Über uns..
Mein Blattwerk - Hortus am Mühlenberg
Die Blattwerker
Einen großen Garten für uns und die Natur anzulegen, das war unser Wunsch und Ziel, als wir uns 2015 auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück machten. 2016 standen wir das erste Mal auf der Fläche im Herzen Dithmarschens, die schließlich unser neuer Lebens- und Wirkungsraum werden sollte. Was wir hier vorfanden, war ein großer, in den 1960er Jahren angelegter Ziergarten mit Rasen und wenigen eher nicht-heimischen Blumen und Sträuchern, an den sich eine große Viehweide anschloss, die durch jahrelange Düngung nur wenig Artenvielfalt aufwies und von Gras, Löwenzahn und Ampfer dominiert wurde. Das sah nach einem langen Weg aus, bis aus einer solchen Fläche ein naturnaher Garten entstanden sein würde.
Was uns schließlich überzeugte, genau hier an die Verwirklichung unserer Projekte zu gehen, war der Bestand an alten Bäumen und Sträuchern, die das ganze Grundstück umgeben. Mächtige alte Eichen, Buchen, Linde, Esche, A-horn, Walnuss und Obstbäume, dicht bewachsene Knicks mit Haselnuss, Holunder, Weißdorn und anderen heimischen Sträuchern, viele verschiedene Vögel und muntere Eichhörnchen, die über unseren Köpfen durch das dichte Blattwerk sprangen – da war schon viel Leben, ein grüner, vielfältiger und erhaltenswerter Rahmen für die Umgestaltung der eher monotonen Flächen in seinem Inneren. Und so machten wir uns 2017 ans Werk. Was wir inzwischen bereits umgesetzt haben, könnt ihr hier auf unserer Seite sehen.
Ende 2020 haben wir Mein-Blattwerk ins Leben gerufen, die Idee dahinter war und ist, auch andere Interessierte an unseren Projekten teilhaben zu lassen. Geplant sind Führungen zu verschieden Themen rund um Naturgarten und Gemüseanbau sowie andere Veranstaltungen im Bereich Kunst und Kultur – Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr. Momentan können wir mit der Umsetzung leider nicht wie geplant beginnen, sodass wir dich in diesem Jahr nur virtuell zu uns einladen können. Hoffen wir auf eine baldige Entspannung der Lage in unserem Land.
Mein- Blattwerk im Hortus-Netzwerk
Was ist ein "Hortus"?
2016 sind wir dem Hortus-Netzwerk beigetreten, einem Zusammenschluss von Naturfreunden, die ihren Garten nach dem „Drei-Zonen-Modell“ nachhaltig und naturnah anlegen und bewirtschaften. Dieses wurde von Markus Gastl entwickelt und in seinem Buch: Drei-Zonen-Garten: Vielfalt · Schönheit · Nutzen (Verlag: Dr. Friedrich Pfeil) vorgestellt. Ein nach diesem Konzept gestalteter Garten, ein Hortus, wird zu einem Lebensraum für den Menschen UND die heimische Natur.
Aspekte der Permakultur und Prinzipien der Naturgartenbewegung gehen eine Symbiose ein. Mit den drei Zonen, die ein Hortus umfasst, wird ein in sich geschlossenes, nachhaltiges System geschaffen. Die ineinander greifenden Zonen sind: Pufferzone (Schutz des Gartens nach außen mit heimischen Heckenpflanzen), Hot-Spot-Zone (vorwiegend magere Standorte für heimische Blühpflanzen) und Ertragszone (biologischer Obst- und Gemüseanbau für die Selbstversorgung). Ergänzt werden die Zonen durch verschiedene Naturmodule wie Totholzhecken, Sumpfbeete, Sandarien, Käferkeller oder die als Wahrzeichen der Hortusgemeinschaft bekannte Steinpyramide.
Klingt interessant?
Dann lass dir von Markus Gastl selbst Genaueres erzählen und dich von seiner Idee begeistern:
Was ist das Hortus-Netzwerk?
Das Modell des Drei-Zonen-Gartens lässt sich prinzipiell in jedem Garten verwirklichen. So sind im Hortus-Netzwerk die unterschiedlichsten Gärtner/innen mit ihren Gärten vertreten. Vom großen Schaugarten, über das Grundstück im Neubaugebiet oder die Parzelle im Schrebergarten bis hin zu einem kleinen Balkongarten in der Stadt – ein Hortus und damit ein wertvolles Stück Natur kann überall entstehen.
Das Hortus-Netzwerk setzt sich für biologische Vielfalt im heimischen Garten ein. Unter dem Motto „Machen ist wie wollen, nur krasser“ sind die Mitglieder inzwischen weit über Deutschlands Grenzen hinaus für die Natur aktiv. Markus Gastl selbst engagiert sich unermüdlich für den Schutz und Erhalt der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt, nicht nur als Autor inzwischen mehrerer erfolgreicher Naturgartenbücher, sondern auch mit Vorträgen und öffentlichen Führungen durch seine beiden Gärten, den Hortus-Insectorum und den Hortus Felix. 2018 wurde ihm für diesen Einsatz die Bayerische Staatsmedaille für herausragende Verdienste um die Umwelt verliehen.
Die “Hortusianer“ engagieren sich im Netzwerkforum, in der sehr umfangreichen Facebook-Gruppe oder mit Führungen, Vorträgen und Veranstaltungen im eigenen Garten oder im öffentlichen Raum. 2019 hat die UN-Dekade das Netzwerk als Projekt ausgezeichnet „das in beispielhafter Weise zum Erhalt biologischer Vielfalt beiträgt“. Jeder Interessierte kann die Angebote des Hortus-Netzwerks nutzen, um sich zu informieren und von den Projekten anderer inspirieren zu lassen. Auch (Natur-) Gartenanfänger sind mit ihren Fragen jederzeit willkommen.
Unser Garten ist seit 2019 als Hortus am Mühlenberg im Netzwerk vertreten und damit neben dem Hortus pars Totius in Heide und dem Hortus anima.l in Gudendorf der dritte Drei-Zonen-Garten in Dithmarschen.
Für Norddeutschland (wie schon für andere Gebiete in Deutschland) gibt es seit 2020 eine eigene Facebook-Regional-Gruppe. So sind persönliche Kontakte auf kurzem Weg realisierbar und es können auch mal Gartenfragen beschnackt werden, die eben typisch norddeutsch sind. Was bei uns im Norden heimisch ist, wächst und gedeiht, unterscheidet sich natürlich von den Gegebenheiten in einem Garten, der womöglich in den Schweizer Alpen liegt.
Drei-Zonen-Gärten in deiner Nähe kannst du über eine Karte aller eingetragenen Horti auf der Internetseite des Hortus-Netzwerkes finden.
Alle Links zu den entsprechenden Online-Angeboten:
Offizielle Seite des Hortus-Netzwerks: www.hortus-netzwerk.de
Seite von Markus Gastl: www.hortus-insectorum.de
Das Hortus-Netzwerk auf Facebook: https://www.facebook.com/groups/284132541750728