Bohnen richtig einfrieren – Haltbarmachen
Ganz frisch aus dem Garten oder vom Wochenmarkt schmecken die Bohnen natürlich am besten. Egal ob grüne oder gelbe, mit Bohnenkraut oder Petersilie, in Butter geschwenkt oder, wie Oma es machte, als gestovte Bohnen in weißer Soße, junge Bohnen sind jeden Sommer ein Hochgenuss. Wie können wir nun unsere Buschbohnen haltbarmachen, damit wir die leckeren Hülsenfrüchte auch in den Monaten nach der Bohnenernte noch genießen können? Einkochen/ einwecken oder lieber einfrieren? Beides ist möglich und hat seine Vor- und Nachteile. Wenn es um das Haltbarmachen von Bohnen geht, ist für uns das Einfrieren die beste Methode. Warum das so ist und wie du Bohnen richtig einfrieren kannst, damit sie möglichst lange frisch und knackig bleiben, wollen wir dir heute erzählen.
Bohnen haltbar machen: einfrieren oder einkochen/einwecken?
Warum wollen wir unsere Bohnen zum Haltbarmachen einfrieren und nicht einkochen/ einwecken? Das ist eine berechtigte Frage, denn das Einkochen hat schon seine Vorteile. Die Einkochgläser müssen nicht gekühlt werden und du kannst deine Bohnen einfach im Keller oder in der Vorratskammer lagern. Da ist auch deutlich mehr Platz als im Tiefkühlschrank oder der Tiefkühltruhe und du kannst dort viel größere Mengen an Gemüse für die Winterbevorratung unterbringen.
Zudem ist die Lagerung von eingekochten Lebensmitteln unabhängig vom Strom. Du sparst Energiekosten (mal von den zwei Stunden Einkochzeit für Bohnen abgesehen) und läufst nicht Gefahr, dass dir deine Vorräte beim einem Stromausfall oder einem defekten Kühlgerät verderben. Alles gute Argumente für das Einkochen/Einwecken und wir machen das mit vielen Gemüsesorten auch ausgesprochen gern!
Aber wenn es um das Haltbarmachen von Bohnen geht, ist das Einfrieren für uns die beste Methode. Eingekochte Bohnen haben aus unserer Sicht nämlich einen ganz entscheidenden Nachteil: sie schmecken uns einfach nicht so gut. Die Bohnen aus dem Glas sind immer etwas weich und wabbelig, und auch die schöne grüne oder gelbe Farbe leidet beim Einkochen schon sehr. Geschmacklich okay, aber auch nicht grad der Hochgenuss.
Diesen Nachteil hast du beim richtigen Einfrieren von Bohnen nicht. Sie sind auch nach mehreren Monaten im Froster noch genauso so grün und knackig wie kurz nach der Ernte. Tiefgekühlte Bohnen schmecken noch nach Sommer und Garten, die eingeweckten Bohnen hingegen dann doch irgendwie nach Konserve. Uns persönlich ist der volle Bohnengeschmack den Platz im Tiefkühlschrank wert.
Aber man muss es schon richtig machen mit dem Einfrieren von Bohnen, damit sie nicht nur lange haltbar, sondern auch lange köstlich bleiben.
Bohnen haltbarmachen: Vorbereitung, Blanchieren, Einfrieren
Wenn du deine Bohnen durch Einfrieren erfolgreich und in guter Qualität haltbar machen möchtest, gilt es, zwei Dinge zu beachten: eine gute Vorbereitung der Bohnen und das Blanchieren vor dem Einfrieren. Auf beides solltest du nicht verzichten, damit dann im Herbst und Winter wirklich schöne und geschmackvolle Bohnen auf deinem Teller landen.
Die Vorbereitung der Bohnen
Wasche die Bohnen zunächst gründlich ab und sortieren sie einmal durch. Schadhafte Bohnen, die zum Beispiel Fraßstellen aufweisen oder bereits leicht welk wirken, solltest du beiseitelegen. Zum Haltbarmachen verwendest du am besten nur tadellose, unbeschadete Früchte. Das gilt für alle Obst- und Gemüsesorten und sowohl für das Einfrieren als auch für das Einkochen und Fermentieren. Schadstellen und in die Früchte eingedrungene Verunreinigungen können die Haltbarkeit deiner konservierten Lebensmittel nachteilig beeinflussen.
Wegwerfen musst du angefressene oder anderweitig beschädigte Bohnennatürlich nicht. Schneide die Schadstellen einfach heraus und verbrauche sie zeitnah.
Schneide dann mit einem Schälmesser die Enden ab. Bei uns Zuhause hieß das früher „Bohnen-Abnibbeln“. Da saß dann die ganze Familie um einen Berg frisch geernteter Bohnen am Küchentisch und es wurde um die Wetter genibbelt. Meine Mutter war zwar letztlich sowieso immer am schnellsten, aber egal, ich war auch als kleines Mädchen schon ganz flott darin und stolz auf meinen doch recht beachtlichen Haufen abgenibbelter Bohnen.
Wenn du keine fadenlosen Bohnen hast, solltest du beim Abschneiden der Enden die Fäden gleich mit entfernen. Die möchte später niemand beim Essen im Mund haben, Bohnenfäden können den Genuss ganz schön mindern.
Je nachdem, wie und wofür du deine Bohnen später verwenden möchtest, kannst du sie nach dem Abnibbeln im Ganzen lassen, in mundgerechte Stücke schneiden oder sie auf die gewünschte Größe brechen.
Sollten deine Bohnen recht unterschiedlich sein, was Länge und Dicke angeht, unterteile sie am besten in zwei oder auch drei Größen, die du dann separat weiterverarbeitest und einfrierst:
– Eher feine, dünne Bohnen, die du später zum Beispiel als Gemüsebeilage verwenden kannst.
-Etwas dickere Bohnen, zum Beispiel für Bohnen im Speckmantel.
– Recht dicke Bohnen, die sich als Brechbohnen eignen und die du dann unter anderem für Suppen, Eintöpfe, Gemüsepfannen oder einen Bohnensalat verwendest.
Das Einfrieren der Bohnen nach Größe sortiert ist wirklich ratsam. Der große Vorteil daran: Die Bohnen der einzelnen Portionen brauchen dann später die gleiche Zeit zum Durchgaren und du kannst sie auf den Punkt genau kochen. Sind die Bohnen hingegen deutlich unterschiedlich dick, sind die dünnsten vielleicht schon matschig und fast verkocht, während die dicksten noch nicht mal halbgar sind.
Blanchieren der Bohnen
Das Blanchieren ist ein wichtiger Vorbereitungsschritt zum richtigen Einfrieren deiner Bohnen. Dabei werden sie ganz kurz in kochendem Wasser vorgegart und dann kalt abgeschreckt, um den begonnenen Garprozess abzubrechen. Durch das Blanchieren bekommen deine grünen Bohnen eine leuchtende Farbe und bleiben bissfest. Zudem führt das Erhitzen dazu, dass die eingefrorenen Bohnen länger haltbar sind, da die Enzyme, die für Reifung und Alterung der Bohnen verantwortlich sind, nach dem Blanchieren nicht mehr wirksam sind.
Zum Blanchieren der Bohnen bringst du reichlich gesalzenes Wasser in einem Topf zum Kochen. Stell dir eine große Schüssel mit eiskaltem Wasser bereit – am besten mit einigen Eiswürfeln darin, je kälter, desto besser. Dann brauchst du noch eine Schöpfkelle und es kann losgehen.
Sobald das Wasser sprudelnd kocht, gibst du die Bohnen hinein. Nach 2-3 Minuten holst du die Bohnen mit der Schöpfkelle aus dem Topf und gibst sie zum Abschrecken ins kalte Wasserbad. Dort können sie einige Minuten verbleiben. Das macht nichts aus, auch wenn du so viele Bohnen hast, dass du mehrere Portionen hintereinander ins kochende Wasser geben musst.
Anschließend gießt du deine abgeschreckten Bohnen ab und lässt sie auf einem Handtuch trocknen.
Einfrieren der Bohnen
Wenn sie vollständig ausgekühlt und abgetrocknet sind, sind die Bohnen bereit zum Einfrieren. Achte darauf, dass die Bohnen wirklich richtig trocken sind. Wenn du nasse oder noch feuchte Bohnen einfrierst, werden sich Eiskristalle bilden und deine Bohnen frieren zu einem Klumpen zusammen. Sie lassen sich dann nicht mehr portionsweise entnehmen. Zudem können die Eiskristalle die Haut deiner Bohnen beschädigen. Also immer nur trockenes Gemüse einfrieren!
Ganz nach deiner Wahl gibst du die Bohnen nun in den gewünschten Portionsgrößen in Gefrierbeutel (Luft herausdrücken), gefriergeeignete Dosen oder Gläser und verschließt diese luftdicht. Das ist wichtig, damit deine Bohnen keinen Gefrierbrand bekommen.
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Besonders nachhaltig und praktisch sind solche luft- und wasserdicht verschließbaren Dosen aus Glas, die sich nicht nur zum Einfrieren, sondern auch zum Transportieren, Backen und Erhitzen (Mikrowelle) von Lebensmitteln eignen.
Große Schraubgläser, wie zum Beispiel von Gewürzgurken, eignen sich übrigens auch zum Einfrieren. Achte nur darauf, dass die Gläser fest verschließbar sind und dass der Hals so breit ist, dass du das Gefriergut später gut daraus entnehmen kannst. So kannst du vielleicht dein Altglas noch weiterverwenden, anstatt Plastiktütchen zu kaufen.
Eine Beschriftung deines Gefrierguts mit Inhalt und Datum ist sinnvoll. In einer gut gefüllten Gefriertruhe kann man schon mal die eine oder andere Dose aus den Augen verlieren. Kommt sie dann irgendwann mal wieder zum Vorschein, weißt du vielleicht gar nicht mehr, ob das nun die Bohnen vom letzten, vorletzten oder vielleicht schon vom vor-vorletzten Jahr sind.
Mach es dir leicht und klebe ein Etikett auf dein Gefrierbehältnis oder beschrifte es direkt mit einem geeigneten Stift.
So, nun dürfen die Bohnen aber endlich ins Kalte wandern. Stell oder lege sie in dein Gefriergerät. Dabei sind noch zwei Dinge zu beachten:
- Friere nicht zu viel auf einmal ein. Damit die Temperatur in deinem Gefrierschrank oder deiner Tiefkühltruhe nicht zu sehr schwankt, solltest du sie nicht mit einer riesigen Ladung ungefrorener Lebensmittel auf einmal vollpacken. Die blanchierten Bohnen verderben nicht gleich, wenn sie noch einen halben Tag in der Küche oder im Kühlschrank stehen bleiben. Friere sie besser nach und nach ein und warte dazwischen ein paar Stunden, bis die Portionen durchgefroren sind.
- Überlade dein Gefriergerät nicht. Gut gefüllt ist optimal, dann verbraucht es am wenigsten Strom, aber komplett bis in den letzten Quadratzentimeter vollgequetscht sollte es in keinem Fall sein. Die Luft muss zirkulieren können, damit die Temperatur überall konstant ist.
Kann man Bohnen auch roh einfrieren?
Ja, grundsätzlich kannst du Bohnen auch roh einfrieren. Das ist aber nur bedingt zu empfehlen. Roh eingefrorene Bohnen sind nach dem Auftauen nicht mehr so knackig und grün, sondern sehen eher schrumpelig und welk aus. Auch Geschmack und Inhaltsstoffe leiden, wenn du deine Bohnen roh einfrierst.
Wenn du deine Bohnen nur ganz kurz einfrieren möchtest, damit sie z.B. noch bis zum Familientreffen in zwei Wochen frisch bleiben, kannst du das zur Not auch im rohen Zustand machen. Aber je länger sie im Tiefkühler bleiben, desto weniger Genuss und Freude werden sie dir noch bereiten. Das Blanchieren vor dem Einfrieren ist den kleinen Mehraufwand wirklich wert.
Wie lange sind eingefrorene Bohnen haltbar?
Bei roh eingefrorenen Bohnen ist die Haltbarkeit deutlich geringer als bei blanchierten Bohnen. Mehrere Monate solltest du sie nicht im Gefrierfach oder der Tiefkühltruhe aufbewahren.
Blanchierte, eingefrorene Bohnen sind hingegen bis zu einem Jahr haltbar. Maximal bis zur nächsten Ernte kannst du deine Bohnen also lagern. Besser ist es jedoch, sie vorher zu verbrauchen. Bis Weihnachten werden die Bohnen noch richtig knackig, frisch und lecker sein, dann nimmt die Qualität langsam aber sicher ab.
Eingefrorene Bohnen verwenden
Sowohl roh als auch blanchiert eingefrorene Bohnen kannst du direkt verwenden, ohne sie vorher aufzutauen. Du kannst sie direkt aus dem Froster ins Kochwasser geben und garen. Die roh eingefrorenen Bohnen haben dann eine entsprechend längere Kochzeit. Denk daran, rohe Bohnen sind giftig und müssen unbedingt 10 bis 15 Minuten lang kochen, bevor du sie bedenkenlos essen kannst.
Die blanchiert eingefrorenen Bohnen sind ja bereits vorgegart. Daher kannst du diese auch gefroren mit in eine gemischte Gemüsepfanne oder in den Wok geben. Das genügt, um sie vollständig durchzugaren. Die roh eingefrorenen Bohnen hingegen solltest du vor dem Braten lieber separat vorkochen, damit die Giftstoffe unschädlich gemacht werden.
Frohes Frosten und eine lange Bohnensaison!
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