Einzug der Junghennen - Hühner vergesellschaften
Unsere neun Hennen freuen sich ihres Hühnerlebens. Sie verstehen sich alle gut. Streit gibt es nur ganz selten mal, vielleicht um einen besonderen Leckerbissen oder den besten Schlafplatz auf der Stange. Allerdings haben einige unserer lieben Damen inzwischen ein Alter erreicht, in dem sie keine rechte Lust zum Eierlegen mehr haben. Das ist ja auch normal und ihren Ruhestand haben sie sich redlich verdient. Das Eierlegen darf nun bald eine neue Generation übernehmen. Vier Junghennen sind nun zu der eingespielten Truppe dazugekommen. Wie klappt das mit der Vergesellschaftung der Hühner? Friede, Freude, Eierkuchen? Oder doch eher Rambazamba? Das erzählen wir dir gern. Der Einzug der Junghennen – so verliefen die ersten 24 Stunden.
Möchtest du dir auch Hühner anschaffen oder bist du Anfänger in der Hühnerhaltung? Dann haben wir hier ein paar Tipps für dich, wie du dein Hühnergehege gestalten und deine Hühner zu glücklichen Hühnern machen kannst:
Auf zum Hühnerhof – heute dürfen vier Junghennen einziehen
Ein regnerischer, dunkler Tag – aber heitere Aussichten, denn heute ist der Tag, an dem vier Junghennen zu uns auf den Mühlenberg ziehen dürfen. Wir freuen uns auf den Familienzuwachs und sind schon so gespannt. Also raus aus den Federn und auf zum Hühnerhof im Nachbardorf! Es sind nur ein paar wenige Kilometer über einen malerischen Feldweg, gesäumt von alten Eichen und schon haben wir den Hof erreicht, auf dem uns zunächst zwei kleine Hunde freundlich begrüßen. Natürlich, „klein“ ist relativ, aber wenn du mit einem solchen schwarzen Riesen wie unserem Kormin zusammenlebst, erscheint dir so gut wie jeder Hund klein zu sein.
Nach ein paar Streicheleinheiten für die Fellnasen geht es dann auch gleich durch die große Diele nach hinten in den Hühnerstall. Wohl 40 Junghennen blicken uns neugierig entgegen, als wir durch die Tür kommen. Es ist eine bunte Truppe. Braune, weiße, graue, schwarze, gescheckte Hühner, alle noch mit ganz kleinen Kämmen und ein wenig ängstlich. Als wir näherkommen, drängen sie sich in der hinteren Stallecke eng zusammen. Wie sollen wir uns da jetzt entscheiden, welche wir mit zu uns nach Hause nehmen werden? Hübsch sind sie wirklich alle.
Aber zum Glück sind wir ja nicht so ganz unvorbereitet auf den Hühnerhof gefahren. Immerhin wussten wir ja schon mal, dass es vier Junghennen werden würden. Für mehr haben wir -sehr zu Maiks Leidwesen- keinen Platz in unserem Stall und er plant natürlich bereits eine Erweiterung.
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Die Entscheidung fällt mit dem Kescher – diese vier Junghennen ziehen zu uns
Mit einem großen Kescher in der Hand sieht die Dame vom Hühnerhof uns erwartungsvoll an: „Welche sollen es denn werden?“ „Vielleicht die kleine graue da?“ Und zack, resolut und gekonnt schwingt sie ihren Kescher und schon ist die erste Junghenne in dem bereitstehenden Karton gelandet. Ich bewache den Kartondeckel, damit sie nicht wieder entwischen kann, während Maik und die Dame noch drei Hühner aussuchen. Auch die landen zunächst im Kescher und dann bei mir im Karton.
Am Ende sind es eine schwarze und eine braune Maranhenne sowie zwei Grünleger, eine weiß, eine grau, die ganz still im dunklen Karton sitzen, als wir uns von der Hühnerhändlerin und ihren kleinen Hunden verabschieden. Auch auf der Rückfahrt durch den Feldweg geben die Junghennen keinen Piep von sich, hinten im Auto bleibt alles ruhig. Das haben wir auch schon mal anders erlebt, wenn wir mit Hühnern im Auto unterwegs waren. Wir erinnern uns daran, wie unser kleines Pünktchen damals zu uns kam. Schon auf dem Nachhauseweg streckte diese naseweise Henne neugierig ihren Kopf aus dem Karton, um nur nichts zu verpassen.
Als wir auf dem Mühlenberg ankommen, beginnt es schon wieder zu regnen. Wir hätten unseren neuen Hühnern natürlich einen sonnigeren Empfang gewünscht, aber das norddeutsche Wetter nimmt eben keine Rücksicht auf derartige Sonderwünsche. So muss der Einzug eben bei typischem Schietwetter vonstattengehen. Beeilen wir uns ein bisschen, damit der Karton mit den Hennen nicht aufweicht. Ab zum Hühnergehege!
Gleich geht der Karton auf
Ein paar letzte Vorbereitungen sind aber noch zu treffen. Erstmal wird ein Teil des Hühnergeheges für die kleinen Junghennen abgesperrt. Die „Alten“ müssen draußen bleiben, damit sie sich nicht gleich mit Gebrüll auf die Neuankömmlinge stürzen können. Gucken erlaubt, picken verboten. Unsere Hennen schauen etwas verständnislos durch den Maschendraht und fragen sich wohl, warum es mitten in ihrem Zuhause auf einmal geschlossene Türen gibt. Aufgereiht direkt am Zaun lassen sie uns nicht aus den Augen, als Maik vorsichtig den Karton öffnet, eine Junghenne nach der anderen bedächtig heraushebt und auf den Boden setzt.
Die Kleinen gucken sich einmal etwas verwirrt um und flüchten dann sofort unter den strengen Blicken der Althennen unter einen trocknen Strauch in der Ecke des Hühnergeheges. Lieber erstmal verstecken! Die vier kauern sich dicht aneinander und sind unter den dichten Ästen kaum mehr zu sehen. Mit viel gutem Willen lässt sich vielleicht gerade noch ein Hühnerpo erspähen. Henne Wuschel, unser Haubenhuhn auf der anderen Seite des Maschendrahts ist wenig begeistert von dem, was sie gerade beobachten musste. Fremde Hühner in ihrem Gehege, Futterkonkurrentinnen, Skandal! Aufgeregt gackernd rennt sie am Zaun hin und her.
Die Kleinen rühren sich nicht und geben keinen Mucks von sich. Unsere beiden Chefinnen im Krink, Collar und Blanche, die Sussexhennen nehmen das Ganze relativ gelassen. Sie machen es sich unter dem Stuhl vor’m Zaun bequem und behalten das Gebüsch mit den versteckten kleinen Hennen von dort aus im Auge. Inzwischen fängt es immer stärker an zu regnen. Wir beschließen, den Schauer bei einer Tasse Kaffee im Trockenen abzuwarten und lassen den Hühnern erst einmal ein wenig Zeit sich zu akklimatisieren.
Eine Stunde später- der erste Kontakt
Der Regen hat langsam aufgehört und wir haben uns bei einem Dithmarscher Eierkaffee durchgewärmt. Nun sind wir aber auch neugierig, was unsere kleinen Neuzugänge und die neun alten Damen so treiben. Also wieder rein in die Gummistiefel und runter in den Garten zum Hühnergehege. Auch Kormin darf diesmal mitkommen. Er soll ja auch mal einen Blick auf unsere neuen Mitbewohnerinnen werfen können. Zum Glück regnet es ja grad nicht mehr. Wasser von oben ist für ihn immer ein K.O.-Kriterium, wenn es um Aktivitäten im Freien geht. Aber so ist er natürlich gern mit von der Partie. Irgendwas Spannendes ist ja auch in Gange, das merkt seine schwarze Hundenase doch sofort.
Aber als wir beim Hühnergehege ankommen, sehen wir so überhaupt nichts Spannendes. Eigentlich sehen wir gar nichts, zumindest keines der neuen kleinen Hühner. Wo stecken sie denn bloß? Das Geäst, in dem sie sich noch vor einer Stunde versteckt hatten, ist leer und auch sonst können wir sie nirgends entdecken. Und das in einem viermalvier Meter großen Gehegeteil. Erst nach ein paar Minuten nehmen wir eine winzige Bewegung ganz hinten unter einem dichten Tannenast wahr. Da haben sich die vier so tief hineinverkrochen, dass sie wirklich nicht mehr zu sehen sind. Ach, was sind sie ängstlich!
Wir hocken uns neben Komin ins feuchte Gras und warten. Irgendwann müssen die kleinen Hennen ja mal aus ihrem Versteck hervorkommen. Spätestens Hunger und Durst werden sie ja zwingen, sich ein Herz zu fassen. Und tatsächlich dauert es nicht lang, bis sich die kleine Graue vorsichtig hervorwagt und der Futterschale nähert. Jetzt können wir sie zum ersten Mal richtig anschauen – aus gebührendem Abstand natürlich. Nach ein paar Minuten scheinen es auch die schwarze und weiße Henne für halbwegs sicher halten, das Futter mal in Augenschein zu nehmen. Nur die kleine Braune ist noch unentschlossen. Und versucht immer nur ein paar Schritte ins freie Gelände, um sich dann lieber doch nochmal ins Tannengrün zurückzuziehen.
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Irgendwann traut sie sich schließlich doch noch heraus und pickt mit den anderen drei eifrig im Futternapf. Die Stärkung muss ihr wohl Mut beschert haben, denn sie ist es schließlich die wenig später unserer Collar, der ältesten Henne bei uns auf dem Mühlenberg, Auge in Auge gegenübersteht. Natürlich mit noch mit dem Zaun dazwischen, aber der erste Kontakt ist hergestellt. Collar nimmt es gelassen und begnügt sich mit einem gestrengen Blick auf die kleine braune Henne. Wuschel hingegen, eigentlich eher die schüchternste unserer Hennen, zetert immer noch lautstark, während sie aufgeregt durch das Gehege rennt. Rein und raus aus dem Hühnerstall, an den Zaun und wieder zurück. Ihr scheint das alles viel zu viel zu sein.
Um sie ein bisschen abzulenken, streuen wir eine Handvoll Mehlwürmer** in den Krink. Bei Mehlwürmern vergessen unsere Hühner einfach alles um sich herum und auch Wuschel konzentriert sich sofort darauf, die größten uns besten Bissen zu erhaschen. Vielleicht mögen die Neuen diese Delikatesse ja auch mal probieren? Langsam und vorsichtig gehe ich in ihren Gehegeteil und hocke mich einige Meter von ihnen entfernt auf den Boden. Acht misstrauische Hühneraugen sind auf mich gerichtet. Ich nehme ein paar Mehlwürmer aus der Dose und werfe sie in ihre Richtung. Als hätte ich mit Steinen oder Schlimmerem auf sie gezielt, flüchten alle bis auf die kleine graue Henne sofort wieder unter ihren sicheren Tannenast.
Die Graue nähert sich vorsichtig einem der Mehlwürmer und beäugt ihn kritisch. Dann schiebt sie ihn mit dem Schnabel ein wenig auf dem Boden hin und her. Vielleicht überprüft sie gerade den Geruch dieses merkwürdigen Dinges vor sich. Sie überlegt noch einen Moment, bevor sie den Wurm in zwei Hälften zerteilt und eine davon in ihrem Schnabel verschwindet. Das hat offenbar gemundet! Im Nu sind auch die restlichen Mehlwürmer aufgepickt. Vielleicht beobachten die anderen Junghennen das Treiben der mutigen jungen Dame, aber aus ihrem Versteck wagen sie sich vorerst nicht heraus. Und nachdem nun wohl keine weiteren Leckerbissen zu erwarten sind, gesellt sich auch die graue Henne wieder zu den anderen ins Tannendickicht. Zeit für uns, die Kleinen wieder ein bisschen in Ruhe zu lassen.
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Zeit zum Schlafengehen – Der erste Abend
Wir drehen noch eine Runde mit dem Hund über die Wiese. Ein bisschen Bewegung soll er ja auch bekommen, nachdem er die ganze Zeit geduldig gewartet und uns bei unseren Hühnerbobachtungen zugeschaut hat. Der Nachmittag neigt sich bereits seinem Ende und die Dämmerung setzt ein. Unsere neun Hühnerdamen befinden, dass es Zeit zum Schlafengehen ist und suchen sich eine nach der anderen ein Plätzchen für die Nacht auf den beiden Stangen im Hühnerstall. Schnell haben sie sich sortiert und es kehrt Ruhe ein im Hühnerhaus.
Wir warten noch einen Moment und hoffen, dass die Hennen schnell einschlafen werden, denn dann sollen natürlich auch die Junghennen mit in den Stall. Nach unserer Erfahrung ist der Abend die beste Zeit, die Hühner zusammenzubringen. Dann sind sie schläfrig und nicht mehr besonders streitlustig. Maik öffnet leise die Stalltür und tatsächlich sitzen alle friedlich auf ihrem Platz und lassen sich nicht stören. Mal sehen, ob wir die kleinen Hühner nun auch in den Stall bringen können.
Offenbar haben die Junghennen sich bereits auf eine Nacht im Freien eingestellt und sich instinktiv einen erhöhten Platz auf einem Ast gesucht, um vor Feinden geschützt zu sein. Auch sie sind wohl schon reichlich müde nach dem aufregenden Tag. Ohne großen Widerstand lassen sie sich eine nach der anderen von Maik auf den Arm nehmen und in den Stall tragen. Die anderen Hennen reagieren nicht. Bis auf eine. Das freche kleine Fienchen freut sich, dass Maik nochmal vorbeiguckt, flattert von der Stange, kommt aus dem Stall gelaufen und kräht ihn herausfordernd an. Wie immer klingt es wie ein heiseres „Meeehlwürmer!“. „Nein, Fienchen. Nun ist Schlafenszeit!“ Maik schiebt sie sanft zurück in den Stall und schließt schnell die Tür. Mögen sie nun alle gut schlafen!
Keine Quarantäne für die Junghennen?
Das ist eine wichtige Sache, die hier nicht unerwähnt bleiben soll, wenn es darum geht, neue Hühner in den Bestand zu integrieren. Im Normalfall ist es sinnvoll, die Neuen erst einmal für eine Zeit separat unterzubringen, denn sie können selbstverständlich Krankheiten und Parasiten einschleppen. Uns ist das auch schon mal passiert, dass wir einige Hühner übernommen haben, die Federlinge mitgebracht haben. Wir haben das im ersten Moment nicht bemerkt und im Nu waren auch zwei unserer alten Hennen von den kleinen, fiesen Biestern befallen. Zum Glück ließen sie sich gut behandeln und das Problem war schnell behoben. Bei anderen Krankheiten ist das im Zweifel nicht so einfach oder sogar fatal.
Wenn du also Hühner von anderen Haltern übernimmst, ist es wirklich zu empfehlen, eine Quarantänezeit einzuhalten, um sicherzugehen, dass deine neuen Hühner gesund und parasitenfrei sind. In unserem Fall ist das jetzt nicht nötig, da die Junghennen bereits vorher vollständig geimpft und untersucht worden sind.
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Klappe auf für den ersten Morgen
Am nächsten Morgen geht es früher als sonst nach unten zum Hühnerstall. Es beginnt gerade erst zu dämmern und wahrscheinlich sind die Hennen noch gar nicht wach. Trotzdem ist das die richtige Zeit, um die Hühnerklappe aufzumachen. Wenn die Damen erstmal wach werden, kann es in einem so engen Stall richtig Ärger geben. Die Junghennen hätten keine Möglichkeit, den Alten aus dem Weg zu gehen oder sich vor ihnen zu verstecken. Da würden sie so einige Hiebe der spitzen Schnäbel kassieren und das kann auch mal richtig wehtun oder sogar zu Verletzungen führen. Und das wollen wir natürlich nicht. Also Klappe auf, damit alle Platz haben!
Tatsächlich sind die Hühner noch nicht aktiv. Im Stall ist alles ruhig. Als die Klappe aufgeht, ist Fienchen wie immer die erste, die herauskommt. Wenn es um Futter geht, ist sie immer ganz vorne mit dabei und den besten Platz am Frühstückstisch sichert sie sich jeden Morgen. Collar und Blanche bleiben noch ein wenig auf der Stange, aber alle anderen kommen ebenfalls nach und nach aus dem Stall und scharen sich um die Futternäpfe.
Die Junghennen haben ihren Schnabel noch nicht aus der Luke getreckt. Sie drücken sich in einer Ecke des Stalls herum und beobachten die Lage. Die kleine Weiße ist schließlich die erste, die es den Althühnern nachtut und sich ins Freie wagt. Sie blickt sich kurz um und sucht sich zunächst einen sicheren Platz hinter dem Stamm des Kastanienbaums. Die anderen drei folgen ihr. Offenbar finden sie, dass die Neuen schließlich zusammenhalten müssen.
Frühstück im Hühnerkrink
Vorsichtig nähere ich mich mit einer Extraschale Futter, schließlich sollen auch die Junghennen ihr Frühstück bekommen. Die Alten werden sie sicher erstmal nicht mit an ihre Näpfe lassen. Sie beginnen auch gleich zu picken. Die anderen Hennen sind weiter hinten im Gehege zum Glück noch abgelenkt und nehmen vorerst keine Notiz von den Kleinen. Alle, bis auf – ja richtig – Fienchen natürlich! Sie unterbricht ihr eigenes Frühstück, um sicherzugehen, dass in diesem Extranapf nicht etwa etwas Besseres zu fressen zu finden ist. Mehlwürmer zum Beispiel! Sie ist aber ausgesprochen friedlich und pickt gemeinsam mit den fremden kleinen Hennen.
Dann aber kommt Wuschel und die ist alles andere als freundlich. Aus ist es mit dem friedlichen Frühstück! Wuschel rast aufregt mit den Flügeln schlagend und gackernd bald im und gegen den Uhrzeigersinn um den Kastanienbaum und jagt die Junghennen in alle Richtungen auseinander. Ihre Federhaube flattert wild und sie verfolgt die kleinen Hennen, die verzweifelt versuchen, sich irgendwo vor dieser aufgebrachten Dame zu verstecken.
Bald schon sitzen sie wieder dicht gedrängt unter einem Gebüsch und geben keinen Mucks von sich, während Wuschel immer noch zeternd durch das Gehege stolziert. Ich beschließe nun erst einmal selbst frühstücken zu gehen und später nochmal nach den Hühnern zu schauen.
Alles paletti oder Rambazamba?
Dass es zu solchen Kabbeleien zwischen neu und alt kommt, ist ja normal. Das muss man aushalten, bis die Hackordnung geklärt ist. Und das können die Hühner eben nur allein regeln. Manchmal dauert es nur ein paar Tage, manchmal auch eine Woche, aber dann sollte die Truppe sich eingespielt haben und die Ordnung wieder hergestellt sein. Wichtig ist nur, darauf zu achten, dass die neuen Hühner genug zu fressen und zu trinken bekommen und dass es genügend Platz und Versteckmöglichkeiten gibt. Instinktiv werden die neuen Hühner das „Hausrecht“ der alten zunächst akzeptieren, aber dazu müssen sie auch die Möglichkeit haben, ihren spitzen Schnäbeln auszuweichen. Dann werden die Auseinandersetzungen kurz und vielleicht lautstark, aber nicht blutig – so zumindest unsere Erfahrung.
Während des Frühstücks horche ich immer wieder, ob von unten aus dem Hühnerkrink etwas zu hören ist, aber alles bleibt ruhig. Als ich später wieder nach dem Rechten sehe, fressen die kleinen Hennen wieder gemeinsam mit Fienchen und auch unsere Lütte hat sich dazu gesellt. Die Araukaner scheinen mit den Neuzugängen wenig Probleme zu haben. Eule, die Blausperberhenne steht in der Nähe und beobachtet die Szene. Elfe kommt ab und zu vorbei und pickt einmal kurz nach den Junghennen, verschwindet dann aber gleich wieder, um ihrem Tagesgeschäft nachzugehen. Collar und Blanche haben Wichtigeres zu tun, Sternchen fängt Fliegen im hinteren Krinkteil und Odi hat keinen Bock auf Nichts, sie ist mit ihrer Mauser beschäftigt. Und Wuschel? Die schimpft leise vor sich hin und ist wohl mit der Gesamtsituation noch unzufrieden. Wird schon werden!
So vergeht der zweite Tag auf dem Mühlenberg. Am Abend haben tatsächlich alle Hühner, auch unsere Junghennen den Weg in den Stall gefunden. Auf den Stangen sitzen die Kleinen zwar noch nicht, aber sie haben es sich in den Legenestern und auf dem Einstreu bequem gemacht. Anscheinend sind sie einverstanden mit dem Hühnerstall als ihrem neuen Zuhause. Eier gelegt hat an diesem Tag keines unserer Hühner, aber das kennen wir auch schon. Offenbar ist es doch immer etwas stressig und aufregend, wenn neue Hennen einziehen. Auch das wird sich in den nächsten Tagen sicher wieder normalisieren. Erst einmal sind wir ganz zufrieden, dass bisher alles ohne großen Krach abgelaufen ist.
Wie geht die Geschichte nun weiter?
Ab dem zweiten Tag schlafen die Junghennen bereits mit den Alten auf den Stangen und auch tagsüber ist es zumeist schon recht friedlich im Gehege. Wir versuchen, unsere neuen Hühner besser kennenzulernen. Namen brauchen sie schließlich auch noch und die können wir ihnen erst geben, wenn wir wissen, wer und wie sie denn eigentlich sind. Die Graue oder die Weiße scheinen in jedem Fall die mutigsten zu sein, die Braune die schüchternste. Die Schwarze scheint sich schon ein bisschen mit den großen Hennen anzufreunden und frisst schon manchmal mit ihnen an der großen Futterstelle. Wir sind gespannt und freuen uns auf viele spannende und lustige Geschichten mit unsrer Hühnerschar. Und natürlich auch wieder auf ein paar Eier. Mögen alle ein langes, glückliches Hühnerleben hier bei uns auf dem Mühlenberg haben!
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Noch ein Tipp zum Schluss. Früher oder später bekommt es jeder Hühnerhalter mit der roten Vogelmilbe zu tun. Gegen diesen Parasiten hilft bei uns H&S Microgur sehr zuverlässig. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kieselgur lässt es sich einfach in Wasser lösen und mit einer Sprühflasche unkompliziert im Stall ausbringen ohne zu stauben.
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Wir haben auch gerade neue Hühner und können uns jeden Tag an frischen Eiern erfreuen! Danke für den schönen Bericht!
Gerne Lara, wir freuen uns, dass dir unsere kleine Zusammenfassung gefallen hat! Im Frühjahr gibt es wieder neues von den Hühnern. Bis dahin bereiten wir unseren Garten schon mal auf die neue Saison vor. Schau gerne wieder rein. Es wird wieder spannend!
Ein schöner Bericht – danke! Wir haben einen Hahn mit 4 Hennen (2 Vorwerk, 2 New Hampshire), eine Vorwerk ist gestern vom Greif gerissen worden, furchtbar. Nun wollen wir 2 neue Junghennen dazusetzen. Sollten wir die Rasse auf die übrig gebliebene abstimmen und wieder 2 Vorwerk holen – oder meint ihr, das ist egal? Und ich frage mich, wie wir das machen mit dem Junghennenfutter, eigentlich bekommen die ja eigenes Futter… (?).
Hallo, liebe Anke!
Erst einmal natürlich, unser Mitgefühl wegen eurer Henne. Wir haben das auch schon erleben müssen, ganz schlimm.
Wenn ihr neue Hühner in die Truppe integriert, müsst ihr nicht unbedingt bei der gleichen Rasse bleiben. Ich würde nur darauf achten, dass die Hühner später größenmäßig zusammenpassen – also vielleicht nicht grad zwei kleine Araucaner oder Seidenhühner dazusetzen.
Außerdem ist unsere Erfahrung, dass es immer gut ist zwei gleiche Junghennen zu nehmen, sowohl, was die Rasse als auch die Farbe angeht. Dann haben sie gleich eine „Freundin“, mit der sie sich verbünden können (und wahrscheinlich auch werden). Das hilft immer schon weiter, wenn es am Anfang ein bisschen Ärger mit den Althennen gibt.
Was das Futter anbelangt, kommt es natürlich darauf an, wie groß eure Junghennen schon sind. Normalerweise werden sie kurz vor, bzw. zur Legereife angeboten. (so um die 20 Wochen) Dann können sie das gleiche Futter wie die anderen bekommen. Wenn sie quasi noch im Kükenalter wären, könnten sie ohnehin noch nicht zu den „Alten“, sondern müssten ein separates Gehege haben.
Liebe Grüße und viel Freude mit deiner Hühnerschar
Sünni