Der Krokus – Frühblüher für Insekten

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Der Krokus - Frühblüher für Insekten

Wunderschön ist er, der Krokus oder vielmehr sind sie, die vielen verschiedenen Krokusse in fast allen erdenklichen Formen und Farben! Wer freut sich nach der dunklen, kalten Jahreszeit nicht über die ersten Blüten? Der Krokus ist aber nicht nur eine der ersten Zierpflanzen, die im Jahr in unseren Gärten blühen, sondern auch einer der wichtigsten Frühblüher für Insekten. Besonders die Hummelköniginnen und Honigbienen, die schon im Vorfrühling fliegen, sind darauf angewiesen nach dem langen Winter schnell ausreichend Nahrung zu finden.

Der Krokus hält davon eine ganze Menge für die hungrigen Insekten parat und sollte daher in keinem Garten fehlen. Der Wildkrokus (auch botanischer Krokus genannt), von dem es über 100 Arten gibt, hat beim Nektar- und Pollenwert die Nase vorn und breitet sich zudem sehr schnell aus. Lässt du ihn in deinem Garten verwildern, wirst du schon den Krokus schon nach wenigen Jahren überall finden. An manchen Stellen bildet er wahre Blütenmeere aus. Wirf einen Blick in unseren blühenden Garten im Februar! Wir zeigen dir einige unserer Krokusse und ihre Besucher. Vielleicht  bekommst du ja Lust, den Krokus auch in deinen Garten  zu holen, als Augenweide für dich und als Frühblüher für Insekten.

Die Blühte des Krokus im Frühjahr. Der Frühling ist da.

Krokus: Blütenpracht von Februar bis April

Wenn Mitte/ Ende Februar einmal die Sonne hervorkommt, öffnen die Krokusse ihre Blüten. Ganz plötzlich sind die Farben da und machen uns das Wintergrau fast vergessen. Auch wenn es bis zum Frühling noch eine ganze Weile hin ist, ein bisschen Vorfrühlingsgefühl kommt doch auf, wenn die Krokusse ihre Blütenpracht entfalten und den Garten in bunte Farben tauchen. Wildkrokusse gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben von weiß, über zartes rosa, lila und blau, bis hin zu intensiven Gelb- und Purpurtönen.

Verschwindet die Sonne wieder hinter den Wolken oder bringt das Wetter noch einmal Schnee und Eis mit, schließt der Krokus seine zarten Blütenblätter und schützt sich vor der Kälte. Am prachtvollsten ist die Krokusblüte meist im März, sie kann aber bis in den April hinein andauern.

Die Krokusblühte beginnt. Der Krokus als insektenfreundliche Pflanze

Wenn wir mal ganz genau hinschauen, erkennen wir, dass der Krokus nicht nur schön für’s Auge ist. Jede Blüte ist ein reich gedeckter Tisch für die Insekten. Nektar und der deutlich sichtbare Pollen stehen bereit für die ersten Besucher des Jahres.

Der Krokus öffnet seine Blühte im Sonnenschein
Krokus mit Pollen

Der Krokus für Insekten

Schauen wir uns einmal ein bisschen genauer an, welche Insekten sich an den Frühblühern im Garten bedienen. Diejenigen, die als Larven überwintern, schlüpfen meist erst später im Jahr, wenn die Temperaturen höher und das Nahrungsangebot deutlich größer ist als im Vorfrühling. Es gibt aber auch einige Insekten, die als ausgewachsene Tiere überwintern und die schon bei sehr niedrigen Temperaturen ausfliegen und auf Nahrungssuche gehen müssen.

Die Hummel

Sehr wahrscheinlich werden die  Hummeln die ersten Insekten sein, die sich an den geöffneten Blüten des Krokus‘ einfinden. Hummeln gehören zu den staatenbildenden Wildbienen. Weltweit gibt es etwa 250 verschiedene Hummelarten. In unseren Breiten sind vor allem die sechs Arten Erdhummel, Baumhummel, Gartenhummel, Ackerhummel, Wiesenhummel und Steinhummel anzutreffen. Diese kannst du übrigens du übrigens anhand der Farben ihres Hinterleibs, ihrer Brust und der Anzahl an Streifen sehr leicht unterscheiden.

Hier findest du zum Beispiel eine bebilderte Übersicht zur Bestimmung der Hummeln:

Hummel auf einem Krokus beim Pollensammeln

Aber warum wird es wohl grad die Hummel sein, die als erste unsere Krokusse besucht? Um das zu beantworten, muss man ein kleines bisschen über das Leben der Hummeln wissen. Ich versuche mich kurz zu fassen, so gut ich kann. Es soll heute ja in erster Linie um den Krokus gehen.

Wir stehen also jetzt im Februar vor unserem Meer aus Krokusblüten und denken zurück an den Herbst, als wir zuletzt Hummeln im Garten gesehen haben. Wie ist es ihnen seither ergangen? So wie naturgemäß in jedem Herbst. Das ganze Hummelvolk ist gestorben. Die einzigen Überlebenden sind die bereits befruchteten Hummelköniginnen. Vielleicht noch die alte Hummelkönigin, die den Staat des letzten Jahres gegründet hat, und die Jungköniginnen, die über den Sommer von den Arbeiterinnen aufgezogen wurden.

Die Hummelköniginnen haben sich mit einem ordentlichen Nektarvorrat im Honigmagen einen sicheren Überwinterungsplatz gesucht. Das kann ein altes Mauseloch, ein Maulwurfsgang, aber auch mal ein Laub- oder Holzhaufen sein. Hauptsache frostgeschützt und nicht zu sonnig gelegen, damit die Hummeln im Winter nicht vorzeitig durch eine zu hohe Temperatur geweckt werden. Dort verbringt jede Hummelkönigin allein den Winter. Dann im Vorfrühling erwacht sie und fliegt schon bei sehr niedrigen Temperaturen aus, um Nahrung zu finden.

Hummel sammelt Nektar und Pollen in einem Krokus

Findet die Hummel nicht schnell genug ausreichend Nahrung, kann es passieren, dass sie zu geschwächt ist, um weiterzufliegen. Vielleicht hast du auch schon mal eine entkräftete Hummel auf dem Weg oder dem Rasen sitzen sehen. Ohne Hilfe wird sie sterben und damit kann auch kein neuer Hummelstaat entstehen. Mit ein bisschen in Wasser aufgelöstem Zucker kannst du ihr das Leben retten und damit auch den ganzen zukünftigen Staat, der je nach Hummelwart 80 bis 600 Tiere umfassen kann. Ganz wichtig: KEINEN Honig anbieten, den vertragen die Hummeln nicht und können sich zudem noch mit Krankheiten infizieren.

Sie hat es schwer die kleine Königin, sie muss nun selbst satt werden und braucht dringend Nektar und den eiweißreichen Blütenpollen, um ihre Eierstöcke zu entwickeln. Sie muss einen geeigneten Platz zur Gründung ihres Volkes finden, den Nestbau beginnen und ihre ersten Eier legen. Ist das vollbracht, muss sie die Larven mit Pollen versorgen und selbst bei Kräften bleiben, bis nach einigen Wochen die ersten geschlüpften Arbeiterinnen den Nestbau und die Versorgung des Nachwuchses übernehmen können.

Hummel auf einem Lärchensporn

Die wenigsten Hummelköniginnen schaffen das. Ohnehin kommt im Schnitt nur eine von zehn überhaupt über den Winter. Und auch im Vorfrühling lauern so manche Gefahren. Der Nahrungsmangel ist eine davon. Und dagegen können wir mit unseren Gärten wirklich viel tun. Zum Beispiel, indem wir reichlich Krokusse in unserem Garten waschen lassen. Der Krokus hat einen hohen Nektarwert (3 von 4) und einen mittleren Pollenwert (2) und blüht eben genau dann, wenn die Hummel so dringend Kraft braucht. Je nach Art besucht eine Hummel 4000 Blüten am Tag. Kurz nach dem Krokus geht auch der Lerchensporn in Blüte, den du oben im Bild siehst – ebenfalls ein nützlicher Frühblüher für Insekten.

Wenn die Hummelkönigin in deinem Garten ausreichend insektenfreundliche Pflanzen findet, es Möglichkeiten zum Nestbau gibt und sie ihren neuen Staat gründen kann, werden es dir ihre fleißigen Arbeiterinnen später danken. Hummeln sind großartige Bestäuberinsekten. In ihrem dichten Pelz fangen sich mehr Pollen als an einer Honigbiene und die Hummeln werden fleißig bis zum Herbst deine Obstbäume, Blumen und Gemüsepflanzen bestäuben.

So gesehen, ist der Krokus (wie auch alle anderen insektenfreundlichen Pflanzen) auch für dich nicht nur etwas für’s Auge sondern auch noch nützlich für dein Obst und Gemüse.

Setz dich unbedingt im an einem sonnigen (Vor-)Frühlingstag mal eine Weile ganz still vor deine Krokusse, beobachte das Treiben und hör den Insekten zu. Unter der Last einer Hummelkönigin biegt sich da so manche Blüte bis auf den Boden. Achte mal auf das laute Brummen, das entsteht, wenn sie ihre Brustmuskulatur zum Zittern bringt, um den Pollen abzuschütteln! Bei den Frühblühern ist richtig was los!   

Verschiedene Krokusse im Frühjahr

Welche Insekten fliegen noch vor dem Frühling aus?

Welche Insekten wirst du außer den Hummeln noch auf deinen Krokussen beobachten können? Auch wenn die meisten Wildbienen als Puppe überwintern, gibt es doch einige wenige Arten, die den Winter als erwachsene Tiere verbringen. Ein solches Beispiel ist die Blauschwarze Holzbiene. Anders als bei der Hummel überwintern bei diesen Insekten sowohl weibliche als auch männliche Tiere.

Die Holzbienen haben ihr Winterquartier vorwiegend in Baumhöhlen, Totholzstämmen oder Totholzhaufen. Andere Wildbienen überwintern in markhaltigen Stängeln verschiedener Pflanzen wie z.B. der Brombeere. Um den Wildbienen solche Überwinterungsmöglichkeiten zu geben, ist es wichtig, auch mal ein paar abgeblühte oder abgestorbene Pflanzen stehenzulassen und Totholz in seinen Garten zu integrieren. 

Die Blauschwarzen Holzbienen kommen schon sehr zeitig im Jahr aus  ihren Winterquartieren, um sich zu paaren. In milden Wintern können sie sogar schon im Januar beobachtet werden.

Je höher die Temperaturen im Vorfrühling klettern, desto mehr Insekten werden ihre ersten Ausflüge unternehmen. Wenn es Richtung zweistelliger Grade geht, wirst du auch die ersten Honigbienen an deinen Krokussen beobachten können. Dick bepackt mit „Pumphosen“ aus Pollen!

Das waren nur ein paar Beispiele von größeren und leicht zu bestimmenden Insekten, die schon im Vorfrühling unterwegs sind. Beobachte deine Frühblüher mal genau und schau, wen die Krokusblüte noch so alles anlockt!

Verschiedene Krokusse blühen im Sonnenlicht

Krokusse setzen – Im Herbst ans Frühjahr denken

Meist werden Krokusse im Herbst gesetzt. Aber wenn du Zwiebeln zur Verfügung hast, kannst du sie das ganze Jahr über einpflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist. Die kleinen Krokuszwiebeln kannst du überall im Garten oder auch auf dem Balkon in die Erde bringen. Sie haben keine besonderen Ansprüche an den Standort. Ein wenig Platz, ein bisschen Feuchtigkeit und genug Licht reichen aus, damit sie schon im nächsten Frühjahr in Blüte gehen. Die Zwiebeln sollten etwa 5 bis 10 cm tief in die Erde gesteckt werden. Am wirkungsvollsten ist es, wenn du die Krokusse nicht einzeln sondern in kleinen Grüppchen (Tuffs) setzt.

Krokus bei Sonnenschein im Frühjahr

Wenn du die Krokusse gern in deinen Rasen setzen möchtest, ist das gar kein Problem. Nur eine Sache gibt es dabei zu bedenken: Das erste Rasenmähen muss warten bis das Grün der Krokusse sich zurückgezogen hat. Nur dann hat die Zwiebel genug  Kraft gesammelt, sich zu teilen und im nächsten Jahr (verdoppelt) wieder auszutreiben. Auch die Versamung der Krokusse ist erst abgeschlossen, wenn das Grün komplett verwelkt ist. Wenn du es aushältst, deinen Rasenmäher nicht zu früh aus der Winterruhe zu holen, steht einem blühenden Krokus-Rasen nichts im Weg. Und wenn nicht zu viele Wühlmäuse unterwegs sind, die sich die Zwiebelchen stibitzen, werden es in jedem Frühling mehr und mehr Krokusblüten werden.

Eine schöne Frühlingszeit mit Summen und Brummen!

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Leg los mit den Frühblühern für Insekten! Eine bunte Mischung botanischer Krokusse. Einfach im Herbst in die Erde stecken und dich auf die Blüten und ihre Besucher im nächsten Frühjahr freuen!

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10 insektenfreundliche Pflanzen – Was blüht im März

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10 insektenfreundliche Pflanzen
-Was blüht im März-

Im März, wenn der Frühling langsam Einzug hält, sehnt sich nicht nur das Auge des Gärtners nach den ersten Farben, die das triste Grau der Wintermonate ablösen. An den sonnigen Tagen sind auch schon Insekten unterwegs, die ersten Bienen summen, die Hummelköniginnen kommen aus ihrem Winterquartier, um einen neuen Staat zu gründen und auch die Zitronenfalter schwirren bereits durch den Garten. Nun wird es Zeit, dass das durchgängige Trachtband Fahrt aufnimmt. Es braucht Blüten im März und zwar insektenfreundliche Pflanzen, die den überlebenswichtigen Nektar und Pollen enthalten.

Hummel auf einem blühenden Lerchensporn, insektenfreundliche Pflanzen

Aber welche Pflanzen, die bereits so zeitig im Frühjahr blühen, sind denn wirklich insektenfreundlich? Die beim Menschen so beliebte Forsythie ist es nicht. Ihre gelbe Farbe lockt zwar Insekten an, bietet ihnen aber keine Nahrung. Sie ist eine regelrechte Mogelpackung. Die Narzisse ist es auch nicht oder zumindest nicht wirklich. Wenn sie überhaupt Nektar und Pollen enthält, ist er für die hungrigen Insekten nur schwer, bis gar nicht erreichbar.

Wir haben für dich 10 insektenfreundliche Pflanzen zusammengestellt, die in unserem Garten bereits im März blühen und fast ausschließlich als heimisch gelten. Natürlich gibt es noch weitaus mehr tolle und nützliche Frühblüher und auch bei uns ist immer noch viel Luft nach oben. Aber schau mal, ob du unsere 10 Blüten im März erkennst! Die Auflösung findest du am Ende des Beitrags.

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Blüten im März – Nummer 1

Fangen wir mit einem der bekanntesten Frühblüher an. Wer kennt sie nicht, diese Blümchen, die meist die frühesten der frühen sind? Übrigens ein Amaryllisgewächs. Je nach Wetter und Standort blühen sie bereits im Januar und dann bis in den April hinein. Etwa 20 Arten gelten bei uns als heimisch. Für die Insekten haben sie trotz ihrer kleinen Blüten schon einiges zu bieten. Sowohl der Pollen-, als auch der Nektarwert liegt bei 2, was dem Mittel des Möglichen entspricht. Dennoch wird die Bedeutung dieser insektenfreundlichen Pflanze für Wildbienen als 2 eingestuft, was in diesem Fall „sehr wichtig“ bedeutet.

Schneeglöckchen die ersten insektenfreundlichen Pflanzen, die blühen

Lässt du diese Pflanzen stehen, bis die Blätter richtig gelb sind und sich Samenkapseln ausgebildet haben, wird sie sich in deinem Garten nicht nur durch Zwiebelteilung vermehren. Wenn sie sich versamen darf, kannst du dich im nächsten Jahr über umso mehr der kleinen weißen Blüten freuen.

Schneeglöckchen (Galanthus)

Blüten im März – Nummer 2

Richtig schwierig wird es jetzt sicher auch noch nicht. Die Zwiebelchen dieses Schwertliliengewächses strecken auch schon lang vor dem Frühling ihre Hälse dem Licht entgegen und blühen vielleicht sogar schon ab Anfang Februar. Inzwischen gibt es weit über 200 Arten bei uns. Die insektenfreundlichsten unter ihnen sind aber die ganz einfachen, ungefüllten unter ihnen. Sie weisen einen Nektarwert von 3 („gut“) und einen Pollenwert von 2 („mittel“) auf.  Sobald die Sonne nur ein wenig hervorkommt, öffnen sie ihre zarten Blüten, in denen im Handumdrehen Bienen mit dicken, gelben „Pumphosen“ sitzen werden, um den eiweißreichen Pollen abzutransportieren.

lila Krokusse bühen im März

Biegt sich eine der filigranen Blüten fast bis zum Boden, so sitzt sicher eine Hummelkönigin darin. Wenn sie genug Nahrung findet, wird  sie ganz allein einen neuen Hummelstaat begründen. Diese Pflanze eignet sich im Garten gut zum Verwildern. Darf sie nach der Blüte lang genug stehen bleiben, versamt sie sich zuverlässig und bildet nach wenigen Jahren dichte Teppiche, die im März eine wahre Augenweide sind. Also ist dieser Frühblüher nicht nur insektenfreundlich, sondern wunderschön obendrein. Das Summ- und Brummkonzert gibt es gratis dazu.

Krokus (Crocus vernus)

Blüten im März – Nummer 3

Nun wird es vielleicht ein bisschen kniffliger, es sei denn, du gehörst zu den Gärtnern, die ständig über dieses ausbreitungsfreudige Kreuzblütengewächs jammern und das Internet befragen, wie es denn nur loszuwerden sei. Unsere Antwort wäre schlicht und einfach „aufessen“. Die zarten grünen Blattrosetten kannst du das ganze Jahr ernten und sie schmecken exakt wie die Gartenkresse, die viele im Winter auf der Fensterbank kultivieren. Sicher wächst es auch irgendwo in deinem Garten. Dann solltest du unbedingt mal ein Blättchen probieren und dich selbst von dem tollen Geschmack überzeugen, bevor du zur Hacke greifst.

Schaumkraut, insektenfreundliche Pflanze auch für Schmetterlinge

Aber diese Pflanze ist nicht nur ein schmackhaftes Wildkraut, sondern obendrein insektenfreundlich. Zeitig im Frühjahr zeigt sie ihre kleinen, weißen Blüten. (Nektar- und Pollenwert 1 – „gering“) Der Aurorafalter ist besonders auf sie angewiesen. Die verschiedenen Arten von Schaumkraut sowie die später blühende Knoblauchrauke sind seine bevorzugten Pflanzen zur Eiablage und das Futter für die später schlüpfenden Raupen. In unserem Garten findet sich der Aurorafalter allerdings auch auf dem Lauch-Scheibenschötchen im Kräuterbeet ein, das den anderen kresse- und knoblauchähnlichen Pflanzen in nichts nachzustehen scheint. Auch die Wiesenschaumzikade findet sich auf unserer Märzblüte Nummer 3 häufig ein.

Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)

Blüten im März – Nummer 4

Unsere Nummer 4 der insektenfreundlichen Pflanzen, die bereits ab Februar oder März blühen, ist ein heimisches Raublattgewächs. Egal, ob in der Variante mit hellgrünen oder gepunkteten Blättern, der Pollen- und Nektarwert liegt jeweils bei 2 („mittel“). Die kleinen rosa- bis lilafarbenen Blüten werden sowohl für Wildbienen als auch für Schmetterlinge als „wichtig“ (1) eingestuft.

Lungenkraut, diese Pflanze blüht am März

Diese Staude ist von alters her als Heilpflanze bekannt und auch heute noch in vielen Husten- und Bronchialtees enthalten. Sie gedeiht gut im Schatten und kann in deinem Garten auch dort ein Plätzchen finden, wo für viele andere Pflanzen sich weniger wohlfühlen würden. Besonders mit der Unterart mit den gefleckten Flecken kannst du so in Schattenbereichen schöne Akzente setzen. Wir meinen, ein weiteres Plus für unsere Märzblüte Nummer 4.

Lungenkraut (Pulmonia sp.)/ Geflecktes Lungenkraut (Pulmonia officinalis)

Blüten im März – Nummer 5

Klein und unscheinbar kommt unsere Nummer 5 daher. Die inneren Werte dieses nur wenige Zentimeter hohen Pflänzchens scheinen aber zu stimmen. So wird der Pollen- und Nektarwert mancherorts mit jeweils 3 („gut“) angegeben, wobei wir an anderer Stelle auch Angaben von jeweils 2 gefunden haben. Wie dem auch sei – diese insektenfreundliche Pflanze blüht vom März bis in den Herbst hinein  und wird unter anderem von der Schuppen-Pelzbiene, der Gemeinen Pelzbiene und auch von Hummeln gut besucht.

Lungenkraut mit Pollen und Nektar ist eine insektenfreundliche Pflanze

Meist findet sie sich von allein im Garten ein und wird als „Unkraut“ achtlos entfernt. Dabei neigt sie nicht zum Wuchern und schadet anderen Pflanzen in deinem Gemüsegarten oder im Staudenbeet ob ihrer geringen Größe überhaupt nicht. Damit ist sie ein Beikraut, das zumindest bei uns gern bleiben darf.

Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)

Blüten im März – Nummer 6

Unsere Nummer sechs beginnt etwa Mitte März zu blühen und zieht mit ihrem üppigen Angebot an Pollen unter anderem Wiesen-, Stein und Baumhummeln an. An geeigneten Standorten bildet sie dichte Teppiche mit unzähligen gelben Blüten. Aber keine Sorge, dass sie deinen Garten überwuchern könnte. Schon kurz nach der Blüte zieht sie sich komplett zurück und verschwindet bis zum nächsten Frühjahr.

Scharbockskraut, die gelben Blüten spenden Nahrung für Insekten

Vor der Blüte ist diese heimische Pflanze zudem ein gesundes Wildkraut und einer der ersten Vitamin-C-Spender im Vorfrühling. Sie war uns einen eigenen Beitrag wert. Wenn du mehr über sie erfahren möchtest, kannst du HIER weiterlesen.

Scharbockskraut (Ranunculus fiscaria)

Blüten im März – Nummer 7

Die nächste Pflanze, die bereits im März ihre Blüten zeigt, fühlt sich bei uns vor allem unter großen, alten Bäumen wohl. Dort breitet sie sich aus und bildet ein buntes Blütenmeer. Die Farben ihrer Blüten reichen von Weiß, über Rosa- und Lilatöne bis hin zu fast schwarzen Exemplaren. Sie sind reich an Pollen und Nektar. So bietet sie Nahrung für eine Vielzahl von Insekten. Verschiedene Hummelarten und vor allem langrüsselige Bienen besuchen die bunten Blüten.

Lerchensporn mit weißen und rosa Blüten im März

Oft lässt sich die gehörnte Mauerbiene an den Blüten beobachten. Der vom Aussterben bedrohte schwarze Apollofalter legt seine Eier auf dieser Pflanze ab und die Raupen ernähren sich von ihren Blättern. In unserem Garten hat dieser Schmetterling sich leider bisher noch nicht eingefunden, aber wer weiß?

Lerchensporn (Corydalis)

Blüten im März – Nummer 8

Unsere Nummer 8 ist eine berühmte heimische Staude. Sie wird in Frühlingsliedern besungen, ein Farbton ist nach ihr benannt und ihr betörender Duft findet sich in zahlreichen Parfüms und anderen kosmetischen Produkten wieder. Aber nicht nur Menschen finden die lilafarbenen Blüten unwiderstehlich, auch etliche Insekten werden von ihnen angezogen.

Veilchen, insektenfreundlich und betörenden Duft im März

Diese Staude, die ab Ende März zu blühen beginnt, lockt unter anderem die Garten- und die Ackerhumnmel an. Ihr Angebot an Pollen ist zwar begrenzt (Pollenwert 1 / „gering“), dafür hat sie einiges an Nektar zu bieten (Nektarwert 2/ „mittel“)

Veilchen (Viola)

Blüten im März – Nummer 9

Kommen wir mal wieder zu einem klassischen Frühblüher, der sich in vielen Gärten findet und mit einem guten Angebot an Nektar und Pollen punkten kann. (Wert jeweils 2/ „mittel“) Das gilt allerdings nur, wenn es dieses Spargelgewächs in seiner ursprünglichen Form ist. Daneben gibt es im Handel auch etliche Zucht- und Hybridformen, die leider zum Teil nicht mehr als insektenfreundlich gelten können.

Blaue Hyazinthen blühen im März, insektenfreundliche Pflanze und ein Hingucker

Neben Hummeln und Wildbienen ist dieser Frühblüher vor allem für den Wollschweber (Bombylus) eine wichtige Nahrungsquelle. Er profitiert davon, dass der Zuckergehalt im Nektar der kleinen blauen Blüten relativ gering ist. Zuviel Zucker kann dazu führen, dass sein langer Rüssel verklebt. An dieser Pflanze aber kann er sich bedenkenlos stärken.

Traubenhyazinthe/ Perlhyazinthe (Muscari)

Blüten im März – Nummer 10

Den Abschluss unserer kleinen Liste bildet ein Blümchen, das wohl jeder kennt. Wenn man es denn lässt, findet es sich von allein im Garten ein und breitet sich in Rasenflächen und Beeten aus. Es bietet zwar nur wenig Nektar und Pollen (Wert jeweils 1/ „gering“), kann aber durchaus einen wichtigen Beitrag im Trachtband leisten.

Weiße und pinke Gänseblümchen sind insektenfreundliche Pflanzen

Diese Pflanze ist zum einen extrem frosttolerant und blüht von März bis in den Oktober oder gar November hinein, zum anderen kommt sie meist in großen Mengen vor. So können die kleinen, weiß-gelben Blüten für Wildbienen und andere Insekten durchaus von Bedeutung sein, sollte es einmal Trachtlücken geben. Es lohnt sich also, sie einfach im Rasen wachsen zu lassen. Darüber hinaus sind ein paar der essbaren kleinen Blüten auch eine schöne und gesunde Beigabe für deinen eigenen Salatteller.

Gänseblümchen (Bellis perennis)

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Auflösung: 10 insektenfreundliche Pflanzen

  1. Schneeglöckchen (Galanthus)
  2. Krokus (Crocus vernus)
  3. Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
  4. Lungenkraut (Pulmonia sp.)/ Geflecktes Lungenkraut (Pulmonia officinalis)
  5. Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  6. Scharbockskraut (Ranunculus fiscaria)
  7. Lerchensporn (Corydalis)
  8. Veilchen (Viola)
  9. Traubenhyazinthe/ Perlhyazinthe (Muscari)
  10. Gänseblümchen (Bellis perennis)

Hast du alle erkannt?

Neben den frühblühenden Blumen spielen natürlich auch heimische Sträucher eine wichtige Rolle im Trachtband. So blühen hier im März bereits Weiden, Kornelkirschen und Haselnussbüsche und locken zahlreiche Besucher an. In milden Jahren kann es sein, dass auch die Mirabellen bereits ihre Blüten öffnen. Meist ist das jedoch erst Anfang April der Fall.

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Staudenbeet im Frühjahr – Was ist jetzt zu tun?

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Staudenbeet im Frühjahr – Was ist jetzt zu tun?

Vor einer Woche lag noch hoher Schnee, aber jetzt, Mitte Februar, schnellen die Temperaturen plötzlich in zweistellige Höhen. Auf einmal ist der er da, der Frühling und es wird höchste Zeit, dass wir uns um unser Staudenbeet kümmern. Es handelt sich um ein Beet mit eher fettem Boden, das im Sommer im Halbschatten liegt und mit überwiegend heimischen Stauden bepflanzt ist. Dort blüht vom Frühling bis in den Herbst hinein immer etwas, zu unserer Freude und als Nahrung für zahlreiche Insekten. Das Trachtband in unserem Staudenbeet  beginnt genau jetzt. Was ist also jetzt zu tun am Staudenbeet im Frühjahr?

Staudenbeet im Frühjahr, die Krokusse blühen auf

Das Staudenbeet im Herbst und Winter
– Warum rein gar nichts zu tun war

Gehen wir zunächst mal ein paar Monate zurück. Wie haben wir das Staudenbeet im Herbst für den Winter vorbereitet und wie sah es dann in der kalten Jahreszeit aus? Im Herbst, wenn die letzten Blüten verwelkt sind, das Grün der Stauden sich zurückzieht und die Blätter fallen, räumen sicher viele Gärtner- und Gärtnerinnen ihre Staudenbeete fein säuberlich auf, alles wird abgeschnitten, abgeräumt und geharkt.  Viel Arbeit im Herbst…

Bei uns und in so gut wie jedem anderen Naturgarten ist das nicht so  – ganz im Gegenteil, es war einfach gar nichts zu tun. Die Samenstände der Stauden bleiben bis zum Frühjahr stehen und bieten im Winter sowohl Nahrung für die Vögel als auch Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten. Das Laub wird nicht abgeharkt sondern dient als natürlicher Dünger, Kälteschutz für die Pflanzen, Erosionsschutz für den Boden und Unterschlupf für Tiere. So schlummert das Staudenbeet dann unter einer dicken Mulchschicht, bis zum Vorfrühling.

Das Staudenbeet im Vorfrühling
– Warum jetzt etwas zu tun ist

Spätestens Mitte Februar muss das nicht verrottete Laub bei uns entfernt werden, denn dort, unter der dicken Mulchschicht, erwachen die ersten Frühblüher.  Die Schneeglöckchen und Krokusse treiben bereits aus. Sie müssen nun dringend ans Tageslicht, damit sie ihre Blätter und Blüten entfalten können. Bleiben sie unter den Blättern, werden die kleinen Pflanzen gelb. Einige versuchen schon, aus eigener Kraft ans Licht zu kommen und durchstoßen mit ihren Stängeln einzelne Blätter.

Staudenbeet im Frühjahr, der Mulch wurde entfernt

Wenn das passiert, hast du den richtigen Zeitpunkt zum Abräumen des Mulchs eigentlich schon verpasst. Nur ein wenig früher und es hätte noch wunderbar mit einer Harke funktioniert. Sind die Frühblüher aber schon so richtig im Wachstum, wird es ein bisschen kniffelig. Ausnahmsweise doch mal ganz schön viel Arbeit… So erging es uns dieses Jahr, weil unerwartet der Winter noch einmal mit Schnee und Eis über uns hereingebrochen ist. Als endlich Tauwetter einsetzte, schauten die Krokusse und Schneeglöckchen zum Teil bereits aus der Laubdecke hervor. Nun war Handarbeit gefragt. Alle Blätter mussten vorsichtig aus dem Staudenbeet gepult werden, damit die empfindlichen Frühblüher nicht abknicken.

Aber nach zwei Stunden auf den Knien war es schließlich vollbracht. Unter dem Laub kamen reichlich Blütenknospen zum Vorschein, die bereits kurz vor dem Aufblühen waren. Gerade noch rechtzeitig, denn am nächsten Tag war er schon da, der Frühling!

Das Staudenbeet im Frühjahr – Was ist jetzt zu tun?

Am Morgen nach unserer Staudenbeet-Aufräum-Aktion kamen die Sonne und die Wärme und mit ihnen die ersten Bienen und Zitronenfalter. Genau in diesem Moment öffneten sich die ersten Wildkrokusse und präsentierten ihre dicken Stempel mit dem orange-gelben Pollen.

Die Krokuss und Schneeglöckchen blühen im Staudenbeet auf

Was jetzt zu tun ist? Wir setzen uns mit einem heißen Kaffee in die Sonne und genießen den ersten Frühlingstag. Im Staudenbeet summt es, die Krokusse wippen und die Bienen tragen dicke Pumphosen aus dem gesammelten Pollen mit sich herum. Das zarte blau-lila der Krokusse leuchtet im Sonnenlicht und die Schneeglöckchen läuten das Frühjahr ein. Bald schon werden den ersten Frühlingsboten Tulpen, Perlhyazinthen, Zwergiris, Allium und andere Zwiebelgewächse nachfolgen. Das Trachtband im Staudenbeet beginnt zu fließen. Genuss und wahrlich keine Arbeit, die Blüten kommen ja ganz von allein.

Staudenbeet im Frühjahr – Wie geht es jetzt weiter?

Frühblüher sind neben den jetzt schon blühenden Sträuchern, wie der Haselnuss, ein wichtiger Bestandteil der Insektennahrung rund ums Jahr. Einmal gesetzt, kommen sie jedes Jahr wieder, vermehren sich und wandern mit Glück durch den ganzen Garten. Wichtig bei der Auswahl der Frühblüher ist nur, auf heimische, möglichst ungefüllte Sorten zu achten, die zum Verwildern neigen. Mit einer gefüllten Tulpe oder Narzisse können Insekten wenig bis gar nichts anfangen, weil sie entweder gar keinen Pollen und Nektar enthalten oder diese schwer erreichbar sind. Was natürlich nicht heißen soll, dass in deinem Garten nicht auch mal etwas blühen darf, das du einfach nur hübsch findest.

Laub aus dem Staudenbeet

Unser abgeräumtes Laub aus dem Staudenbeet wandert nun übrigens erst mal auf die fertig vorbereiteten Gemüsebeete. Dort bleibt es bis zu den Aussaaten oder Pflanzungen zum Schutz der nackten Erde vor Erosion und Austrocknung. Zudem verhindert es das Aufkommen von Beikräutern. Wird der Gemüsegarten später im Frühjahr bestellt, finden die letzten Blätter vom Herbst ihre endgültige Ruhestätte auf einem unserer Laub- und Reisighaufen und –wälle, wo sie geschützte Schlafplätze  für Igel und Nistplätze für Vögel schaffen, bis sie schließlich verrotten.

Mein Blattwerk

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Frühblüher zum verwildern, 4 besonder Sorten

Hast du noch eine Ecke im Garten, die im Frühjahr etwas Farbe vertragen könnte? Wie wäre es mit einer Aussaat von Schlüsselblumen, Schachbrettblumen, wilden Stiefmütterchen oder sogar betörend riechenden Duftveilchen? Dieses Samen-Set mit vier besonderen Blumensorten bringt den Frühling in deinen Garten.

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