Sheriff für einen Tag Teil 9 – Freund und Helfer

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Geschichte, Sheriff für einen Tag Teil 9

Nun soll es also mit der Geschichte weitergehen, wie ich damals Sheriff war für einen Tag, irgendwann in den 70er Jahren, an einem warmen Sommertag in Ammerswurth. Und während ich dir erzähle, wie das alles damals war, fällt mir eine Sache auf: Damals waren die Tage so viel länger als sie es heute sind. Acht Tage habe ich nun schon von diesem einen Tag erzählt, das ist mehr als eine ganze Woche, und doch bin ich gerade erst beim Mittagessen angekommen. Erstaunlich, wie viele Abenteuer du damals an einem einzigen Tag erleben konntest, und trotzdem blieb dir noch genug Zeit, auch mal still dazusitzen, in die Welt zu schauen und gründlich nachzudenken.

So lang sind die Tage heute nicht mehr, zumindest nicht bei mir. Wenn du noch solche langen Tage erlebst, in die so viele Abenteuer, Erlebnisse und Pausen hineinpassen, solltest du sie so richtig genießen. Nur für den Fall, dass deine Tage später auch mal so kurz werden wie meine. In die passt manchmal fast gar nichts mehr hinein, fast so, als wäre es kurz nach dem Aufstehen schon wieder Zeit zum Schlafengehen. Mit so kurzen Tagen verpasst du wirklich viele schöne Sachen und das ist wirklich schade.

Aber zurück zu der Geschichte. Wir waren ja gerade an einer Stelle, an der ich mich mal so richtig beeilen musste. Ich wollte mich doch am Nachmittag als Freund und Helfer betätigen und versuchen, auf diese Weise doch noch ein guter, erfolgreicher Sheriff zu werden. Und für die gesamten, notwendigen Vorbereitungen blieb mir nur die kurze Zeit, in der meine Mutter vor der Mittagstunde die Küche aufräumte, was ja, wie ich schon sagte, immer sehr schnell ging. Danach würden meine Eltern sich zum Schlafen hinlegen und ich sollte solange draußen spielen, damit sie nicht gestört wurden.

Also machte ich mich, den letzten Bissen fast noch im Mund, an die Arbeit. Ich half überhaupt nicht beim Abwaschen und Abtrocknen. Wenn ich es recht bedenke, war das eigentlich gar nicht so nett von mir. Als angehender Freund und Helfer wäre das doch die Gelegenheit für eine erste gute Tat gewesen. Aber auf die Idee bin ich damals wohl gar nicht gekommen.

Ich rannte also aus der Küche, den langen Flur entlang, die Treppe hinauf, den oberen Flur entlang und erreichte schließlich mein Zimmer. Dort suchte ich zunächst nach einer passenden Tasche für meine Sheriff-Ausrüstung. Die Sheriffs in den alten Western haben natürlich immer große Satteltaschen aus Leder für die wichtigen Dinge, die sie täglich dabei haben müssen. Die Satteltasche trägt dann ihr Pferd für sie. Nun hatte ich leider weder ein Pferd noch eine Satteltasche. Ich würde meine Ausrüstung wohl oder übel selber tragen müssen.

Mir blieb die Wahl zwischen drei verschiedenen Taschen. Da war zunächst mal meine Kindergartentasche. Als ich sie an ihrem Haken neben der Tür hängen sah, war mir sofort klar, dass sie als Sherifftasche nicht zu gebrauchen war. Sie war einfach viel zu klein. Mehr als ein in Papier gewickeltes Brot und vielleicht noch ein Apfel passten nicht hinein. Da brauchte ich schon etwas deutlich größeres.

Auf unserem Dachboden stand so eine richtig große Tasche. Das war die Reisetasche meiner Mutter. Soweit ich mich erinnern konnte, war sie noch nie verreist, aber sie hatte trotzdem eine. Diese Tasche hatte zwei Griffe zum Tragen, war braun und so groß, dass ich fast bequem darin sitzen konnte.  Sicher hätte ich in dieser Tasche eine Menge nützlicher Dinge verstauen können, aber wie sollte ich dieses Ungetüm den ganzen Nachmittag mit mir herumschleppen? Selbst wenn sie leer war, musste ich sie eher hinter mir herziehen als dass ich sie tragen konnte. Und das, obwohl ich ziemlich stark war. Nein, Mamas Reisetasche war auch nicht das richtige.

Also blieb nur noch eine andere Tasche übrig, die ich für meine Sheriff-Ausrüstung verwenden konnte. Bei dieser Erkenntnis seufzte ich kurz. Das war die blaue Umhängetasche! Was es da zu seufzen gab? Naja, die blaue Tasche mochte ich nicht besonders. Ich hatte sie irgendwann einmal von jemandem geschenkt bekommen, der sie wohl auch nicht so besonders gern mochte. Sie war blau und rechteckig und sah ein bisschen aus wie ein kleiner Koffer. Oben hatte sie einen breiten Gurt, mit dem du sie dir über die Schulter hängen konntest. Zugegeben, das war ja eigentlich recht praktisch.

Aber leider hatte sie einen anderen, entscheidenden Nachteil: innen drin roch sie wirklich komisch. So ein bisschen wie die dunkle Kammer unter unserer Treppe, in der meine Mutter Putzlappen und Besen aufbewahrte, nur noch ein bisschen schlimmer. Merkwürdig süßlich, alt und staubig würde ich sagen, so, als hätte vor langer, langer Zeit jemand  einen Apfel darin vergessen, der dann irgendwann vergammelt und zu Staub zerfallen war. Ja, die blaue Tasche! Das half nun alles nichts, eine andere hatte ich nun mal nicht und ein bisschen Gestank musste ein gestandener Sheriff wohl auch aushalten können, um nicht als Feigling dazustehen.

Ich holte also die blaue Tasche aus ihrer Ecke hervor und begann in Windeseile alles hineinzustecken, was mir bei meiner neuen Aufgabe, anderen Menschen zu helfen, nützlich erschien. Lass mich kurz überlegen, was das alles genau war. Ich bin grad etwas abgelenkt, weil ich immer noch den Geruch aus dem Inneren der Tasche in der Nase habe. So, als stünde sie direkt wieder vor mir, obwohl ich sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen und gerochen habe. Manche Erinnerungen bräuchten meinetwegen nach so langer Zeit nicht mehr ganz so lebendig zu sein, jedenfalls nicht ausgerechnet die unangenehmen.

Ob ich nun noch wirklich alle Gegenstände zusammenbekomme, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, aber an ein paar Sachen erinnere ich mich deutlich. Zunächst einmal packte ich den kleinen grünen Kamm und den kleinen Spiegel mit dem gelben Griff ein. Es war ja gut möglich, dass ich jemanden mit verstrubbelten Haaren treffen würde, der sich dringend kämmen musste. Mein Vater hatte für einen solchen Fall zwar immer selbst einen Kamm in der Jackentasche, aber jemand anders könnte seinen Kamm ja auch mal vergessen haben.

Dann steckte ich noch eine kleine silberne Trillerpfeife ein. Die könnte sich möglichweise als nützlich erweisen, zum Beispiel, wenn jemand seinen Hund verloren hatte oder das Pfeifen noch nicht gelernt hatte oder dummerweise gerade heiser war oder vielleicht einfach mal Lust hatte, auf einer Trillerpfeife zu pfeifen. Praktisch in vielerlei Hinsicht!

Als nächstes entschied ich mich noch für ein ganz kleines Bilderbuch, ich glaube, es hieß „Petzi hütet einen Wal“ und ein Geduldsspiel. Das war so ein rundes, durchsichtiges Plastikdöschen mit dem Bild einer Katze und zwei kleinen silbernen Kugeln darin. Die Augen der Katze waren runde Vertiefungen. Du musstest die kleine Dose vorsichtig hin und her bewegen und dabei versuchen, die silbernen Kugeln in die Katzenaugen zu bugsieren. Und zwar so, dass beide gleichzeitig in den Vertiefungen lagen. Die erste durfte nicht wieder herauskullern, bevor auch die zweite drin war. Das war ganz schön kniffelig und konnte ziemlich lange dauern.

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Eine Katze ist zwar nicht dabei, aber diese kleinen Geduldspiele aus Holz sind eigentlich viel hübscher als meine Plastikdose von damals es war.

Wozu ich ein Buch und ein Spiel mitnehmen wollte, fragst du? Nun, das waren doch wirklich ausgesprochen nützliche Sachen! Stell dir nur vor, jemand hätte meine Hilfe gebraucht, weil ihm gerade langweilig war. Ich hätte doch als Sheriff ja keine Zeit gehabt, selber mit ihm zu spielen, damit ihm nicht mehr langweilig war. Also musste ich doch etwas dabeihaben, mit dem sich auch jemand ganz allein beschäftigen konnte.

Das waren nun auch schon alle Sachen,  von denen ich noch weiß, dass ich sie aus meinem Zimmer mitgenommen habe. Bestimmt war das nicht alles, aber ich komme gerade nicht darauf, was ich da noch eingepackt haben könnte. Vielleicht fällt es mir ja später noch ein. Ich erzähle einfach erst mal weiter. Da war nämlich noch etwas aus dem Badezimmer und etwas aus dem Wohnzimmer, an das ich mich ganz sicher erinnere.

Aus der Schublade im Badezimmer suchte ich mir ein blaues Taschentuch heraus, faltete es zusammen und steckte es in meine blaue Tasche. Das passte farblich doch recht gut, schien mir. Wieso wir blaue Taschentücher hatten? Was ist denn das für eine eigenartige Frage? Ach natürlich, entschuldige, ich habe nicht richtig nachgedacht. Heute habt ihr ja alle nur noch Papiertaschentücher! So etwas gab es bei uns damals noch nicht.

Unsere Taschentücher waren alle aus Stoff. Die gab es in allen möglichen Farben. Mein Vater hatte viele mit einem blauen oder braunen Muster, meine Mutter hatte weiße mit einer kleinen gehäkelten Borte und ich hatte ein paar kleinere in Rosatönen und ein grünes. Taschentücher bekam man damals zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt. Dann waren sie noch richtig glatt und ganz ordentlich zusammengefaltet.

Wenn du dein Taschentuch benutzt hattest, kam es erst in die Waschmaschine, dann an die Wäscheleine und anschließend in die Schublade im Badezimmer. Dann war es nicht mehr schön glatt und ordentlich gefaltet, sondern ein bisschen knitterig. Es sei denn natürlich, du hast es richtig ordentlich gebügelt. Meine Mutter hat das nie gemacht, wahrscheinlich hatte sie keine Zeit oder keine Lust dazu oder sie fand es nicht so wichtig, weil man sich auch mit einem knitterigen Taschentuch gut die Nase putzen kann.

Ich selbst fand das auch nicht so wichtig. Trotzdem habe ich ein paar Mal versucht, unsere Taschentücher mit meinem Kinderbügeleisen zu bügeln. Das hat aber gar nicht wirklich geklappt. Obwohl es schon so ein Bügeleisen mit Strom wie das von meiner Mutter war, eben nur in kleiner, wurde es gar nicht richtig heiß  und die Taschentücher blieben einfach knitterig, egal wie lange du darauf rumgebügelt hast. Das war doch recht langweilig und ich habe das Bügeln aufgegeben. Irgendwann später habe ich dieses Kinderbügeleisen auf dem Flohmarkt verkauft. Heute habe ich zwar eins, das so groß ist und so heiß wird wie das von meiner Mutter, aber aus irgendeinem Grund macht mir auch damit das Bügeln keinen Spaß.

Wie dem auch sei, jedenfalls hatte ich nun ein blaues Taschentuch von meinem Vater in meiner blauen Tasche und würde jedem helfen können, der mich mit einer Schnoddernase um Hilfe bitten würde. Er musste zwar damit Vorlieb nehmen, dass es ein wenig knitterig war, aber zumindest roch es viel, viel besser als meine Tasche. Ach, übrigens finde ich es im Nachhinein ziemlich umsichtig von mir, dass ich überhaupt an ein Taschentuch gedacht habe. Ich selber habe nämlich draußen so gut wie nie eines benutzt.

Das war ja auch vollkommen unnötig, denn in Ammerswurth gab mehr als genug Blätter, die sich hervorragend zum Naseputzen eigneten. Wenn du die richtigen Blätter dafür kennst, hast du immer ein frisches Taschentuchblatt zur Hand und musst kein nasses, schmutziges Taschentuch mit dir herumtragen und es später auch nicht waschen oder eben wegwerfen, wenn du diese Papiertaschentücher benutzt.

Welche Blätter die richtigen sind, fragst du? Die von der Buche oder der Eiche sind es zum Beispiel nicht, denn sie sind viel zu klein. Die von dem Ahorn sind es auch nicht. Sie haben zwar schon die richtige Größe, sind aber viel zu glatt, um deine Nase ordentlich abzuwischen. Im Notfall gehen Ahornblätter aber zumindest ein bisschen. Richtig ungeeignet sind natürlich alle Blätter, die irgendwie rau und pieksig sind. Aber das versteht sich wohl von selbst. Du brauchst etwas großes, möglichst weiches. Ganz besonders tolle Draußen-Taschentücher sind zum Beispiel die Blätter vom Wollziest oder von der Kronenlichtnelke. Die haben so kleine Härchen, die sie  weich und flauschig  machen. Sie sehen nicht nur hübsch aus und fühlen sich gut auf der Haut an, sie machen auch deine Nase richtig schön sauber, glaub mir.

Aber wir waren ja gerade bei meiner Sheriffausrüstung. Also weiter mit der Geschichte! Jetzt musste ich noch schnell ins Wohnzimmer! Dort stand ein kleiner Tisch mit zwei Schubladen. Das war das Nähtischchen meiner Mutter, in dem du die tollsten Sachen finden konntest. Zum Beispiel ganz viele tolle Knöpfe! Zwei davon sahen aus wie Diamanten und glitzerten in der Sonne. Echte Diamanten waren es aber nicht, glaube ich,  wertvoll fand ich sie auf jeden Fall. Meine Mutter sicher auch, denn sie hat sie nie an ein Kleidungsstück angenäht, wenn irgendwo ein Knopf fehlte, ich denke aus Angst, sie könnten verloren gehen. Im Nähtischchen waren sie auf jeden Fall besser und sicherer aufbewahrt.

Also nahm ich die Diamantknöpfe diesem Tag natürlich auch nicht mit. Ich suchte mir zwei schwarze Knöpfe aus der Schublade heraus. Von denen hatte meine Mutter ganz viele, also war es sicher in Ordnung, sie im Notfall an jemanden zu verschenken, der einen Knopf von seiner Jacke oder seiner Hose verloren hatte. Dazu packte ich noch eine Rolle weißes Garn und eine ganz große Nadel in meine Tasche. Die großen fand ich persönlich ja viel praktischer als die  kleinen Nadeln, mit denen meine Mutter immer nähte. Bei den kleinen war es doch fast unmöglich, den Faden durch das winzige Nadelöhr zu bekommen. Das ging bei den großen viel leichter und schneller. Und als Sheriff musste ich ja schließlich schnell sein, um möglichst vielen Menschen  helfen zu können. Da konnte ich mich nicht stundenlang mit dem Einfädeln von Nähgarn aufhalten.

So langsam war meine kleine, blaue Tasche gut gefüllt und ich war auch wirklich schnell gewesen, denn ich hörte meine Mutter noch in der Küche hantieren, als ich durch den Flur zur Hintertür lief. Eine letzte Sache wollte ich noch einpacken, bevor ich meinen Dienst als Freund und Helfer aufnahm und die musste ich draußen im Stall suchen. Dort standen alle Geräte und Fahrzeuge, die mein Vater und seine Leute für ihre Arbeit auf den Baustellen und den Feldern brauchten.

Die Fahrzeuge wie der rote Trecker und der grüne Unimog waren nie abgeschlossen. Also konntest du jederzeit hineinklettern und zum Beispiel ein bisschen Treckerfahren spielen. Natürlich nur so auf der Stelle, obwohl ich jederzeit hätte versuchen können, in echt loszufahren. Es steckten nämlich auch sämtliche Schlüssel in den Zündschlössern. Das habe ich natürlich nie gemacht.

Zum Treckerfahrer-Spielen hatte ich an diesem Tag ohnehin keine Zeit. Ich wollte mir nur die Handschuhfächer angucken. Darin konntest du neben Handschuhen, Straßenkreide, Gummibändern und anderem nützlichen Kleinkram nämlich auch ganz oft Bonbons finden. Das waren immer die gleichen, in grünes Papier gewickelte, braune, ganz scharfe Bonbons. Heute weiß ich, dass es Eukalyptus-Bonbons waren, aber damals kannte ich so ein schwieriges Wort wahrscheinlich noch nicht. Ich nannte sie immer nur „scharfe, braune Bonbons“.

Meistens hatten sie da im Trecker oder im Unimog schon ziemlich lange herumgelegen, denn sie waren fast immer ganz klebrig. Kennst du so alte Bonbons? Die sind außenherum  schon ganz weich geworden und das ganze Weiche klebt dann am Bonbonpapier fest. So schlimm ist das aber nicht. Du kannst die weiche Masse auch gut vom Papier ablecken und den Bonbon trotzdem noch essen. Vielleicht werden deine Finger ein bisschen klebrig, aber die kann man ja auch ablecken.

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Auch heute gibt es diese braunen, scharfen Bonbons noch und ganz sicher werden sie genau so weich und klebrig wie früher, wenn du sie zu lange im Warmen liegen lässt.

Nach diesen Bonbons wollte ich jetzt suchen, denn etwas Essbares fehlte schließlich noch in meiner blauen Sherifftasche. Das musste ich ändern, wenn ich ein guter Freund und Helfer sein wollte. Das wäre ja sonst schön was geworden, wenn da plötzlich ein armer, hungriger Mensch vor mir gestanden hätte und ich nicht die kleinste Kleinigkeit zu essen dabei gehabt hätte. Zugegeben, richtig satt macht so ein altes Bonbon natürlich nicht, aber im Notfall ist es doch besser als gar nichts. Das wusste ich aus Erfahrung. Die alten Bonbons hatten mich schon oft gerettet, wenn ich bei einem anstrengenden Spiel im Stall furchtbar hungrig geworden war und keine Zeit hatte, ins Haus zu gehen und dort etwas zu essen. Ein kleines bisschen halfen sie auch immer gegen Durst. Zumindest kam es mir so vor.

An diesem Tag hatte ich bei meiner Bonbonsuche auf Anhieb Glück. Ich war in den grünen Unimog geklettert und ja, um dort hineinzukommen, musstest du wirklich klettern. Der war nämlich ganz schön groß und hoch, aber für die Bonbons oder ein Stück Kreide lohnte sich die Mühe. Und diesmal waren tatsächlich Bonbons da, sogar mehrere, vier oder fünf Stück, meine ich. Genau kann ich es nicht mehr sagen, es war nämlich mehr eine Art Bonbonklumpen, der an den Handschuhen und dem anderen Kleinkram in der Ablage klebte. Ich puhlte jedenfalls einen der Bonbons heraus und steckte ihn zu den anderen Sachen in meine blaue Tasche. Schnell noch die Finger abgeleckt und meine Vorbereitungen für den Nachmittag als Sheriff waren erfolgreich abgeschlossen. Wenn das nicht ein vielsprechender Start war!

Mit meiner perfekt vorbereiteten Ausrüstung in der Tasche verließ ich den Stall, lief einmal ums Haus und setzte mich auf meine Schaukel, die an unserem großen Kirschbaum hing. Dort wollte ich noch kurz warten, bis meine Mutter in der Küche fertig war und ins Bett gehen würde. Vorher würde sie sicher noch durch die Tür in den Garten schauen, um sicherzustellen, dass ich schön draußen spielte, wie sie es mir gesagt hatte. Die Schaukel war von der Tür aus gut zu sehen und zu schaukeln galt sicher als Draußen-Spielen. Und tatsächlich, wenig später winkte meine Mutter mir von der Tür aus zu. Nun konnte es losgehen. Sheriff Sünni, dein Freund und Helfer, war bereit, jedem zur Hilfe zu eilen, der Hilfe brauchen würde an diesem Sommertag in Ammerswurth.

Ich sprang von meiner Schaukel  und machte mich sofort auf den Weg zur Straße, damit mich niemand übersehen würde, der gerade Hilfe brauchte.

Ach, das ist es, was ich vorhin meinte: Nun bin ich erst so wenig mit der Geschichte vorangekommen und es ist schon wieder so spät geworden. Meine Tage sind tatsächlich viel kürzer als sie früher waren. Das bilde ich mir wirklich nicht ein. Aber was hilft es? Ich erzähle dann beim nächsten Mal weiter. Und ich glaube, dass wir dann tatsächlich zum Ende meines Tages als Sheriff kommen werden. So langsam wird es ja auch Zeit. Ich habe doch noch so viele andere Geschichten erlebt, die ich dir alle auch gerne erzählen möchte.

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Für die kleinen Schnoddernasen von heute gibt es etwas Besseres als Papiertaschentücher, z.B. diese niedlichen Kindertaschentücher aus fair gehandelter Bio-Baumwolle.

Hast du Lust weiter zu lesen? Hier geht es zum nächsten Teil der Sheriff-Geschichte:

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