Das behaarte Schaumkraut – essbare Wildkräuter

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Das behaarte Schaumkraut –
essbare Wildkräuter

Die meisten Gartenbesitzer kennen es und vielen ist es verhasst: das behaarte Schaumkraut. Die einjährige Pflanze bringt mehrere Generationen im Jahr hervor und schleudert ihre Samen meterweit. So sprießt das behaarte Schaumkraut überall im Garten, in Blumenkästen, Fugen und der kleinsten Mauerritze. Es ist aber nicht nur ein lästiges „Unkraut“ sondern gehört zu den schmackhaftesten essbaren Wildkräutern, die du in unseren Breiten sammeln kannst.

Die Blätter des behaarten Schaumkrauts schmecken sehr intensiv nach Kresse und können vielerorts sogar im Winter frisch geerntet werden. Das schmeckt sogar den Menschen, denen Wildkräuter meist zu bitter oder zu herbe sind. Und es kommt sogar noch besser: Nicht nur die Blätter, sondern die ganze Pflanze ist essbar und kann auf viele Arten in der Küche verwendet werden. Und gesund ist das behaarte Schaumkraut obendrein.

Dürfen wir vorstellen? Das behaarte Schaumkraut, das morgen vielleicht schon dein Lieblingsunkraut sein könnte.

Schaumkraut auf Brot, würziger Kresse-Geschmack

Essbare Wildkräuter erkennen: Das behaarte Schaumkraut

Eigentlich ist das behaarte Schaumkraut(Cardamine hirsuta) ziemlich unverwechselbar und leicht zu erkennen, vor allem im Jungstadium, wenn die Blätter am allerbesten schmecken. Dann erkennst du leicht die kleinen, noch flach am Boden liegenden Blattrosetten mit den gefiederten Blattpaaren und den herzförmigen Blättern. Später erscheinen dann die aufrechten, behaarten Stängel mit kleinen, fast unscheinbaren weißen Blüten, aus denen sich dann die prall gefüllten Samenschötchen entwickeln. Bevor die einjährige Pflanze nach der Samenbildung abstirbt, kann sie eine Größe von bis zu 40 cm erreichen, die Blätter werden dann größer und länger.

Schaumkraut erkennen und verwenden, essbar

In diesem Stadium schmecken sie nicht mehr wirklich gut. Der Kressegeschmack verliert sich und die Blätter werden zunehmend bitter. Das ist aber nicht schlimm, denn sehr wahrscheinlich wächst irgendwo in der Nähe schon die nächste Generation des behaarten Schaumkrauts mit frischem, jungem Grün heran. Die Hauptsaison hat dieses tolle Wildkraut von März bis in den Herbst, wobei die meisten Pflanzen im späten Frühjahr schon in die Blüte gehen. In milden Wintern ernten wir aber auch im Dezember und Januar noch jede Menge frische Blattrosetten.

Behaartes Schaumkraut finden und sammeln

Im Grunde kannst du das behaarte Schaumkraut überall finden. Es heißt zwar, diese Wildpflanze möge keinen zu sauren, keinen zu nassen und keinen zu trockenen Standort, das scheint ihr nur niemand gesagt zu haben. Bei uns wächst das Schaumkraut nicht nur im Gemüsegarten oder den Blumenbeeten, sondern zum Beispiel auch in den sandigen Fugen unserer Auffahrt oder einer der kleinen Mauerritzen der Garage. Wenn du gerade beim lästigen Auskratzen irgendwelcher Fugen bist, schau einfach mal genau hin, was genau dort alles aufgegangen ist. Vielleicht ist das behaarte Schaumkraut ja dabei und du hast ihm nur nie deine Aufmerksamkeit geschenkt.

Schaumkraut im Garten erkennen und sammeln

Beim Sammeln des behaarten Schaumkrauts musst du gar nicht viel beachten. Wie bei allen essbaren Wildkräutern, die du in der Natur sammelst, gilt: Meide alle Sammelstellen, an denen Gifte und Verunreinigungen zu erwarten sind. Das heißt, alles, was an vielbefahrenen Straßen, mit Spritzmitteln behandelten landwirtschaftlichen Flächen oder viel von Hunden frequentierten Plätzen wächst, sollte nicht unbedingt auf deinem Teller landen.

Ansonsten kannst du die kleine Blattrosette pflücken oder die ganze Jungpflanze samt Wurzel einfach aus dem Boden ziehen. Möchtest du später Blüten, Schoten oder Samen sammeln, lassen sich auch die Stängel problemlos ohne Messer oder Schere ernten.

behaartes Schaumkraut Rosette mit Kresse-Geschmack

Das behaarte Schaumkraut in der Küche

Nun hast du das behaarte Schaumkraut gefunden, geerntet und mit in deine Küche genommen. Aber was stellst du nun damit an? Verwendungsmöglichkeiten gibt es viele, die wir dir gleich vorstellen. Aber zunächst solltest du dich erst einmal ein bisschen freuen, denn das behaarte Schaumkraut ist nicht nur lecker sondern auch ziemlich gesund. Neben den Senfölglykosiden, die für den Kressegeschmack verantwortlich sind, enthält es auch Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium, Eisen und eine ordentliche Extraportion Vitamin C, die wir gerade im Winter oder Vorfrühling gut gebrauchen können. Nun geht’s aber endlich an die Zubereitung.

Schaumkraut auf Brot, würziger Kresse-Geschmack

Verwendung der Blätter des behaarten Schaumkrauts

Die jungen Blätter des  behaarten Schaumkrauts sind für uns das Allerbeste. Sie schmecken wirklich ganz genau wie Kresse, sind aber viel ergiebiger und meist in viel größerer Menge vorhanden. Denk mal an diese kleinen Pappschachteln mit Kresse, die man im Supermarkt kaufen kann. So eine Portion reicht ja meist grad als Garnitur für  zwei bis drei  Butterbrote oder einen Kräuterquark. Verwendest du dagegen die Blattrosetten des behaarten Schaumkrauts, reichen je nach Größe schon vier oder fünf davon für die gleiche Menge an frischem Grün mit Kressegeschmack.

Wenn Kresse öfter mal auf deinem Speiseplan steht, weißt du im Grunde schon, wie du die Blätter des behaarten Schaumkrauts verwenden kannst: nämlich am besten genau wie Kresse auch. Roh schmecken sie am allerbesten, denn beim Erhitzen oder Kochen verliert sich der typische Geschmack. Mische die Blätter einfach wie sie sind in deinen Salat oder verwende sie kleingehackt für dein Salatdressing. Auch als Garnitur auf deinem herzhaften Brot oder Brötchen, zu gekochten Kartoffeln, Reis oder Nudeln schmecken sie vorzüglich.

Auch für alle kalt zubereiteten Soßen, Dips und Aufstriche sind die Blätter des behaarten Schaumkrauts eine äußerst aromatische Zutat. Ob es nun eine selbstgemachte Kräuterbutter, ein Kräuterquak, eine Frischkäsezubereitung oder auch ein Pesto sei, bei allem, das eine leicht scharfe, Senfnote vertragen kann, kannst du statt gewöhnlicher Kresse auch das Schaumkraut einsetzen.

Aber übertreib es nicht mit der Dosierung. Der Kressegeschmack ist wirklich intensiv und kann schnell dominant werden. Wenn du das behaarte Schaumkraut zum Beispiel mit in deinen grünen Smoothie geben möchtest, solltest du es nur sparsam einsetzen, damit  es den Geschmack der anderen Zutaten nicht überdeckt.

Schaumkraut Kressegeschmack auf dem Salat

Verwendung der Wurzeln

Auch die Wurzeln des behaarten Schaumkrauts sind essbar. Der Geschmack ist wesentlich milder als der der Blätter. Wenn du sie gut gewaschen und von Erde befreit hast, kannst du sie sowohl roh als auch gekocht verwenden. Sie können zum Beispiel kleingeschnitten mit in deinen Salat wandern oder auch in einen Eintopf oder eine Gemüsepfanne. Wir persönlich nutzen die Wurzeln allerdings selten bis gar nicht, weil der Geschmack doch ziemlich hinter dem der Blätter zurückbleibt. Probiere es am besten mal aus, wie sie dir schmecken.

Verwendung der Blüten des Schaumkrauts

Die kleinen, unscheinbaren Blüten mitsamt ungeöffneter Blüten und Stängel sind ebenfalls essbar. Wir finden allerdings, dass sie im Grunde nur als potentiell essbare Dekoration von Gerichten taugen. Sie sind schon ein kleines bisschen hart und haben nur einen sehr dezenten Geschmack.

Blüten des behaarten Schaumkrauts

Verwendung der grünen Samenschoten

Die grünen Schoten mit den noch unreifen Samen hingegen, geben ein richtig nettes pfeffrig-scharfes Gewürz ab. Diese können kleingeschnitten sowohl roh als auch gekocht genossen werden und passen ebenso in Salate und Dips wie in Suppen, Eintöpfe oder Gemüsepfannen.

Verwendung der reifen Schaumkraut-Samen

Wenn du es schaffst, die reifen Samen des behaarten Schaumkrauts zu ernten, bevor sie in alle Himmelrichtungen davongesprungen sind, trockne sie auf jeden Fall gut und bewahre sie bis zum Winter auf. Aus ihnen lassen sich wunderbare Keimsprossen ziehen. Damit hast du auch im Winter deine eigene frische, wilde Kresse im Haus.

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Am besten funktioniert das mit einem Kressesieb*, aber du kannst auch ein gut feuchtgehaltenes Küchentuch für die Anzucht deiner Sprossen verwenden.

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Weiterer Nutzen des behaarten Schaumkrauts

Du bist dir immer noch nicht so ganz schlüssig, ob das behaarte Schaumkraut am Ende nicht doch nur ein lästiges „Unkraut“ ist? Vielleicht können dich diese zwei Randnotizen ja überzeugen. Wenn du es schon nicht leiden kannst, gibt es ja vielleicht doch den ein oder anderen Gartenmitbewohner, der es durchaus zu schätzen weiß.

Behaartes Schaumkraut - Nutzen für Insekten

Hochspezialisierte Arten, die auf das behaarte Schaumkraut angewiesen sind, gibt es bei uns zwar nicht, aber ein paar Insekten besuchen seine unscheinbaren Blüten doch recht gern. Verschiedene Sandbienen und den Kohlweißling konnten wir schon dabei beobachten. Auch der hübsche kleine Aurorafalter fliegt das Schaumkraut regelmäßig an. Er scheint ja ohnehin alles zu mögen, was ein bisschen scharf ist, denn auch auf unserer Knoblauchrauke und dem  Lauch-Scheibenschötchen im Kräuterbeet ist er ein häufig gesehener Gast.

Schaumkraut für Insekten

Behaartes Schaumkraut – Grünes Hühnerfutter im Winter

Im Frühling und Sommer haben unsere Hühner freie Auswahl und können zwischen Unmengen an verschiedenen Wiesenkräutern wählen. In der kalten Jahreszeit wird es allerdings ziemlich dünn, wenn es darum geht, frisches Grün für die Hühner zu finden. Das behaarte Schaumkraut ist dann eine der wenigen Pflanzen, die so spät (oder früh) im Jahr frisch aufgeht. Im Winter stürzen sich unsere Hennen daher gierig auf jede frische, kleine Blattrosette, die sie ergattern können. Anscheinend mögen es auch die Hühner gern mal ein bisschen scharf. Wenn bei uns gerade mal kein selbstgezogenes Weizengras zur Verfügung steht, darf es ausgesprochen gern auch das behaarte Schaumkraut sein. Zum Glück wächst es hier immer in großen Mengen und wir teilen unsere Ernte großzügig mit den Hühnern.

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Ein weiteres Wildkraut, das du ziemlich sicher auch in deiner Nähe findest und noch vor dem Frühling sehr zeitig im Jahr ernten kannst, ist das Scharbockskraut. Hier findest du weitere Informationen zu dieser essbaren Wildpflanze.

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10 insektenfreundliche Pflanzen – Was blüht im März

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10 insektenfreundliche Pflanzen
-Was blüht im März-

Im März, wenn der Frühling langsam Einzug hält, sehnt sich nicht nur das Auge des Gärtners nach den ersten Farben, die das triste Grau der Wintermonate ablösen. An den sonnigen Tagen sind auch schon Insekten unterwegs, die ersten Bienen summen, die Hummelköniginnen kommen aus ihrem Winterquartier, um einen neuen Staat zu gründen und auch die Zitronenfalter schwirren bereits durch den Garten. Nun wird es Zeit, dass das durchgängige Trachtband Fahrt aufnimmt. Es braucht Blüten im März und zwar insektenfreundliche Pflanzen, die den überlebenswichtigen Nektar und Pollen enthalten.

Hummel auf einem blühenden Lerchensporn, insektenfreundliche Pflanzen

Aber welche Pflanzen, die bereits so zeitig im Frühjahr blühen, sind denn wirklich insektenfreundlich? Die beim Menschen so beliebte Forsythie ist es nicht. Ihre gelbe Farbe lockt zwar Insekten an, bietet ihnen aber keine Nahrung. Sie ist eine regelrechte Mogelpackung. Die Narzisse ist es auch nicht oder zumindest nicht wirklich. Wenn sie überhaupt Nektar und Pollen enthält, ist er für die hungrigen Insekten nur schwer, bis gar nicht erreichbar.

Wir haben für dich 10 insektenfreundliche Pflanzen zusammengestellt, die in unserem Garten bereits im März blühen und fast ausschließlich als heimisch gelten. Natürlich gibt es noch weitaus mehr tolle und nützliche Frühblüher und auch bei uns ist immer noch viel Luft nach oben. Aber schau mal, ob du unsere 10 Blüten im März erkennst! Die Auflösung findest du am Ende des Beitrags.

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Blüten im März – Nummer 1

Fangen wir mit einem der bekanntesten Frühblüher an. Wer kennt sie nicht, diese Blümchen, die meist die frühesten der frühen sind? Übrigens ein Amaryllisgewächs. Je nach Wetter und Standort blühen sie bereits im Januar und dann bis in den April hinein. Etwa 20 Arten gelten bei uns als heimisch. Für die Insekten haben sie trotz ihrer kleinen Blüten schon einiges zu bieten. Sowohl der Pollen-, als auch der Nektarwert liegt bei 2, was dem Mittel des Möglichen entspricht. Dennoch wird die Bedeutung dieser insektenfreundlichen Pflanze für Wildbienen als 2 eingestuft, was in diesem Fall „sehr wichtig“ bedeutet.

Schneeglöckchen die ersten insektenfreundlichen Pflanzen, die blühen

Lässt du diese Pflanzen stehen, bis die Blätter richtig gelb sind und sich Samenkapseln ausgebildet haben, wird sie sich in deinem Garten nicht nur durch Zwiebelteilung vermehren. Wenn sie sich versamen darf, kannst du dich im nächsten Jahr über umso mehr der kleinen weißen Blüten freuen.

Schneeglöckchen (Galanthus)

Blüten im März – Nummer 2

Richtig schwierig wird es jetzt sicher auch noch nicht. Die Zwiebelchen dieses Schwertliliengewächses strecken auch schon lang vor dem Frühling ihre Hälse dem Licht entgegen und blühen vielleicht sogar schon ab Anfang Februar. Inzwischen gibt es weit über 200 Arten bei uns. Die insektenfreundlichsten unter ihnen sind aber die ganz einfachen, ungefüllten unter ihnen. Sie weisen einen Nektarwert von 3 („gut“) und einen Pollenwert von 2 („mittel“) auf.  Sobald die Sonne nur ein wenig hervorkommt, öffnen sie ihre zarten Blüten, in denen im Handumdrehen Bienen mit dicken, gelben „Pumphosen“ sitzen werden, um den eiweißreichen Pollen abzutransportieren.

lila Krokusse bühen im März

Biegt sich eine der filigranen Blüten fast bis zum Boden, so sitzt sicher eine Hummelkönigin darin. Wenn sie genug Nahrung findet, wird  sie ganz allein einen neuen Hummelstaat begründen. Diese Pflanze eignet sich im Garten gut zum Verwildern. Darf sie nach der Blüte lang genug stehen bleiben, versamt sie sich zuverlässig und bildet nach wenigen Jahren dichte Teppiche, die im März eine wahre Augenweide sind. Also ist dieser Frühblüher nicht nur insektenfreundlich, sondern wunderschön obendrein. Das Summ- und Brummkonzert gibt es gratis dazu.

Krokus (Crocus vernus)

Blüten im März – Nummer 3

Nun wird es vielleicht ein bisschen kniffliger, es sei denn, du gehörst zu den Gärtnern, die ständig über dieses ausbreitungsfreudige Kreuzblütengewächs jammern und das Internet befragen, wie es denn nur loszuwerden sei. Unsere Antwort wäre schlicht und einfach „aufessen“. Die zarten grünen Blattrosetten kannst du das ganze Jahr ernten und sie schmecken exakt wie die Gartenkresse, die viele im Winter auf der Fensterbank kultivieren. Sicher wächst es auch irgendwo in deinem Garten. Dann solltest du unbedingt mal ein Blättchen probieren und dich selbst von dem tollen Geschmack überzeugen, bevor du zur Hacke greifst.

Schaumkraut, insektenfreundliche Pflanze auch für Schmetterlinge

Aber diese Pflanze ist nicht nur ein schmackhaftes Wildkraut, sondern obendrein insektenfreundlich. Zeitig im Frühjahr zeigt sie ihre kleinen, weißen Blüten. (Nektar- und Pollenwert 1 – „gering“) Der Aurorafalter ist besonders auf sie angewiesen. Die verschiedenen Arten von Schaumkraut sowie die später blühende Knoblauchrauke sind seine bevorzugten Pflanzen zur Eiablage und das Futter für die später schlüpfenden Raupen. In unserem Garten findet sich der Aurorafalter allerdings auch auf dem Lauch-Scheibenschötchen im Kräuterbeet ein, das den anderen kresse- und knoblauchähnlichen Pflanzen in nichts nachzustehen scheint. Auch die Wiesenschaumzikade findet sich auf unserer Märzblüte Nummer 3 häufig ein.

Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)

Blüten im März – Nummer 4

Unsere Nummer 4 der insektenfreundlichen Pflanzen, die bereits ab Februar oder März blühen, ist ein heimisches Raublattgewächs. Egal, ob in der Variante mit hellgrünen oder gepunkteten Blättern, der Pollen- und Nektarwert liegt jeweils bei 2 („mittel“). Die kleinen rosa- bis lilafarbenen Blüten werden sowohl für Wildbienen als auch für Schmetterlinge als „wichtig“ (1) eingestuft.

Lungenkraut, diese Pflanze blüht am März

Diese Staude ist von alters her als Heilpflanze bekannt und auch heute noch in vielen Husten- und Bronchialtees enthalten. Sie gedeiht gut im Schatten und kann in deinem Garten auch dort ein Plätzchen finden, wo für viele andere Pflanzen sich weniger wohlfühlen würden. Besonders mit der Unterart mit den gefleckten Flecken kannst du so in Schattenbereichen schöne Akzente setzen. Wir meinen, ein weiteres Plus für unsere Märzblüte Nummer 4.

Lungenkraut (Pulmonia sp.)/ Geflecktes Lungenkraut (Pulmonia officinalis)

Blüten im März – Nummer 5

Klein und unscheinbar kommt unsere Nummer 5 daher. Die inneren Werte dieses nur wenige Zentimeter hohen Pflänzchens scheinen aber zu stimmen. So wird der Pollen- und Nektarwert mancherorts mit jeweils 3 („gut“) angegeben, wobei wir an anderer Stelle auch Angaben von jeweils 2 gefunden haben. Wie dem auch sei – diese insektenfreundliche Pflanze blüht vom März bis in den Herbst hinein  und wird unter anderem von der Schuppen-Pelzbiene, der Gemeinen Pelzbiene und auch von Hummeln gut besucht.

Lungenkraut mit Pollen und Nektar ist eine insektenfreundliche Pflanze

Meist findet sie sich von allein im Garten ein und wird als „Unkraut“ achtlos entfernt. Dabei neigt sie nicht zum Wuchern und schadet anderen Pflanzen in deinem Gemüsegarten oder im Staudenbeet ob ihrer geringen Größe überhaupt nicht. Damit ist sie ein Beikraut, das zumindest bei uns gern bleiben darf.

Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)

Blüten im März – Nummer 6

Unsere Nummer sechs beginnt etwa Mitte März zu blühen und zieht mit ihrem üppigen Angebot an Pollen unter anderem Wiesen-, Stein und Baumhummeln an. An geeigneten Standorten bildet sie dichte Teppiche mit unzähligen gelben Blüten. Aber keine Sorge, dass sie deinen Garten überwuchern könnte. Schon kurz nach der Blüte zieht sie sich komplett zurück und verschwindet bis zum nächsten Frühjahr.

Scharbockskraut, die gelben Blüten spenden Nahrung für Insekten

Vor der Blüte ist diese heimische Pflanze zudem ein gesundes Wildkraut und einer der ersten Vitamin-C-Spender im Vorfrühling. Sie war uns einen eigenen Beitrag wert. Wenn du mehr über sie erfahren möchtest, kannst du HIER weiterlesen.

Scharbockskraut (Ranunculus fiscaria)

Blüten im März – Nummer 7

Die nächste Pflanze, die bereits im März ihre Blüten zeigt, fühlt sich bei uns vor allem unter großen, alten Bäumen wohl. Dort breitet sie sich aus und bildet ein buntes Blütenmeer. Die Farben ihrer Blüten reichen von Weiß, über Rosa- und Lilatöne bis hin zu fast schwarzen Exemplaren. Sie sind reich an Pollen und Nektar. So bietet sie Nahrung für eine Vielzahl von Insekten. Verschiedene Hummelarten und vor allem langrüsselige Bienen besuchen die bunten Blüten.

Lerchensporn mit weißen und rosa Blüten im März

Oft lässt sich die gehörnte Mauerbiene an den Blüten beobachten. Der vom Aussterben bedrohte schwarze Apollofalter legt seine Eier auf dieser Pflanze ab und die Raupen ernähren sich von ihren Blättern. In unserem Garten hat dieser Schmetterling sich leider bisher noch nicht eingefunden, aber wer weiß?

Lerchensporn (Corydalis)

Blüten im März – Nummer 8

Unsere Nummer 8 ist eine berühmte heimische Staude. Sie wird in Frühlingsliedern besungen, ein Farbton ist nach ihr benannt und ihr betörender Duft findet sich in zahlreichen Parfüms und anderen kosmetischen Produkten wieder. Aber nicht nur Menschen finden die lilafarbenen Blüten unwiderstehlich, auch etliche Insekten werden von ihnen angezogen.

Veilchen, insektenfreundlich und betörenden Duft im März

Diese Staude, die ab Ende März zu blühen beginnt, lockt unter anderem die Garten- und die Ackerhumnmel an. Ihr Angebot an Pollen ist zwar begrenzt (Pollenwert 1 / „gering“), dafür hat sie einiges an Nektar zu bieten (Nektarwert 2/ „mittel“)

Veilchen (Viola)

Blüten im März – Nummer 9

Kommen wir mal wieder zu einem klassischen Frühblüher, der sich in vielen Gärten findet und mit einem guten Angebot an Nektar und Pollen punkten kann. (Wert jeweils 2/ „mittel“) Das gilt allerdings nur, wenn es dieses Spargelgewächs in seiner ursprünglichen Form ist. Daneben gibt es im Handel auch etliche Zucht- und Hybridformen, die leider zum Teil nicht mehr als insektenfreundlich gelten können.

Blaue Hyazinthen blühen im März, insektenfreundliche Pflanze und ein Hingucker

Neben Hummeln und Wildbienen ist dieser Frühblüher vor allem für den Wollschweber (Bombylus) eine wichtige Nahrungsquelle. Er profitiert davon, dass der Zuckergehalt im Nektar der kleinen blauen Blüten relativ gering ist. Zuviel Zucker kann dazu führen, dass sein langer Rüssel verklebt. An dieser Pflanze aber kann er sich bedenkenlos stärken.

Traubenhyazinthe/ Perlhyazinthe (Muscari)

Blüten im März – Nummer 10

Den Abschluss unserer kleinen Liste bildet ein Blümchen, das wohl jeder kennt. Wenn man es denn lässt, findet es sich von allein im Garten ein und breitet sich in Rasenflächen und Beeten aus. Es bietet zwar nur wenig Nektar und Pollen (Wert jeweils 1/ „gering“), kann aber durchaus einen wichtigen Beitrag im Trachtband leisten.

Weiße und pinke Gänseblümchen sind insektenfreundliche Pflanzen

Diese Pflanze ist zum einen extrem frosttolerant und blüht von März bis in den Oktober oder gar November hinein, zum anderen kommt sie meist in großen Mengen vor. So können die kleinen, weiß-gelben Blüten für Wildbienen und andere Insekten durchaus von Bedeutung sein, sollte es einmal Trachtlücken geben. Es lohnt sich also, sie einfach im Rasen wachsen zu lassen. Darüber hinaus sind ein paar der essbaren kleinen Blüten auch eine schöne und gesunde Beigabe für deinen eigenen Salatteller.

Gänseblümchen (Bellis perennis)

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Hast du noch eine Ecke im Garten, die im Frühjahr etwas Farbe vertragen könnte? Wie wäre es mit einer Aussaat von Schlüsselblumen, Schachbrettblumen, wilden Stiefmütterchen oder sogar betörend riechenden Duftveilchen? Dieses Samen-Set mit vier besonderen Blumensorten bringt den Frühling in deinen Garten.

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Auflösung: 10 insektenfreundliche Pflanzen

  1. Schneeglöckchen (Galanthus)
  2. Krokus (Crocus vernus)
  3. Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
  4. Lungenkraut (Pulmonia sp.)/ Geflecktes Lungenkraut (Pulmonia officinalis)
  5. Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  6. Scharbockskraut (Ranunculus fiscaria)
  7. Lerchensporn (Corydalis)
  8. Veilchen (Viola)
  9. Traubenhyazinthe/ Perlhyazinthe (Muscari)
  10. Gänseblümchen (Bellis perennis)

Hast du alle erkannt?

Neben den frühblühenden Blumen spielen natürlich auch heimische Sträucher eine wichtige Rolle im Trachtband. So blühen hier im März bereits Weiden, Kornelkirschen und Haselnussbüsche und locken zahlreiche Besucher an. In milden Jahren kann es sein, dass auch die Mirabellen bereits ihre Blüten öffnen. Meist ist das jedoch erst Anfang April der Fall.

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