Der Krokus - Frühblüher für Insekten

Wunderschön ist er, der Krokus oder vielmehr sind sie, die vielen verschiedenen Krokusse in fast allen erdenklichen Formen und Farben! Wer freut sich nach der dunklen, kalten Jahreszeit nicht über die ersten Blüten? Der Krokus ist aber nicht nur eine der ersten Zierpflanzen, die im Jahr in unseren Gärten blühen, sondern auch einer der wichtigsten Frühblüher für Insekten. Besonders die Hummelköniginnen und Honigbienen, die schon im Vorfrühling fliegen, sind darauf angewiesen nach dem langen Winter schnell ausreichend Nahrung zu finden.

Der Krokus hält davon eine ganze Menge für die hungrigen Insekten parat und sollte daher in keinem Garten fehlen. Der Wildkrokus (auch botanischer Krokus genannt), von dem es über 100 Arten gibt, hat beim Nektar- und Pollenwert die Nase vorn und breitet sich zudem sehr schnell aus. Lässt du ihn in deinem Garten verwildern, wirst du schon den Krokus schon nach wenigen Jahren überall finden. An manchen Stellen bildet er wahre Blütenmeere aus. Wirf einen Blick in unseren blühenden Garten im Februar! Wir zeigen dir einige unserer Krokusse und ihre Besucher. Vielleicht  bekommst du ja Lust, den Krokus auch in deinen Garten  zu holen, als Augenweide für dich und als Frühblüher für Insekten.

Die Blühte des Krokus im Frühjahr. Der Frühling ist da.

Krokus: Blütenpracht von Februar bis April

Wenn Mitte/ Ende Februar einmal die Sonne hervorkommt, öffnen die Krokusse ihre Blüten. Ganz plötzlich sind die Farben da und machen uns das Wintergrau fast vergessen. Auch wenn es bis zum Frühling noch eine ganze Weile hin ist, ein bisschen Vorfrühlingsgefühl kommt doch auf, wenn die Krokusse ihre Blütenpracht entfalten und den Garten in bunte Farben tauchen. Wildkrokusse gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben von weiß, über zartes rosa, lila und blau, bis hin zu intensiven Gelb- und Purpurtönen.

Verschwindet die Sonne wieder hinter den Wolken oder bringt das Wetter noch einmal Schnee und Eis mit, schließt der Krokus seine zarten Blütenblätter und schützt sich vor der Kälte. Am prachtvollsten ist die Krokusblüte meist im März, sie kann aber bis in den April hinein andauern.

Die Krokusblühte beginnt. Der Krokus als insektenfreundliche Pflanze

Wenn wir mal ganz genau hinschauen, erkennen wir, dass der Krokus nicht nur schön für’s Auge ist. Jede Blüte ist ein reich gedeckter Tisch für die Insekten. Nektar und der deutlich sichtbare Pollen stehen bereit für die ersten Besucher des Jahres.

Der Krokus öffnet seine Blühte im Sonnenschein
Krokus mit Pollen

Der Krokus für Insekten

Schauen wir uns einmal ein bisschen genauer an, welche Insekten sich an den Frühblühern im Garten bedienen. Diejenigen, die als Larven überwintern, schlüpfen meist erst später im Jahr, wenn die Temperaturen höher und das Nahrungsangebot deutlich größer ist als im Vorfrühling. Es gibt aber auch einige Insekten, die als ausgewachsene Tiere überwintern und die schon bei sehr niedrigen Temperaturen ausfliegen und auf Nahrungssuche gehen müssen.

Die Hummel

Sehr wahrscheinlich werden die  Hummeln die ersten Insekten sein, die sich an den geöffneten Blüten des Krokus‘ einfinden. Hummeln gehören zu den staatenbildenden Wildbienen. Weltweit gibt es etwa 250 verschiedene Hummelarten. In unseren Breiten sind vor allem die sechs Arten Erdhummel, Baumhummel, Gartenhummel, Ackerhummel, Wiesenhummel und Steinhummel anzutreffen. Diese kannst du übrigens du übrigens anhand der Farben ihres Hinterleibs, ihrer Brust und der Anzahl an Streifen sehr leicht unterscheiden.

Hier findest du zum Beispiel eine bebilderte Übersicht zur Bestimmung der Hummeln:

Hummel auf einem Krokus beim Pollensammeln

Aber warum wird es wohl grad die Hummel sein, die als erste unsere Krokusse besucht? Um das zu beantworten, muss man ein kleines bisschen über das Leben der Hummeln wissen. Ich versuche mich kurz zu fassen, so gut ich kann. Es soll heute ja in erster Linie um den Krokus gehen.

Wir stehen also jetzt im Februar vor unserem Meer aus Krokusblüten und denken zurück an den Herbst, als wir zuletzt Hummeln im Garten gesehen haben. Wie ist es ihnen seither ergangen? So wie naturgemäß in jedem Herbst. Das ganze Hummelvolk ist gestorben. Die einzigen Überlebenden sind die bereits befruchteten Hummelköniginnen. Vielleicht noch die alte Hummelkönigin, die den Staat des letzten Jahres gegründet hat, und die Jungköniginnen, die über den Sommer von den Arbeiterinnen aufgezogen wurden.

Die Hummelköniginnen haben sich mit einem ordentlichen Nektarvorrat im Honigmagen einen sicheren Überwinterungsplatz gesucht. Das kann ein altes Mauseloch, ein Maulwurfsgang, aber auch mal ein Laub- oder Holzhaufen sein. Hauptsache frostgeschützt und nicht zu sonnig gelegen, damit die Hummeln im Winter nicht vorzeitig durch eine zu hohe Temperatur geweckt werden. Dort verbringt jede Hummelkönigin allein den Winter. Dann im Vorfrühling erwacht sie und fliegt schon bei sehr niedrigen Temperaturen aus, um Nahrung zu finden.

Hummel sammelt Nektar und Pollen in einem Krokus

Findet die Hummel nicht schnell genug ausreichend Nahrung, kann es passieren, dass sie zu geschwächt ist, um weiterzufliegen. Vielleicht hast du auch schon mal eine entkräftete Hummel auf dem Weg oder dem Rasen sitzen sehen. Ohne Hilfe wird sie sterben und damit kann auch kein neuer Hummelstaat entstehen. Mit ein bisschen in Wasser aufgelöstem Zucker kannst du ihr das Leben retten und damit auch den ganzen zukünftigen Staat, der je nach Hummelwart 80 bis 600 Tiere umfassen kann. Ganz wichtig: KEINEN Honig anbieten, den vertragen die Hummeln nicht und können sich zudem noch mit Krankheiten infizieren.

Sie hat es schwer die kleine Königin, sie muss nun selbst satt werden und braucht dringend Nektar und den eiweißreichen Blütenpollen, um ihre Eierstöcke zu entwickeln. Sie muss einen geeigneten Platz zur Gründung ihres Volkes finden, den Nestbau beginnen und ihre ersten Eier legen. Ist das vollbracht, muss sie die Larven mit Pollen versorgen und selbst bei Kräften bleiben, bis nach einigen Wochen die ersten geschlüpften Arbeiterinnen den Nestbau und die Versorgung des Nachwuchses übernehmen können.

Hummel auf einem Lärchensporn

Die wenigsten Hummelköniginnen schaffen das. Ohnehin kommt im Schnitt nur eine von zehn überhaupt über den Winter. Und auch im Vorfrühling lauern so manche Gefahren. Der Nahrungsmangel ist eine davon. Und dagegen können wir mit unseren Gärten wirklich viel tun. Zum Beispiel, indem wir reichlich Krokusse in unserem Garten waschen lassen. Der Krokus hat einen hohen Nektarwert (3 von 4) und einen mittleren Pollenwert (2) und blüht eben genau dann, wenn die Hummel so dringend Kraft braucht. Je nach Art besucht eine Hummel 4000 Blüten am Tag. Kurz nach dem Krokus geht auch der Lerchensporn in Blüte, den du oben im Bild siehst – ebenfalls ein nützlicher Frühblüher für Insekten.

Wenn die Hummelkönigin in deinem Garten ausreichend insektenfreundliche Pflanzen findet, es Möglichkeiten zum Nestbau gibt und sie ihren neuen Staat gründen kann, werden es dir ihre fleißigen Arbeiterinnen später danken. Hummeln sind großartige Bestäuberinsekten. In ihrem dichten Pelz fangen sich mehr Pollen als an einer Honigbiene und die Hummeln werden fleißig bis zum Herbst deine Obstbäume, Blumen und Gemüsepflanzen bestäuben.

So gesehen, ist der Krokus (wie auch alle anderen insektenfreundlichen Pflanzen) auch für dich nicht nur etwas für’s Auge sondern auch noch nützlich für dein Obst und Gemüse.

Setz dich unbedingt im an einem sonnigen (Vor-)Frühlingstag mal eine Weile ganz still vor deine Krokusse, beobachte das Treiben und hör den Insekten zu. Unter der Last einer Hummelkönigin biegt sich da so manche Blüte bis auf den Boden. Achte mal auf das laute Brummen, das entsteht, wenn sie ihre Brustmuskulatur zum Zittern bringt, um den Pollen abzuschütteln! Bei den Frühblühern ist richtig was los!   

Verschiedene Krokusse im Frühjahr

Welche Insekten fliegen noch vor dem Frühling aus?

Welche Insekten wirst du außer den Hummeln noch auf deinen Krokussen beobachten können? Auch wenn die meisten Wildbienen als Puppe überwintern, gibt es doch einige wenige Arten, die den Winter als erwachsene Tiere verbringen. Ein solches Beispiel ist die Blauschwarze Holzbiene. Anders als bei der Hummel überwintern bei diesen Insekten sowohl weibliche als auch männliche Tiere.

Die Holzbienen haben ihr Winterquartier vorwiegend in Baumhöhlen, Totholzstämmen oder Totholzhaufen. Andere Wildbienen überwintern in markhaltigen Stängeln verschiedener Pflanzen wie z.B. der Brombeere. Um den Wildbienen solche Überwinterungsmöglichkeiten zu geben, ist es wichtig, auch mal ein paar abgeblühte oder abgestorbene Pflanzen stehenzulassen und Totholz in seinen Garten zu integrieren. 

Die Blauschwarzen Holzbienen kommen schon sehr zeitig im Jahr aus  ihren Winterquartieren, um sich zu paaren. In milden Wintern können sie sogar schon im Januar beobachtet werden.

Je höher die Temperaturen im Vorfrühling klettern, desto mehr Insekten werden ihre ersten Ausflüge unternehmen. Wenn es Richtung zweistelliger Grade geht, wirst du auch die ersten Honigbienen an deinen Krokussen beobachten können. Dick bepackt mit „Pumphosen“ aus Pollen!

Das waren nur ein paar Beispiele von größeren und leicht zu bestimmenden Insekten, die schon im Vorfrühling unterwegs sind. Beobachte deine Frühblüher mal genau und schau, wen die Krokusblüte noch so alles anlockt!

Verschiedene Krokusse blühen im Sonnenlicht

Krokusse setzen – Im Herbst ans Frühjahr denken

Meist werden Krokusse im Herbst gesetzt. Aber wenn du Zwiebeln zur Verfügung hast, kannst du sie das ganze Jahr über einpflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist. Die kleinen Krokuszwiebeln kannst du überall im Garten oder auch auf dem Balkon in die Erde bringen. Sie haben keine besonderen Ansprüche an den Standort. Ein wenig Platz, ein bisschen Feuchtigkeit und genug Licht reichen aus, damit sie schon im nächsten Frühjahr in Blüte gehen. Die Zwiebeln sollten etwa 5 bis 10 cm tief in die Erde gesteckt werden. Am wirkungsvollsten ist es, wenn du die Krokusse nicht einzeln sondern in kleinen Grüppchen (Tuffs) setzt.

Krokus bei Sonnenschein im Frühjahr

Wenn du die Krokusse gern in deinen Rasen setzen möchtest, ist das gar kein Problem. Nur eine Sache gibt es dabei zu bedenken: Das erste Rasenmähen muss warten bis das Grün der Krokusse sich zurückgezogen hat. Nur dann hat die Zwiebel genug  Kraft gesammelt, sich zu teilen und im nächsten Jahr (verdoppelt) wieder auszutreiben. Auch die Versamung der Krokusse ist erst abgeschlossen, wenn das Grün komplett verwelkt ist. Wenn du es aushältst, deinen Rasenmäher nicht zu früh aus der Winterruhe zu holen, steht einem blühenden Krokus-Rasen nichts im Weg. Und wenn nicht zu viele Wühlmäuse unterwegs sind, die sich die Zwiebelchen stibitzen, werden es in jedem Frühling mehr und mehr Krokusblüten werden.

Eine schöne Frühlingszeit mit Summen und Brummen!

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. karin

    Wunderschöne Blütenpracht im Frühling, mein ganzer Rasen ist bedeckt mit den bunten Krokussen und die Bienchen tummeln sich. Was für eine Freude. Macht es nach.

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