseampfer um einen Lichtkeimer handelt, brauchst du die Samen nur in einem Abstand von ca. 20 cm auf das vorbereitete Beet zu legen und leicht anzudrücken. Anschließend noch angießen und fertig.

Die jungen, noch helllgrünen Blätter im Frühling sind am wohlschmeckensten und bieten schon frisches Grün auf dem Teller, wenn es im Garten ansonsten noch nicht viel zu ernten gibt. Je nach Witterung kannst du schon ab April den ersten Gemüseampfer ernten. Er ist reich an Vitamin C und Eisen und damit nicht nur lecker sondern oberdrein gesund.

Wenn du dir gerne einen Vorrat für den Winter anlegen möchtest, ist das Frühjahr eine gute Zeit dafür. Der Gemüsampfer lässt sich sehr gut einfrieren. Zum Trocknen eignet er sich nach unserer persönlichen Erfahrung nicht so gut, da er dabei einen Großteil seines Geschmacks verliert. Aber probiere das natürlich gern für dich aus.

Gemüseampfer im Mai und Juni

Der Gemüsampfer im Sommer

Im Sommer wird der Gemüsampfer ganz schön wachsen. Die Pflanzen werden bis zu 80 cm hoch, die Bütenstände gern mal über zwei Meter. Viel Pflege braucht er dafür nicht. Einzig auf eine ausreichende Wasserversorgung solltest du achten. Natürlich hat er auch nichts dagegen, mal einen Schuss Brennesseljauche zu bekommen.

Die großen Blätter des Gemüsampfers im Hochsommer werden zunehmend hart und schmecken nicht mehr ganz so gut. Zudem reichert sich in ihnen Oxalsäure an, die für Schwangere und empfindliche Menschen problematisch werden kann. Lass die großen Blätter also lieber stehen und suche dir die kleinen, jungen aus. Meist treibt der Gemüsampfer von unten immer wieder neu aus.

Schädlinge beim Gemüseampfer

Bei uns im Garten gibt es nur einen, dem der Gemüsampfer fast noch besser zu schmecken scheint als uns – den Ampferkäfer. Oder besser gesagt: die vielen, vielen Ampferkäfer. Ab Juli tummeln sie sich in jedem Jahr auf unseren Pflanzen und legen ihre orangefarbenen Eier auf die Blattunterseiten.

Oftmals fressen sie den kompletten Ampfer herunter. Als Schädlinge sehen wir sie dennoch nicht. Die Pflanzen treiben einfach wieder neu aus und können im Herbst ein zweites Mal geerntet werden. Kleine Blätter für uns, große für die Ampferkäfer. Wir sind uns da bislang immer einig geworden und mussten nie etwas gegen sie unternehmen.

Ampferkäfer auf dem Sauerampfer

Der Gemüseampfer im Hochsommer

Ende Juli oder Anfang August reifen die Samen des Gemüsampfers heran. Wenn du kein Saatgut ernten möchtest, solltest du die Blüten vorher entfernen. Ansonsten kann es passieren, dass der Wind sie im ganzen Garten verteilt und du im Nu mehr Ampferpflanzen hast, als dir lieb ist. Außerdem hat die Pflanze dann mehr Kraft für ihren spätsommerlichen Neuaustrieb und beschert dir eine bessere Ernte im Herbst.

Samen des Gemüseampfers

Wie wir unser Saatgut vom Gemüseampfer ernten, kannst du  << hier >> nachlesen.

Meist haben wir auch Saatgut abzugeben, im Frühjahr auch häufig Jungpflanzen. Schreib uns gerne an, wenn du Interesse daran hast. (Kontakt)

Falls du ein bisschen neugierig auf den Gemüsampfer geworden bist und du ihn in deinem eigenen Garten anbauen möchtest, wünschen wir dir gutes Gelingen und natürlich, dass der Kultur-Sauerampfer auch nach deinem Geschmack ist.

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Wenn du Lust hast, noch andere alte Gemüsesorten kennenzulernen, schau doch mal in dieses Buch mit interessanten, fast vergessenen Kulturpflanzen. Etliche alte Gemüsesorten werden vorgestellt und du erfährst alles Wichtige zu ihrem Anbau im eigenen Garten. Als kleinen Bonus finden sich auch noch einige Rezepte in diesem Buch, die Lust auf den neuen Geschmack an alten Sorten machen.

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Grüner Spargel – Ein Spargelbeet anlegen

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Grüner Spargel – Ein Spargelbeet anlegen

Frischer grüner Spargel aus dem Garten? Und das jedes Frühjahr auf’s Neue? Das ist ganz einfach zu realisieren. Einmal gepflanzt kann der Spargel bis zu 15 Jahre beerntet werden. Ob gleich roh in den Mund, leicht gedünstet, gebraten oder gegrillt, dein eigener grüner Spargel direkt aus dem Beet wird nicht mit den oft welken, weichen Grünspargelbünden aus dem Supermarkt zu vergleichen sein. Knackig, saftig und einfach lecker! Dabei ist er wirklich leicht anzubauen und benötigt noch nicht einmal viel Pflege. Während wir in diesem kalten April noch auf die ersten Triebe warten müssen, erzählen wir dir, wie wir vor einigen Jahren unser Spargelbeet für den grünen Spargel angelegt haben.

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Günen Spargel selber anbauen

Die Beetvorbereitung für den grünen Spargel

Zunächst haben wir auf unserer großen Wiese einen Standort für den Spargel ausgesucht. Wir wollten ihn gern in einer langen Reihe anbauen, so dass er im Sommer zu einer langen, grünen Hecke heranwachsen kann. Also haben wir einen 50 Meter langen und etwa 1,50 Meter breiten Streifen gefräst und die Wurzeln von Löwenzahn, Gräsern, Hahnenfuß und anderen Wiesenpflanzen so gut wie möglich entfernt. Beikrautdruck mag der Spargel nicht so gern, also solltest du das Spargelbeet auch nach dem Pflanzen regelmäßig jäten. Ein bisschen Vorsicht ist dabei geboten, um die Spargelwurzeln dabei nicht mit der Hacke zu verletzten.

Grüner Spargel im Garten, die Beetvorbereitung beginnt

Anschließend haben wir den Boden gelockert und eine ca. 30 cm tiefe und 40 cm breite Rinne ausgehoben, in die die Spargelpflanzen gesetzt werden sollten. Als Dünger und Wärmequelle haben wir dann eine Schicht Pferdemist mit Stroh in den Pflanzgraben gegeben. Kormin fand die Schubkarre mit dem Pferdemist ausgesprochen interessant und hat erst mal eine tiefe Nase voll genommen, während Maik fleißig geschaufelt hat. Mit der letzten Forke aus der Karre war die Beetvorbereitung für den grünen Spargel dann auch schon abgeschlossen und es konnte ans Pflanzen gehen.

Pferdemist als Dünger für den Spargel

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Ärgert du dich auch immer über diese billigen Spaten, die beim Graben verbiegen oder bei denen gar der Stiel abbricht? Mit diesem robusten, langlebigen und vor allem scharfen Spaten der Firma Fiskars geht die Arbeit leichter von der Hand.

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Das Pflanzgut für unser Spargelbeet

Bei vielen Gärtnereien und im Pflanzenversandhandel werden Grünspargelpflanzen angeboten. Meist handelt es sich dabei um einjährige Pflanzen in Töpfen. Solche Jungpflanzen brauchen noch einige Jahre, bis sie wirklich Erträge liefern und teuer sind sie obendrein – im Schnitt drei Euro pro Pflanze

Wir haben uns entschieden, unsere Spargelpflanzen direkt bei einem Spargelhof zu kaufen. Die Pflanzen, die dort angeboten werden, sind bereits drei Jahre alt und werden wurzelnackt geliefert. Je nachdem, wie viele Pflanzen du kaufst, liegt der Preis bei maximal 1,50 Euro pro Stück. Wir haben damals hundert Pflanzen zu 90 Cent bestellt. Das war ein ganz schön großer und vor allem schwerer Karton. So schwer, dass unsere Briefträgerin ihn gar nicht erst aus ihrem Wagen geladen hat. Lieber nicht klingeln,  sondern einfach eine Karte hinterlassen, dass leider, leider wohl niemand zu Hause war. Sollen die ihren Spargel mal schön selbst abholen, hat sie wohl gedacht.

Grüner Spargel, die Wurzelballen werden in die Erde gebracht

So mussten wir dann einen Tag länger auf das Pflanzgut für unser Spargelbeet warten. Aber am nächsten Mittag hatten wir es schließlich heil zu uns nach Hause transportiert. 100 Pflanzen der Sorte Steiniva, ein Klassiker unter den Grünspargelsorten waren nun bereit in den Garten einzuziehen. Mit ihren langen dünnen Wurzeln sahen sie aus wie Kraken. Es war Anfang April und die ersten kleinen Triebe waren schon zu sehen. Ein paar davon sind beim Auspacken abgebrochen. Die konnten wir ohne schlechtes Gewissen gleich direkt probieren – ein Genuss, der Lust auf mehr machte.

Grünen Spargel pflanzen

Nun ging es aber zunächst ans Pflanzen. Mit einem Abstand von ca. 30 bis 40 cm  haben wir die Wurzelballen mit den Trieben nach oben vorsichtig in den vorbereiteten Pflanzgraben gesetzt und die Wurzeln sternförmig ausgebreitet.

Anschließend haben wir sie mit der Erde vom Aushub der Rinne bedeckt und gut angegossen – fertig war unser Spargelbeet. „Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!“, habe ich den frisch gesetzten Steiniva noch ermunternd  zugeflüstert, als wir Spaten und Harke in die leere Schubkarre packten und uns auf den Rückweg zum Haus machten.

Angießen der Spargelpflanzen

Die ersten Spargelspitzen
– Ernteverbot im ersten Standjahr

Und tatsächlich – nur kurze Zeit später zeigte sich die erste grüne Spargelspitze und dann wurden es in rasantem Tempo mehr und mehr, die aus dem Boden lugten. Spargel wächst so schnell, dass du ihm fast dabei zusehen kannst. Im Nu sprossen auf den ganzen 50 Metern überall schöne, hellgrüne Triebe. Die Verlockung, direkt mit der Ernte zu beginnen, war riesig. Aber nein, das mussten wir uns leider verkneifen – es herrscht Ernteverbot für den grünen Spargel im ersten Standjahr nach dem Pflanzen.

Im ersten Jahr sollte der Spargel nicht beerntet werden, damit er Kraft genug hat, gut anzuwachsen und aus den dem dichten Grün, das er ausbildet, Energie für das nächste Jahr zu ziehen. Also keine Ernte für uns im ersten Jahr. Wir durften ihm nur beim Wachsen zusehen, ihn von Beikraut freihalten und auf eine ausreichende Wasserversorgung achten.

Die ersten Triebe des Grünen Spargels schauen heraus

Naja, fast! In den Genuss der einen oder anderen Spargelspitze kamen wir doch. Da brach schon mal eine ab, wenn unser wilder Hund mit Karacho durch das Spargelbeet stürmte. Mit einem knackigen grünen Spargel im Mund schimpft es sich schlecht und so wirklich böse waren wir auch nicht ob des versehentlich geernteten Leckerbissens. Ein paar kleine Triebe weniger würden unsere neuen Pflanzen schon nicht gleich umbringen.

Die Entwicklung des grünen Spargels
im ersten Jahr

Normalerweise endet die Spargelernte zu Johanni im Juni und erst dann bekommt der Spargel die Chance in die Höhe zu schießen, Blätter zu bilden und auszuwachsen, bevor er im Herbst welkt um die Energie für das nächste Jahr in den Wurzeln zu speichern.

Unser frisch gesetzter Spargel durfte im ersten Jahr gleich wachsen wie er wollte und schon im Mai waren viele Pflanzen hüfthoch. Werden die Spargeltriebe nicht geerntet, werden sie innerhalb weniger Tage kniehoch, die Knospen öffnen sich und die ersten kleinen Blätter werden sichtbar. Im Verlauf der nächsten Wochen entwickeln sich zunächst länge dünne Stängel, bis die Spargelpflanzen schließlich zu buschigen, bis 1,50m hohen „Bäumchen“ herangewachsen sind.

Spargelpflanzen im Spätsommer

Im Juli zeigten sich die ersten weiß-gelblichen Blüten, im September reiften dann die roten Beeren heran. Obwohl sie verlockend aussehen, sind diese nicht essbar. Aber sie enthalten die winzig kleinen Samen, aus denen sich auch neue Spargelpflanzen ziehen lassen. Später im Herbst, als bereits die ersten leichten Fröste einsetzten welkte das Spargellaub und die Pflanzen zogen sich zurück. Das solltest du unbedingt abwarten und den Spargel nicht zurückschneiden, bis das Grün vollkommen vergangen ist. Wir haben ihn im ersten Jahr gar nicht gerodet, sondern die trockenen Äste mit den Beeren über den Winter einfach stehenlassen. Bei Frost oder Schnee waren die roten Beeren ein wirklich schöner Winterschmuck im Garten und weckten die Vorfreude auf den nächsten Frühling, in dem wir dann endlich würden ernten dürfen.

Der Grüne Spargel im zweiten Jahr

Ende April des nächstens Jahres war es dann endlich soweit. Die Temperaturen stiegen und der Spargel begann auszutreiben.  Nun durften wir mit der Ernte beginnen und konnten täglich eine schöne Portion frischer Spargelstangen aus dem Garten mit in die Küche nehmen. Der grüne Spargel ist so schnell und einfach zuzubereiten – das Schälen wie beim weißen Spargel entfällt und trockene, evtl. holzige Enden wie du sie bei gekauftem Spargel oft vorfindest, hat er frisch geerntet auch nicht. Seine Garzeit ist sehr kurz – es reicht ihn kurz zu blanchieren oder in der Pfanne oder dem Wok anzubraten oder anzudünsten. Er darf ja ruhig grün und knackig bleiben.

Wir haben unsere erste Ernte wirklich sehr genossen. Es war allerdings ein sehr trockener Frühling, sodass wir unser Spargelbeet regelmäßig gießen mussten, damit die Pflanzen nicht zu trocken wurden und die Spargelstangen saftig blieben.

Grüner Spargel, die erste Ernte beginnt

Für das zweite Standjahr wird empfohlen, nicht über einen langen Zeitraum zu ernten, sondern den Spargel bereits vor Ende Juni wachsen zu lassen. Daran haben wir uns auch gehalten und die Triebe ab Ende Mai stehenlassen, die schon bald wieder zu einer grünen Hecke herangewachsen waren. In den folgenden Jahren darf der grüne Spargel dann zunehmend länger beerntet werden, bis er mit sieben Jahren voll entwickelt ist.

Außer ein bisschen Beetpflege, ausreichend Wasser und ab und an einer Gabe Stroh und Pferdemist, benötigt er keine weitere Aufmerksamkeit und schenkt dem Gärtner jedes Frühjahr eine tolle Ernte zu einer Zeit, in der im Gemüsegarten ansonsten noch wenig frisches Grün zu finden ist.

Wir sind nach wie vor begeistert von dieser einfachen und pflegeleichten Kultur, die wir allen Gärtnern wärmstens empfehlen können. Trotzdem möchten wir auch gerne noch ein Beet mit weißem Spargel anlegen. Durch das nötige Anhäufeln bedeutet das allerdings wesentlich mehr Arbeit, wenn man nicht gerade einen Haufen Mutterboden zur Hand hat. Wer weiß, vielleicht im nächsten Jahr. Nun warten wir erst mal gespannt auf die erste Spargelspitze 2021 und freuen uns auf eine hoffentlich gute Ernte.

Hast du Lust auf weitere spannende Gemüsesorten bekommen? Wie wäre es denn mit eigenem Meerrettich oder Topinambur im Garten?

Mein Blattwerk

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Meerrettich selber anbauen – Fechser in den Garten setzen

  • Beitrags-Kategorie:Nutzgarten

Meerrettich selber anbauen
– Fechser in den Garten setzen

Für die neue Gartensaison haben wir uns vorgenommen, einige neue Gemüsesorten in unserem Garten auszuprobieren. Warum auch immer, aber die meisten haben in diesem Jahr etwas mit Wurzeln oder Knollen zu tun. Den Anfang haben wir nun, Anfang April, mit dem Meerrettich gemacht.

Fechser vom Meerrettich

Als ich Kind war, gab es bei uns zu Haus diese scharfe Wurzel eigentlich nur zu „Karpfen blau“. Den Karpfen mochte ich ja nie, aber die Beilage – Kartoffeln und geschlagene Sahne mit geriebenem Meerrettich – die war ein Genuss. Fast sehe ich noch vor mir, wie die Schlagsahne auf den heißen, gelben Kartoffeln zerfließt. Das könnte man doch mal wieder haben – nur ohne den Karpfen dazu, wenn es nach mir geht. Warum also nicht mal Meerrettich selber anbauen?  …Gesagt, getan. Und so haben wir es gemacht.

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Frisch gerieben schmeckt der Meerrettich einfach am besten und mit einer handlichen und soliden Reibe, wie dieser hier, geht das schnell und einfach von der Hand. Praktisch ist auch der integrierte Auffang- und Aufbewahrungbehälter.

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Pflanzgut für den Meerrettichanbau

Da wir leider niemanden kennen, der Meerrettich in seinem Garten hat, haben wir uns zunächst das Pflanzgut bestellt. Es wurde Ende März von Dreschflegel geliefert, mit dem Hinweis, es sogleich aus der Verpackung zu nehmen und entweder direkt in den Boden zu bringen oder es bis zur Pflanzung in feuchten Sand einzuschlagen. Da wir erst noch einen Platz für den Meerrettich im Garten vorbereiten mussten, kam er also zunächst in eine Schüssel mit Erde.

Meerrettich in Gartenerde

Für die Vermehrung werden die sogenannten „Fechser“ gepflanzt. Dabei handelt es sich um die dünnen Seitentriebe, die die große, essbare Meerrettichwurzel ausbildet. Sie sollten in etwa 30 cm lang und ca. 2 cm dick sein. Meist werden sie schon im Herbst abgeschnitten, gebündelt, in feuchten Sand eingeschlagen und dann kühl, aber frostfrei überwintert, bis sie im April oder Mai in den Gartenboden kommen.

Wo pflanzen wir den Meerrettich? – Standort und Bodenvorbereitung

„Der wuchert ohne Ende!“, „Den wirst du nie mehr los!“, so die Warnungen der Menschen, die schon mal Meerrettich in ihrem Gemüsegarten angebaut haben und bei denen er dann zu einer wahren Plage geworden ist. Tatsächlich kann jedes in der Erde verbleibende Wurzelstückchen wieder austreiben. Also sollte der Meerrettich wohl ein eigenes Plätzchen außerhalb der Gemüsebeete bekommen, an dem er bleiben darf und wuchern kann wie er möchte, ohne anderen Kulturen im Weg zu sein.

Beetvorbereitung für die Fechser

Der Meerrettich soll mit fast jedem Boden zurechtkommen, aber tiefgründige, humose Böden bevorzugen. Dort bildet er deutlich größere Wurzeln aus als zum Beispiel in einem sandigen Untergrund. An die Lichtverhältnisse soll er ebenfalls keine allzu großen Ansprüche stellen und sogar im Halbschatten gedeihen.

Wir haben ihm ein sonniges Plätzchen auf der Wiese ausgesucht. Als erstes wurde die Grasnarbe entfernt, alle Wurzeln von Ampfer, Quecke, Hahnenfuß und Co. ausgebuddelt, die wir finden konnten und der Boden mit der Grabegabel tiefgründig ausgelockert. Der Meerrettich soll es bei uns ja nicht so schwer haben, auch wirklich schöne, große Wurzeln auszubilden.

Wie pflanzen wir den Meerrettich?
– Pflanzabstand und Pflanztiefe

So eine Meerrettichpflanze kann ganz schön groß werden. Das Blattwerk ist üppig und auch unter der Erde benötigt sie ordentlich Platz für ihre Wurzeln. Empfohlen wird ein Pflanzabstand von nicht unter 50 Zentimetern, aber am besten deutlich mehr. Ein Meter wäre wohl optimal, aber so viel Platz war in unserem neuen Meerrettichbeet dann doch nicht. Je nachdem, wie der Meerrettich sich bei uns entwickelt, müssen wir dann vielleicht nochmal etwas mehr Raum schaffen. Vorerst muss er sich hier mit guten 50 cm begnügen.

die Fechser vom Meerrettich werden eingesetzt

Die Fechser werden schräg in den Boden gesetzt. Das obere Ende soll dann etwa 5, das untere Ende 15cm unter dem Boden liegen. So akribisch ausgemessen haben wir das nun nicht – sie kamen mit leichter Schräglage in die Pflanzrinnen, Erde drauf, ein bisschen angegossen und fertig. Später kommt noch eine dicke Schicht Mulch zwischen die Reihen, damit die Wiese sich das Meerrettichbeet nicht sofort wieder zurückerobert.

Wir lehnen uns nun zurück, hoffen auf die ersten Austriebe und natürlich auf eine schöne, scharfe Ernte im Oktober.

Obwohl – ganz lehnen wir uns noch nicht zurück! Die ausgestochenen Grassoden und Wiesenpflanzen bringen wir natürlich den Hennen, die sich immer begeistert auf frisches Grün stürzen. Dann wird einträchtig gescharrt und gepickt, bis von allem den Grün im Nu  nichts mehr übrig ist.

Hühner bekommen das Grün aus dem Beet

Wie sich unser Experiment „Meerrettich selber anbauen“ im ersten Jahr entwickelt, werden wir natürlich weiter berichten. Und natürlich auch, was es mit all den anderen Wurzeln und Knollen auf sich hat, die in diesem Jahr noch bei uns einziehen sollen.

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