Sheriff für einen Tag Teil 4
– Wie ich Jagd auf Banditen machte

Du hast die ersten Teile leider verpasst? Dann schau doch mal in unser Schreibstübchen. Hier findest du alle Teile dieses kleinen Abenteuers.

Titelbild Sheriff für einen Tag Teil 4

Absolut richtig, ein großes Sheriff-Ehrenwort ist so was Ähnliches wie ein Indianer-Ehrenwort. Beide darf man nicht brechen. Und da ich dir ja mein großes Sheriff-Ehrenwort darauf gegeben habe, dir bald  von meiner Jagd auf die Banditen zu erzählen, fange ich nun auch direkt und ohne Umschweife damit an.

Du erinnerst dich, es war alles gründlich vorbereitet. Ich war Sheriff, hatte meinen Sheriffstern an meiner Sheriffhose, mein kleines grünes Kinderrad stand parat für eventuelle Verfolgungsjagden und hatte ganz sicher keinen platten Reifen. Zu guter Letzt hatte ich dann endlich auch noch eine geeignete Pistole gefunden, um die Banditen so richtig zu erschrecken. Genau, das war das mit den „Stöckern“, die kennst du ja zum Glück inzwischen. Also auf zur Banditenjagd!

Da es ja mein erster Arbeitstag war, hatte ich noch nicht sonderlich viel Erfahrung mit dem Sheriff-Sein und dem Aufspüren von Banditen. Wie also beginnen? Ich dachte, es sei doch eine gute Idee, sich erst mal einen Überblick zu verschaffen. Von wo aus würde das wohl am besten gehen? Natürlich von meinem Baumhaus aus! Von dort oben konnte ich fast unendlich weit gucken. Also würde ich auch jeden herannahenden Banditen schon von weitem sehen.

Die Sonne stand inzwischen schon ziemlich hoch und wahrscheinlich war es nicht mehr lange hin, bis meine Mutter mich zum Mittagessen rufen würde. Ich hatte an diesem Morgen schon viel zu viel Zeit verloren und musste mich nun wirklich beeilen. Also steckte ich mir meine hölzerne Pistole in den Hosenbund und rannte so schnell ich konnte in den Garten vor unserem Haus, wo auch der Apfelbaum stand, in dem sich mein Baumhaus befand. Natürlich musste ich das Rennen einmal kurz unterbrechen, um über die Teerstraße mit den kleinen,  gemeinen spitzen Steinen zu kommen, ohne mir an den nackten Füßen weh zu tun, aber das weißt du ja eigentlich, auch ohne dass ich es extra erwähnen müsste.

Zum Baumhaus hinauf  führte eine Hühnerleiter mit acht Sprossen. Manche meine Freunde fanden es schwierig, sie nach oben zu klettern. Mir hingegen gelang es schnell und mühelos, aber ich hatte natürlich auch reichlich Übung darin. Schließlich war es ja mein Baumhaus. Und es war der perfekte Beobachtungsposten,  denn der Apfelbaum, der es trug, stand direkt am Gartenzaun, der unser Grundstück von der großen Hauptstraße und dem daneben verlaufenden Radweg trennte. Hinter dem Stamm des Apfelbaums konntest du dich prima verstecken, trotzdem die ganze Straße im Blick behalten und im Notfall auch ganz schnell am Radweg sein, um einen Banditen zu stellen. Links reichte mein Blick bis nach Meldorf, der zweitgrößten Stadt die ich kannte,  mit dem hohen Turm des Meldorfer Doms. Ich suchte die ganze Strecke mit den Augen ab, aber nichts und niemand war zu sehen. Also drehte ich den Kopf nach rechts, zu der Seite konnte ich ganz bis nach Elpersbüttel schauen.

Elpersbüttel war auch ein Dorf, genau wie Ammerswurth, nur viel, viel größer. Es hatte sogar eine kleine Grundschule, in der Tante Erika Lehrerin war. Tante Erika war nicht meine Tante, aber sie hieß trotzdem so. Das war damals übrigens bei vielen Erwachsenen der Fall, mit denen meine Eltern gut bekannt oder befreundet waren. Tante Erika arbeitete aber nicht nur in der Schule, nein, sie wohnte sogar in ihr. Ihre Tochter hatte es so gut! Ihr Kinderzimmer hatte nämlich eine Tür, die direkt in einen der Klassenräume führte. So konnte sie richtig toll Schule spielen, wann immer sie Lust dazu hatte. Seit sie aber eingeschult worden war, machte sie das gar nicht mehr so oft. Wahrscheinlich machte die echte Schule einfach noch mehr Spaß, als das Schulespielen. Ich war schon ein bisschen neidisch auf sie.

Außer Tante Erikas Schule gab es in Elpersbüttel auch noch zwei Geschäfte. Einen Schlachter, bei dem du immer ein Würstchen geschenkt bekamst, wenn du im Laden warst und einen Bäcker, der Bäcker Timm hieß. Dort kauften wir immer zwei Brote, ein helles und ein dunkles. Das helle hieß „Stuten“ und das dunkle „Schwarzbrot“.  Damals gab es noch nicht so viele verschiedene Brote und sie hatten auch keine so komplizierten Namen wie heute, wo sie in jedem Bäckerladen unterschiedlich heißen und du dich zwischen unzähligen Sorten wie Weltmeister-, Fitness-, Vitalbrot oder Dinkelwonne entscheiden musst. Und glaub mir, der Stuten und das Schwarzbrot, das Bäcker Timm in der Backstube direkt hinter dem kleinen Laden buk, waren das köstlichste Brot auf der Welt. Nie wieder in meinem Leben habe ich so ein gutes Brot gegessen. Meist war es noch warm, wenn meine Mutter es zu Hause in der Küche auspackte.

Mein Vater und ich lauerten dann meist schon darauf, ein Stück von dem frischen Brot zu bekommen. Ich mochte am allerliebsten den Knust von dem warmen Schwarzbrot mit ein bisschen Butter darauf. Was ein Knust ist? Na, das erste Stück, das du von einem Brot abschneidest. Das sieht doch ganz anders aus als eine normale Brotscheibe und heißt deshalb natürlich auch anders. Der Knust von einem ganz frischen Schwarzbrot ist auf der einen Seite ganz knusprig und auf der anderen ganz weich und saftig. Und wenn dann die Butter auf der weichen Seite des warmen Knusts schmilzt, biegt er sich nicht so durch wie es bei jedem anderen Stück des gleichen Brotes wäre. Ich sage dir, es gibt nichts Besseres.

Mein Vater mochte allerdings am Liebsten seine Doppelschnitte.  Dazu machte er sich immer eine Scheibe Stuten mit Butter und Erdbeermarmelade zurecht  und eine Scheibe Schwarzbrot mit Butter und Käse. Anschließend legte er beide aufeinander und biss sofort ein großes Stück seiner Doppelschnitte ab. Mir kam die Kombination aus Käse und Marmelade zwar immer etwas merkwürdig vor, aber bei meinem Vater brauchte einen so etwas nicht weiter zu wundern. Er hatte einfach seinen ganz eigenen Geschmack, schließlich streute er sich auch immer mehrere Löffel Zucker über seinen Grünkohl und sogar über sein Schwarzsauer und versicherte mir, so würde ihm das einfach am besten schmecken.

Es war eigentlich ganz praktisch, dass unsere Vorlieben ein bisschen unterschiedlich waren, wenn um das perfekte Brot ging, denn so mussten wir uns schließlich nicht um den Knust streiten. Das einzig Schwierige war, meine Mutter davon zu überzeugen, überhaupt etwas von dem frischen Brot herauszurücken. „Von warmem Brot bekommt ihr Bauchschmerzen!“, drohte sie immer. Am Ende gab sie dann aber doch nach und wir bekamen unseren Knust und unsere Doppelschnitte und zumindest ich für meinen Teil habe nicht ein einziges Mal Bauchschmerzen davon bekommen.

Was das mit den Banditen zu tun hat, fragst du? Ja, du hast ja Recht, nicht mehr, als dass ich damals eben in die Richtung schaute, aus der unser Brot kam. Ich komme auch sofort zur Banditenjagd zurück, aber eine Sache über Timms Laden muss ich dir vorher doch noch ganz kurz erzählen.  Soviel Zeit muss sein. Außer dem besten Brot der Welt gab es dort nämlich noch etwas anderes. Während Bäcker Timm hinten seine Brote buk, stand seine Frau, die erstaunlicherweise genau wie er „Timm“ hieß, vorne im Laden am Tresen. Hinter ihr an der Wand hingen viele Regale mit den unterschiedlichsten Waren, die du heute in einem Bäckerladen sicher nicht unbedingt erwarten würdest, Dosen mit Erbsen und Wurzeln, zum Beispiel, oder auch so was wie Bleistifte und Radiergummis. Viel interessanter aber ist, was Frau Timm vor sich hatte. Dort auf der Ladentheke standen nämlich viele große Gläser, alle bis zum Rand gefüllt, mit bunten Süßigkeiten.

Falls du damals das Glück hattest, dass dir jemand ein 50-Pfennig-Stück schenkte,- Was das ist, fragst du? Ein 50-Pfennig-Stück war eine kleine, hübsche silberne Münze, die damals ausgesprochen wertvoll war, zumindest für Kinder. Manchmal bekamst du von Onkeln, Tanten oder anderen netten Erwachsenen so eine geschenkt. Damit konntest du zu Frau Timm an den Tresen gehen und sagen: „Eine Tüte für 50 Pfennig, bitte.“  Wenn du das gesagt hattest, durftest du dir im Tausch gegen die Münze Süßigkeiten aus ihren Gläsern aussuchen. Das war natürlich ein tolles Tauschgeschäft, aber es war auch sehr anstrengend, für beide Seiten, will ich meinen, und es konnte wirklich viel Zeit in Anspruch nehme, bis man sich schließlich einig war.  Deshalb musste man das Aussuchen der Süßigkeiten auch immer unterbrechen, wenn ein anderer Kunde in den Laden kam und z.B. eins von Bäcker Timms Broten kaufen wollte. Das war keine so schwierige Sache und ging wesentlich schneller als das mit der Tüte für 50 Pfennig.

Erst wenn Frau Timm und ich wieder alleine waren, konnten wir beide uns wieder in Ruhe auf die Gläser und die Tüte konzentrieren. Was daran denn so kompliziert gewesen ist, möchtest du wissen? Das kann ich dir gern erklären. Zunächst einmal waren es wirklich viele Gläser und damit auch sehr viele verschiedene Süßigkeiten, zwischen denen du dich entscheiden solltest. Du musstest du dir ja alle genau anschauen und überlegen, welche davon wohl am besten schmecken könnten. Das allein dauerte natürlich schon eine gute Weile und manchmal sah Frau Timm tatsächlich bereits zu diesem Zeitpunkt etwas ungeduldig aus, wenn sie da so mit der kleinen Papiertüte in der Hand hinter dem Tresen stand und wartete, bis zumindest einige ihrer Gläser es in deine engere Auswahl geschafft hatten. Und der richtig langwierige  Teil stand  ja erst noch an, die komplizierten Tauschverhandlungen.

Dass die so schwierig waren, lag aber wirklich mehr an Frau Timm als an mir. Ich hatte da ganz klare Vorstellungen. Für mein wertvolles 50-Pfennig-Stück wollte ich natürlich eine möglichst volle Tüte mit vielen von den verschiedenen Süßigkeiten  bekommen. Hätte sie nun einfach gesagt: „Ich würde deine Münze  gegen acht Sachen aus den Gläsern tauschen.“, wäre die Sache ja leicht gewesen. Dann hätte ich vielleicht gesagt: „Ich tausche sie aber nur gegen zehn.“ Ja, soweit und sogar noch weiter konnte ich damals auch schon zählen. Irgendwo wären wir uns da sicher schnell einig geworden. Jedenfalls klappte das Tauschen im Kindergarten so immer recht zügig: „Drei von meinen kleinen Murmel gegen eine von deinen großen?“, „Nein, vier!“, „Gut, abgemacht!“ Zack, schon war das Geschäft perfekt. Aber bei Frau Timm war das ganz anders. Sie hatte nämlich bei jeder einzelnen Sorte ihrer Süßigkeiten eine unterschiedliche Vorstellung davon, wie wertvoll sie waren und wie viele davon sie für die 50 Pfennig hergeben wollte.

Die Lollis waren ihr die Liebsten, von denen wollte sie nie viele tauschen. Das wusste ich zum Glück schon und ließ sie von vornherein links liegen. Mit Lollis zu einer Einigung zu gelangen, war einfach aussichtslos.  Wenn du nämlich schon zwei davon in deiner Tüte hattest und noch einen dritten dazu wolltest, dann war Frau Timm das zu viel.  Dann war sie höchstens dazu bereit, dir noch eine Lakritzschnecke oder zwei Salzheringe dazuzugeben. Das wäre für dich selbstverständlich ein schlechter Tausch gewesen. Ein 50-Pfennig-Stück gegen nur drei Sachen? Nein, so kam das natürlich überhaupt nicht in Frage. In so einem Fall musste Frau Timm die Lollis wieder aus der Tüte nehmen, sie in ihre Gläser zurücklegen und wir versuchten es als nächstes mit etwas anderem, den kleinen Rumkugeln, zum Beispiel oder den Fruchtgummis.

Mit der Zeit hatten wir beide gelernt, dass das mit dem ständigen Ein- und Auspacken der Süßigkeiten recht lange dauern konnte. So probierten wir nach und nach unterschiedliche Strategien aus, um schneller ans Ziel zu kommen. Manchmal fragte ich gleich zu Beginn der Verhandlungen ihre Vorstellungen zu den Süßigkeiten ab, die ich wirklich unbedingt haben wollte:  „Wie viele von denen? Und wie viele von denen? Und wie viele bekomme ich noch dazu, wenn ich einen von denen und dann zwei davon nehme?“ Ab und an bekamen wir das hin. Manchmal versuchte sie hingegen, mir bestimmte Süßigkeitenkombinationen vorzuschlagen, von denen sie meinte, dass sie mich vielleicht zufrieden stellen würden. Oder sie zählte rückwärts: „Jetzt noch zwei davon oder vier von denen.“ Das ein oder andere Mal kam Frau Timm allerdings selbst durcheinander mit ihrer Rechnung, vor allem wenn sie zwischendurch noch ein Brot an jemand anders verkauft hatte,  und sie musste die ganze Tüte wieder auspacken, sich alle Teile nochmal genau anschauen und überlegen, ob der Tausch für sie so in Ordnung war oder nicht. Aber, egal wie lange es auch dauerte, die Mühe lohnte sich und wir wurden schließlich einig. Am Ende waren Frau Timm und ich immer beide glücklich und zufrieden, wenn ich mit meiner Tüte strahlend den Laden verließ und sie das hübsche 50-Pfennig-Stück behalten durfte, da bin ich mir sicher.

Ja, so war das damals, aber das nur ganz kurz am Rande, wir sind ja schließlich bei meiner Banditenjagd. Ich blickte  also von meinem Beobachtungsposten aus Richtung Elpersbüttel und wartete darauf, dass ein Bandit auftauchen würde. Schier endlose Minuten vergingen, ohne dass etwas geschah. Doch dann, plötzlich, nahm ich eine Bewegung auf dem Radfahrweg wahr. Das war in etwa auf Höhe des Schlachters, wohl einen Kilometer entfernt. Noch konnte ich nichts Genaues erkennen, aber eindeutig bewegte sich etwas oder jemand in meine Richtung.  Es kam schnell näher und ich konnte zunächst nur erahnen, dass es sich um eine Person auf einem Fahrrad handelte.

Gut, das war noch nicht direkt verdächtig, aber auf einmal begann mein Herz wie wild zu pochen. Die Person auf dem Fahrrad hatte doch eindeutig ein Taschentuch vor ihr Gesicht gebunden! Das konnte ja nur ein Bandit sein! Zugegeben, dass die Banditen Fahrrad fuhren, hatte nicht erwartet. Aber wenn Polizisten und Sheriffs Rad fahren, warum dann nicht auch Banditen? Vielleicht hatten sie ja inzwischen auch spitz bekommen, dass man sich mit einem großen Pferd nicht so gut verstecken kann, wie mit einem Rad – eine Erkenntnis, die mir  schon vor Beginn meines ersten Arbeitstages als Sheriff gekommen war, wie du ja weißt. Ein Bandit! Und schon in wenigen Augenblicken würde er Ammerswurth erreicht haben. Zeit für meinen ersten Einsatz als Sheriff!

Ich behielt den näherkommenden Banditen ganz genau im Auge und ging dabei in Gedanken schnell noch einmal den Plan für mein weiteres Vorgehen durch. Als erstes musste ich mit meiner Pistole ganz laut in die Luft schießen. Ich streckte sofort die rechte Hand nach hinten, zog meine Holzpistole aus dem Bund meiner Sheriffhose und flüsterte probehalber schon mal ein ganz leises „Peng!“ Gleich würde das natürlich um ein Vielfaches lauter werden, wenn ich dann richtig schoss, aber der Bandit sollte vorher erst mal in meine Reichweite kommen und nicht schon vorgewarnt werden und mir am Ende entwischen.

Also ruhig verhalten und schießen, wenn er sich auf dem Radweg direkt vor meinem Baumhaus und mir befand. Dann würde er furchtbar erschrecken, stehenbleiben und die Hände hochnehmen. Ich würde dann „Keine Bewegung!“ rufen und zur Bekräftigung meines Befehls vielleicht noch einmal laut in die Luft schießen. Bis hierher stand der Plan fest. Aber siedend heiß fiel mir auf einmal ein, dass ich noch gar nicht weiter gedachte hatte. Als nächstes musste ich den gefährlichen Banditen ja festnehmen. Hätte ich dafür vielleicht an Handschellen denken sollen? Die gab es aber bei uns im Haus meines Wissens gar nicht und ich kannte auch niemanden, der mir welche hätte leihen können. Aber einen Strick zum Fesseln hätte ich doch mitnehmen können. Mein Vater hatte viele verschiedene Stricke im Stall, die ich mir manchmal auslieh, um damit zu spielen. Um jetzt noch zurückzulaufen und einen zu holen, war es aber viel zu spät. Der Bandit würde jeden Moment da sein. So musste ich einfach darauf vertrauen, dass er mir gehorchen würde, sobald er sah, dass ein echter Sheriff, mit einem echten Sheriffstern und einer echten Pistole vor ihm stand. Das würde er dann schon, da war ich mir ziemlich sicher. Und falls nicht und er versuchen sollte zu fliehen, konnte ich ja immer noch einen Strick mitnehmen, wenn ich sowieso zum Stall musste, um mein kleines, grünes Fahrrad für die Verfolgung zu holen. Soweit so gut.

Blieb nur noch eins, die Frage, wo ich den Banditen eigentlich einsperren wollte. Jetzt musste ich wirklich blitzschnell denken, denn der Bandit war inzwischen fast schon auf meiner Höhe. Der Keller fiel mir wieder ein. Nein, das war viel zu gefährlich für meine Mutter, die von dort immer Vorräte holte. Sie durfte dort unten nicht allein, unbewaffnet und ohne ein Sheriff zu sein  auf den Banditen treffen. Es musste etwas Besseres geben. „Denk schneller!“, sagte ich leise zu mir. Nur noch Sekunden, bis ich handeln musste! Und blitzartig kam mir der richtige Einfall: das alte Plumpsklo. Das war noch aus der Zeit, als mein Vater ein Kind gewesen war. Es befand sich draußen, versteckt  hinter der alten Mühle und war zwar etwas baufällig, aber die Mauern standen noch und es gab eine uralte, morsche Holztür, um es zu verschließen. Das war doch die perfekte Gefängniszelle. Warum hatte ich nicht gleich daran gedacht? Diese Frage konnte ich mir nicht mehr beantworten. Der Bandit war da! Ich feuerte den lautesten Schuss meines ganzen bisherigen Lebens ab und sprang siegesgewiss von ganz oben aus dem Baumhaus herunter auf den Rasen: „Ha, hab ich dich!“

Und dann? Ja, und dann war der Moment gekommen, von dem an irgendwie alles schief ging. Es war sozusagen der Anfang vom Ende meiner kurzen Karriere. Und peinlich wurde es auch für mich. Ehrlich gesagt, ist es mir bis heute noch ein bisschen peinlich, wenn ich so darüber nachdenke. Das muss ich mir jetzt erst einmal in Ruhe überlegen, wie ich ab hier am besten weitererzähle.

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